Alte Gemüse neu entdeckt: Die besten Sorten anbauen und genießen

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Alte Gemüsesorten sind alles andere als altbacken! Mit dem Anbau altbewährter Gemüsearten und -sorten holen Sie sich vielfältige und bisher unbekannte Geschmackserlebnisse auf den Teller und können beispielsweise bei der nächsten Gartenparty mit einem violetten Kartoffelsalat auftrumpfen.

Das Buch „Alte Gemüse neu entdeckt“ stellt altbewährte, aber in Vergessenheit geratene Gemüse mit besonderen Eigenschaften vor und gibt hilfreiche Tipps zu Anbau, Geschmack, Optik, Verwendung und der Gewinnung von eigenem Saatgut.

Die Stadtgärtner finden hier speziell für Topf und Balkonkasten geeignete Sorten und natürlich gibt es auch ausgewählte Rezepte, die auf die individuellen Geschmacksrichtungen abgestimmt sind. Besonders engagierte Sortenretter aus unterschiedlichen Regionen werden in Reportagen vorgestellt und verraten dort ihre Tipps und Tricks.

Darüber hinaus erhalten Sie zahlreiche Kontakte von Züchtern und regionale Bezugsquellen von alten Sorten, damit Sie an ganz spezielle Raritäten kommen!

Vergessene Pflanzenschätze

Alte Gemüsesorten entdecken: Das heißt zunächst einmal, ausprobieren und sich überraschen lassen. Und im Garten erweisen sich manche dieser Sorten als ausgesprochen robust.

Kennen Sie schon die ‘Bunten Forellen’, die ‘Lerchenzunge’ und den ‘Braunen Fridolin’? Den meisten Gärtnern sind die klangvollen Namen dieser Salat-, Kohl- und Rettichsorten nicht vertraut. Doch es lohnt sich, diese und viele andere, kaum noch bekannte Gemüse wiederzuentdecken. Sie wurden teils schon vor über 100 Jahren gezüchtet, waren früher beliebt, gerieten dann aber in Vergessenheit.

Stattdessen machten sich neue Sorten breit, mit höheren Erträgen und einheitlicherem Erntegut: eben so, wie es der moderne Erwerbsanbau erfordert. Solche Züchtungen bestimmten zunehmend auch das Angebot für den Hausgarten. Trotzdem bauten viele Hobbygärtner weiterhin manch altbewährte Sorte an.

In neuerer Zeit stöberten dann besonders die Tomaten- und Kartoffelfans zahlreiche »alte Schätzchen« auf. Dazu machten sich engagierte Wissenschaftler, Gärtner und Züchter auch bei anderem Gemüse auf die Suche und fanden noch vieles, was schon fast verloren war.

Alt, aber knackig

Es gibt einige gute Gründe, sich für alte Sorten zu interessieren und sie im eigenen Garten oder auf dem Balkon und der Terrasse anzubauen – einer der wichtigsten Gründe ist das Erhalten der Vielfalt. Doch die meisten Hobbygärtner haben zunächst keine »hochgesteckten« Ziele: Sie kommen schlicht und einfach auf den Geschmack.

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Tatsächlich überraschen so manche dieser Gemüse mit Gaumenfreuden, die man von modernen Züchtungen kaum noch kennt. Kopfsalate, die buttrig zart sind statt ledrig und zäh, oder Tomaten mit wirklich fruchtigem, zugleich würzigem Aroma: Das kommt einem manchmal vor, als hätte man bisher nur billigen Tütenfruchtsaft gekannt und würde zum ersten Mal frisch gepresste Orangen genießen.

Entdeckerfreuden und Delikatessen

Im Porträtteil des Buchs  finden Sie über 200 Kurzvorstellungen von altbewährten, teils fast schon vergessenen Sorten sowie von Arten, die zu Raritäten wurden. Das ist eine Auswahl von Gemüsen, die sich traditionell oder nach ihrer Wiederentdeckung besonders bewährt haben. Darüber hinaus gibt es bei spezialisierten Anbietern noch allerhand mehr zu entdecken.

Forscher und Züchter erwecken zunehmend Saatgut, das in sogenannten Genbanken konserviert wurde, zu neuem Leben. Da dürfte noch so manches zum Vorschein kommen, was gerade im Hausgarten die Palette bereichern kann. Und das Auge isst mit: Gelber, rot gesprenkelter Radicchio, violetter Rosenkohl und Fuchsschwanz-Arten mit schmackhaften Blättern und Sprossen sind schon im Garten echte Hingucker.

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In der Küche kommen weitere ansprechende Delikatessen dazu, etwa blaue Kartoffeln und lila Radieschen. Hobbygärtner und -köche, die solche Raritäten ausprobieren, sind oft begeistert. Natürlich kann auch manches enttäuschen, was bei dieser Vielfalt kein Wunder ist.

Doch die positiven Erfahrungen überwiegen. In den USA und in Großbritannien ist schon länger ein »Heirloom-Boom« ausgebrochen: »Heirloom« steht im Englischen für Althergebrachtes und für historische Sorten. In Frankreich und Italien werden seit jeher regionale Spezialitäten hoch geschätzt und bewahrt. So findet man mittlerweile auch traditionelle Züchtungen aus anderen Ländern bei uns im Angebot.

Winterliche, gesunde Genüsse

Die neu entdeckte Vielfalt hängt auch mit früher üblichen Anbauweisen zusammen. Heute bieten Supermärkte rund ums Jahr Gemüse aus aller Welt. Als es das noch nicht gab, war alles besonders wichtig, was gut über den Winter half. Kopfsalate und Kohlsorten, die sich mitten im Winter ernten lassen, lang lagerfähige Spätrettiche und -möhren, gehaltvolle Trockenbohnen und -erbsen: Solche Sortengruppen finden zunehmend wieder Liebhaber.

Denn sie schmecken oft besser und sind vitaminreicher als käufliches Gemüse, das langes Lagern im Kühlhaus und lange Transportwege hinter sich hat. Zudem kann man beim eigenen Anbau sicherstellen, dass nicht zu viel Nitrat gedüngt wird und keine bedenklichen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen. Neuere Sorten, die hauptsächlich für den Erwerbsanbau gezüchtet werden, reifen recht gleichmäßig ab.

Bei alten Sorten ist das oft anders – und für den Hausgarten oft praktischer. Denn hier will man nicht unbedingt auf einen Schlag große Mengen ernten (um sie dann stundenlang einzufrieren), sondern lieber über längere Zeit immer wieder Frisches vom Beet holen. Bei modernen Rosenkohlsorten z. B. ist häufig schon nach einer üppigen Herbsternte Schluss.

Bei älteren Sorten dagegen reifen die Röschen nach und nach von unten nach oben ab. Außerdem sind sie oft frosthärter, sodass man teils bis zum Frühjahr Rosenkohl ernten kann.

Wertvolle Fülle

Neue Geschmackserlebnisse und die Freude am Ausprobieren stehen beim Hobbyanbau im Vordergrund. Wer alte Sorten anbaut, vielleicht sogar selbst vermehrt, trägt aber auch zu ihrer Erhaltung bei. Seit einiger Zeit ist auch bei den zuständigen Behörden und Forschungseinrichtungen das Bewusstsein gewachsen, wie wichtig das Bewahren der früheren Vielfalt ist.

Zum einen handelt es sich um wertvolles Kulturgut: Tatsächlich bedeutete das lateinische »Cultura« Bearbeitung, Anbau und Pflege – und hing eng mit der »Horticultura«, dem Gartenbau, zusammen. Zum andern bergen historische Sorten ein unschätzbares Reservoir an Genen, also an Erbanlagen.

Hier die gesamte Leseprobe von „Alte Gemüse neu entdeckt“ als PDF.

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Literatur:

Frisches Gartengemüse auch im Winter: Anbau und Ernte 40 ausgewählter Kulturen

Der Selbstversorger: Mein Gartenjahr: Säen, pflanzen, ernten. Inkl. DVD und App zur Gartenpraxis: Storl zeigt, wie’s geht! (GU Garten Extra)

Meine kleine Farm: Anleitung für Selbstversorger

Quellen: PublicDomain/gu.de am 31.03.2018

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