Das Themenfeld um die geschaffenen Kulturgüter der Osterinsel ist derartig komplex, dass sich die Frage nach der Herkunft ihrer Schöpfer nicht mit letzter Bestimmtheit beantworten lässt.
Die Osterinsel liegt rund 3.800 Kilometer vor der chilenischen Pazifikküste und im gleichen Radius findet sich weder eine weitere Landmasse noch eine bewohnte Insel. Es ist zwar richtig, dass die 2.073 Kilometer entfernt liegende Insel „Pitcairn“ bewohnt ist, aber diese Bewohner sind Nachkommen der Bounty-Meuterer, die die Insel erst 1790 betreten haben.
Ja, es ist auch richtig, dass die Bounty-Meuterer auf Pitcairn Spuren in Form eines kleinen Steinaltars und drei Steinfiguren vorgefunden haben, aber bei diesen Siedlern dürfte es sich wohl mehr um einen gescheiterten Besiedlungsversuch gehandelt haben.
Die Frage ist also, von wo kamen die Menschen, die die so eindrucksvollen Spuren auf der Osterinsel hinterlassen haben? Jeder der sich mit dieser Frage näher beschäftigt hat, wird früher oder später hin und her gerissen sein von seiner eigenen Meinung, denn zu verschieden sind die Theorien einer Erstbesiedlung.
Und jeder der ernsthaft bemüht ist, sich eine seriös fundierte Meinung zu bilden kommt leider nicht umhin, sich mit jeder, noch so absurden Theorie zu beschäftigen.
So finden sich beispielsweise Buchautoren wie John Macmillan Brown, David Hatcher Childress oder Jean Prachan die meinen, die Osterinsel sei der Rest eines geheimnisvollen Kontinents namens Lemuria oder Mu.
Oder wer kennt nicht die fantastischen Geschichten von Erich von Däniken, der Ahu-Bauten als Startrampen für Ufo´s identifiziert haben will, die Moai´s sollen von den Außerirdischen (mit uns heute unbekannten Werkzeugen) aus lauter Langeweile aus dem Fels geschlagen haben und in einer Petroglyphe will er sogar einen Ufo-Antriebsmotor erkannt haben.
Mit einer ähnlich fantastischen Theorie wartet der Buchautor T.B. Pawlicki auf, der meint, durch Vibrationen, Gravitation und Elektromagnetismus hätten Außerirdische die Steinblöcke auf der Osterinsel schweben lassen können. Der Australier Mark Balfour geht den umgekehrten Weg und meint, die Moai´s wären Teil eines weltumspannenden elektromagnetischen Energiefeldes und würden als eine Art Transmitter und Energieantenne die Osterinsel vor schlechten Einflüssen geschützt haben.
Durch eine geringfügige Verschiebung des Plateaus wären die Moai´s aber aus dem Energiekonzentrationspunkt geschoben worden und hätten somit ihren Sinn verloren (Technogötter: Vorzeitliche Hochtechnologie und verschollene Zivilisationen).
Die, vermeintlich, seriöse Forschung und Archäologie bleibt aber auf der Erde und konzentriert sich auf den Pazifik und die daran angrenzenden Kontinente bzw. die sich darin befindenden Inseln. Der Ungar Wilhelm von Hevesy will erstaunliche Parallelen in den Symbolen auf den Rongorongo-Schrifttafeln und bestimmten Elementen einer Schrift im Indus-Tal (Indien) entdeckt haben.
Robert Heine-Gelden sieht in bestimmten Schriftzeichen der chinesischen Shang-Periode erstaunliche Ähnlichkeiten mit den Glyphen auf der Osterinsel. Der Münchener Archäologe Kurt Horedt bringt die Rongorongo Schriftzeichen mit dem in Nordschleswig gefundenen germanischen Goldhorn in Verbindung. Von den neun Schriftfiguren auf dem Helm seien sieben nahezu identisch mit Rongorongo-Zeichen. Dies würde Horedt´s Meinung nach auch erklären, warum es auf der Osterinsel rothaarige, hellhäutige Menschen gibt. Die Pukaos sind seiner Meinung nach Abbilder der roten Germanenhaare.
Betrachtet man allerdings die als wahrscheinlich und von der Wissenschaft als anerkannt eingestuften Besiedlungstheorien, so liegen die Ursprünge der Osterinsulaner in Polynesien bzw. in Südamerika und hier speziell Peru. Wirklich schlauer ist man nach diesen Theorien nicht, denn sie sind einfach zu unterschiedlich.
1. Theorie der Monobesiedlung:
Der sich, in archäologischer Hinsicht, um die Osterinsel sehr verdient gemachte Archäologe William Mulloy vertrat die These, die Osterinsel sei ausschließlich von Menschen aus dem polynesischen Raum besiedelt worden. Gemeinsam mit seinem chilenischen Kollegen Gonzalo Figueroa stellte er die Theorie auf, die Osterinsel sei um 400 bis 500 n. Chr. in einem Schub von Einwanderern aus Polynesien besiedelt worden und in den folgenden Jahrhunderten habe es eine spektakuläre Kulturentfaltung gegeben. Mulloy und Figueroa sind mit ihrer These aber relativ alleine.
2. Theorie der Dreifachbesiedlung:
Wesentlich mehr Anhänger findet die Theorie des Norwegers Thor Heyerdahl. Thor Heyerdahl meinte mit seiner experimental Archäologie und seinen von ihm in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Ausgrabungen bewiesen zu haben, dass die Osterinsel in drei Stufen besiedelt wurde, nämlich in Stufe I und II vom südamerikanischen Kontinent und in Stufe III von Siedlern aus Polynesien. Heyerdahl war der Meinung, dass im 4. Jahrhundert n.Chr. und 11. Jahrhundert n.Chr. Einwanderer aus Südamerika auf die Osterinsel gekommen sind und erst im 13. Jahrhundert die Polynesier.
Thor Heyerdahl ist allerdings nicht umstritten und das hat vor allem zwei Gründe: Heyerdahl hat kein Archäologie-Studium und viele Wissenschaftler haben Heyerdahl alleine deshalb schon seine Kompetenz abgestritten. Thor Heyerdahl hat seine Theorien zu schnell veröffentlicht und sie später wieder abgeändert.
DNA-Untersuchungen aus den Jahren 2011 + 2014 bestätigen, aber korrigieren Heyerdahls Theorie!
3. Theorie der Mehrfachbesiedlung von Polynesien aus:
Die Mehrheit der Fachwissenschaftler ist geneigt zu glauben, die Osterinsel sei in mehreren Wellen von Bewohnern polynesischer Inseln besiedelt worden. Hierbei ist man der Meinung, die Erstbesiedlung sei im 4. oder 5. Jahrhundert n. Chr. erfolgt, eine zweite Siedlerwelle folgte im 14. Jahrhundert. Geradezu kindisch wird die Möglichkeit abgestritten, südamerikanische Zuwanderer hätten direkt Einfluss auf die Kultur der Osterinsulaner genommen.
Strittige Kernfragen in den Theorien sind unter anderem:
– Wer hat die ersten Steinaltäre, in deren Schaffensphase die exakt zusammengefügten Verblendsteine des Ahu Vinapu gehören, gebaut?
– wer hat diese ersten Steinaltäre in riesige Ahu-Anlagen umgestalten lassen, um darauf die gigantischen Moai´s zu setzen?
– was ist dran, an den Legenden der Kurzohren und die der Langohren und den damit verbundenen Poike-Graben?
– wie passt der so genannte Vogelmann-Kult zu dem Kult um die Moai´s und den Ahu-Anlagen?
– von welcher Kultur ist die Rongorongo-Schrift ausgegangen?
– wie kommen Früchte und Pflanzen auf den polynesischen Inseln, einschließlich auf die Osterinsel, die ursprünglich nur auf dem südamerikanischen Kontinent zu finden waren?
2011 + 2014 – DNA-Vergleiche ergeben:
Vor rund 800 Jahren vermischten sich die polynesischen Rapanui mit präkolumbianischen Ureinwohnern. Dies veröffentlichte das Fachmagazin „Current Biology“.
Bereits im Jahre 2011 hatte Erik Thorsby (Uni Oslo) nachgewiesen, dass sich in dem DNA-Material der Rapanui (Osterinsel) auch eine Gen-Sequenz zeigt, die eindeutig den präkolumbianischen Ureinwohnern zuzuordnen ist.
Das Team um den Evolutionsbiologen „Eske Willerslev“ (Koppenhagen) verfeinerte 2014 Thorsby Analyse und bestätigte: In den Genomen von 27 untersuchten Rapanui fanden sich acht Prozent Gen-Anteile, die eindeutig vom südamerikanischen Kontinent stammen (76% der Gene teilen sich die Rapanui mit anderen Polynesiern, 16% mit Europäern, 8% mit Südamerikanern). Das Team um Eske Willerslev konnte auch den Zeitraum der Vermischungen eingrenzen: Die Europäer vermischten sich mit den Rapanui etwa um 1850, die amerikanischen Ureinwohner – mit Vorsicht – zwischen 1280 und 1495, ganz sicher aber vor der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Wie genau der Kontakt zwischen den Rapanui und den Südamerikanern zustande kam, lässt sich von diesen Untersuchungen nicht ableiten. Das Team um J. Victor Joreno-Jayer und Eske Willerslev meinen jedoch, dass die Polynesier zunächst zum Südamerikanischen Kontinent gesegelt und möglicherweise in Begleitung südamerikanischen Ureinwohnern zurückgesegelt seien.
Begründet wird diese Annahme mit der Tatsache, dass die frühen Polynesier wesentlich besserer Seefahrer waren, aber vor allem durch die Tatsache, dass die Polynesier den Südamerikanischen Kontinent nicht verfehlen konnten, die Südamerikaner die Osterinsel allerdings nur durch Zufall hätten finden können.
Die vergessenen Zivilisationen
Als ich noch ein junger Bursche war, hat der britische Kunsthistoriker Kenneth Clark (1903-1983) eine einflussreiche 13-teilige Fernsehserie geschrieben und produziert (erstmals 1969 von der BBC) und publizierte ein Begleitbuch dazu – beide unter dem Titel: „Civilisation: A Personal View.“
Wir waren verzaubert von der Fernsehserie und verschlangen jedes Wort des Buches, wir verfielen dem Zauber seiner ungewöhnlichen Schlichtheit in Stil und Treffsicherheit und akzeptierten seine Behauptungen, ohne sie infrage zu stellen.
Clark bestimmte für eine ganze Generation das allgemeine Konzept dessen, was Kultur ist, und seine Ansichten haben heutzutage immer noch Bestand für den größten Teil des Publikums (oder zumindest in Westeuropa und Amerika). Für seine Beiträge erhielt Clark den Titel „Lord Clark of Saltwood”(Saltwood ist ein Schloss in Kent, welches Clark 1955 kaufte).
Fakt ist, dass Clark eine ziemlich begrenzte Vorstellung davon hatte, was genau die Zivilisation begründet hat. Sein Buch und seine Serie konzentrierten sich auf die christliche, westeuropäische Zivilisation des Zeitraums ab 1100 n. Chr. bis ins 19. Jahrhundert und seine Ansicht hatte einen deutlichen englischen Einschlag. Über das Konzept der Kultur im Allgemeinen bis hin zum angeblichen Höhepunkt der Zivilisation, wie er sie sah, schrieb Clark:
„Es hat Zeiten in der Geschichte der Menschheit gegeben, als die Erde plötzlich wärmer oder radioaktiver geworden zu sein schien … Ich schiebe das nicht als wissenschaftliche Aussage in den Vordergrund, aber die Tatsache bleibt bestehen, dass es drei oder vier Zeitpunkte in der Geschichte gegeben hat, in der die Menschheit einen Sprung nach vorne gemacht hat, der unter normalen Evolutionsbedingungen undenkbar gewesen wäre.
Einer dieser Zeitpunkte war im Jahr 3.000 v. Chr., als plötzlich Zivilisationen auftauchten, nicht nur in Ägypten und Mesopotamien, sondern auch im Industal; ein anderer war im späten 6. Jahrhundert v. Chr. als es nicht nur das Wunder von Ionien und Griechenland gegeben hat – Philosophie, Wissenschaft, Kunst, Poesie, die alle einen Punkt erreichten, den es 2.000 Jahre lang nicht gegeben hatte – sondern auch in Indien eine beispiellose, möglicherweise vorher nicht da gewesene spirituelle Entwicklung stattfand.
Ein anderer Zeitpunkt war ungefähr um das Jahr 1100 herum. Er schien die gesamte Welt betroffen zu haben, aber seinen stärksten und dramatischsten Einfluss hatte er auf Westeuropa – wo er auch am meisten gebraucht wurde. Es war wie der russische Frühling. In jedem Bereich des Lebens – Handlungen, Philosophie, Organisation, Technologie – überall ergoss sich eine überströmende Energie, eine Intensivierung der Existenz.“ (Clark 1969, 33; Auslassungszeichen im Original)
Meine Behauptung, die ich in diesem Buch „Die vergessenen Zivilisationen“ herausarbeiten werde, ist, dass das plötzliche Erscheinen von Zivilisation im Jahre 3.000 v. Chr., über die Clark spricht, nicht das erste Auftauchen einer Zivilisation darstellt. Eher ist es das erneute in Erscheinung treten einer Zivilisation nach ungefähr 5.000 oder mehr Jahren. Natürlich gibt es erwiesenermaßen eine Kultur in der Zeit von 10.000 v. Chr. bis 9.000 v. Chr., also tausend Jahre früher als die Ägyptische Dynastie und ihre Zeitgenossen in Mesopotamien und dem Industal.
Dieses früheste Erblühen einer Zivilisation wurde im Allgemeinen von der Menschheit vergessen, obwohl Hinweise darauf immer noch in Heiligen Inschriften, überlieferten Legenden und uralten Texten gefunden werden können. Der Garten Eden, Erzählungen über ein Goldenes Zeitalter und Platos Erzählungen über Atlantis könnten alle als Referenz für diese ursprüngliche Zivilisation dienen. Jetzt ist es an der Zeit, ihr Erbe anzutreten (Antarktis: Atlantis im „ewigen“ Eis? Polare Lokalisierung (Videos)).
Dr. Robert M. Schoch, Ph.D.
Te Pito Te Henua (Der Nabel der Welt), Osterinsel
Die Osterinsel ist ein Sinnbild für uralte Mysterien. Im entfernten Südpazifik gelegen, genau südlich vom Wendekreis des Steinbocks, und ungefähr 3.700 km westlich von Chile und über 2.000 km von jeder bewohnten Insel entfernt, wird diese Insel oft als die am abgeschiedensten lebende Bevölkerung der Welt bezeichnet.
Es wird auch Rapa Nui, Isla de Pascua und Te Pito Te Henua genannt. Der letzte Name wird auch übersetzt mit „der Nabel der Welt“, „Nabel und Uterus“ oder „Ende des Landes“ übersetzt, was sich offensichtlich sowohl auf die isolierte Lage der Insel als auch auf die Vulkankrater bezieht, aus der sie besteht. Die Insel hat eine dreieckige Form und ist so klein, dass man theoretisch in zwei Tagen die gesamte Küste ablaufen kann.
Die Insel blieb im Verborgenen und war der westlichen Welt völlig unbekannt bis zu ihrer Entdeckung durch den holländischen Forscher Jacob Roggeveen am Ostersonntag 1722. Die gigantischen Steinköpfe und Torsos, bekannt als „Moai“, die man zu Hunderten auf der Insel findet, sind megalithische Rätsel, die über unsere Vorstellungskraft hinausgehen.
Die durchschnittliche Höhe und das Gewicht der Moai wurden auf etwa vier Meter und ungefähr 12 bis 13 Tonnen geschätzt und die größten stehenden Moai sind bis zu 10 Meter hoch und wiegen schätzungsweise bis zu 75 Tonnen. Ein unfertiger Moai, der noch im Steinbruch liegt, ist etwa 21 Meter lang und hat ein geschätztes Gewicht von vielleicht 250 Tonnen. Wie und warum wurden sie geschnitzt? Von wem und wann? Das sind immer noch unbeantwortete Fragen; bis zum heutigen Tag haben die Moai sich erfolgreich unseren besten Versuchen entzogen, ihre wahre Bedeutung endlich zu entziffern.
Die moderne „Standardlösung“ für das Geheimnis der Osterinsel ist, dass die Ersten der über hundert Moai vor ungefähr 1.000 – 1.500 Jahren geschaffen worden sind, als die ersten polynesischen Siedler auf der Osterinsel angekommen sind, und dass das Behauen der Moai andauerte bis ins 17. Jahrhundert, kurz bevor es zum ersten Kontakt mit Europa kam.
Die Moai waren, gemäß diesem Szenario, im Grunde ein Teil eines Ahnen- und Totenkultes. Die Produktion der Moai endete, als die Osterinsulaner ihr Land entwaldeten und dadurch die Umweltzerstörung über ihre kleine Insel brachten, einen Krieg zwischen den Stämmen entfachten und eine verarmte Gesellschaft und sogar Kannibalismus zur Folge hatte.
Aber hält diese Geschichte, die in neuerer Zeit sowohl in wissenschaftlichen als auch allgemeinen Kreisen stark verbreitet ist, wirklich einer genauen Betrachtung stand?
Eine klare Analyse der Beweise unterstützt nicht notwendigerweise das „die Eingeborenen haben ihre Umwelt zerstört”-Szenario (Peiser 2005). Es ist eher so, dass dies nur ein westlicher Mythos ist, der sowohl die Zerstörung der Insel und Kultur durch den europäischen Kontakt (der den berüchtigten Raub von Sklaven und den effektiven Völkermord beinhaltete) überdecken sollte als auch die wahre, prachtvolle Antike und die hochkulturellen und technologischen Errungenschaften der Zivilisation der Osterinsel verschleiern sollte.
Mit diesen Gedanken im Hinterkopf traten Katie und ich im Januar 2010 zusammen mit dem Botschafter, seiner Familie und ein paar Freunden unsere kurze Erkundungstour der Osterinsel an, um uns diese Rätsel selbst anzuschauen.
Die Chronologie und Altersbestimmung der Moai
Die Standardgeschichte der Osterinsel erzählt nicht ausführlich von der jeweiligen Altersbestimmung der verschiedenen Moai und dem Verweis dieser Statuen auf eine ziemlich späte Zeit, die höchstens ungefähr 1.000 – 1.500 Jahre zurückliegt.
Bei der Betrachtung der Moai mit meinem geologisch geschulten Auge war ich besonders beeindruckt von den unterschiedlichen Graden der Verwitterung und Erosion, die man an den verschiedenen Moai feststellen konnte und die verräterische Zeichen von gravierenden Altersunterschieden sein könnten. Der Level der Sedimentbildung um bestimmte Moai beeindruckte mich ebenfalls. Einige Moai sind in einer bis zu geschätzten 6 Meter tiefen
Sedimentschicht und mehr begraben. Sodass, obwohl sie aufrecht stehen, nur ihre Kinne und Köpfe über dem aktuellen Bodenniveau liegen.
Es gibt zwei grundsätzliche Erklärungen mit der man eine solche Eingrabung begründen könnte: 1. Die Moai wurden absichtlich begraben, vielleicht um sie zu beschützen oder als Teil einer rituellen Zeremonie oder 2. Die Moai wurden durch natürliche geologische Prozesse begraben. Beim Studium der geologischen Seite vor Ort sah ich keine Beweise für eine absichtliche Eingrabung.
Analog dazu bestätigten kürzliche Freilegungen zweier Moai im Rahmen des Easter Island Statue Project meine Beobachtungen: „Der Dreck und die Trümmer, die die Statuen teilweise bedecken, wurden von oben abgetragen/ausgewaschen und nicht absichtlich angehäuft, um die Statuen zu begraben, schützen oder unterstützen“ (EISP, 2012)
Zu einem hohen Niveau der Sedimentbildung kann es schnell kommen, wenn es katastrophale Erdrutsche gab, Schlammfluten oder möglicherweise Tsunamis, die über die Insel gefegt sind, aber ich konnte keinerlei Beweise dafür finden, die diese Hypothese unterstützen (und Erdrutsche und Tsunamis würden dazu tendieren, alle Statuen anzuheben und umzustürzen).
Für mich sieht es eher so aus, dass die Sedimentbildungen um bestimmte Moai ein viel höheres Alter unterstellen, als es nach Ansicht der meisten konventionellen Archäologen und Historiker der Fall ist oder als sie für möglich halten. Im Gegenteil, ich glaube sogar, dass der Beweis ein Anzeichen dafür ist, dass die ersten Einwohner von Rapa Nui die Insel vor dem Ende der letzten Eiszeit vor ungefähr 12.000 Jahren erreicht haben.
Nicht nur die Sedimentbildung um die Statuen herum lassen eine längere und ganz andere Chronologie vermuten, als gemeinhin akzeptiert wird, sondern auch die Verwitterungs- und Erosionsmuster sowie die stilistischen Betrachtungen
Obwohl die meisten der Moai einerseits stilistisch ähnlich und eher stereotyp sind, ist jedoch andererseits jede Statue einzigartig und sie könnten, denke ich, anhand dessen in verschiedene stilistische Typen kategorisiert werden. Außerdem sollten sie zusätzlich nach der Gesteinsart und der Verwitterungs- und Erosionslevel sortiert werden. Ein anderer Schlüssel für die Lösung des Problems wäre der Vergleich der Maße der Verwitterung, Erosion und Sedimentbildung in historischen Zeiten.
Ich habe damit begonnen, Fotografien verschiedener Moai und Landformen der Osterinsel zu sammeln, die in den letzten 130 Jahren aufgenommen worden sind, um sie geologisch mit den heutigen Bedingungen zu vergleichen und auf diese Art zu versuchen, eine quantitative Bestimmung des Maßes der Verwitterung, Erosion und Sedimentbildung zu erhalten. Bislang sieht es so aus, als wäre die Sedimentbildung während des letzten Jahrhunderts alles in allem relativ bescheiden geblieben.
Sogar auf unserem vorausgegangenen Erkundungstrip fand ich Beweise dafür, dass die ersten Moai aus einem anderen Material bestehen als die später entstandenen. Die frühen Moai scheinen feiner aus dem harten Basalt heraus gearbeitet zu sein, verglichen mit denen späteren Zeiten, von denen die meisten aus vulkanischem Tuffgestein gearbeitet sind.
Die wenigen übrig gebliebenen Basalt Moais wurden entweder in niedrigeren stratigrafischen Schichten gefunden, unter anderen Moais und den Plattformen, auf denen die späteren Moais aufgestellt worden sind oder die Basalt Moais wurden in späteren Bauten neu verwendet, was bedeutet, dass die Basalt Moai unter den frühesten auf der ganzen Insel waren.
Zum Beispiel der berühmte Basalt Moai, der jetzt im Britischen Museum steht, wurde 1868 aus einer steinernen Anlage in Orongo entfernt, wo man sie neu verwendet hat, und ihr Rücken war teilweise während einer späteren Zeit graviert worden als die ursprüngliche Statue (Van Tilburg 2007).
Außerdem hat mindestens einer der Basalt Moai (der sich jetzt im Museum auf der Osterinsel befindet) wie zuvor erwähnt, eine recht seltsame Form, mit einem verlängerten Kopf und gut ausgebildeten Brüsten, sodass er oft für weiblich gehalten wird, während fast alle anderen Moai offensichtlich männlich sind.
Ein anderes großes Rätsel, das man direkt auf die Chronologie und Altersbestimmung der Moai anwenden kann, ist die Frage, wo die verschiedenen Moais abgebaut worden sind. Steinbrüche am Rand der Vulkankrater, wo man große Moai aus dem vulkanischen Tuff herausgearbeitet hat, sind gut freigelegt und enthalten immer noch halb fertige Moais vor Ort. Ich habe diese Steinbrüche sorgfältig untersucht.
Allerdings sind die Steinbrüche, wo man die Basalt Moais abgebaut hat, bisher nie definitiv geortet worden – trotz der geringen Größe der Insel. Aufgrund der Geologie der Osterinsel erwarte ich, dass jedwedes mögliche Basaltvorkommen in der unteren stratigrafischen Schicht vorkommt, und zwar so tief, dass es mittlerweile sogar unter dem Meeresspiegel der Küste vor der Insel liegen müsste. Das bedeutet, dass die Basaltsteinbrüche möglicherweise unter Wasser liegen. Wie kann das sein? Es ist schwer vorstellbar, dass die alten Osterinsulaner die Felsblöcke unter Wasser abgebaut haben.
Alternativ könnten die „verloren gegangenen Basalt-Steinbrüche” auch jetzt unter dem Meeresspiegel liegen, weil sie so extrem alt sind und daher die Basalt Moai, die daraus gemacht wurden, ebenfalls extrem alt sind. Der Meeresspiegel ist seit dem Ende der letzten Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren oder mehr dramatisch angestiegen, und falls die Basalt Moai entlang der Küste der Osterinsel abgebaut wurden, aus Bereichen, die seither unter Wasser liegen, könnte dies bei der Altersbestimmung der Moai helfen und würde auch andeuten, dass sie Tausende von Jahren älter sind, als man im Allgemeinen annimmt.
Der Schlüssel zur Lösung des Rätsels der Basalt Moai liegt im Auffinden der Steinbrüche. Wenn sie entlang der Küste unter Wasser liegen, wird ihre Tiefe und geologische Struktur ein neues Licht auf ihr Alter werfen und könnte uns zu einer umwälzenden Erkenntnis führen in unserem bisherigen Denken über das Alter, den Ursprung, die Wichtigkeit und den hohen Entwicklungsstand der Osterinsel-Kultur.
Um nur eine Sache zu nennen: Während die späteren Standard-Moai aus vulkanischem Tuff gefertigt wurden, der mit primitiven Werkzeugen relativ leicht aus dem Fels geschnitten werden konnten, kann man das von den offensichtlich älteren und fortschrittlicheren Basalt Moai nicht behaupten, die möglicherweise als Modell gedient haben und den Maßstab für die späteren Tuffstein Moai setzten.
Eine faszinierende Legende der Osterinsel erzählt, dass einer der Gründer, König Hotu-Matua, aus einem Land namens Hiva kam, welches angeblich langsam im Meer versank (Mazière 1968). Ebenso hat der spätere Ethnograf Thomas S. Barthel (1923-1997) die folgende überlieferte Legende aufgezeichnet:
„Diese Insel (Rapa Nui) war einst ein großes Land. Der Grund dafür, warum es so klein geworden ist, ist der, dass Uoke (ein Gigant oder Gott, auch bekannt als Uvoke) die Erde mit einer (riesigen) Stange angehoben hat und sie dann (ins Meer) sinken ließ. Es war wegen der sehr schlechten Menschen auf Te Pito O Te Henua (Osterinsel), dass Uoke das Land anhob (und herunterfallen ließ) bis es ganz klein geworden war.“ (Barthel 1978,3)
Sprechen diese Legenden etwa von einem Volk, das vor dem ansteigenden Meeresspiegel floh (an einigen Stellen um die hundert Meter oder mehr; s. Schoch und McNally 2003, 242), vielleicht vor Tausenden von Jahren am Ende der letzten Eiszeit, als der Meeresspiegel weltweit anstieg?
Fand die ursprüngliche Bevölkerung der Osterinsel vor dem letzten und höchsten Anstieg des Meeresspiegels vor der Eiszeit statt und war sie zu diesem Zeitpunkt noch größer? Ein solches Szenario würde zu den frühen Basalt Moais passen, die aus den Steinbrüchen entlang der Küste stammen, die seither überspült worden sind.
Es ist bereits mehr als nur bloße Spekulation, dass die Basalt Moais aus Steinbrüchen abgebaut worden sind, die jetzt unter Wasser liegen. Als wir auf der Insel waren hörten wir aus Berichten, dass als der französische Marineforscher Jacques-Yves Cousteau (1910-1997) und seine Taucher die Insel besuchten, sie über einige ziemlich rechteckige Löcher stolperten oder Hohlräume in den Basaltschichten, die von der Küste entfernt lagen.
Könnten diese in der Tat die uralten Steinbrüche sein? Wir haben uns auf die Suche nach Tauchern gemacht, die immer noch auf der Insel waren und die Teil von Cousteaus Team gewesen sind und die bereit waren und auch die Möglichkeit hatten, uns an diese Stellen zu führen. Wir hoffen, dass wir auf der nächsten Reise dort tauchen und selbst die möglichen Steinbrüche erforschen können.
Der Nabel der Welt verändert immer wieder seine Form
Eine von Touristen auf der Osterinsel immer wieder gerne aufgesuchte Stelle ist der so genannte „Te Pito Te Henua“; zu Deutsch etwa: „Der Nabel der Welt“ oder auch „Der rote Nabel“.
Hier befindet sich auch , wenn leider auch zerstört, der größte Moai, der jemals auf einer Ahu-Anlage aufgestellt worden ist. Dieser Moai nennt sich „Paro“ und ist stattliche 9,80 Meter hoch (gewesen). Einige Inselbewohner behaupten (und so ist es auch in vielen Veröffentlichungen zu lesen), dieser Moai habe noch bis 1838 auf der Ahu-Anlage (Te Pito Kura) gestanden.
Das für viele Touristen interessante an dieser Stelle ist aber nicht der Moai, sondern ein runder glatt polierter Stein mit einem Durchmesser von etwa 80 Zentimeter, flankiert von vier kleineren runden Steinen, die insgesamt wiederum von einem Steinkreis umgeben sind, der (zumeist) an einer Seite geöffnet ist. Touristen benennen dieses Arrangement auch mit „Nabel der Erde“; es liegt etwas abseits der Zeremonie-Anlage Richtung Meer.
Viele Menschen schreiben dieser (von der Natur glattgeschliffenen) Steinkugel mytische Kräfte zu. Immer wieder sieht man Menschen die dort meditieren, ihre Hände auf den Stein legen, um die Kraft des Steins zu empfangen. Gläubige meinen, es fließe „Mana“ (also magische Kraft) aus dem Te Pito. Die vier kleineren Steinkugeln sollen die vier Windrichtungen symbolisieren und fungieren für viele als Sitze während der Meditation.
Ob dieses Arrangement von den Ureinwohnern der Osterinsel errichtet wurde dürfte bezweifelt werden. In einigen Quellen heißt es, eine esoterisch angehauchte Gruppe hätte diese Anlage erschaffen. Die Osterinsel-Freunde haben auf ihrer Website ein Foto aus dem Jahre 1975 veröffentlicht und darauf ist nur der runde Stein und >>kein<< Steinkreis zu sehen.
Wenn man die im Internet veröffentlichten Bilder vom Steinkreis betrachtet und vergleicht so verändert sich die Form des Steinkreises auch immer wieder. Auf dem Bild rechts beispielsweise Briefmarken zum Thema Te Pito Te Henuaist der Kreis seewärts geöffnet und das untere Bild zeigt, dass der Kreis landeinwärts geöffnet ist. Wer für die Veränderungen verantwortlich ist und warum die Osterinsulaner diese Veränderung(en) überhaupt zulassen, ist nicht bekannt.
(Ahu Te Pito Kura)
Einige Insulaner behaupten, der große Stein sei vor langer Zeit vom Ahu A Kapu an die Westküste zum Ahu Te Pito Kura gebracht worden. Eine Legende besagt auch, diese grauschwarze Basaltkugel kam mit dem König Hotu Matua und den ersten Siedlern von Hiva zur Osterinsel.
Geologische Untersuchungen haben ergeben, dass dieser Stein von der Osterinsel stammt. Es besitzt vulkanische Einschlüsse und wegen seiner hohen Dichte beeinflussen die eingeschlossenen Eisenmineralien sogar eine Kompassnadel.
1993 fanden Archäologen bei Ausgrabungen eine weitere Steinkugel. Er befindet sich in der Nähe der Zeremonie-Anlage „Tongariki“, am östlichen Ende der Südküste, ist etwas kleiner als der Stein am Te Pito und mit einem Fregattvogel verziert. Der Stein ist am Tongariki aber eingebettet in den Steinreihen der Anlage und findet so gut wie keine Beachtung.
Literatur:
Die Kristallstädte von Lemuria: Die Universitäten des Wissens im Magischen Tal
Videos:
Quellen: PublicDomain/osterinsel.de/Ancient Mail Verlag am 04.03.2018
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Hierzu drei Hinweise:
1) In der Tat las auch ich von Funden von Osterinsel-Steinköpfen in Steinbrüchen an oder vor der Küste, teilweise über und teilweise unter Wasser, eventuell auf dem eiszeitlichen Shelf der Osterinsel, welches nach ansteigen des Meeresspiegels am Ende der letzten Eiszeit überflutet wurde. Auch vor Perus und Südamerikas übrigen Küsten sollen allerlei Unterwasser-Ruinen und Bauten liegen, ebenso in der Karibik, vor Kuba etwa, und im Mittelmeer (etwa vor Malta) und vor und bei Gibraltar und vor Indiens Küsten usw. Megalithik und Zyklopenbauweise mit „Inkamauern“, wie man sie etwa auch auf den Osterinseln und den Kanaren findet, auch vor den Azoren und Kanaren und Afrikas Küsten wie etwa der Stadt Lixus oder Lixos gibt es Unterwasserbauten usw.
2) Es gibt auf den Osterinseln in der Tat einen speziellen Kult-Ort mit Stein-Symboliken, welcher „der Nabel der Welt“ genannt wird – wie „Rapa Nui“ für die Osterinseln als spezieller Energieknotenpunkt der Erde. Interessant wäre natürlich auch eine Untersuchung, was im Wasser vor Pitcairn und den Kokos-Inseln und Hawai und unter Wasser vor Nan Mandol in Mikronesien liegt. Oder bei Yonaguni vor Japan (dort wurden etwa Moai ähnliche Steinköpfe und dort darin eingeritzte Schriftzeichen gefunden, und siehe auch die Funde vor den Küsten Taiwans und Chinas und Okinawas usw.). Auch in Ostasien und Süd-Ostasien gab es endzeitlich schon Ackerbau mit Hirse und Kastanien und Reis und wohl schon Megalithik und Erd-Pyramiden Bauten und Stein-Architektur. Siehe auch über 60.000 Megalithen in Korea und ca. etwa 7000 vor Chr. Planken-Bootfahrer in Korea und der Jomon-Kultur von Japan bis Südostasien, eventuell u.a. mit den Ainu als Träger-Bevölkerungsgruppe, siehe aber auch einstiges Flachwasser-Binnenmeer in der heutigen Wüste Gobi und die Sundaland-Hypothese zu Indonesien und die in Indonesien entdeckten Pyramiden).
3) Zu untersuchen wären auch ob es eventuelle Höhlensysteme und Tunnel unter der Osterinsel gibt, siehe auch den Vulkankrater und Unterwasser-Höhlen, ähnlich der realen existierenden Maya Unterwelt Xibalba