Die Quantenphysik hat dem wissenschaftlichen Dogma einigen Sand ins Getriebe gestreut, denn sie konnte zeigen, dass unsere Realität alles andere als „physisch“, vorhersagbar oder gar unabhängig vom Bewusstsein ist.
Einige Physiker gehen inzwischen sogar völlig neue Wege und behaupten ganz richtig, dass das Bewusstsein die Materie schafft und nicht etwa andersherum. Im Grunde sollte die Quantenphysik genügen, um den Mainstream-Einheitsbrei zu widerlegen – nur hat das System etwas dagegen.
Zwar sah sich der Einheitsbrei schweren Herzens gezwungen, die Existenz der immateriellen Quantenwelt einzugestehen, doch ignoriert er die fundamentalen Implikationen solcher Enthüllungen und fabuliert weiter über den „physischen“ Schwindel in all seinen Formen.
Richard Dawkins, der Oxford-Professor, der auf jeden alternativen Ansatz wie ein Vampir auf Knoblauch reagiert, verpackte die einer solch ignoranten Haltung innewohnende Arroganz in die folgenden Sätze: Man kann nicht sowohl vernünftig als auch gebildet sein, und dennoch nicht an die Evolution glauben. Die Beweise sind so überzeugend, dass jeder vernünftige, gebildete Mensch an die Evolution glauben muss.
Mit „Evolution“ meint er, dass es nur diese eine Welt, dieses eine Leben gibt und dass das unser Schicksal sei – plus den ganzen Quark, den Charles Darwin mit seiner Lehre vom „Überleben des Stärkeren“ verzapft hat, mit der auch die Eugeniker ihre Thesen untermauerten. Dawkins scheint geradezu besessen davon zu sein, dass nach dem Tod alles zu Ende ist, und verhalf uns zu der wohlüberlegten Einsicht: „Belügen Sie sich nicht selbst, indem Sie glauben, Sie würden noch einmal leben, nachdem Sie gestorben sind; denn das werden Sie nicht.“
Genau das will das System Sie glauben machen, denn so kann es Ihnen Angst vor dem Tod einflößen (was Sie auf vielfache Art manipulierbar macht) und gleichzeitig vermitteln, dass das Leben gewissermaßen sinnlos ist (dito). Die andere hoffähige Alternative ist der Glaube, dass Sie ins Paradies gelangen werden, wenn Sie auf das Wort Ihres Gottes (eine weitere Maske des Systems) hören und genau das tun, was „Ihm“ wohlgefällt.
Die Mainstream- bzw. Schulwissenschaft ist nur eine weitere verkappte Religion, der größtenteils (wenn auch nicht gänzlich) dieselben engstirnigen Dogmen zugrunde liegen. Menschen wie Dawkins geißeln und verteufeln die Religion, sind aber Hohepriester ihrer eigenen – des Szientismus (die darin bestehende Haltung, dass man sich nur an Tatsachen und den (exakten) Wissenschaften orientiert).
In einer Zusammenfassung zu einem Buch von „Dogma“ Dawkins ist zu lesen, er glaube nicht daran, dass die Wirklichkeit formbar sei (obwohl die Quantenphysik dies klar zeigt). Im gleichen Atemzug aber gibt der hochverehrte Herr Professor zu, sein Verständnis der Quantenphysik sei „ziemlich diffus“, weshalb er sich auch „weigert, sich eingehender mit dem Thema zu befassen“ (David Icke: Das Ich-Phantom – Willkommen im programmierten Gefängnis!).
Ein Musterbeispiel erster Güte. Ich kann so lange ich will an meinem Glaubenssystem festhalten, wenn ich nur nie etwas lese, das es infrage stellen würde.
„Du hast etwas entdeckt?“
„Ja.“
„Wo ist es denn?“
„Da drüben.“
„Ah, alles klar – solange ich also nicht da rübergehe, kann ich jederzeit behaupten, dass dein Etwas nicht existiert, weil ich es nicht gesehen habe.“
„Na toll.“
Für mich ist das der Grund, warum Dawkins in Fernsehdokus und anderswo so vehement gegen alternative Weltbilder und Heilmethoden vorgeht. Mir ist, als müsse er in einem entlegenen Winkel seiner Psyche sich selbst genauso stark wie seine Zuhörer davon überzeugen, dass alles, was sein Dogma anficht, keine Beweiskraft hat. Seinem stattlichen Ego zum Trotz hat es die aber sehr wohl. Auch setzt Dawkins – wieder ein Musterbeispiel – Intelligenz mit „gebildet“ und das wiederum mit vernünftig gleich: „Man kann nicht sowohl vernünftig als auch gebildet sein, und dennoch nicht an die Evolution glauben.“
Anders ausgedrückt, können nur diejenigen „vernünftig“ und „gebildet“ sein, die glauben, was er glaubt. Wie zweckdienlich, wo doch das Bildungswesen dahingehend manipuliert wurde, dass Dawkins und Seinesgleichen sich unwissentlich gegenseitig in die Tasche lügen.
Das System-Bildungswesen (Indoktrination) hebt das hervor, was geglaubt werden soll, während gefährliche Informationen – die enthüllen, was das System Sie nicht wissen lassen will – ignoriert, abgekanzelt, selten erwähnt oder als „unwichtig“ abgespeichert werden. Seit geraumer Zeit lege ich in meinen Büchern dar, dass die „physische“ Welt eine Illusion ist, deren wahrgenommene Gestalt auf einen Decodierungsprozess zurückgeht, der durch den Akt der Beobachtung in Gang gesetzt wird. Ich komme später darauf zurück.
Als ich mit der Arbeit an dem Buch „Das Ich-Phantom“ begann, verlautbarte eine Gruppe echter, aufrichtig nach Antworten suchender Wissenschaftler, ein jüngst durchgeführtes Experiment würde stark darauf hindeuten, dass „die Welt nur existiert, wenn wir sie beobachten“. In Anbetracht der Tatsache, dass eine solche Entdeckung sich radikal auf sämtliche Lebensbereiche des Menschen auswirken könnte, hätte sie eigentlich auf alle Titelseiten gehört – doch wurde nur wenig darüber berichtet, und wenn, dann wurde es nicht an die große Glocke gehängt.
Der Grund dafür ist einfach: Würde ein System, das die Wahrnehmung kontrolliert, über seine eigenen Institutionen Informationen preisgeben, die diese Wahrnehmungskontrolle beenden könnten? Würden Gefängniswärter den Insassen erzählen, wie sie aus ihrer Zelle ausbrechen können? Die Frage lässt sich auch auf das Bildungswesen übertragen: Warum sollten diejenigen, die hinter dem Bildungswesen stehen, ein gut informiertes Volk wollen, wenn das den Bann brechen würde, der sie zu Sklaven des Systems macht?
Aus diesem Grund soll Bildung eben nicht im besten Sinne aufklären und informieren, sondern nur die Vorstellungen einspeisen, die dann zum Ich-Phantom verschmelzen. Beachten Sie, dass ich bewusst von denen hinter dem Bildungswesen spreche, denn alle anderen – von Lehrern bis zu hochgeachteten Professoren – sind selbst nur Zöglinge des Schwindels und tanzen nach der Pfeife des Systems. Sie sind Insassen und Wärter zugleich, die das Gefängnis nicht sehen können, das sie verwalten und pflegen.
Es ist schon zum Heulen, wenn man die Welt sieht, wie sie ist.
Konformitätsdownload
Um sicherzugehen, dass man seine Einzigartigkeit tatsächlich an das System und das Ich-Phantom abtritt, wird die Programmierung regelmäßig getestet. In unzähligen Klassenarbeiten und Prüfungen wird man dazu angehalten, das zu wiederholen, was einem das System eingebläut hat. Hier haben wir eine weitere kolossale Umkehrung: Es gilt nämlich als Erfolg, wenn man eine Prüfung besteht – also die „Stufe“ seiner Programmierung bestätigt –; fällt man durch, gilt man als Versager.
Um diesen Konformismus zu fördern, werden Leistungsanreize und Belohnungen (der nächste Schwindel) ausgelobt. Ein solcher Anreiz besteht beispielsweise darin, dass viele Jobs und Berufe nur von Menschen ausgeübt werden dürfen, die einen Abschluss – die Prüfung bestanden – haben. An dieser Stelle kommen übermotivierte „Helikopter-Eltern“ ins Spiel, um die nächste Front im Krieg gegen die Freiheit, die Einzigartigkeit und die freie Wahl ihrer Kinder zu eröffnen.
Helikopter-Eltern (für mich eine Form von Kindesmissbrauch) versuchen, den Lebensweg ihrer Kinder über deren Köpfe hinweg festzulegen und manipulieren sie auf empörende Weise via Schuldgefühl und Anerkennungsbedürfnis, um sie so in die Höhle zu hetzen, in der das System lauert. Im Grunde spulen sie damit nur ihre Programmierung ab. Sie behandeln ihren Nachwuchs nicht als Ausdruck des Unendlichen Gewahrseins, sondern als Anhängsel und Fortführung ihres eigenen Lebens; als Kopie der Maske, die sie selbst der Welt zeigen.
„Mein“ Kind ist auf eine gute Schule gegangen und hat gute Noten bekommen. Nicht schlecht – haben Sie also deren Prüfung bestanden? Dann spielen sie die Karte mit den Schuldgefühlen aus, um die Berufswahl des Kindes vorzuschreiben, was eine lebenslange Narbe hinterlassen kann. Mir sind 60-Jährige begegnet, die noch immer von Schuldgefühlen geplagt waren, weil sie „ihre Eltern enttäuscht“ und nicht den Weg eingeschlagen hatten, den diese für sie vorgesehen hatten.
Wenn die Eltern selbst etwas erreichen wollen, sollen sie es tun, aber ihre Kinder sind eigenständige Wesen und keine bloßen Fortsätze der Menschen, die Sex hatten, um sie zur Welt zu bringen. Das gilt natürlich in beide Richtungen.
Genauso wenig sollten sich die Eltern von ihren Kindern Vorschriften machen lassen. „Mutter, hör auf damit – das ist peinlich.“ Auf der Ebene des Ich-Phantoms neigt der Mensch zur gegenseitigen Programmierung. Respekt vor der Einzigartigkeit eines jeden Menschen und unverwechselbare Individuen sind Dinge, die dem System keine Ruhe lassen, weshalb es auch beständig bemüht ist, Unikaten den Wind aus den Segeln zu nehmen und sie zu maßregeln.
Haben die Kindercharakterschänder in Gestalt der Helikopter-Eltern erst entschieden, was ihr Kind werden soll – Rechtsanwalt, Arzt, Wissenschaftler, Politiker usw. –, beginnt das Rennen um die Abschlüsse, die das System für nötig befindet. Man braucht den Schulabschluss, um studieren zu dürfen und damit einen akademischen Grad (der Programmierung) zu erlangen, der wiederum nötig ist, um die vom Gruppendruck oder den Eltern definierten Systemziele zu erreichen. Oder eben das, was in der „realen Welt“ (der Welt des Schwindels) als „Erfolg“ wahrgenommen wird – ein Begriff, den das System längst für seine Zwecke umdefiniert hat (Geld, Ruhm, Status, bestandene Prüfungen).
Menschen, die innerlich nicht gefestigt sind – also die meisten – und deshalb von anderen als erfolgreich „angesehen“ werden wollen, beugen sich zwangsläufig den vom System definierten „Erfolgskriterien“. Stellt man seine eigenen Kriterien auf, wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit als Versager abgestempelt. Im Grunde werden uns hier nur unsere Träume verkauft, damit wir schön weiterschlummern.
Mir sind bereits sehr reiche (und unglückliche) Menschen begegnet, die die meiste Zeit im kleinsten Zimmer ihrer Villa verbringen. Das mag zunächst widersprüchlich klingen – ein Riesenhaus und Unmengen an Geld zu besitzen, aber im kleinsten Zimmer zu wohnen. Tatsächlich aber steht die Villa für ihre externalisierte öffentliche „Erfolgsperson“, die ihnen Sicherheit verleiht, während das kleine Zimmer ihren Wunsch repräsentiert, das Leben zu leben, das sie leben wollen.
Die sogenannte „äußere“ Welt ist nur ein Spiegel unseres Inneren. Wenn wir der Version von Erfolg nachjagen, die das System als solchen definiert hat, wird unsere Kindheit zu einem einzigen Albtraum aus Druck, Angst und Unbehagen, zu einer Hatz nach „erfolgreich bestandenen“ Tests und Prüfungen – obwohl die Kindheit doch eigentlich eine Zeit sein sollte, in der wir gelassen, fröhlich und ungehindert die Welt entdecken. Das Leben wird zu einem einzigen Muss – arbeiten müssen, wiederholen müssen, bestehen müssen, erinnern müssen.
Apropos erinnern. Das nämlich ist der eigentliche Sinn von Prüfungen. Die „Wiederholung“ von Lernstoff dient nur dazu, Fakten und mutmaßliche Tatsachen bis zum Tag der Prüfung im Gedächtnis zu behalten. Stellen Sie doch den Absolventen ein paar Wochen nach der Prüfung oder Jahre später, wenn sie erwachsen sind, noch einmal genau die Fragen, die bei der Prüfung gestellt wurden. Die meisten werden sagen: „Keine Ahnung – hab ich vergessen.“
Das Bestehen einer Prüfung – das als wichtiges Maß für Intelligenz gilt – sagt im Grunde nur etwas über die Fähigkeit aus, sich an einem bestimmten Tag an tatsächliche und vermeintliche Fakten erinnern zu können. Wer sich erinnert, gilt als „erfolgreich“; wer sich nicht erinnert, als „Versager“. Ein Unding eigentlich – aber so viele Eltern glauben diesen Unfug, obwohl sie ihre Kinder eigentlich davor bewahren sollten.
Vieles von dem, woran man sich erinnern soll, ist darüber hinaus für das eigene Leben völlig irrelevant. Ich denke da zum Beispiel an Algebra. Worum geht es da? „Wie groß ist x?“ Mir doch schnuppe; gib ihm einen beliebigen Wert, Kumpel, denn das ist völlig nebensächlich. Wie viele Menschen haben in ihrem Leben je wieder mit Gleichungen rechnen müssen oder auch nur einen Gedanken daran verschwendet, sobald sie die Schule verlassen hatten? Eben. Nur dass eben Ihre gesamte Zukunft von Ihrer Prüfungsleistung abhängt – müssen, müssen, müssen. Blödsinn.
All das hat nur eine einzige Bewandtnis: Wenn für diesen speziellen Tag Informationen aufgesaugt und eingeprägt werden, wird den meisten Menschen – sei es bewusst oder unbewusst – gleichzeitig das Lebens-, Selbst- und Weltbild des Systems eingespeist. Stimmt das etwa nicht? Dann gehen Sie einmal in sich und beantworten Sie ehrlich die Frage, wo die meisten Ihrer Ansichten, Annahmen und reflexartigen Vorstellungen und Reaktionen ihren Ursprung haben.
Wenn Sie wirklich aufrichtig mit sich sind, werden Sie feststellen, dass diese zum überwiegenden Teil aus Schule, College oder Universität stammen bzw. auf Eltern, Medien und andere Quellen zurückgehen, die dieselbe Programmierungsmaschine durchlaufen haben. Das Ganze lässt sich mit zwei Worten ausdrücken: „Das System“. Ausnahmen wird es immer geben: Menschen nämlich, die ernsthaft bemüht sind, das Programm herauszufiltern und ihre eigenen Schlüsse ziehen – doch selbst heute, wo so viele die Welt mit anderen Augen zu sehen beginnen, sind das tragischerweise sehr wenige.
Inzwischen habe ich unzählige Menschen mit einst unverrückbaren Ansichten getroffen, die sich irgendwann mit den Fakten beschäftigt haben und feststellen mussten, wie sehr sie an der Nase herumgeführt worden sind. Aber nein, das System kann gewiss nicht falsch liegen. Es wird Sie auch sicher nicht manipulieren, denn es will ja nur das Beste für uns alle, nicht wahr? Inzwischen gibt es Begriffe wie „Prüfungsstress“ und „Prüfungsangst“, die dem Trauma einen Namen geben, das Kindern und Jugendlichen vom System und seinen Vertretern – Eltern, Lehrern und allen anderen – aufgezwungen wird und das sie zu bewältigen haben.
Einige von ihnen begehen sogar Selbstmord, weil sie entweder schlechte Prü-fungsergebnisse hatten oder sich vor solchen fürchten. Wie viele Helikopter-Eltern, wie viele Lehrer haben sich je die Zeit genommen, sich durch den Kopf gehen zu lassen, wie verrückt das alles eigentlich ist? Diejenigen, die ihre Tests erfolgreich hinter sich bringen, haben ein verzerrtes Bild ihrer eigenen Intelligenz („Das heißt, man muss Prüfungen bestehen, siehst du?“), wenn sie auf die Welt losgelassen werden – und die Durchgefallenen fühlen sich als ewige Versager, was man an Kommentaren à la „Ich war in der Schule nicht so gut“ sehen kann.
Es sind die „Fische“ aus dem Einstein-Zitat weiter oben. Der Mann sagte übrigens auch: „Vorstellungskraft ist wichtiger als Wissen.“ Dem kann ich nur beipflichten. Da die Fantasie mit dem erweiterten Gewahrsein in Verbindung steht, wird ein Mangel an ihr belohnt. Oder sie wird, wenn sie nicht dem System dient, in ein Gehege mit der Aufschrift „Bis hierher und nicht weiter“ gepfercht. Neulich habe ich einen amüsanten Prüfungsfragebogen gesehen, in dem sich der Prüfling einen Jux aus sämtlichen Fragen gemacht hat.
Die Frage nach dem wichtigsten Scheidungsgrund wurde mit „Ehe“ beantwortet; die Frage, wie die Hälfte eines Apfels aussieht, mit „wie die andere Hälfte“; und schließlich wurde noch gefragt, was es nie zum Mittag- oder Abendessen geben kann – „Frühstück“. Die Arbeit wurde mit „ungenügend“ bewertet, weil das Kind dem System nicht gesagt hatte, was es hören wollte (er oder sie hatte den Test „verpatzt“); der Lehrer allerdings hatte als persönliche Benotung eine „1+ für Kreativität“ vergeben.
Ist es nicht das, was wir eigentlich wollen – Kreative mit lebhafter Fantasie? Nun, das würde die Welt ganz sicher besser, lebendiger und interessanter machen, doch es wäre natürlich auch der Todesstoß fürs System, weil es niemand mehr ernst nähme. Noch an meinem ersten Schultag rannte ich zwischen den Stunden nach Hause und sagte meiner Mutter, dass ich dort nicht mehr hin wolle. Nennen wir es Intuition.
Bringen wir das Gesagte noch einmal auf den Punkt: Wenn Sie Prüfungen bestehen, heißt das nicht, dass Sie intelligent sind; wenn Sie daran scheitern, heißt das nicht, dass Sie dumm sind. Ich habe in meinem ganzen Leben keine größere Prüfung abgelegt, weil ich die Schule mit 15 Jahren verlassen habe, um mein Geld mit Fußball zu verdienen. Inzwischen habe ich über 20 Bücher geschrieben und ganztägige Vorträge über die verschiedensten Themenbereiche gehalten.
Nicht ein einziges Mal haben mich die fehlenden Prüfungen daran gehindert, etwas zu begreifen – eher im Gegenteil: Ich war nicht mit bedeutungslosem Müll zugeschüttet worden, der mich am freien Denken hätte hindern können. Überlegen Sie, wie viele Menschen ein wundervolles Leben hatten und in ihrem frei gewählten Betätigungsfeld hochbegabt waren, ohne je auch nur in die Nähe des Klassenbesten gekommen zu sein. Prüfungen sind kein Maß für Intelligenz, Erfolg und Versagen, sondern nur Teil des ganzen Schwindels.
Die Ausbildung an der Universität, zu der nur diejenigen mit den entsprechenden Erinnerungszertifikaten zugelassen werden, verleiht dem Ich-Phantom den letzten Schliff. Studenten, deren Eltern nicht reich genug sind, um den Unibesuch zu bezahlen, müssen sich dafür heute bis über beide Ohren verschulden. Laut der britischen Zeitung Independent on Sunday, die sich auf Regierungsdokumente beruft, kostet ein Universitätsabschluss in Großbritannien insgesamt bis zu 100.000 Pfund. Lass sie sich verschulden, wenn sie jung sind, und du wirst sie ein Leben lang kontrollieren.
Systemmenschen
Die Berufsstände, von denen das System verwaltet wird, sind mit Hochschulabsolventen durchsetzt. An den einflussreichsten Positionen sitzen Menschen, die ihren Abschluss an einer Privatschule, an Eliteuniversitäten wie Oxford bzw. Cambridge (Großbritannien) bzw. an der sogenannten „Ivy League“ – einer der acht prestigeträchtigsten Universitäten der USA – gemacht haben. Hier geben sich angehende Politiker, Regierungsbeamte, Richter, Anwälte, Ärzte, Bankiers, Firmenchefs und Journalisten die Klinke in die Hand.
Danach üben sie zwar verschiedene Berufe aus, doch ist ihnen dasselbe Betriebssystem aufgespielt worden. Ihre Gehirne sind so vom System durchdrungen, dass sie prinzipiell dieselbe Sicht auf die Welt und die Wirklichkeit haben – die des Systems. Es mag Ausnahmen geben, die sich einen Rest ihrer Einzigartigkeit bewahrt haben, doch ist das die Minderheit.
So jung sie auch sind: Durch die beständige Wahrnehmungsprogrammierung ist das System zu ihrem Gott geworden, vor dem sie die Knie beugen und den sie stets in Schutz nehmen werden. Das Ergebnis kann man allerorten bewundern: Der Weg des Systems ist der einzig wahre Weg. Ich habe von einer Mutter gelesen, die wegen einer Krebsbehandlung ihres Sohnes vor Gericht aussagen musste. Nachdem sie mitbekommen hatte, wie fatal sich der konventionelle „medizinische“ Ansatz auf Körper und Geist ihres Kindes ausgewirkt hatte, wollte sie ihren Sohn alternativmedizinisch behandeln lassen.
Für mich war abzusehen, wie die Sache ausgehen würde, denn das Ergebnis ist quasi immer dasselbe – so auch hier. Der Richter (Systemprogramm) stützte die Auffassung des Arztes (Systemprogramm), nicht die der Mutter (die das System infrage stellte). Norman Tebbit, in den 1980ern Minister in der Thatcher-Regierung, beantwortete die Frage, warum während der Thatcher-Jahre so wenig gegen pädophile Politiker unternommen worden war, mit folgenden aufschlussreichen Sätzen: Damals, so meine ich, dürften die meisten Menschen gedacht haben, dass das Establishment, das System, geschützt werden müsse.
Selbst wenn hier und da das ein oder andere schief gelaufen war, so war es doch wichtiger, das System zu schützen, als sich eingehender damit auseinanderzusetzen. Das „damals“ hätte er sich auch schenken können. Es war davor schon immer so gewesen, und bis heute hat sich nichts daran geändert. Für die Angestellten und Verwalter des Systems ist es weitaus wichtiger, das System zu schützen als schändlich missbrauchte Kinder.
Und das wird sich auch nicht ändern, solange die Ich-Phantome, die dem System dienen, nicht aus ihrer Programmierung erwachen. Im Film „Matrix“ brachte es Morpheus folgendermaßen auf den Punkt:
Die Matrix ist ein System, Neo. Dieses System ist unser Feind. Was aber siehst du, wenn du dich innerhalb des Systems bewegst? Geschäftsleute, Lehrer, Anwälte, Tischler. Die mentalen Projektionen der Menschen, die wir zu retten versuchen. Bis es dazu kommt, sind diese Menschen immer noch Teil des Systems – und das macht sie zu unseren Feinden. Du musst wissen, dass die meisten von ihnen noch nicht so weit sind, abgekoppelt zu werden. Viele dieser Menschen sind so angepasst und vom System abhängig, dass sie alles dafür tun, um es zu schützen.
Genau das machen die Menschen in vielerlei Hinsicht. Was wir hier sehen, ist eine Art kollektives Stockholm-Syndrom: „ein psychologisches Phänomen, bei dem Geiseln Mitgefühl mit ihren Geiselnehmern entwickeln und ein positives emotionales Verhältnis zu ihnen aufbauen, was sogar so weit gehen kann, dass sie diese verteidigen“. Wo man auch hinschaut, sieht man menschliche Sklaven, die das System verteidigen, von dem sie versklavt werden. Wie heißt es so schön? „Sie pinkeln auf uns und wir sagen, es regnet.“ Das Stockholm-Syndrom ist der Stallgefährte der kognitiven Dissonanz, die der Psychiater und Philosoph Frantz Fanon wie folgt beschreibt:
Manchmal haben Menschen einen sehr starken Kernglauben. Werden sie mit Belegen konfrontiert, die diesem Glauben widersprechen, können sie diese neuen Belege nicht akzeptieren. Das würde ein äußerst unangenehmes Gefühl mit sich bringen – die kognitive Dissonanz. Und da es so wichtig ist, den Kernglauben zu schützen, werden sie alles, was sich nicht mit diesem Kernglauben vereinbaren lässt, wegerklären, ignorieren oder sogar abstreiten.
Auf das freie Denken und die vorurteilsfreie Wahrnehmung wirkt sich die Kombination aus Stockholm-Syndrom und kognitiver Dissonanz verheerend aus. Die Welt wird – zumindest offiziell – von Politikern (Systemprogrammen) regiert, denen das Weltbild des Systems eingeimpft wurde und die Gesetze erlassen, die auf dieser systemgegebenen Version der Wirklichkeit beruhen. Das wiederum wird von den Medien (Systemprogrammen) berichtet und mitgetragen, die die Geschichte gemäß ihrer vom System geprägten Wahrnehmung wiedergeben.
Die meisten Vertreter des Mainstream-Einheitsbreis täuschen und vertreten die Lüge nicht vorsätzlich – das machen nur die wenigsten. Viel öfter führen sie die Masse in die Irre, weil sie selbst getäuscht worden sind. Viele sind genauso Sklaven wie die, an deren Versklavung sie mitarbeiten. Sie mögen Geld oder Ansehen haben, dienen aber wie alle anderen dem Programm. Mit all den verschiedenen politischen Parteien und Ausrichtungen, dem augenscheinlichen Wettbewerb und den verschiedenen Arbeitsbekleidungen – vom schwarzen Anzug bis zum Grubenhelm – erscheint die Gesellschaft sehr vielfältig, doch verstärkt das die Illusion und Täuschung nur. Das, was wir Unterschiede und Vielfalt nennen, agiert nur innerhalb der Regeln und Grenzen desselben Systems.
Während eines Zivilprozesses kam ich einmal mit der zuständigen Rechtsanwältin ins Gespräch. Sie war wie besessen, wusste auf alles eine Antwort und hatte sich spitzfindig jedes noch so kleinen Details bedient, um im Namen ihres Klienten dessen Gegenüber finanziell zu ruinieren. Ich sagte ihr, wie sehr ich es bedauere, dass sie einen solchen Job machen müsse. Ihre Antwort kam wie aus der Pistole geschossen: „Ich liebe meinen Job.“ Ich erwiderte, dass sie mir nun noch mehr leidtue. Sie war eine unangenehme, streitsüchtige und zutiefst unsympathische Zeitgenossin, die nur auf juristische Siege erpicht war, weshalb man sie gewiss als „erfolgreiche Anwältin“ bezeichnen konnte.
Im Grunde aber war sie tot. Sie hatte leblose Augen und nicht einen Funken Herz. Tagein, tagaus durchkämmte sie mechanisch ganze Papierwälder und reichte Anträge bei „Euer Ehren“ ein. Sie nahm den ganzen Zirkus um sich herum so verdammt ernst, dass ich nur ungläubig den Kopf schütteln konnte.
Für mich war es komisch, ja, fast rührselig, sie dort schuften zu sehen – für das Ich-Phantom der Dame aber war das die ganze Lebensgrundlage. Ich wette, ihre Eltern waren fürchterlich stolz auf ihre erstklassigen Prüfungsergebnisse sowie die Tatsache, dass sie es „geschafft hatte“. Das Programm hatte sie sich mit Haut und Haaren einverleibt, sodass ich bezweifle, dass sie jemals auf den Trichter kommen wird, wie absurd ihr Leben eigentlich ist – sie würde einfach Nacht für Nacht durchrackern, um einen weiteren glorreichen Sieg einzufahren, indem sie das nächste menschliche Wesen ruiniert.
Aber wer weiß, vielleicht wacht sie doch noch auf? Ich kann das nur hoffen und wünsche ihr alles Gute. Haben sich Menschen erst einmal vom Hass übermannen lassen oder ihr Mitgefühl auf andere Weise ausgelöscht, sind sie tot; ihr Atem täuscht bloß noch Leben vor.
Tote Menschen können weiterlaufen – nur tote Körper können das nicht…
Auszug aus dem Buch „Das Ich-Phantom: Und der Weg zum wahren Selbst“ von David Icke. Teil 3 der Leseprobe folgt in Kürze.
Literatur:
Weltverschwörung: Wer sind die wahren Herrscher der Erde?
Der verratene Himmel: Rückkehr nach Eden
Geboren in die Lüge: Unternehmen Weltverschwörung
Quellen: PublicDomain/mosquito-verlag.de am 20.02.2018
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