In Deutschland lässt es sich gut leben, hatte Bundeskanzlerin Merkel verkündet. Geht es nach den jüngsten Zahlen, ist dies allerdings nicht mehr haltbar. In Deutschland grassiert die Armut regelrecht.
Die „Saarbrücker Zeitung“ hat jetzt die Daten des statistischen Bundesamtes aufbereitet und erschreckende Zahlen vermeldet. Demnach sind mehr als 31 % (!) aller Menschen ab 16 Jahren in Deutschland in einem bestimmten Sinne arm.
Weniger als 1.000 Euro im Monat…
Dieser Gruppe stehen demnach monatlich weniger als 1.000 Euro zur Verfügung. Dementsprechend könnten sie sich auch keine „unerwarteten Ausgaben“ leisten, so die Meinung.
Annähernd 4,9 Millionen Menschen mussten in dem Jahr sogar an der Lebensmittelversorgung sparen. Sie haben sich diesen Angaben zufolge lediglich an jedem zweiten Tag eine „vollwertige Mahlzeit“ kaufen können.
12,8 Millionen Menschen meinten, die könnten sich keinen Urlaub über eine Woche außerhalb ihrer eigenen Wohnung leisten. Das sind annähernd 20 %, so die Zeitung weiter. Die Statistiker werteten den Umstand, sofern mehrere Faktoren dieser Art gebündelt vorkämen, als „erhebliche materielle Entbehrung“.
Die Reaktion aus der Politik blieb bescheiden. Die „Linke“ meldete sich und beklagte, dass die Armut bei uns in Deutschland inzwischen kein Phänomen am Seitenrand wäre, sondern sich durch sämtliche Bevölkerungsschichten hindurch ziehe (Rentenpolitik und Arbeitsmarkt: Abstieg ins Prekariat – totale Verarmung setzt sich fort!).
Erschreckend: Mehr als 21 Millionen Menschen sind von dem oben genannten Einstiegsproblem betroffen, wonach unerwartete Ausgaben nicht getätigt werden können.
Wie passt dies alles zur angeblich guten Wirtschaftslage in Deutschland? Wie passt es dazu, dass die Zahl der Arbeitslosen sinkt, wie angegeben. Ein Teil dieser Phänomene – die Meldungen über die sehr gute Lage – sind statistischer Natur.
Die Verfahren, Kritiker sprechen von Tricks, mit denen Menschen aus der Arbeitslosigkeit herausgerechnet werden, sind immer komplexer geworden. Faktisch jedoch sind diese Zahlen des Bundesamtes deutlich genauer. Sie machen jenseits behördlicher Vorgänge deutlich, wohin sich Merkel-Deutschland in gut 12 Jahren auch dank Hartz-IV durch SPD und GRÜNE entwickelt hat.
Rentner verarmen immer stärker
Zudem betrifft die Verarmung auch zusätzlich vor allem Rentner, die sich durch Mehrarbeit gegen diese Art der Verarmung nicht mehr stemmen können (Armut bis ins Grab: Deutsche haben nicht mehr genug Geld, um Angehörige zu bestatten).
Die Wohnungsprobleme grassieren, ein wirksames Mittel hat die Bundesregierung trotz niedrigster Zinsen noch immer nicht geliefert. Und die ersten Anzeichen dafür mehren sich, dass die wirtschaftliche Entwicklung sich in den kommenden Jahren wieder verdüstern wird.
Zum einen werden konjunkturelle Umfragen ungünstiger. Zum anderen steigen die Zinsen in den USA, womit auch der Druck auf die Zinsen in der EU wächst – dies wiederum kann der wirtschaftlichen Entwicklung massiv schaden. Schließlich sind die Schulden innerhalb der EU weiter explodiert (Deutschland – ein Land in dem bald gut und gerne 1,2 Millionen Menschen ohne Wohnung leben).
Die Probleme können rasch eskalieren. Dies wiederum wird die Verarmung einiger Bevölkerungsteile in Deutschland noch einmal vorantreiben, meinen Wirtschaftsexperten.
Literatur:
Armut in Deutschland: Wer ist arm? Was läuft schief? Wie können wir handeln?
Verfallssymptome: Wenn eine Gesellschaft ihren inneren Kompass verliert
Die Hartz-IV-Diktatur: Eine Arbeitsvermittlerin klagt an
Quellen: PublicDomain/watergate.tv am 23.04.2018
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