Der US-Journalist Robert Bridge wirft den USA vor, Russland bei der Errichtung ihres Raketenabwehrschildes in Europa vorsätzlich getäuscht zu haben und ihre NATO-Verbündeten in einen Krieg gegen Russland treiben zu wollen.
Früher hat die North Atlantic Treaty Organization / NATO das Vorrücken ihrer Truppen nach Osteuropa mit der allgegenwärtigen terroristischen Bedrohung oder der angeblich vom „Schurkenstaat“ Iran ausgehenden Gefahr begründet.
Nachdem die Maske gefallen ist, bestreitet niemand mehr, dass die NATO schon immer Russland im Visier hatte. Schauen wir uns an, wie es zu dem Alptraum kam. Der Weg in den Ruin der Beziehungen zwischen den USA und Russland begann kurz nach den 9/11-Terroranschlägen.
Im Dezember 2001 – drei Monate nach diesem schicksalhaften Tag – teilte US-Präsident George W. Bush dem russischen Präsidenten Wladimir Putin mit, die USA würden einseitig vom ABM-Vertrag zurücktreten; das war eine seltsam anmutende Entscheidung, weil dieser 1972 geschlossene Vertrag seither den Frieden zwischen den beiden atomaren Supermächten gesichert hatte.
Nach dem Ausstieg aus dem ABM-Vertrag, den Putin zutreffend als „geopolitischen Fehler“ bezeichnet hat, konnten die USA mit der Errichtung eines „Raketenabwehrschildes“ an den Grenzen Russlands beginnen, der den europäischen Kontinent angeblich vor einem Raketenangriff des Irans schützen sollte. Dabei hat Teheran weder einen Grund noch die Mittel für eine derart selbstmörderische Aktion.
Tatsachen haben Washington aber noch nie von beabsichtigten Zügen auf dem globalen Schachbrett abhalten können. Auch die Bush-Regierung ließ sich nicht vom Aufbau eines landgestützten Raketenabwehrsystems abbringen, das zunächst aus verbunkerten Abfangraketen in Polen und einer Spezial-Radarstation in Tschechien bestehen sollte.
Wegen hartnäckiger Einwände Russlands und Protesten besorgter Bürger in den Gastländern geriet der Plan 2008 in eine Sackgasse – auch weil Barack Obama ins Weiße Haus einzog. Einige hielten das für eine glückliche Wendung. Was dann geschah, kann aber nur als raffinierter Taschenspielertrick Washingtons bezeichnet werden.
Im September 2009 hat Friedensnobelpreisträger Barack Obama großsprecherisch verkündet, die USA würden auf Bushs Raketenabwehr „verzichten“. Diese Ankündigung wurde in Moskau und in der ganzen Welt als Zeichen dafür angesehen, dass sich der erste schwarze Präsident der USA aufrichtig für die Sicherung des globalen Friedens einsetzen werde (False-Flag Operation: Skripal wurde von britischen Geheimdiensten vergiftet um Russland zu belasten).
Plötzlich schien die von Krieg geprägte achtjährige Amtszeit Bushs nur noch ein überstandener Alptraum zu sein. Diese großartige Illusion dauerte aber nur so lange wie die Lektüre dieses Satzes.
Barack Obama, der viele Menschen mit seinen einlullenden Reden begeisterte, die er mit samtiger Stimme vom Teleprompter ablas, fiel schon einen Tag später um; er gab bekannt, dass die USA in vier Phasen einen Raketenabwehrschild aus bisher nur auf Schiffen stationierten SM-3-Abfangraketen in Osteuropa errichten würden.
Aus einem Kommentar, den der damalige Verteidigungsminister Robert M. Gates in der New York Times veröffentlicht hat, geht hervor, wie die Welt hereingelegt wurde: „Wegen bedeutender technologischer Fortschritte in unserem Raketenabwehr-Programm, die bei Killer-Sprengköpfen und der Vernetzung von Radar- und Sensorsystemen zu verzeichnen sind, vertrauen wir jetzt auf einen neuen Plan,“ schrieb Gates.
„Mit der SM-3 haben wir 2007 acht erfolgreiche Tests durchgeführt. Wir werden sie deshalb weiterentwickeln, damit wir künftig auch interkontinentale Langstreckenraketen damit abfangen können. Bereits jetzt können alle Kurz- und Mittelstreckenraketen, die unsere Verbündeten und die rund 80.000 US-Soldaten in Europa bedrohen, damit unschädlich gemacht werden, was nach der vorherigen Planung nicht möglich gewesen wäre.“
„Wir werden also nicht auf die Raketenabwehr in Europa verzichten, sondern sie sogar noch verstärken,“ führte er abschließend aus. Im Nachhinein drängt sich Leuten mit gesundem Menschenverstand der Verdacht auf, dass Washington von Anfang an auf das hochentwickelte SM-3-System setzen und mit dem nicht realisierten Bush-Plan nur von dem ausgefeilteren Obama-Plan ablenken wollte, der tatsächlich das globale atomare Gleichgewicht bedroht.
Was damals geschah, wird von heutigen Entwicklungen noch weit übertroffen. Nachdem es gelungen ist, die ahnungslose westliche Bevölkerung mit „Fake News“ über eine „russische Invasion der Ukraine und der Krim“ und über die „Beeinflussung der US-Präsidentenwahl 2016 durch die Russen“ von der angeblichen „Aggressivität Russlands“ zu überzeugen, hat die von den USA dominierte NATO alle Hemmungen fallen lassen und die Jagd auf Russland eröffnet.
Auch wegen Donald Trumps leerer Drohung, die USA würden den NATO-Mitgliedern, die sich weiterhin weigern, 2 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts /BIP für „Verteidigung“ auszugeben, den Beistand verweigern, findet in osteuropäischen Ländern eine geradezu paranoide Militarisierung statt. Der Kreml ist zu Recht besorgt darüber, dass derzeit der größte Aufmarsch westlicher Truppen an den Grenzen Russlands seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs stattfindet (Erstschlag der USA und NATO gegen Russland: Warum wollt ihr nicht sehen, dass am Horizont ein Krieg heraufzieht?).
Von Estland, Lettland und Litauen im Norden über Polen bis nach Rumänien (und Bulgarien) im Süden wurden Waffendepots angelegt und NATO-Verbände stationiert, die ständig durch aus den USA nach Europa rotierende US-Truppen verstärkt werden. Inzwischen werden in der Nähe der russischen Grenze auch regelmäßig größere Manöver durchgeführt, die angeblich nur der Abschreckung der „bösen Russen“ dienen.
Der britische Journalist Neil Clark hat im April (2017) ein solches Manöver beschrieben, das unter dem Namen „Summer Shield“ (Sommerschild) lief. Das NATO-Manöver fand auf einer Militärbasis bei Adazi (in Lettland) statt. Daran teilgenommen hätten Soldaten aus Lettland, Estland, Litauen, Bulgarien, Rumänien, der Slowakei, Deutschland, Luxemburg, Großbritannien, den USA, Kanada und Schweden, das der NATO überhaupt nicht angehört.
Clark zog damals einen sehr beunruhigenden Vergleich: „Das heutige Mantra über die ‚Aggressivität Russlands‘ erinnert fatal an ein anderes Mantra aus dem Jahr 2003 über ‚Saddams Massenvernichtungswaffen‘. Es wird ständig wiederholt, um den Drang der NATO nach Osten zu rechtfertigen. Weder für ‚Saddams Massenvernichtungswaffen‘ noch für die behauptete ‚Aggressivität Russlands‘ konnten oder können irgendwelche Beweise vorgelegt werden. Vor einigen Jahren wäre ein derart verantwortungsloses Verhalten noch unmöglich gewesen.
Die Zeiten haben sich aber geändert, und die von den USA betriebene hirnrissige Außenpolitik vergiftet auch die Beziehungen zu engen Verbündeten. Sie sollen gezwungen werden, auch noch die letzten Scheine aus ihren verschlissenen Brieftaschen (für Waffen aus den USA) auszugeben, wenn sie nicht in die Kälte gejagt und von dem „russischen Bären“ gefressen werden wollen. Rumänien ist zum Beispiel eines der ärmsten Länder Europas.
Nach Trumps ultimativer Forderung, alle NATO-Mitglieder müssten ihre Militärausgaben auf 2 Prozent ihres BIP erhöhen, hat Bukarest eine Anzahlung von 1 Milliarde Dollar aufgebracht – für den Ankauf des US-amerikanischen High Mobility Artillery Rocket System’s M142 HIMARS und vier neuer Multifunktionskorvetten. Der rumänische Verteidigungsminister Mihai Fifor äußerte in einem Interview mit der Militärmagazin Jane’s, mit diesen teuren Ankäufen wolle Rumänien seine eigene Verteidigungsfähigkeit und die der NATO „verbessern“, und betonte außerdem, Rumänien werde sich sehr bemühen, die 2-Prozent-Vorgabe in den nächsten Jahren zu erfüllen. Die rumänische Premierministerin Viorica Dancila erklärte: „Wir hoffen, dass im Gegenzug auch unsere Rüstungsindustrie von Waffenexporten profitieren kann.“
Das war nicht der erste militärische Coup, den die USA, unter dem durchsichtigen Vorwand, das Land vor iranischen Raketen schützen zu müssen, in Rumänien landen konnten. Im Mai 2016 haben die USA ihre erste, für 800 Millionen Dollar in Rumänien errichtete Basis mit Abwehrraketen in Betrieb genommen. Russland fühlt sich dadurch offensichtlich direkt bedroht.
Wladimir Putin äußerte bei einem Griechenland-Besuch im Mai 2016 vor Reportern: „Die in Rumänien installierten US-Raketen haben jetzt eine Reichweite von nur 500 km, können aber jederzeit durch Raketen mit einer Reichweite von 1.000 km oder sogar 2.400 km ersetzt werden. Dazu genügt ein Austausch der Software, den die Rumänen noch nicht einmal bemerken würden.“ (Wir sind nur eine False Flag vom 3. Weltkrieg entfernt (Videos))
„Seit Beginn der 2000er Jahre weisen wir darauf hin, dass wir auf alle Maßnahmen, die unsere und die internationale Sicherheit bedrohen, reagieren müssen. Und keiner hat uns bisher zugehört,“ warnte Putin.
Es bleibt abzuwarten, wie lange sich die USA und die NATO noch taub stellen, und ob sie einfach weitermachen, bis die Militarisierung Osteuropas außer Kontrolle gerät und die Spannungen unerträglich werden. Vielleicht ist der Punkt, an dem eine Umkehr unmöglich ist, ja schon überschritten, und wir genießen nur noch die illusorische Ruhe vor dem Sturm.
Literatur:
Finanzimperialismus: Die USA und ihre Strategie des globalen Kapitalismus
Das Werden des Imperium Americanum und seine zwei hundertjährigen Kriege
Illuminati – Der Kult, der die Welt gekapert hat
Fassadendemokratie und Tiefer Staat: Auf dem Weg in ein autoritäres Zeitalter
Quellen: PublicDomain/luftpost-kl.de am 09.04.2018
Weitere Artikel:
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