Aloe vera – Eine aussergewöhnliche Heilpflanze

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Die Aloe vera ist eine Heilpflanze mit jahrtausendealter Tradition. Ob zur Wundbehandlung, bei Hautkrankheiten, Magen-Darm-Beschwerden, Gelenkschmerzen, Zahnfleischentzündungen oder Sonnenbrand: Die Aloe vera ist DER Allrounder in der Naturheilkunde.

Viele Wirkungen wurden längst wissenschaftlich bestätigt, so dass die Aloe vera in keiner Hausapotheke fehlen sollte. Doch was ist besser: Aloe vera Saft oder Aloe vera Gel? Auf was sollte man beim Kauf von Aloe-vera-Produkten beachten? Kann man die Aloe-Pflanze auch im Garten halten? Und wie kann man das Aloe vera Gel selbst herstellen?

Es gibt zwar Hunderte Aloe-Arten, aber nur eine Aloe vera – Die Echte Aloe. Sie zählt zu den ältesten und inzwischen auch zu den bekanntesten Heilpflanzen der Erde. Das Erscheinungsbild der Aloe vera erinnert zwar eher an einen Kaktus, doch sie ist wie die Zwiebel ein Liliengewächs und wird daher auch Wüstenlilie genannt. Ursprünglich stammt die Aloe vera vermutlich von der arabischen Halbinsel, heute fühlt sie sich unter anderem im Mittelmeerraum, in Indien und in Mexiko heimisch.

Eine Besonderheit der wildlebenden Aloe vera ist, dass sie monatelang ohne Regen auskommen kann. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie in ihren fleischigen, mit Dornen versehenen Blättern unglaublich viel Wasser speichern kann, wovon sie in den Dürreperioden zehrt.

Je länger die Trockenzeit anhält, desto mehr schrumpft die Aloe vera zusammen, wenn es dann aber wieder regnet, plustert sie sich regelrecht auf. Diese Speicherkapazität ist auf eine gelartige Struktur im Inneren der Blätter zurückzuführen. Dieses sogenannte Aloe vera Gel hilft der Pflanze zudem, sich selbst zu heilen, indem es ihre Wunden (z. B. Schnitte) schrumpfen lässt und versiegelt.

Diese Beobachtungen haben den Menschen vor Tausenden von Jahren wohl auf die Idee gebracht, dass es sich hier um eine Heilpflanze handeln muss. Denn wenn eine Pflanze sich selbst vor dem Austrocknen und sogar vor Verletzungen schützen kann, warum sollten ihre Bestandteile auf diese Weise nicht auch der menschlichen Haut zugutekommen?

Die Weltreise der Aloe vera

Su­me­ri­sche und ägyp­ti­sche Auf­zeich­nun­gen be­le­gen, dass die Aloe vera schon vor 5.000 Jah­ren me­di­zi­nisch ver­wen­det wurde. Die alten Ägyp­ter be­zeich­ne­ten sie als Pflan­ze der Un­sterb­lich­keit und als Blut der Göt­ter. So­wohl die schö­ne No­fre­te­te als auch die macht­stre­ben­de Cleo­pa­tra nutz­ten das wohl­tu­en­de Aloe vera Gel, um ihre Haut zu pfle­gen.

Durch die Ägyp­ter wur­den die alten Grie­chen auf die Heil­pflan­ze auf­merk­sam, so liess z. B. Alex­an­der der Gros­se die Ver­let­zun­gen sei­ner Kämp­fer mit dem Saft der Aloe vera ku­rie­ren. Im asia­ti­schen Raum fand die Aloe durch ara­bi­sche Händ­ler Ver­brei­tung.

So ge­lang­te sie unter an­de­rem nach In­di­en bis hin ins ferne Japan, wo die Sa­mu­rai ihre Kör­per vor Kämp­fen mit dem Gel ein­ge­rie­ben haben sol­len, um un­ver­wund­bar zu wer­den. Im 10. Jahr­hun­dert soll die Aloe vera schliess­lich in Gross­bri­tan­ni­en ihren Sie­ges­zug fort­ge­setzt haben, von wo aus sie sich ihren Weg durch ganz Eu­ro­pa bahn­te und von den Spa­ni­ern nach Süd- und Mit­tel­ame­ri­ka ge­bracht wurde.

Heute zählt Me­xi­ko zu den wich­tigs­ten Haupt­an­bau­ge­bie­ten, wobei die meis­ten Bau­ern auf Dün­ge­mit­tel und Pes­ti­zi­de ver­zich­ten. Die Maya set­zen die Aloe vera noch immer mit einer Scha­ma­nin gleich und sind über­zeugt davon, dass die hei­len­den Ei­gen­schaf­ten auch auf die Seele der Pflan­ze zu­rück­zu­füh­ren sind. So ist es in Me­xi­ko nach wie vor üb­lich, Aloe-vera-Blät­ter über die Ein­gangs­tü­ren der Häu­ser und Woh­nun­gen zu hän­gen, um Krank­hei­ten fern­zu­hal­ten.

Die mo­der­ne For­schung be­gnügt sich na­tür­lich nicht mit der Vor­stel­lung, dass in der Aloe vera ein heil­sa­mer Pflan­zen­geist wohnt. Sie ist viel­mehr an Zah­len und Fak­ten in­ter­es­siert.

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Aloe vera: Inhaltsstoffe und Wirkungsweise

Wis­sen­schaft­ler konn­ten in der Aloe vera in­zwi­schen mehr als 200 In­halts­stof­fe nach­wei­sen. Dabei ist zu be­den­ken, dass die Wirk­kraft nicht ein­fach auf die ein­zel­nen In­halts­stof­fe, son­dern viel­mehr auf die aus­ser­ge­wöhn­li­chen Wirk­stoff­kom­bi­na­tio­nen zu­rück­zu­füh­ren ist.

Mono- und Polysaccharide in der Aloe vera

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Die Mono- und Po­ly­sac­cha­ri­de (Ein­fach- und Mehr­fach­zu­cker) in der Aloe vera wir­ken ent­zün­dungs­hem­mend, an­ti­bak­te­ri­ell, an­ti­vi­ral, an­ti­my­ko­tisch, im­mun­sti­mu­lie­rend und ver­dau­ungs­för­dernd. Das so­ge­nann­te Ace­man­n­an, das z. B. auch in der Si­bi­ri­schen Tai­ga­wur­zel und im Gin­seng zu fin­den ist, wird heute als der Haupt­wirk­stoff der Aloe vera an­ge­se­hen.

Es han­delt sich hier­bei um ein lang­ket­ti­ges Zu­cker­mo­le­kül, das bis zur Pu­ber­tät auch im mensch­li­chen Kör­per ge­bil­det wird, dann aber über die Nah­rung zu­ge­führt wer­den muss. Ace­man­n­an stärkt die weis­sen Blut­kör­per­chen und das Im­mun­sys­tem, wirkt gegen Ent­zün­dun­gen, rei­nigt und ent­säu­ert den Darm, so­dass ei­ner­seits mehr Vi­tal­stof­fe auf­ge­nom­men wer­den kön­nen und an­de­rer­seits die ge­fähr­li­chen He­fe­pil­ze in ihre Schran­ken ge­wie­sen wer­den.

Aus­ser­dem dient das Ace­man­n­an in den Ge­len­ken, Knor­peln, Seh­nen und Bän­dern als Auf­bau­stoff, so­dass die Aloe vera der Ent­ste­hung von Ver­schleiss­er­kran­kun­gen wie Ar­thro­se und Ar­thri­tis vor­beugt und eben­so bei ihrer Be­hand­lung hilf­reich sein kann.

Aminosäuren in der Aloe vera

Das Aloe vera Gel ent­hält sie­ben der acht es­sen­ti­el­len Ami­no­säu­ren, die über die Nah­rung auf­ge­nom­men wer­den müs­sen, da sie der mensch­li­che Or­ga­nis­mus nicht selbst her­stel­len kann. Vier die­ser En­er­gie­spen­der möch­ten wir Ihnen kurz vor­stel­len:

Im Aloe vera Gel wurde eine ganze Reihe von En­zy­men ge­fun­den, z. B. Amy­la­se, Phos­pha­ta­se, Ca­ta­lase, Cel­lu­la­se und Lipa­se. Diese En­zy­me hel­fen dabei, dass Zu­cker, Ei­weis­se und Fette aus der Nah­rung bes­tens ver­daut und ver­wer­tet wer­den kön­nen und wir­ken über­dies an­ti­oxi­da­tiv, da sie im Kör­per die frei­en Ra­di­ka­le eli­mi­nie­ren.

Sekundäre Pflanzenstoffe in der Aloe vera

Die se­kun­dä­ren Pflan­zen­stof­fe be­stim­men den Ge­schmack, den Ge­ruch und die Farbe von Pflan­zen. Sie kom­men zwar nur in ge­rin­gen Men­gen vor, sind aber in phar­ma­ko­lo­gi­schem Sinne meist von gros­ser Be­deu­tung.

So ent­hält das Aloe vera Gel mit­un­ter äthe­ri­sche Öle, Sapo­ni­ne, Tan­ni­ne und Sa­li­cyl­säu­re, die ent­zün­dungs­hem­mend und an­ti­bak­te­ri­ell wir­ken, und Ste­ro­le, die zudem den Cho­le­ste­rin­spie­gel na­tür­lich sen­ken kön­nen. Im Aloe vera Saft fin­den sich ent­ge­gen An­thragly­ko­si­de, die eine ab­füh­ren­de Wir­kung haben. Dazu zählt auch der Wirk­stoff Aloin, wor­auf wir nun etwas näher ein­ge­hen möch­ten.

Das Blatt der Aloe vera be­steht aus drei Schich­ten: Blat­t­rin­de, Blatt­saft und Blatt­mark (Gel). Somit kön­nen aus der Pflan­ze zwei Flüs­sig­kei­ten ge­won­nen wer­den, die je­doch sehr un­ter­schied­lich wir­ken – zum einen das Aloe vera Gel und zum an­de­ren der Aloe vera Saft, der auch als Latex oder Harz be­zeich­net wird.

Aloe vera Saft wirkt gegen Verstopfung

Der Aloe vera Saft be­fin­det sich zwi­schen der grü­nen Blat­t­rin­de und dem trans­pa­ren­ten Gel. Er tritt dann aus, so­bald ein Blatt ver­letzt oder ab­ge­schnit­ten wird und ent­hält den be­reits er­wähn­ten Wirk­stoff Aloin. Hier­bei han­delt es sich um eine zäh­flüs­si­ge und sehr bit­ter schme­cken­de Sub­stanz, wel­che die Aloe-Pflan­ze vor Fress­fein­den schützt. Frü­her war es üb­lich, das Aloin aus den Blät­tern zu ex­tra­hie­ren, zu einer kris­tal­li­nen Masse ein­zu­ko­chen und als star­kes Ab­führ­mit­tel ein­zu­set­zen.

Heute weiss man je­doch, dass Aloin bei zu hoher Do­sie­rung sowie bei zu lan­ger An­wen­dung ge­sund­heits­schäd­lich wirkt, wes­we­gen es kaum noch ein­ge­setzt wird. Mög­li­che Fol­gen sind eine Über­rei­zung der Darm­schleim­haut, eine Ver­schlim­me­rung der Ver­dau­ungs­pro­ble­me bis hin zu Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen. Des Wei­te­ren steht Aloin im Ver­dacht, ein Krebs­aus­lö­ser zu sein. Aus be­sag­ten Grün­den darf die An­wen­dung als Ab­führ­mit­tel laut dem Bun­des­in­sti­tuts für Arz­nei­mit­tel und Me­di­zin­pro­duk­te nur zwei­mal pro Woche und für ma­xi­mal 2 Wo­chen er­fol­gen.

Bei schmerz­haf­ten Ein­ris­sen im Be­reich des Darm­aus­gangs, Hä­mor­rhoi­den und nach Ope­ra­tio­nen im End­darm­be­reich kann eine An­wen­dung des Aloe-Har­zes nach Ab­spra­che mit dem Arzt je­doch sinn­voll sein. Die emp­foh­le­ne Dosis liegt hier zwi­schen 20 und 30 mg Aloin pro Tag.

In der Schwan­ger­schaft soll­te dar­auf al­ler­dings in jedem Fall ver­zich­tet wer­den, da der Wirk­stoff vor­zei­ti­ge Wehen aus­lö­sen und zu einer Fehl­ge­burt füh­ren kann. Da es je­doch viele an­de­re na­tür­li­che und gleich­zei­tig auch ge­sun­de Mit­tel gegen Ver­stop­fung gibt, ste­hen hier zahl­rei­che Al­ter­na­ti­ven zur Ver­fü­gung.

Wenn Sie den Aloe vera Saft ein­neh­men möch­ten, soll­ten Sie auf kei­nen Fall das ex­trem bit­ter schme­cken­de Harz der ei­ge­nen Aloe-vera-Pflan­ze ver­wen­den, son­dern auf pro­fes­sio­nell auf­be­rei­te­te Pro­duk­te aus dem Han­del zu­rück­grei­fen.

Doch an­ders als der stark rei­zen­de Aloe-vera-Latex bie­tet das mild wir­ken­de Aloe vera Gel viele ne­ben­wir­kungs­freie The­ra­pie­mög­lich­kei­ten für zahl­rei­che Lei­den.

Aloe vera Gel – ein Allrounder der Heilkunde

Das Aloe vera Gel wird aus dem flei­schi­gen In­ne­ren der Blät­ter her­ge­stellt. Es gibt un­ter­schied­li­che Ver­ar­bei­tungs­ver­fah­ren. Ent­schei­dend ist, dass vor­her die dicke Blat­t­rin­de und somit das Aloin ent­fernt wird. In Folge wird das Aloe vera Gel aus den Blät­tern her­aus­ge­löst, ge­presst und bei­spiels­wei­se durch Pas­teu­ri­sa­ti­on sta­bi­li­siert. Um die Halt­bar­keit des Blatt­gels zu ver­län­gern, wer­den Me­tho­den wie das Ge­frier- oder Sprüh­trock­nen an­ge­wandt.

Sie kön­nen die Aloe vera z. B. in Form von Gel, Sal­ben, Kap­seln, Pul­ver oder Saft in Apo­the­ken oder Na­tur­wa­ren­lä­den kau­fen. Hier gilt es zu wis­sen, dass auch das ver­dünn­te Aloe vera Gel oft als Saft be­zeich­net wird. Hier­bei wird das Gel zu­nächst ge­presst. Dann wird ihm das Was­ser ent­zo­gen. Auf diese Weise ent­steht ein Tro­cken­kon­zen­trat, das lange ge­la­gert wer­den kann. Der Saft ent­steht, indem dem Tro­cken­kon­zen­trat nun wie­der Was­ser zu­ge­fügt wird.

Das Aloe vera Gel kann so­wohl äus­ser­lich als auch in­ner­lich ver­wen­det wer­den. In Bezug auf die in­ne­re An­wen­dung soll­ten Sie aber un­be­dingt auf die Pro­dukt­be­schrei­bung ach­ten, denn nicht jedes Gel darf ein­ge­nom­men wer­den.

In der Volks­heil­kun­de wird das Gel bei un­zäh­li­gen Lei­den ein­ge­setzt, es folgt eine klei­ne Aus­wahl:

In­zwi­schen zählt die Aloe vera welt­weit zu den be­lieb­ten The­men der For­schung, ei­ni­ge in­ter­es­san­te Stu­di­en­er­geb­nis­se haben wir für Sie zu­sam­men­ge­fasst.

Aloe vera wirkt bei Sonnenbrand besser als Kortison

Dr. Julia Stump von der Al­bert-Lud­wigs-Uni­ver­si­tät Frei­burg hat die an­ti­ent­zünd­li­che Wir­kung der äus­ser­lich an­ge­wen­de­ten Aloe vera un­ter­sucht, um her­aus­zu­fin­den, ob das Gel bei Son­nen­brand eine Lin­de­rung ver­schafft. An der Stu­die nah­men 40 Pro­ban­den teil, deren Rü­cken zu­nächst auf Test­fel­dern be­strahlt wur­den und an­schlies­send ent­we­der mit Aloe vera Gel oder mit einer han­dels­üb­li­chen Creme (z. B. Hy­dro­kor­ti­son) be­han­delt wur­den.

Die Un­ter­su­chun­gen er­ga­ben, dass die An­wen­dung von Aloe vera Gel be­reits nach zwei Tagen zu einer si­gni­fi­kan­ten Hem­mung des UV-in­du­zier­ten Ery­thems (Rö­tung der Haut) führ­te und bes­ser wirk­te als das Hy­dro­kor­ti­son, das un­güns­ti­ge Ne­ben­wir­kun­gen wie Juck­reiz, Bren­nen, Haut­rei­zun­gen bis hin Haut­schä­di­gun­gen mit sich brin­gen kann.

Dr. Stump kam zum Schluss, dass das Aloe vera Gel eine sehr gute Al­ter­na­ti­ve zu einer Kor­ti­son-The­ra­pie dar­stellt – zumal das Aloe vera Gel über­dies an­ti­mi­kro­bi­ell und ent­zün­dungs­hem­mend wirkt, wie ira­ni­sche Wis­sen­schaft­ler be­stä­tig­ten. Diese stell­ten aus­ser­dem fest, dass Aloe vera zu einem Zell­ver­meh­rungs­ef­fekt führt, was er­klärt, warum die Wüs­ten­li­lie auch bei schwe­ren Brand­wun­den so gut Heil­pro­zes­se be­schleu­ni­gen kann.

Aloe vera heilt Brandwunden

Schwe­re Brand­ver­let­zun­gen sind äus­serst schmerz­haft und ste­hen oft im Zu­sam­men­hang mit Be­hin­de­run­gen, psy­chi­schen Lei­den und sogar dem Tod. Die Be­hand­lung gilt nach wie vor als be­son­ders pro­ble­ma­tisch. Es gibt in­zwi­schen je­doch meh­re­re Stu­di­en, die auf­ge­zeigt haben, dass das Aloe vera Gel bei Brand­ver­let­zun­gen eine ef­fek­ti­ve Wir­kung zeigt.

Dr. Kho­ra­sa­ni und sein Team von der Ma­zan­dar­an Uni­ver­si­ty of Me­di­cal Sci­en­ces haben ver­gli­chen, ob das Aloe vera Gel bes­ser wirkt als Sil­ber­sul­fa­dia­zin, das bei der Wund­pfle­ge von Brand­ver­let­zun­gen welt­weit am häu­figs­ten ein­ge­setzt wird. Zu den un­er­wünsch­ten Ne­ben­wir­kun­gen zäh­len eine blei­ben­de Grau­fär­bung der Haut, eine Ver­zö­ge­rung der Haut­re­ge­ne­ra­ti­on sowie chro­ni­sche Haut­ent­zün­dun­gen.

An der Stu­die nah­men 30 Pa­ti­en­ten mit Ver­bren­nun­gen zwei­ten Gra­des teil. Prof. Kho­ra­sa­ni und sein Team be­han­del­ten bei jedem Pa­ti­en­ten eine Ver­bren­nung mit Sil­ber­sul­fa­dia­zin und eine an­de­re mit rei­nem Aloe-vera-Puder. All jene Brand­wun­den, die mit Aloe vera the­ra­piert wur­den, heil­ten drei Tage schnel­ler als jene, die mit Sil­ber­sul­fa­dia­zin be­han­delt wur­den.

Wei­te­re Un­ter­su­chun­gen, die an der­sel­ben Uni­ver­si­tät durch­ge­führt wur­den, haben aus­ser­dem ge­zeigt, dass das Aloe vera Gel nach Ope­ra­tio­nen zu einer bes­se­ren Wund­hei­lung füh­ren kann:

Aloe vera beschleunigt Wundheilung nach OP

Dr. Esh­ghi und seine Kol­le­gen haben 49 Pa­ti­en­ten, die sich einer Hä­mor­rhoi­den-Ope­ra­ti­on un­ter­zo­gen hat­ten, in eine Pla­ce­bo-Grup­pe und in eine Aloe-Grup­pe ein­ge­teilt. Dabei stell­ten die For­scher fest, dass sich die Wund­schmer­zen bei jenen Pro­ban­den, die drei­mal pro Tag mit einer Aloe-vera-Creme be­han­delt wur­den, im Laufe von zwei Tagen si­gni­fi­kant ver­bes­ser­ten.

Selbst nach 2 Wo­chen war noch ein Un­ter­schied fest­zu­stel­len, und das, ob­wohl die Pa­ti­en­ten der Aloe-Grup­pe viel we­ni­ger Schmerz­mit­tel ver­ab­reicht be­ka­men. Des Wei­te­ren waren ihre Wun­den nach 14 Tagen gut ab­ge­heilt, wäh­rend in der Pla­ce­bo-Grup­pe die Hälf­te der Wun­den noch nicht ver­heilt und sogar ent­zün­det war.

Die Wis­sen­schaft­ler sehen kei­ner­lei Grün­de, warum eine Aloe-vera-Creme nur nach Hä­mor­rhoi­den-Ope­ra­tio­nen die Wund­hei­lung be­schleu­ni­gen soll­te und ver­tre­ten die Mei­nung, dass Wund­be­hand­lun­gen mit Aloe vera (z. B. im Pfle­ge­be­reich oder nach Strah­len­the­ra­pi­en) grund­sätz­lich zum Stan­dard wer­den könn­ten.

Aloe vera lindert Hautreaktionen nach Bestrahlung

Strah­len­the­ra­pi­en bei Krebs gehen oft mit star­ken Haut­ir­ri­ta­tio­nen bis hin zu of­fe­nen Wun­den ein­her. Da­durch wird so­wohl der The­ra­pie­er­folg als auch die Le­bens­qua­li­tät der Krebs­pa­ti­en­ten mas­siv in Mit­lei­den­schaft ge­zo­gen.

In einer im In­dian Jour­nal of Pal­lia­ti­ve Care ver­öf­fent­lich­ten Stu­die wurde un­ter­sucht, wie sich das Aloe vera Gel auf strah­len­be­ding­te Haut­ver­än­de­run­gen aus­wirkt. Zu den Pro­ban­den zähl­ten 57 Pa­ti­en­ten mit Kopf- oder Halstu­mo­ren, die eine Strah­len­the­ra­pie er­hiel­ten. Wäh­rend die Test­grup­pe täg­lich äus­ser­lich mit dem Gel ver­sorgt wurde, bekam die Kon­troll­grup­pe le­dig­lich die Stan­dard­be­hand­lung.

Die Un­ter­su­chun­gen er­ga­ben, dass die Haut­ir­ri­ta­tio­nen bei jenen Pa­ti­en­ten, die mit dem Aloe vera Gel be­han­delt wur­den, spä­ter auf­tra­ten und we­ni­ger schwer­wie­gend waren. Zudem zeig­te sich bei einem spä­te­ren Be­strah­lungs­zy­klus, dass die Aloe-Grup­pe ge­rin­ge­re Schmer­zen hatte. Die For­scher kamen zum Schluss, dass sich das Aloe vera Gel in Bezug auf Strah­len­schä­den äus­serst po­si­tiv aus­wirkt.

Auch bei Haut­krank­hei­ten wie Der­ma­ti­tis und Schup­pen­flech­te, die von den meis­ten Ärz­ten als un­heil­bar ein­ge­stuft wird, kann die Aloe vera her­vor­ra­gend zum Ein­satz kom­men:

Aloe vera lässt Psoriasis abklingen

Der Deut­sche Pso­ria­sis Bund liess an­läss­lich des Welt-Pso­ria­sis­ta­ges 2013 ver­lau­ten, dass in­zwi­schen rund ein Vier­tel der Pa­ti­en­ten den schul­me­di­zi­ni­schen Rat mei­det, da sie sich weder ver­stan­den noch gut be­han­delt füh­len. Es wird zwar eine ganze Reihe von Me­di­ka­men­ten (z. B. Kor­ti­ko­ide) ver­schrie­ben, die je­doch oft gar keine Wir­kung zei­gen und/oder mit schwer­wie­gen­den Ne­ben­wir­kun­gen ein­her­ge­hen.

Gleich­zei­tig meh­ren sich mitt­ler­wei­le Stu­di­en, wel­che der Aloe vera po­si­ti­ve Be­hand­lungs­er­fol­ge bei der Schup­pen­flech­te nach­sa­gen. So hat bei­spiels­wei­se ein For­scher­team vom Malmö Uni­ver­si­ty Hos­pi­tal in Schwe­den 60 Pa­ti­en­ten im Alter von 18 bis 50 Jah­ren mit mit­tel­schwe­rer Schup­pen­flech­te in zwei Grup­pen ein­ge­teilt – eine er­hielt eine Creme mit 0,5-pro­zen­ti­gem Aloe-vera-Ex­trakt, die an­de­re ein Pla­ce­bo, das weit­ge­hend wir­kungs­los blieb.

30 Pa­ti­en­ten tru­gen also die Aloe-vera-Salbe drei­mal täg­lich auf die be­trof­fe­nen Haut­stel­len auf und wur­den wö­chent­lich auf ein Ab­klin­gen der Pso­ria­sis un­ter­sucht. In Folge wurde die Stu­die auf 16 Wo­chen ver­län­gert sowie eine Fol­ge­be­ob­ach­tungs­zeit von einem Jahr ein­ge­räumt. Am Ende zeig­te sich, dass der Aloe-vera-Ex­trakt bei 25 der 30 Pa­ti­en­ten zu einem deut­li­chen Ab­klin­gen der Pso­ria­sis ge­führt hatte. Aus­ser­dem konn­ten Dr. Syed und sein Team be­stä­ti­gen, dass das Aloe-vera-Prä­pa­rat kei­ner­lei Ne­ben­wir­kun­gen ver­ur­sacht und somit als si­che­res al­ter­na­ti­ves Heil­mit­tel zur Pso­ria­sis-The­ra­pie an­ge­se­hen wer­den kann.

Im An­ge­sicht der viel­sei­ti­gen Heil­erfol­ge ver­wun­dert es na­tür­lich nicht, dass sich um das Pro­dukt Aloe vera ein rie­si­ger Markt ent­wi­ckelt hat.

Die Vermarktung der Aloe vera: Augen auf beim Kauf!

Die Aloe vera wird auf fünf Kon­ti­nen­ten in allen sub­tro­pi­schen und tro­pi­schen Re­gio­nen kul­ti­viert. Pro Jahr wer­den Hun­dert­tau­sen­de Ton­nen Aloe-vera-Blät­ter ge­ern­tet, aus denen das be­gehr­te Gel ge­won­nen wird, das mitt­ler­wei­le in zahl­lo­sen Pro­duk­ten zu fin­den ist – ob Kos­me­ti­ka, Le­bens- sowie Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­teln, Ma­trat­zen, Sli­pein­la­gen oder Wasch­pul­ver.

Lei­der ver­hält es sich nicht sel­ten so, dass dort, wo Aloe vera drauf­steht, meist nur eine ho­möo­pa­thi­sche Dosis Aloe vera drin ist. Die heil­sa­me Wir­kung bleibt dann na­tür­lich auf der Stre­cke.

Wenn Sie also tat­säch­lich von den Wirk­stof­fen der Aloe vera pro­fi­tie­ren möch­ten, soll­ten Sie beim Kauf auf ge­wis­se Qua­li­täts­kri­te­ri­en ach­ten:

Aloe Vera – Die Qualität

Äus­ser­lich an­wend­ba­re Aloe vera Pro­duk­te ent­hal­ten häu­fig wei­te­re haut­pfle­gen­de oder auch duft­spen­den­de Zu­ta­ten. Es han­delt sich also sel­ten um reine Aloe vera Gels.

Von die­sen Pro­duk­ten wird über­dies er­war­tet, dass sie deut­lich län­ger halt­bar sind als bei­spiels­wei­se ein Saft. Schliess­lich will man ein Haut­pfle­ge­pro­dukt nicht wö­chent­lich oder mo­nat­lich neu kau­fen müs­sen. Also müs­sen Aloe vera Pro­duk­te zur Haut­pfle­ge um­fas­send kon­ser­viert sein.

Wir kon­zen­trie­ren uns im Fol­gen­den auf die Qua­li­täts­kri­te­ri­en für Aloe vera Pro­duk­te zum Ein­neh­men, also Aloe vera Saft oder Aloe vera Gel, was das­sel­be be­schreibt.

1. So natürlich wie möglich – so wenig verarbeitet wie möglich

Wenn Sie ein mög­lichst na­tür­li­ches Aloe Vera Pro­dukt su­chen, könn­te es sein, dass Ihnen der Be­griff “Whole Leaf Aloe Vera” über den Weg läuft (Aloe Vera aus dem gan­zen Blatt). Aus dem Be­reich der Er­näh­rung wis­sen Sie, dass es vor­teil­haft ist, das ge­sam­te Le­bens­mit­tel zu ver­spei­sen, also voll­wer­tig zu essen.

Bei der Aloe Vera aber ist das nicht so rat­sam, denn die Blatt­haut ist bei der Aloe Vera gif­tig und kann zu Durch­fäl­len und Bauch­schmer­zen füh­ren. Ach­ten Sie daher dar­auf, wenn Sie eine ei­ge­ne Pflan­ze haben und deren Blät­ter ver­ar­bei­ten, dass Sie diese schä­len müs­sen.

Whole Leaf Aloe Vera-Pro­duk­te wer­den ge­fil­tert, um die gif­ti­gen Haut­tei­le wie­der zu ent­fer­nen. Damit aber ent­fernt man auch Teile der er­wünsch­ten Wirk­stof­fe aus dem Blatt­in­ne­ren.

Folg­lich ist es sinn­vol­ler, gleich von Vorn­her­ein auf Aloe-Pro­duk­te zu­rück­zu­grei­fen, die nur aus dem rei­nen Blatt­gel her­ge­stellt wer­den. Hier ist eine Fil­te­rung nicht er­for­der­lich, so dass letzt­end­lich mehr Wirk­stof­fe ent­hal­ten sind.

2. Handfiletiert/-geschält und Bio

Ideal wäre es, wenn die Blät­ter hand­ge­schält wur­den, da dann eher ge­währ­leis­tet ist, dass auch tat­säch­lich die Scha­le voll­stän­dig ent­fernt wurde.

Bio-Qua­li­tät ist ein Muss. Zwar ist die Pflan­ze selbst nicht an­fäl­lig für Schäd­lin­ge, so dass Pes­ti­zi­de nicht er­for­der­lich sind. Doch wer­den bei Bio-Fel­dern diese nicht mit Her­bi­zi­den von Un­kraut be­freit, die Pflan­zen wer­den nicht kunst­ge­düngt, mög­li­cher­wei­se wird auf Misch­kul­tur ge­ach­tet und die Ver­ar­bei­tung ver­läuft ins­ge­samt so scho­nend wie mög­lich.

3. Keine Konzentrate, sondern Direktsaft

Genau wie bei an­de­ren Säf­ten auch, soll­te auf Aloe vera Saft aus Kon­zen­trat ver­zich­tet wer­den. Das Gel wird hier zu­nächst zu Kon­zen­trat ver­ar­bei­tet (unter star­ker Hit­ze­ein­wir­kung) – wor­un­ter der Wirk­stoff­ge­halt lei­det – und an­schlies­send wie­der mit Was­ser ver­dünnt. Es soll­te sich statt­des­sen um einen Di­rekt­saft han­deln.

4. Pasteurisierung oder Konservierung?

Ohne Kon­ser­vie­rung kommt der Aloe vera Saft nicht aus. Denn wie sonst soll er sich in der Fla­sche ei­ni­ge Wo­chen oder gar Mo­na­te lang hal­ten? Wäre er nicht kon­ser­viert, müss­te er im Kühl­re­gal an­ge­bo­ten wer­den und wäre nach we­ni­gen Tagen ver­dor­ben.

Zur Kon­ser­vie­rung kom­men meist zwei Me­tho­den in Frage: Ent­we­der der Saft wird pas­teu­ri­siert oder mit reich­lich künst­li­chen Kon­ser­vie­rungs­stof­fen ver­se­hen.

Wir raten zu pas­teu­ri­sier­ten Aloe vera Säf­ten – nicht zu­letzt des­halb, weil der Haupt­wirk­stoff im Aloe vera Saft, die Al­ove­ro­se (Ace­man­n­an) nicht hit­ze­emp­find­lich ist, so dass eine Kon­ser­vie­rung mit Kon­ser­vie­rungs­stof­fen keine Vor­tei­le bringt, man im Ge­gen­teil die mög­li­chen Nach­tei­le der syn­the­ti­schen Stof­fe in Kauf neh­men muss.

4. Das IASC-Siegel

Wenn Sie nach dem IASC-Sie­gel (In­ter­na­tio­nal Aloe Sci­ence Coun­cil) Aus­schau hal­ten, über­prü­fen Sie auch auf deren Web­sei­te (www.​iasc.​org), ob das von Ihnen aus­ge­such­te Pro­dukt auch dort er­scheint und nicht etwa un­recht­mäs­sig das Sie­gel trägt, was auch schon vor­ge­kom­men sein soll.

Al­ler­dings ist das IASC-Sie­gel kri­tisch zu sehen. Die Or­ga­ni­sa­ti­on ist ein­deu­tig her­stel­ler­do­mi­niert und ga­ran­tiert oft nicht viel mehr als einen Min­dest­ge­halt von 15 Pro­zent Aloe vera, was nicht sehr ver­trau­ens­wür­dig klingt. Um ga­ran­tier­te Wirk­stoff­ge­hal­te, eine scho­nen­de Ver­ar­bei­tung, bio­lo­gi­sche An­bau­wei­se oder mög­lichst we­ni­ge Zu­satz­stof­fe küm­mert sich das IASC nicht.

5. Acemannan-Gehalt

Je höher die­ser Wirk­stoff do­siert ist, umso wirk­sa­mer ist auch der Aloe vera Saft. Hoch­wer­ti­ge Aloe-Vera-Säfte lie­fern um die 1200 mg Ace­man­n­an pro Liter. Ace­man­n­an wird manch­mal auch Al­ove­ro­se ge­nannt.

Wird der Ace­man­n­an-Ge­halt vom Her­stel­ler nicht an­ge­ge­ben, fra­gen Sie dort ein­fach nach.

6. Überprüfen Sie die Zutatenliste

Über­prü­fen Sie die Zu­ta­ten­lis­te auf dem Eti­kett oder in der Pro­dukt­be­schrei­bung. Dort soll­te die Aloe-Art ver­merkt sein, näm­lich Aloe Vera oder Aloe Bar­baden­sis Mil­ler. Diese Zutat soll­te an ers­ter Stel­le ste­hen.

Steht dort Was­ser oder eine an­de­re Zutat, dann be­deu­tet dies, dass von die­ser Zutat mehr ent­hal­ten ist als von der Aloe Vera.

Wenn auf dem Pro­dukt steht „100% rei­ner Aloe Vera Saft”, dann be­deu­tet dies le­dig­lich, dass es ein rei­ner Saft ist, dort also nicht noch Wein oder Bier ent­hal­ten ist. Ob es aber ein hoch­wer­ti­ger Saft ist oder nicht, ob es ein Saft aus Kon­zen­trat oder ein Di­rekt­saft ist, er­fah­ren Sie über diese Be­zeich­nung noch nicht.

Die Auf­schrift „100% Aloe Vera“ ist eben­so­we­nig ge­schützt und kann auch be­deu­ten, dass das Pro­dukt aus viel Was­ser be­steht, in das man ein biss­chen von einem 100%igen Aloe Vera Saft ge­mischt hat.

Ach­ten Sie also bes­ser ver­stärkt auf das Klein­ge­druck­te.

Oft sind Süs­sungs­mit­tel (z. B. Fruc­to­se) ent­hal­ten, dazu Aro­men, Kon­ser­vie­rungs­stof­fe (Ka­li­um­sor­bat, Na­tri­um­ben­zoat) oder Farb­stof­fe.

All das ist im Grun­de nicht schlimm – denn diese Stof­fe wer­den de­kla­riert, so dass Sie sich gegen das Pro­dukt ent­schei­den kön­nen.

Daher gilt: Immer die Zu­ta­ten­lis­te lesen oder im Zwei­fel den Her­stel­ler be­fra­gen.

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6. Die richtige Optik

Aloe Vera Saft soll­te op­tisch an frisch ge­press­ten Grape­fruitsaft er­in­nern, die Farbe soll­te hell­gelb sein, klei­ne Stück­chen soll­ten sicht­bar sein, ähn­lich wie das Frucht­fleisch in frisch ge­press­tem Zi­trus­saft. Der Ge­schmack ist in­ten­siv, ja so in­ten­siv, dass Sie ihn auf An­hieb viel­leicht nicht mögen. Schmeckt der Saft süss, dann ist er ge­süsst oder aro­ma­ti­siert.

Wenn der Aloe Vera Saft wie Was­ser aus­sieht, dann han­delt es sich ver­mut­lich auch um Was­ser, um Was­ser mit ein biss­chen Aloe Vera drin. Die Wir­kung ist dann auch jene von Was­ser, nicht aber von Aloe Vera.

Dick­flüs­si­ge Aloe vera Gels sind meist nur des­halb dick­flüs­sig, weil ihnen ein Ver­di­ckungs­mit­tel bei­ge­mischt wurde (z. B. Xant­han Gum), womit man die Gel­kon­sis­tenz aus dem na­tür­li­chen Blatt imi­tie­ren, dem Ver­brau­cher also einen frisch ge­press­ten und un­be­han­del­ten Aloe vera Saft vor­täu­schen will.

Eine Gel­kon­sis­tenz ist je­doch auch in hoch­wer­ti­gen Säf­ten nicht mehr vor­han­den, da sie durch den Sta­bi­li­sie­rungs­pro­zess flüs­sig wer­den, was je­doch der Qua­li­tät kei­nen Ab­bruch tut.

Die Xant­han-Zu­ga­be ist also ein völ­lig un­nö­ti­ges Täu­schungs­ma­nö­ver, das nicht ge­ra­de für die Ver­trau­ens­wür­dig­keit der je­wei­li­gen Her­stel­ler spricht.

7. Der Preis

Hoch­wer­ti­gen Aloe vera Saft er­hält man für etwa 20 Euro pro Liter. Von man­chen Her­stel­lern wer­den Staf­fel­prei­se an­ge­bo­ten, so dass der Li­ter­preis sinkt, wenn man meh­re­re Fla­schen kauft.

Mei­den Sie Aloe vera Pro­duk­te, die im Multi Level Mar­ke­ting (MLM) ver­kauft wer­den. Sie be­zah­len dort deut­lich mehr (ca. 30 Euro pro Liter), nicht, weil die Pro­duk­te von be­son­ders hoher Qua­li­tät wären, son­dern viel­mehr, um all die Pro­vi­sio­nen und Boni der end­los vie­len Be­tei­lig­ten zu be­zah­len.

Wenn Sie Ihre Aloe vera selbst zie­hen möch­ten, kön­nen Sie dar­aus na­tür­lich auch Ihr ei­ge­nes Aloe vera Gel her­stel­len:

Aloe vera auf der Fensterbank

Es ist nicht schwer, die an­spruchs­lo­se Aloe vera als Zim­mer-, Bal­kon- oder Ter­ras­sen­pflan­ze zu hal­ten. Wich­tig ist, dass die Wüs­ten­li­lie mit dem rich­ti­gen Ver­hält­nis von Was­ser und Sonne ver­sorgt wird, damit sie be­son­ders gut ge­deiht. Wir möch­ten Ihnen dies­be­züg­lich ein paar Tipps mit auf den Weg geben:

  • Die Aloe vera be­nö­tigt pro Tag 8-10 Stun­den Son­nen­licht, kann aber auch bei küh­le­ren Tem­pe­ra­tu­ren über­le­ben. Wenn der Frost ein­setzt, muss sie in ein frost­frei­es Win­ter­quar­tier.
  • Im Som­mer fühlt sich die Pflan­ze im Frei­en an einem son­ni­gen und vor Wind und Regen ge­schütz­ten Platz am wohls­ten – junge Pflan­zen ver­tra­gen die pral­le Sonne al­ler­dings nur be­dingt und ste­hen zu­nächst bes­ser im Halb­schat­ten.
  • Wird die Aloe in der Woh­nung im Topf ge­hal­ten, sind nach Wes­ten oder Süden ge­rich­te­te Fens­ter­bän­ke ideal. Ach­ten Sie al­ler­dings dar­auf, dass der Topf nicht zu klein ist, damit die Pflan­ze ihre Wur­zeln ent­fal­ten kann und nicht um­fällt.
  • Das Pflanz­sub­strat soll­te durch­läs­sig, ziem­lich tro­cken und etwas kalk­hal­tig sein – ge­eig­net ist z. B. Kak­te­en- oder Suk­ku­len­ten-Erde.
  • Die Aloe vera mag weder hohe Luft­feuch­tig­keit noch nasse Erde und soll­te nur ge­wäs­sert wer­den, wenn der Boden tro­cken ist.
  • Über­gies­sen Sie nicht die Pflan­ze, son­dern nur die Erde, da die Aloe vera an­dern­falls für Fäul­nis an­fäl­lig ist.

So­bald Ihre Aloe vera eine be­stimm­te Grös­se und ein be­stimm­tes Alter er­reicht hat, kön­nen Sie zur Ernte schrei­ten und Ihr ei­ge­nes Aloe vera Gel her­stel­len:

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2 comments on “Aloe vera – Eine aussergewöhnliche Heilpflanze

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