Erdveränderungen: Sinklöcher verschlingen Florida – riesige Erdspalte in Neuseeland (Videos)

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Im US-Bundesstaat Florida könnte ein ganzer Stadtbezirk im Erdboden versinken. Neben zahlreichen kleineren Erdlöchern sackte in der Stadt Ocala der Boden stellenweise 15 Meter tief ab. Zahlreiche Videos zeigen die gefährliche Lage in der Region.

In Ocala brach zudem eine Straße in Größe eines Fußballfeldes ein. Laut Medienberichten bildeten sich in der Stadt mehrere Erdlöcher, einige sogar in gefährlicher Nähe von Wohnhäusern.

Aus Sicherheitsgründen seien acht Häuser sogar evakuiert worden. Rettungskräfte sollen nun aus den Erdlöchern Wasser auspumpen, um weitere Folgen der Naturkatastrophe möglichst zu verhindern.
Im US-Bundesstaat Florida tun sich immer wieder Erdlöcher auf.

Der Hauptgrund dafür liegt in der speziellen Beschaffenheit des Bodens, denn Florida liegt überwiegend auf Kalkstein. Regenfälle können dabei leicht Löcher im Boden entstehen lassen (‚Aufbrechen‘ der Erde: Mehrere Erdfälle in Rom – Vulkan Ätna zieht es ans Mittelmeer (Videos)).

In einer Woche öffnen sich 12 Erdfälle in Florida

Nach mindestens einem Dutzend Sinklöcher in einer Florida wurden acht Familien evakuiert, während Stadtbeamte versuchen herauszufinden, wie man die Löcher füllt und sie daran hindert, sich wieder zu entwickeln.

Bewohner in der Ocala, FL, Region Wynchase bei Fore Ranch können nichts anderes tun, als zusehen, warten und zu hoffen, nachdem Erdfälle am Mittwoch in der Nähe von ihren Häusern aufgetaucht sind.

„Wir haben nur eine Tasche bereit, für den Fall, dass sie sagen: Ja, du musst evakuieren. Wir können es einfach schnappen und rausgehen“, sagte Anwohnerin Maren Pinder.

Die beiden letzten der zwölf Erdfälle öffneten sich nur wenige Schritte von Pinders Tür entfernt.

„Mein Mann fuhr darüber, und er sagte mir:, Ich fühlte, dass die Straße dort ganz sanft war. ‚ Dann später an diesem Tag öffnete sich das Loch. Es ist gruselig zu denken, dass man in der eigenen Nachbarschaft fahren kann und sich unter dem Auto ein Loch öffnet“, sagte sie.

Geotechnische Ingenieure arbeiteten den ganzen Tag über am Montag, um die Löcher zu sichern und zu testen, die sich um den Retentionsteich (Rückhalt und der Zwischenspeicherung von Niederschlagswasser ) der Nachbarschaft gebildet haben.

Manoj Chopra, Professor für geotechnische Ingenieurwissenschaften an der Universität von Zentralflorida, sagt, dass sich die Erdfälle direkt mit dem darunter liegenden Grundwasser verbinden könnten, was bedeutet, dass sich langsam ein großer Erdfall entwickeln könnte.

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Beamte sagen, das Gebiet ist anfällig für Erdlöcher. Die Vereinigung der Hauseigentümer hat im Jahr 2012 tausende von Dollars gezahlt, um Erdfälle zu füllen.

Die neuen Löcher können nicht gefüllt werden, bis sich der Boden gelegt hat, und dieses Mal, sagen Beamte, könnte es noch mehr kosten.

„Sie kommen einfach wieder. Sind wir wirklich in Sicherheit? Wir wissen es nicht. Es ist wirklich gruselig“, sagte Pinder. Beamte sagen, dass ein Bericht mit vorgeschlagenen Lösungen bis Ende dieser Woche verfügbar sein sollte.

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Erdfälle bilden sich, wenn Grundwasser durch bestimmte Arten von weichem Gestein zirkuliert und diese auflöst. Wenn sich die Felsen auflösen, bilden sich Höhlen und schließlich gibt es nicht genug Kraft, um das Land darüber zu stützen, wodurch ein Erdloch ausgelöst wird.

Ein plötzlicher Zusammenbruch kann in der Größe von einigen Zentimetern bis zu Hunderten von Metern variieren und kann von 0,30 bis 30 Meter tief reichen.

Die amerikanische Erdbebenbehörde USGS nennt Staaten, wo der größte Schaden von Sinklöchern auftritt, es sind Alabama, Florida, Kentucky, Missouri, Pennsylvania und Tennessee (Ein gigantischer Riss in der Erde spaltet Afrika (Videos)).

Katastrophe im XXL-Format

Shelby County im Herzen des US-Bundesstaats Alabama. Mehr als 140.000 Einwohner leben hier auf 2.097 Quadratkilometer Fläche. Das Klima im Gebiet des ehemaligen Creek-Indianer-Territoriums ist nicht zu warm und nicht zu kalt. Waldgebiete wechseln sich hier ab mit kleinen Städten und Gemeinden wie Indian Springs, Saginaw, Maylene, oder Vestavia Hills. Nicht uninteressant, aber eben tiefste amerikanische Provinz.

Aber das war nicht immer so. Im Jahr 1972 wird das Shelby County zumindest kurzzeitig aus der alltäglichen Routine aufgeschreckt und rückt für einige Wochen lang in den Mittelpunkt des Interesses der amerikanischen Medien, aber auch der Wissenschaftler.

Dantes Inferno?

2. Dezember 1972. Alles beginnt mit einem gewaltigen, Ohren betäubenden, Krach. Dann tut sich in einem Waldstück plötzlich und ohne Vorwarnung die Erde auf und tausende von Tonnen Gestein, Felsbrocken und Schotter stürzen mit lautem Getöse in die Tiefe. Bäume werden bei diesem Inferno wie Streichhölzer herumgeschleudert und verschwinden dann ebenfalls für immer im Untergrund.

Das ganze Ausmaß der Katastrophe wird aber erst einige Stunden später sichtbar, nachdem sich die Staubwolken endgültig verzogen haben: Da, wo noch vor kurzem dichter Wald stand und viele Tiere lebten, gähnt jetzt ein gewaltiges „Loch“. Eilig herbeigerufene Wissenschaftler des US-Geological Survey (USGS) in Denver vermessen sofort das ungewöhnliche Gebilde, das verdächtig an einen Mondkrater erinnert.

Sie kommen dabei auf erstaunliche Werte: Das „December Giant“, wie die Medien das Naturphänomen getauft haben, ist 140 mal 105 Meter groß und rund 45 Meter tief – das vielleicht größte Phänomen dieser Art auf amerikanischen Gebiet.

Nur eine von Vielen

Doch was ist der Grund für diesen ungewöhnlichen Einsturz? Ein leichtes, unbemerkt gebliebenes Erdbeben? Oder sogar doch ein Meteoriteneinschlag, wie manche Zeitungen im Übereifer spekulieren?

Weder noch: dies ist für die Geowissenschaftler des USGS sofort klar. Ihrer Meinung nach handelt es sich beim December Giant um ein so genanntes „sinkhole“, einen natürlichen Einsturzkrater. In Zentral- und Nordalabama gibt es viele solcher Male in der Erde. Die meisten davon erreichen allerdings nicht einmal annähernd die Dimensionen des December Giant.

Riesige Erdspalte in Neuseeland aufgeklafft

Nach anhaltenden starken Regenfällen ist eine riesige Erdspalte in der Nähe eines Bauernhofs auf der neuseeländischen Nordinsel aufgeklafft. Das rund 200 Meter lange, 30 Meter breite und 20 Meter tiefe Loch tat sich in der Nähe der Stadt Rotorua auf, wie lokale Medien am Freitag berichteten. Zu Schaden kam dabei glücklicherweise niemand.

In Neuseeland werden solche Löcher „Tomo“ genannt. Sie bilden sich, wenn Grundwasser Kalkstein auflöst und so einen langsam wachsenden Hohlraum schafft. Dieser kann letztlich so groß sein, dass die darüberliegende, nicht wasserlösliche Bodenschicht nicht mehr trägt und einbricht – es kommt zu einem sogenannten Erdfall.

Rotorua hatte den Berichten zufolge am Wochenende Rekordwerte an Niederschlag pro Stunde gemeldet. Der massive Zustrom an Wasser habe dazu geführt, dass die unterirdischen Hohlräume sich vergrößert hätten, alte Erdlöcher wieder aufrissen und sogar ein neues entstanden sei, wie der Vulkanologe Brad Scott erklärte.

Erdlöcher seien in der Gegend um Rotorua keine Seltenheit, dieses sei aber „besonders groß“ und „ungünstig für den Landwirt, der jetzt drum herum arbeiten muss“, so Scott.

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Literatur:

Vulkane der Eifel: Aufbau, Entstehung und heutige Bedeutung

Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit

Erde im Aufruhr

Vulkanismus

Videos:

https://www.youtube.com/watch?v=i_zIt2QhZ4k

Quellen: PublicDomain/de.sputniknews.com/ksla.com am 07.05.2018

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