Es brodelt heftig unter der Oberfläche des Yellowstone Nationalparks. Die Aktivität des Supervulkans Yellowstone offenbart sich durch Geysire, heiße Quellen und blubbernde Schlammlöcher überall im Park.
Dass der Yellowstone in naher Zukunft ausbricht, halten Geologen für ausgeschlossen. Sie berechnen die jährliche Wahrscheinlichkeit derzeit mit 1:700.000, behalten den unterirdischen Giganten und die Vorgänge im Park aber genau im Blick.
Und tatsächlich: Derzeit gehen im Yellowstone Nationalpark Dinge vor sich, die für Besorgnis sorgen.
Mehr als 200 gemessene Erdbeben
Wie Experten des US Geological Survey (USGS) mitteilten, wurden in der Gegend rund 13 Kilometer nordöstlich des westlichen Supervulkans im Bundesstaat Montana vom 8. Februar bis zum 18. Februar 2018 mehr als 200 kleine Erdbeben wenige Kilometer unter der Erdoberfläche verzeichnet. Tatsächlich seien es noch deutlich mehr gewesen, die aber aufgrund ihrer Schwäche nicht alle gemessen werden konnten.
Grund zur Panik seien die Erdbebenschwärme aber nicht, weswegen das Alarmleben weiterhin auf „normal“ belassen würde. In der Vergangenheit hätten sich aus diesen seismischen Aktivitäten keine vulkanischen Aktivitäten ergeben, beschwichtigen die Forscher.
Was verursacht die Beben?
Die Gegend, die zum Schauplatz der Schwarmbeben wurde, ist bekannt für ihre seismische Aktivität. Erst im vergangenen Jahr sorgte der sogenannte „Maple Creek-Schwarm“ für Aufmerksamkeit. Von Juni bis September 2017 ereigneten sich damals rund 2400 Erdbeben.
Dass es sich bei den jetzt gemessenen Beben um eine Fortsetzung des Schwarms handelt, halten die Forscher nicht für ausgeschlossen. Auch dass sich die Gegend noch immer an die Veränderungen, die von dem großen Erdbeben 1959 verursacht wurden, anpasse, halten die Wissenschaftler für möglich.
In der besagten Gegend gibt es zahlreiche kleine tektonische Verwerfungen, die zumeist harmlos sind, sich aber durch topographische Veränderungen im Park auch verändern und Erdbeben hervorrufen können.
Auslöser für die derzeitige Bebenserie sei wohl eine Ausdehnung der Erdkruste in dieser Region und die Bewegung von hydrothermalen Flüssigkeiten.
Small earthquake swarm at @YellowstoneNPS, Feb 8-present, 180 events located thus far by @UUSS_Quake_Info. Location similar to last summer’s swarm. This is a common area of swarm seismicity. No other changes noted in Yellowstone activity. pic.twitter.com/n1ZfCjtdrx
— USGS Volcanoes? (@USGSVolcanoes) 18. Februar 2018
Droht ein baldiger Ausbruch des Supervulkans?
Wie die USGS betont, seien die derzeitigen Erdbeben jedoch harmlos und kein Indiz für einen baldigen Ausbruch des Yellowstone.
Vielmehr, so die Forscher, biete sie die Gelegenheit, mehr über die komplexen Vorgänge im Yellowstone Park zu lernen.
Während alle immer nur vom Ausbruch des Yellowstone reden würden, würde die Gefahr eines erneut schwerwiegenden Erdbebens mit einer Stärke von 7 in der Region generell oft unterschätzt. Doch auch schwere Erdbeben könnten zu einer Gefahr für Gegend werden.
Die Gegend dort in und um den US-Bundesstaat Montana mag zwar recht dünn besiedelt sein, doch eine Explosion des Supervulkans hätte massive Auswirkungen auf die nördliche Hemisphäre.
Literatur:
Vulkane der Eifel: Aufbau, Entstehung und heutige Bedeutung
Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit
Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=uXuL_mnwwhk
Quellen: PublicDomain/weather.com am 22.02.2018
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