Walsterben als ungewöhnlich eingestuft und untersucht

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Zum dritten Mal binnen weniger Jahre Häufung von Todesfällen aufgetreten! Meeresforscher untersuchen ein Walsterben vor der Ostküste der USA, das von der Meeresschutzbehörde NOAA offiziell als „ungewöhnlich“ eingestuft worden ist.

Seit Januar 2017 wurden vom Bundesstaat Maine im Norden bis nach South Carolina im Süden 28 verendete Zwergwale entdeckt.

Das ist eine ungewöhnliche Häufung: Im Durchschnitt werden in der Region zwölf Kadaver pro Jahr gefunden. Neun der verendeten Wale hatten sich nach Angaben der Behörde in Fischernetzen verfangen, acht starben an Infektionskrankheiten und zwei durch Einwirkung stumpfer Gewalt. Autopsien sollen nun auch die Todesursachen der übrigen Wale klären.

Es ist bereits die dritte derartige Untersuchung binnen weniger Jahre. Die beiden anderen laufen noch, in diesen Fällen ging es um größere Arten: Seit Januar 2016 waren an der US-Atlantikküste von Maine bis Florida 62 tote Buckelwale entdeckt worden.

18 Atlantische Nordkaper verendeten seit Januar 2017, zwölf an der US-Küste und sechs in Kanada. Noch nie zuvor seien unabhängig voneinander mehrere große Walsterben im gleichen Gebiet und im gleichen Zeitraum registriert worden, sagte die Expertin Teri Rowles, die bei der NOAA für die Gesundheit von Meeressäugern und für Massenstrandungen zuständig ist. „Wir werden alle drei weiter untersuchen“, versicherte sie.

Ersten Erkenntnissen zufolge starben die meisten Buckelwale durch stumpfe Gewalt, was auf Kollisionen mit Schiffen hindeutet. Die zweithäufigste Todesursache waren Fischernetze, gefolgt von Infektionen.

Die Forscher wollen nun vor allem klären, warum die Wale vorbeifahrenden Schiffen nicht wie üblich ausgewichen sind. Dabei sollen neben den Kadavern auch ökologische und umweltbedingte Faktoren untersucht werden.

Mögliche Ursache: Lärm im Meer – eine Bedrohung für Wale und Delfine – Zunahme von Schiffsverkehr

Ihr guter Gehörsinn ist für Wale und Delfine überlebenswichtig: Nahrungssuche, Orientierung, Sozialverhalten, all das geschieht über das Gehör.

Jegliche Einschränkung des Hörvermögens kann die Lebensfähigkeit einzelner Individuen und damit auch ganzer Populationen stark beeinträchtigen. Aber gleichzeitig verdoppelt sich alle 10 Jahre der Lärmpegel in den Meeren!

Schiffsverkehr

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Die moderne Schifffahrt bedient sich immer schnellerer als auch größerer Schiffe, die oft auch entsprechend lauter sind. Öltanker, Kreuzfahrtschiffe und andere Frachtschiffe machen den Großteil des durch Schiffe verursachten Lärms im Meer aus. Regional spielen auch kleinere Boote, Ausflugsschiffe, Fähren und Privatboote eine große Rolle.

Ihre ständig wachsende Zahl stellt eine enorme Lärmbelastung vor allem in küstennahen Gewässern dar und kann dort z.B. zu Habitatsverlusten führen. Der Hintergrundlärm hat sich in den Weltmeeren in den letzten Jahrzehnten pro Dekade in etwa verdoppelt!

Bau von Windkraftanlagen

Der Bau von Windkraftanlagen ist mit erheblichem Lärm (von bis zu 257 db) verbunden.
Eines der Kernprobleme – aus Sicht des Wal- und Delfinschutzes – bei der Entwicklung flächendeckender Windparks ist das Rammverfahren bei der Errichtung (“pile driving”), wobei die Trägerkonstruktion in den Meeresboden getrieben wird.

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Genau dieses Verfahren kann auch unserem einzigen heimischen Walart, dem Schweinswal, zum Verhängnis werden. Schallschutzmaßnahmen sind in Deutschland zwar inzwischen Pflicht, führen aber oft nur zu einer unzureichenden Dämmung des Schalls.

Suche nach Öl und Gas – seismische Untersuchungen

Bei seismischen Untersuchungen des Meeresbodens werden Schallwellen eingesetzt, die über mögliche Erdgas- und Erdölvorkommen unter dem Meeresboden Auskunft geben. Diese Erkundungen werden mit so genannten Schallkanonen (engl.: airguns) durchgeführt. Dabei werden im Minuten- bzw. Stundentakt zeitlich aufeinander abgestimmte Explosionen mit einer Lutstärke bis zu 262dB erzeugt, manchmal über Wochen oder gar Monate.

Wir haben es hierbei mit den lautesten vom Menschen erzeugten Geräuschen im Meer zu tun. Der Schalldruck ist -vorsichtig geschätzt- mehr als 10.000mal so groß wie der eines Presslufthammers in einem Meter Abstand. Die enthaltene Energie (Schallintensität) ist sogar über 100 Millionen Mal größer. Noch dazu unter Wasser, wo sich Schall viel effizienter ausbreitet als in der Luft und noch in 1.000 km Entfernung die Kommunikation unter den Meeressäugern erschweren kann.

Diese Lärmeinträge beeinträchtigen aufgrund ihrer enormen Stärke einerseits direkt den Organismus der Tiere und vertreiben sie andererseits mindestens vorübergehend aus dem Gebiet.

Kriegswaffe Planet Erde

Militärische Übungen

Hierzu gehören zum Beispiel Aktivitäten wie Manöver, Tiefflüge, Schießübungen und Explosionen. Besonders die Entwicklung und der Einsatz von aktiven Sonarsystemen (bis zu 235 dB laut), mit deren Hilfe andere Schiffe, Minen und U-Boote in großer Entfernung geortet werden sollen, stellen eine ernstzunehmende Bedrohung für Meereslebewesen dar. Es ist unbestritten, dass einige Massenstrandungen von Walen und Delfinen in direktem Zusammenhang mit militärischen Aktivitäten stehen.

Durch den langsamen Anstieg könnte Tiere allerdings auch neugierig werden und auf die Lärmquelle zu schwimmen und kollidieren. Flucht in eine sichere Entfernung von der Lärmquelle ist dann eventuell nicht mehr möglich, bevor der Lärm zur Bedrohung wird.

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Literatur:

Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?

Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen

Ändere die Welt!: Warum wir die kannibalische Weltordnung stürzen müssen

Quellen: PublicDomain/derstandard.at/de.whales.org am 02.02.2018

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