Kometensplitter als Auslöser: Tobte einst ein gigantischer „Weltenbrand“ auf der Erde?

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Vor knapp 12.900 Jahren könnte ein wahrer „Weltenbrand“ weite Teile der Erde in Flammen gesetzt haben. Auf rund zehn Prozent der Landfläche wüteten damals Feuer, wie Analysen von Eisbohrkernen und Sedimentproben aus 170 Orten weltweit belegen. Ursache dieser gewaltigen Brände könnte die Kollision der Erde mit den Trümmern eines großen Kometen gewesen sein.

Wurde der Blaue Planet einst kurzfristig zum Roten Planten, weil Teile der Erde durch brennende Fragmente eines Kometen oder Meteoriten in Flammen gesetzt worden waren?

Forscher der Universitäten von Chicago und Kansas haben im Fachmagazin „Journal of Geology“ die Theorie unterfüttert, dass genau dies vor etwa 12.800 Jahren der Fall gewesen sein könnte.

Für die Forscher galt es, ein Rätsel zu lösen: Wieso, so die Ausgangsfrage, gab es vor ungefähr 12.900 Jahren einen abrupten Klimaumschwung?

Damals fielen vermutliche die Temperaturen plötzlich um mehrere Grad, obwohl sie nach dem Ende der Eiszeit zunächst kontinuierlich gestiegen waren. Dieser Kälteumschwung ist als Jüngere Dryaszeit bekannt.

Viele Säugetiere konnten sich nicht schnell genug an die neuen Bedingungen anpassen und starben aus. Und auch dem Menschen setzte das veränderte Klima zu (Pole Flip: Zusammenbruch des Erdmagnetfeldes – für 15 Minuten gegrillt!).

Ein Krater wurde nie gefunden

Schon länger spekulieren Wissenschaftler darüber, ob die glühenden Fragmente eines Kometen oder Asteroiden, die auf die Erde prallten und das Feuer entfachten, für den unerklärlichen Temperaturfall verantwortlich waren. Im Verdacht stand der sogenannte Dryas-Meteoriteneinschlag, der in der Fachwelt als heftig umstritten gilt.

Ein passender Krater wurde jedoch nie gefunden, wenn sich aus Ablagerungen aus der Zeit auch vermehrt geschmolzene Gesteinskügelchen feststellen ließen. Jetzt verdichten sich die Indizien für die Richtigkeit der Theorie.

Proben von 170 Orten

Dafür analysierten die Wissenschaftler Eisbohrkerne und Sedimentproben von 170 Orten aus Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika. Diese Proben stammen aus der Zeit des vermuteten Einschlags.

So wurden in den untersuchten Eisbohrkernen aus der Antarktis, Grönland und Russland freigesetzte Schwebstoffe gefunden, wie sie bei Bränden typischerweise entstehen, nämlich Ammoniak, Kohlendioxid und Nitrat. Auch der Staubgehalt des Eises war erhöht. In den Sedimentproben konnten die Forscher signifikant erhöhte Mengen von Ruß- und Kohlepartikeln nachweisen.

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Der Rauch könnte die Atmosphäre verdunkelt haben

Die Schlussfolgerung der Forscher: Damals müssen Riesenbrände auf einer Fläche von rund 10 Millionen Quadratkilometern über die Erde getobt sein, also auf einer Fläche, die etwa 10 Prozent der Landfläche entspricht.

„Alles spricht dafür, dass damals rund zehn Millionen Quadratkilometer in Flammen standen – das entspricht rund zehn Prozent der irdischen Landfläche“, sagt Koautor Adrian Melott von der Kansas University.

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Der Rauch, der durch die Brände entstand, könnte die Atmosphäre mehrere Jahr lang verdunkelt haben, was die Abkühlung der globalen Temperatur erklären würde.

Als bewiesen gilt diese Theorie noch nicht, doch die Forscher sind sich sicher, dass sie des Rätsels Lösung mit ihrer Studie einen bedeutenden Schritt näher gekommen sind.

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Literatur:

Welten im Zusammenstoss

Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit

Supervulkan

Erde im Aufruhr

Quellen: PublicDomain/weather.com/scinexx.de am 07.02.2018

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