An Schulen sollen immer mehr mobile Geräte, v.a. Tablets und Smartphones eingesetzt werden. Ihre Nutzung erfordert die Installation von Routern und WLAN-Access-Points, die über hochfrequente elektromagnetische Wellen die Daten übertragen.
Die bisher größte Auswertung der wissenschaftlichen Literatur zur WLAN-Frequenz 2,45 MHz in der Zeitschrift ‚umwelt-medizin-gesellschaft‘ ergab: Mehr als 100 Studien weisen nach, dass durch WLAN-Netze und Endgeräte die Schüler erheblichen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind.
Schon nach kurzer Zeit kann z.B. die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit deutlich herabgesetzt werden. In Folge kann dies weitreichende Auswirkungen auf die psychische Entwicklung, den Lernerfolg und Berufschancen haben (Frankreich: Handyverbot für Schüler bis zum Alter von 15 Jahren und Strahlungsminimierung verordnet).
WLAN-Studienlage belegt Risiken
„Die Bundesregierung empfiehlt allgemein, die persönliche Strahlenexposition durch hochfrequente elektromagnetische Felder so gering wie möglich zu halten, d.h. herkömmliche Kabelverbindungen zu bevorzugen, wenn auf den Einsatz von funkgestützten Lösungen verzichtet werden kann.“ (Deutsche Bundestagsdrucksache 16/6117, 2007: Strahlenbelastung durch drahtlose Internet-Netzwerke (WLAN). http://t1p.de/htee )
„Die integrierten Antennen Ihres Speedport senden und empfangen Funksignale bspw. für die Bereitstellung Ihres WLAN. Vermeiden Sie das Aufstellen Ihres Speedport in unmittelbarer Nähe zu Schlaf-, Kinder- und Aufenthaltsräumen, um die Belastung durch elektromagnetische Felder so gering wie möglich zu halten.“ (Telekom-Router, Sicherheitshinweis, 2017)
WLAN wird zur Dauerbelastung
Die Strahlungswerte von WLAN liegen bei mobilen Endgeräten über medizinischen Vorsorgewerten. Bereits bei minimaler Belastung (kleiner 1 μW/m²) kann es zu Befindlichkeitsstörungen kommen, die bei dauerhafter Einwirkung z.B. für Kopfschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Konzentrationsprobleme, Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit, Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Fruchtbarkeitsschäden verantwortlich sein können.
Die Forschergruppe Yakymenko et al. hat 100 Mobilfunk-Studien, auch über WLAN, zu entzündlichen Erkrankungen durch oxidativen Zellstress analysiert mit dem Ergebnis:
„Schlussfolgernd zeigt unsere Analyse, dass Hochfrequenzstrahlung niedriger Intensität ein starker oxidativer Wirkungsfaktor für lebende Zellen ist, mit einem hohen krankheitserregenden Potenzial.“
Technische Lösungen für Schulen
Unter dem Gesichtspunkt der grundlegenden Leitlinie des Strahlenschutzes, des ALARA-Prinzips (As Low As Reasonably Achievable – so niedrig wie vernünftigerweise erreichbar), sollten Schulen folgende Optionen bedenken:
WLAN ist für den Unterricht mit digitalen Medien nicht notwendig. Digitale Medien sind Hilfsmittel und alle Anwendungen können auch an verkabelten Computern durchgeführt werden. Tablets sollten mit Kabelanschluss betrieben werden können.
Wenn sich eine Schule trotz aller Bedenken für WLAN entscheidet, müssen nach dem ALARA-Prinzip klare Kriterien an die Nutzung der WLAN-Sender gestellt werden:
Kein Einsatz in der WLAN-Frequenz 2.450 MHz, sondern mit der Frequenz 60 GHz. Mit dieser bleibt die Reichweite auf das Klassenzimmer beschränkt.
die Sendeleistung muss auf ein Minimum reduziert werden können.
WLAN muss zeitgesteuert geregelt und deaktivierbar sein.
WLAN muss mit ausreichend Abstand betrieben werden. Je geringer der Abstand desto größer das Gesundheitsrisiko.
Powerline (PLC / dLAN) ist kein empfehlenswerter Ersatz für WLAN. Alle Elektroleitungen und Geräte werden damit zu Strahlungsquellen hochfrequenter Signale.
Die Alternative: Kabellose Datenübertragung mit ‚Visible Light Communication‘ (VLC) erfolgt über eine LED-Raumbeleuchtung. Eine Gesundheitsgefahr kann, nach heutigem Kenntnisstand im Gegensatz zur WLAN-Strahlung, ausgeschlossen werden, da unser Körper an die Lichtstrahlung adaptiert ist. VLC befindet sich im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium (Gefahren für die Gesundheit: Im Elektrosmog – durch WLAN-Strahlung vermehrte Fehlgeburten).
Ein vom Land Baden-Württemberg gefördertes Pilotprojekt im Tagungszentrum der Insel Mainau wurde erfolgreich abgeschlossen. Am Hegel-Gymnasium Stuttgart wurde im November 2017 der erste VLC-Klassenraum, gefördert von der Stadt Stuttgart, eingeweiht.
Unser Ratschlag: Schulen und Kommunen erklären sich bereit, sich mit einem weiteren VLC-Projekt an diesem technischen Fortschritt zu beteiligen oder warten ab, bis VLC in Serie geht.
Österreichische Ärztekammer warnt vor WLAN an Schulen und Kindergärten
In der Erklärung von Nikosia (2017) zur Nutzung von WLAN schreiben die Österreichische und Zyprische Ärztekammern:
„Zu den möglichen gesundheitlichen Auswirkungen nicht-ionisierender Strahlung von EMF/RF (elektromagnetischen Feldern/hochfrequenter Strahlung) von 30 KHz–300 GHz gehören Kanzerogenität (Gruppe 2B, IARC 2011), Entwicklungs-neurotoxizität, Auswirkungen auf die DNA, die Fruchtbarkeit, Überempfindlichkeit und andere schwerwiegende Wirkungen. Diese sind in wissenschaftlich überprüften Studien gut dokumentiert (Ärztekammern fordern Schutz vor Mobilfunkstrahlung (Videos)).
… Die Exposition gegenüber EMF/RF in einem frühen Entwicklungsstadium ist ein Grund besonderer Besorgnis. In dieser Phase nimmt nämlich der Körper mehr Strahlung auf, es kann Auswirkungen auf das sich entwickelnde Gehirn, Nervensystem und Fortpflanzungssystem geben. Es können beispielsweise Krebs oder Folgen für die Kognition ausgelöst werden.“
Die Ärztekammern fordern:
„Entscheidungsträger, insbesondere im Bildungs- und Gesundheitswesen, müssen sich der Risiken bewusst sein und müssen sichere technische Alternativen kennen. Sie müssen gesundheitliche Gefahren sowie die Verletzlichkeit von Kindern angemessen berücksichtigen. Zudem müssen sie sich für ein sicheres Umfeld in Schulen sowie Einrichtungen der Tagesbetreuung und Kinderheilkunde einsetzen.
Sie müssen eine altersgerechte, vernünftige Nutzung digitaler Technik fördern und dürfen kabellose Netzwerke an Schulen und insbesondere an Vorschulen, Kindergärten und Grundschulen nicht erlauben. Stattdessen sind kabelgebundene Verbindungen einzusetzen.“
Mikrowellen und WLAN
Auszug aus der Zeitschrift ‚umwelt-medizin-gesellschaft‘: Seit den 1980er-Jahren, mit dem massenhaften Aufkommen der Mikrowellenherde in Haushalten, hat sich die Wissenschaft dafür interessiert, welche Auswirkungen elektromagnetische Strahlung im Bereich von 2,45 GHz (Mikrowellen) auf Lebewesen hat.
Seitdem wurden in zahlreichen Experimenten an Bakterien, Zellkulturen, Tieren, Pflanzen und auch am Menschen viele Wirkungen der Strahlung gefunden. Während der Mikrowellenherd kurzzeitig die Leckstrahlung als unerwünschte Nebenwirkung hat, stellen die WLAN- und Bluetooth-Einrichtungen, die seit einigen Jahren in sehr vielen Haushalten arbeiten, eine Dauerbestrahlung mit denselben Frequenzen dar.
WLAN hat sich als eine der meistgenutzten Frequenzen durchgesetzt, sowohl bei der körpernahen Smartphone- und Tablet-Nutzung als auch in der Inhouse-Versorgung (Router, SmartHome, Internet of Things). Deshalb ist die Forschung auch in diesem Bereich angelaufen.
In der Regel werden die Experimente zu WLAN-Strahlung mit einer scheinbestrahlten Kontrollgruppe und bestrahlten Gruppen durchgeführt, häufig mit verschiedenen Feldstärken und Einwirkzeiten. Hintergrund war und ist die Frage, ob die Strahlung dieser Frequenzen schädliche Wirkungen auf Mensch, Tier und Pflanze hat.
Im Jahr 2014 erschien im Springer Reference-Book „Systems Biology of Free Radicals and Antioxidants“ der WLAN-Review von Naziroglu/Akman, in dem darauf hingewiesen wird, dass auch schwache WLAN-Strahlung gesundheitsschädlich ist. Der Review stellte den Stand der Forschung dar und beschrieb bereits einen Schädigungsmechanismus (Handy: BioIntitiative fordert Einstufung als ‚Krebs erregend‘ – Mediziner besorgt angesichts tödlicher Hirntumore).
Die Studien, die seit 2014 zu WLAN erschienen sind, bestätigen die Analyse von Naziroglu/Akman. In diesem neuen Review sind Ergebnisse von WLAN-Studien wiedergegeben, die schädliche Auswirkungen auf die Zellen und Organe belegen, Unterschiede zwischen unbestrahlten Kontrollen und bestrahlten Proben feststellen konnten, ebenso wie Auswirkungen auf das Verhalten von Tieren und Menschen.
Die Veränderungen durch die Strahlung waren meist deutlich unter den ICNIRP-Grenzwerten aufgetreten, die in den meisten Ländern etabliert sind (in Deutschland nach der 26. BImSchV). Dabei ist besonders zu beachten, ob die Untersuchungen akute oder chronische Einwirkung zum Gegenstand hatten, denn schließlich haben wir es im täglichen Leben mit chronischer Bestrahlung zu tun.
Ist eine Studie mit kurzeitiger Einwirkung der Strahlung angelegt, kann man – guten Gewissens – sagen: „Unter diesen Bedingungen konnten keine (statistisch signifikanten) Wirkungen festgestellt werden.“
Das sagt aber nichts über die Wirklichkeit der täglichen Bestrahlung aus. Es gibt verschiedene Studien, in denen die Wissenschaftler wissen wollten, welche Unterschiede in den Auswirkungen von GSM- (900 und 1.800 MHz) und WLANFrequenzen (2,45 GHz) bestehen. Meist war das Ergebnis, dass die WLAN-Strahlung stärkere Wirkungen als die GSMStrahlung hervorruft. In einigen Tierversuchen wurde auch festgestellt, dass junge Mäuse oder Ratten empfindlicher auf die Strahlung reagieren als junge erwachsene oder alte Tiere.
Die Forschungen untersuchen oft mehrere Endpunkte, z.B. stellen Studien den Zusammenhang Oxidativer Stress-DNA-Strangbrüche-Spermienschädigungen dar, dadurch ergeben sich Überschneidungen in der Zuordnung zu den Kapiteln in diesem Review; in der Regel wurde nur für einen Endpunkt eingeordnet.
Die immer wieder angeführte Aussage, es gäbe keine Wirkungsmechanismen, ist schon lange falsch – für 2,45-GHz-Strahlung ebenso wie für Mobilfunkfrequenzen. Hier sind viele Arbeiten zusammengetragen, die Mechanismen erklären: beispielsweise die außerordentlich oft belegte oxidative Schädigung, DNA-Strangbrüche, Veränderungen der Ionenkanäle, Beeinflussung von Transmittern im Hippocampus u.a. (WLAN erhöht Körpertemperatur und Blutzuckerspiegel – Was Du über Dein Smartphone wissen solltest (Video))
(Hamoni® Harmonisierer in Creme: Hochwirksamer Schutz vor Elektrosmog und Erdstrahlen, Hohe Wirksamkeit in 2 Heilpraktiker-Tests und Baubiologen-Test bestätigt)
Literatur:
Im digitalen Hamsterrad. Ein Plädoyer für den gesunden Umgang mit Smartphone & Co.
Gesund ohne E-Smog: Neue Strategien zum Schutz vor der lautlosen Gefahr
Digitale Erschöpfung: Wie wir die Kontrolle über unser Leben wiedergewinnen
Quellen: PublicDomain/diagnose-funk.org am 05.04.2018
Weitere Artikel:
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