USA „isolieren“: Russland deckt sich massiv mit Gold ein – Iran stoppt Handel mit Dollar

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Der Goldanteil an den Finanzreserven Russlands hat den historischen Rekordwert von 18 Prozent erreicht. Allein im Januar hat das Land fast 19 Tonnen des Edelmetalls eingekauft und damit China in diesem Bereich überholt. Experten erklären, wofür Russland das ganze Gold braucht.

Im Moment belaufen sich die akkumulierten Finanzreserven Russlands auf stolze 454 Milliarden Dollar. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass die Anteilsstruktur der russischen Reserven sich im Laufe der letzten Jahre erheblich verändert hat. Innerhalb von nur zehn Jahren hat sich die aufbewahrte Goldmenge vervierfacht.

Im Moment besitzt die russische Zentralbank 1857 Tonnen Gold mit einem Marktwert von 80 Milliarden Dollar.
Damit gehört das Land zu den Top fünf Staaten mit den größten Sicherheitsreserven des Edelmetalls.

Mehr Gold besitzen nur vier westliche Staaten – die USA, Deutschland, Italien und Frankreich. Insgesamt merken Experten an, dass vor allem Industriestaaten dazu neigen würden, ihre Finanzreserven in Gold aufzubewahren (Die große Gold-Lüge – unser Gold ist nicht „heimgekommen“).

Sinkende Abhängigkeit

Vom Gold erhoffen sich die Staaten, die Abhängigkeit von den Schwankungen der Leitwährungen der Welt – allen voran dem Dollar und dem Euro – zu senken sowie sich vor möglichen Zahlungsausfällen bei hochverschuldeten Ländern wie etwa den USA abzusichern (Anti-Russland-Sanktionen und Gold führen geradewegs zum Dollar-Crash).

„Das Gold ist in erster Linie eine Diversifikation der Risiken. (…) Im Falle eines Zusammenbruchs des Dollar-Systems wird Gold definitiv seinen Wert behalten“, erklärte der Finanzexperte Alexander Razuwajew in einem Interview für Sputnik.

Die enormen Mengen des Edelmetalls könnten Russland also die notwendige Unabhängigkeit vom Dollar und dem Euro gewähren und somit die finanzielle Souveränität des Landes stärken.

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Potentielles Gegenmittel zu westlichen Sanktionen

Auf der anderen Seite wäre es auch das Endargument für den Fall, dass der Westen seine größte Sanktionsdrohung ausführen sollte: Russland vom internationalen SWIFT-System abschalten.

Das SWIFT-System (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) ist eine internationale Organisation, die den weltweiten Nachrichten- und Transaktionsverkehr zwischen Banken und Finanzinstitutionen gewährleistet.

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Die Abschaltung Russlands vom System würde bedeuten, dass das Land praktisch vom internationalen Finanzsystem isoliert wäre.

Genau in diesem Fall aber könnte Russland bei seinen internationalen Handelsaktionen auf die Goldumrechnung umsteigen, so die Experten im Interview.

„Das Gold ist in diesem Fall eine gute Alternative. Das ist ein Aktivposten, den sie immer schnell verkaufen können. Das ist ein Aktivposten, den Sie kontrollieren. (…) Wenn Ihre Goldbarren in der ‚Prawda-Straße‘ (Straße in Moskau, wo das Zentrallager der russischen Zentralbank beheimatet ist) liegen, hat Ihnen kein Amerika was zu sagen“, so Alexej Wjasowskij, Vize-Präsident des „Zolotoy Monetny Dom“ (zu Deutsch etwa: Goldmünzenhaus), einer russischen Goldinvestitionsgesellschaft.

Ein Beispiel hierfür habe bereits der Iran geliefert. Als das Land unter strengste Finanzsanktionen geraten sei, habe es seine Goldreserven genutzt, um weiterhin Ölhandel zu treiben.

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Reaktion auf Emissionspolitik

Die neue starke Nachfrage nach Gold seitens zahlreicher Staaten sei aber auch durch die starke Emissionspolitik verschiedener Länder hervorgerufen. Ob USA, Großbritannien, Europa, Japan oder China – sie alle würden immer öfter die Geldpresse anschmeißen und dadurch dem „Wert“ des Geldes schaden.

Eine verstärkte Nachfrage nach dem stabilen Posten Gold sei daher logisch, meint auch der Leiter des Lehrstuhls für Finanzmärkte und Finanzingenieurswesen an der Russischen Akademie für Volkswirtschaft und Öffentlichen Dienst, Konstantin Korischenko.

Wjasowskij wiederum unterstreicht in diesem Zusammenhang, man solle auch nicht vergessen, dass der Goldwert selbst immer weiter steige. Seit Januar 2017 sei der Wert des Edelmetalls in den russischen Reserven um 27 Prozent gestiegen.

Und nicht zuletzt werde durch das Setzen auf Gold auch einer ganzen Wirtschaftsbranche in Russland neues Leben eingehaucht – der Goldminenindustrie.

„Dieser Markt entwickelt sich schnell, große Golderzlagerstätten werden ausgebaut, Investmentprojekte werden ausgeführt. Trotz der Sanktionen zeigen ausländische Investoren großes Interesse an der russischen Goldminenindustrie“, betonte Wjasowskij abschließend.

Iran stoppt Handel mit US-Dollar

Teheran hat angekündigt, dass Bestellungen von Händlern, die in der US-Währung Dollar eingehen, nicht länger berücksichtigt werden und ein Importverfahren durchlaufen sollen.

Laut lokalen Medien geht die Entscheidung auf eine offizielle Aufforderung der iranischen Zentralbank zurück. Sie ist speziell darauf ausgerichtet, so heißt es, Marktschwankungen des US-Dollars entgegenzuwirken (Bald frei vom US-Dollar: Goldreserven von Russland und China werden US-Dominanz der Weltwirtschaft erschüttern).

Mehdi Kasraeipour, Direktor der iranischen Zentralbank für Devisenregeln und -politiken, wurde von der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA mit den Worten zitiert, die Entscheidung werde ab Mittwoch wirksam. Das gehe auf ein Schreiben der Bank an das Ministerium für Industrie, Bergbau und Handel zurück.

Er erklärte, dies bereite für Händler keine größeren Schwierigkeiten, da der Anteil des US-Dollars an den Handelsaktivitäten des Iran nicht hoch sei. „Seit langem kann der iranische Bankensektor den US-Dollar aufgrund der Sanktionen nicht mehr nutzen“, äußerte Kasraeipour.

Im Rahmen eines Handelsembargos ist es auch US-Banken verboten, mit dem Iran zu handeln. „In Anbetracht der Tatsache, dass die Verwendung des US-Dollars für den Iran verboten ist und Händler buchstäblich alternative Währungen in ihren Transaktionen verwenden, gibt es keinen Grund mehr, mit Rechnungen fortzufahren, die den US-Dollar als Basiszinssatz verwenden“, fügte der iranischen Zentralbankbeamte hinzu.

Nach Angaben von Kasraeipour müssen iranische Händler noch ihre Lieferanten informieren, um die Basiswährung vom US-Dollar in andere Währungen umzuwandeln, damit die entsprechenden Importdokumente an den Eingangspunkten des Irans verarbeitet werden können.

  

Händler müssen außerdem angeben, ob sie ihre Zahlungen über Banken oder Wechselstuben abwickeln wollen.

Teheran hat seit langem versucht, auf den nicht-dollarbasierten Handel umzusteigen. Der Iran hat bereits Abkommen mit mehreren Ländern unterzeichnet und ist mit Russland in Gesprächen über die Verwendung nationaler Währungen bei der Abrechnung.

Während eines Treffens mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im November bemerkte der Oberste Führer des Iran Ali Chamenei, dass der beste Weg, US-Sanktionen zu umgehen, gemeinsame Anstrengungen seien, die US-amerikanische Währung im bilateralen Handel auszuschließen (Steht die Einführung eines goldgestützten Finanzsystems weltweit kurz bevor?).

Er teilte Präsident Putin mit, dass Russland und der Iran die Amerikaner durch Methoden wie die Abschaffung des US-Dollars und seine Ersetzung durch nationale Währungen bei Transaktionen zwischen zwei oder mehr Parteien „isolieren“ könnten.

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Literatur:

Vom Großen Krieg zur permanenten Krise: Der Aufstieg der Finanzaristokratie und das Versagen der Demokratie

Der Weg ins Verderben: Wie die Eliten die nächste Krise vorbereiten und wie Sie sich davor schützen können

Der Draghi-Crash: Warum uns die entfesselte Geldpolitik in die finanzielle Katastrophe führt

Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung

Quellen: PublicDomain/de.sputniknews.com/deutsch.rt.com am 08.03.2018

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