Der Politik-Experte und Journalist Wiktor Marachowskij hat in einem Artikel für die Nachrichtenagentur RIA Novosti die Folgen des jüngsten westlichen Angriffs auf Syrien analysiert.
Unter anderem unterstreicht er, dass die Reaktion der westlichen Medien auf den Angriff nicht mit der Stellungnahme der westlichen Spitzenpolitiker übereingestimmt hat.
In der Welt der realen Fakten seien die Zahlen festgelegt: 103 Raketen seien abgefeuert worden, schreibt der Journalist.
US-Präsident Donald Trump, der versprochen habe, dass diese Raketen „neu und klug“ sein sollten, habe nochmals alle überspielt: hauptsächlich seien alte Tomahawks eingesetzt worden.
Im Anflug auf alle strategisch wichtigen Objekte seien sie von auch alten syrischen Flugabwehrsystemen abgeschossen worden, die in der Sowjetunion gerade für Einsätze gegen Tomahawks entwickelt worden wären.
Die Briten hätten acht SCALP-Raketen abgefeuert, die Franzosen – acht SCALP-Raketen von Kampfjets und drei von Schiffen. Laut den russischen Luftstreitkräften gab es aber keine französischen Kampfjets Rafale am Himmel über Syrien (Raketen auf Syrien: Noch zehn Tage bis zum Ende der Welt? (Video)).
Was den Schaden angeht, kann laut dem Journalisten folgendes festgestellt werden:
- Keine Zivilisten seien ums Leben gekommen
- Kein Soldat der syrischen Armee sei getötet worden
- Kein Flugzeug oder Hubschrauber der syrischen Armee sei zerstört worden
- Es habe kein zufälliges Eindringen in die Verantwortungszone der russischen Flugabwehrsysteme gegeben
- Kein Flugplatz der syrische Streitkräfte sei betroffen worden
- 71 der 103 Raketen seien verloren worden
Die tatsächliche Wirkung der Aktion sei noch geringer gewesen, als die Wirkung des Angriffs auf den Militärflugplatz al-Schairat vor einem Jahr, betont Marachowskij.
Im Folgenden entwickelte sich die zentrale Schlacht vor allem im Medienraum, schreibt der Journalist. Die Schlacht habe um die Frage begonnen, wie man das Geschehene verstehen solle.
Donald Trump, Emmanuel Macron und Theresa May würden darauf bestehen, dass es ein muskulöser und abgewogener Vergeltungsschlag gewesen wäre, dass die Ziele erreicht seien und sich die Möglichkeiten für den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad, Chemiewaffen zu herstellen, verringert hätten.
Missiles were intercepted by Syrian air defense systems:
12 (from 12) over Dumayr airbase
12 (from 12) over Shayrat airbase
18 (from 18) over Marj Ruhayyil airbase
4 (from 4) over Damascus airport
13 (from 16) over airbase in Homs (Qusayr)
5 (from 9) over Mezzeh airbase pic.twitter.com/NaF31isob3— Military Advisor (@miladvisor) 14. April 2018
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Die Medien der westlichen Länder seien aber davon nicht überzeugt, dass der Angriff schwer und vernichtend gewesen sei, unterstreicht Marachowskij. Die Onlinezeitung „The Huffington Post“ stellt zum Beispiel Folgendes fest:
- Trumps Ziel war, „Assads Handlungen“ zu verhindern – dieses wurde nicht erreicht.
- Alle strategisch bedeutsamen Ziele seien unter dem russischen „Abwehrschirm“ geblieben – Trump habe es nicht gewagt, diesen anzugreifen.
- Assad werde „die Offensive nicht stoppen“, und man habe Russland „nicht herausgefordert“.
Die Agentur Reuters zieht im Kommentar „Die reale Gefahr in Syrien ist Russland“ folgende Schlussfolgerungen:
- Assad „hat im sechsjährigen Krieg fast gewonnen“ und wolle nicht aufhören;
- Moskau habe im Voraus gewarnt, dass im Fall einer Bedrohung des Lebens russischer Soldaten nicht nur Raketen, sondern auch deren Träger abgeschossen würden. Damit habe es diese Aktion in etwas Zielloses verwandelt. Laut der Agentur sind weder die USA noch Russland an einem echten Kampf miteinander in Syrien interessiert.
- Russland zeige, wie man maximale Ziele mit relativ wenigen Kräften erreichen könne.
Das heißt, Moskau habe, ohne eine einzige Salve aus seinen S-400 und Panzirs-S-21 abgefeuert zu haben, effektiv Rahmen geschaffen, in denen der Westen Russland bildlich nicht erhört habe, schließt Marachowskij.
„Großbritannien in C-Waffen-Provokation involviert“ – Moskau schiebt Beweise nach
Eine Woche nach der angeblichen Giftgasattacke im syrischen Duma, die die Westmächte als Anlass für einen Angriff auf Syrien nutzen wollen, präsentiert das russische Verteidigungsministerium weitere Beweise dafür, dass es sich um eine pure Inszenierung handelt. Nach Angaben der Behörde ist Großbritannien unmittelbar darin involviert.
Auf einer Pressekonferenz am Freitag in Moskau hat Igor Konaschenkow, Pressesprecher des russischen Verteidigungsministeriums, ein Video mit zwei Syrern präsentiert, die an der von der umstrittenen Hilfsorganisation „Weißhelme“ organisierten Inszenierung als ungewollte Schauspieler teilgenommen haben sollen.
„Wir haben unmittelbare Teilnehmer der Videoaufnahme gefunden und befragt. Heute stellen wir das Interview mit diesen Männern vor“, sagte Konaschenkow. In dem Interview hätten die beiden Duma-Bewohner im Detail berichtet, wie die Episode inszeniert und gefilmt worden war.
„Wir wissen ganz genau, dass die sogenannten Weißhelme vom 3. bis zum 6. April von London unter Druck gesetzt wurden, um die bereits davor geplante Provokation schnellstens durchzuführen“, sagte Konaschenkow weiter.
In diesem Zeitraum hätten die Kämpfer der Dschaisch al-Islam* die syrische Hauptstadt Damaskus intensiv beschossen, um den Gegenschlag der Regierungstruppen der Öffentlichkeit dann als eine „C-Waffen-Attacke“ zu verkaufen (Wir sind nur eine False Flag vom 3. Weltkrieg entfernt (Videos)).
Die beiden seien Ärzte eines Krankenhauses in Duma. In dem Video geben sie zu, dass keiner der Patienten, die nach der angeblichen Giftgasattacke eingeliefert wurden, Spuren von Einwirkung eines Kampfstoffes aufgewiesen hätten.
„Während sie behandelt wurden, rannten Unbekannte ins Krankenhaus, manche hatten Videokameras. Diese Menschen riefen, dass alle im Raum vergiftet worden seien. Dabei begossen sie die Anwesenden aus Wasserschläuchen. Unter Patienten und Angehörigen brach dann Panik aus.“
Konaschenkow dazu: Russland hoffe, dass die Experten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW), die noch am Freitag nach Duma kommen sollen, sich nicht von „Dritten“ gängeln lassen, sondern objektiv ermitteln
In der vergangenen Woche hatten oppositionelle Internetportale über einen Chlorgas-Einsatz in der damals noch von Rebellen kontrollierten Ortschaft Duma östlich von Damaskus mit Hunderten Toten berichtet. Ihre Informationen wurden schnell von westlichen Medien und Spitzenpolitikern aufgegriffen, die die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad für die angebliche Attacke verantwortlich machten. Damaskus wies das zurück. Eine unabhängige Ermittlung blieb vorerst aus.
Nach russischen Angaben hat es keinen Giftgasangriff gegeben. Die ABC-Abwehr untersuchte die Gegend und fand nach eigenen Angaben keinerlei Hinweise auf eine Anwendung chemischer Kampfstoffe. Der Generalstab in Moskau hatte bereits am 13. März gewarnt, dass Militante in Ost-Ghuta die Inszenierung eines Chemiewaffen-Einsatzes vorbereiten würden, um den USA einen formellen Anlass für einen Angriff auf Assad zu liefern. Experten warnen unterdessen vor einem militärischen Konflikt zwischen den Atommächten USA und Russland.
Literatur:
verheimlicht – vertuscht – vergessen 2018: Was 2017 nicht in der Zeitung stand
Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=sUr9vBrDcqg
https://www.youtube.com/watch?v=xA2Xuqp2_Xk
Quellen: PublicDomain/de.sputniknews.com/politik am 16.04.2018
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