In der Kapelle von Montesiepi steckt ein Schwert im Felsen, das möglicherweise zu der Entstehung der Legende um König Artus‘Schwert »Excalibur« beigetragen haben könnte.
Excalibur ist der Name des Schwertes, das der Legende nach vom mythischen Zauberer Merlin in ein Felsgestein bzw. Amboss hineingestoßen wurde. Nur derjenige, der es auch wieder hinausziehen könne, sei es auch würdig, als Herrscher des Landes regieren zu dürfen, hieß es.
Unzählige ruhmhafte Ritter und Adlige sollen es versucht haben, doch nur Artus, dem Sohn des englischen Großkönigs Uther Pendragon, gelang es, die Klinge aus ihrer Verankerung zu befreien, was ihn zum rechtmäßigen König machte.
Das Leben von König Artus ist historisch nicht belegt aber könnte seine Sage vielleicht in der Geschichte vom italienischen Heiligen Galgano Guidotti ihren Ursprung haben?
Galgano Guidotti war ein Ritter, der um 1148 in dem kleinen italienischen Ort Chiusdino bei Siena als Sohn von Guidotto und Dionigia Guidotti geboren wurde. In seinen jungen Jahren führte er ein selbstsüchtiges, ruchloses Leben, das von seelischer und körperlicher Gewalt gegenüber seinen Mitmenschen geprägt war.
Eines Tages soll ihm in einer Vision der Erzengel Michael erschienen sein und ihn zu Buße und Reue überzeugt haben, weshalb er seine sündige Lebensweise aufgab und zum Einsiedler wurde. Auf dem Berg Montesiepi nahe Chiusdino baute er sich eine primitive Hütte und wollte als Zeichen seines Sinneswandels die Klinge seines Schwert an einem Felsen zerbrechen, doch zu seiner großen Verwunderung glitt die Schneide in den Stein hinein und blieb – bis heute – darin stecken.
Guidotti lebte bis zu seinem Tode um 1181 einsam und zurückgezogen in Demut und Armut und wurde auch auf dem Berg Montesiepi begraben. Ihm zu Ehren wurde später eine Kapelle errichtet, in deren Mitte sich der Fels mit dem sagenhaften Schwert befindet.
2001 durchgeführte Untersuchungen mittels Bodenradars ergaben, dass das Schwert tatsächlich vollständig im Fels steckt und keinerlei Zwischenräume zwischen ihm und dem Stein festzustellen sind. Die metallurgischen Tests ergaben zudem, dass das Schwert offenbar aus dem Jahre 1180 zu stammen scheint.
Da Menschen bis in unsere heutige Zeit hinein immer wieder versucht haben, das Schwert herauszuziehen und es dabei beschädigt wurde, entschloss man sich dazu, es durch eine Plexiglaskuppel zu schützen, damit dieses mythische Artefakt noch lange erhalten bleibt.
© Fernando Calvo für Terra-Mystica.Jimdo.com am 17.02.2018
Literatur:
Großsteingräber, Grabenwerke, Langhügel: Frühe Monumentalbauten Mitteleuropas
Spuren der Vergangenheit – Burgen und Kultplätze entdecken
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=MnfReBLU7es
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