Krisenvorsorge: Überleben nach Naturkatastrophen

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Sollte man Opfer einer Naturkatastrophe werden, dann kann es unter Umständen möglich sein, dass man für eine gewisse Zeit in einer Überlebenssituation gerät.

Als Überlebenssituation betrachtet man Zustände, in denen die essentiellen Grundbedürfnisse des Menschen nicht gesichert sind und eine Bedrohung für das Überleben des Menschen besteht.

Je nach Art und Umfang des Desasters kann so eine Situation kurzfristig (Stunden bis Tage), mittelfristig (Tage bis Wochen), oder langfristig (Monate bis Jahre) andauern.

Wie schnell Hilfe eintrifft ist auch davon abhängig wo, bzw. in welchem Land man sich befindet und wie die Infrastruktur vor der Katastrophe funktionierte (Aufgedeckt: Nach Deutschland ruft auch Schwedens Regierung zur Vorratshaltung für Krisenzeiten auf (Video)).

Nach dem verheerenden Erdbeben auf Haiti im Frühjahr 2010 blieben die Einheimischen monatelang ohne funktionierende Grundversorgung, während Ausländer schnell ausgeflogen wurden. Nach dem Hurrikan Katrina, der im Jahr 2005 weite Teile von New Orleans und Louisiana zerstörte, warteten mehr als 20.000 Flüchtlinge im Superdome von New Orleans tagelang auf Trinkwasser.

Obwohl bei Flutkatastrophen scheinbar genug Wasser vorhanden ist, ist es nicht trinkbar. Umweltgifte, Abwässer aus der Kanalisation und verwesende Leichen vergiften das Wasser.

Als erstes gilt es die Situation in der man sich befindet richtig zu erfassen und abzuschätzen. Verletzungen sind in der Reihenfolge menschlicher Bedürfnisse zu behandeln, das heißt Atmung und Kreislauf zu stabilisieren, Blutungen zu stoppen, Infektionen zu vermeiden, Brüche zu schienen.

Zur Situationsanalyse sollte man sich folgende Fragen stellen:

Was für eine Naturkatastrophe hat stattgefunden? Wie sind die Dimensionen der möglichen Zerstörungen und wann ist mit Rettung zu rechnen?

In der Regel bricht nach einer größeren Naturkatastrophe das Stromnetz zusammen. Das stellt an sich schon eine Katastrophe dar, da ohne Strom praktisch nichts funktioniert. Selbst wenn Wasser- und Gasleitungen intakt geblieben sind, wird auch die Versorgung mit diesen Grundstoffen nach kurzer Zeit versagen, da auch Pumpstationen und Verteilernetzwerke ohne Strom nicht funktionieren.

Zudem werden Gas und Strom oft aus Sicherheitsgründen abgestellt. Die Zapfsäulen der Tankstellen sind ebenfalls Schachmatt. Ohne Strom funktioniert selbst die Versorgung mit Informationen nicht mehr. Fehlt nur daheim der Strom hilft diesbezüglich ein batteriebetriebenes Radio.

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Neben dem Versagen der Medien wird auch das Mobilfunknetz zusammen brechen, oder hoffnungslos überlastet sein. Sollte man also das Pech haben in einer größeren Naturkatastrophe zu geraten, ist man Möglicherweise für einige Tage auf sich alleine gestellt. In Städten droht schnell die Gewalt zu eskalieren: Plünderungen, Vergewaltigungen und Morde sind häufige Begleiterscheinungen von Naturkatastrophen in der Zivilisation.

Wird der Ausnahmezustand ausgerufen und evtl. sogar das Kriegsrecht verhängt, haben Armee und Polizei meistens die Order auf Plünderer zu schießen. Auf der anderen Seite kann Plünderung für die Opfer einer Naturkatastrophe die einzige Möglichkeit darstellen die Grundversorgung zu sichern. Dazu zählt allerdings nicht das Plündern von Fernsehgeräten und anderen Wertgegenständen.

Nach der Situationsanalyse sollte man eine Bestandsaufnahme der zur Verfügung stehenden Mittel (Survival-Ausrüstung) machen und sich in kleinen Gruppen organisieren. Gut ist es Teams zu bilden, in denen sich die Fähigkeiten der Teammitglieder ergänzen (Das Survival-Handbuch der Navy SEALs).

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Wer kennt sich in Erster Hilfe aus, wer spricht die Landessprache, wer ist handwerklich geschickt? Wer ist in Selbstverteidigung trainiert, oder kann einen Wasserfilter bauen? Wer kann jagen, fischen, oder kennt sich mit Feldfrüchten, und Pilzen aus? Wer ist besonders kräftig, oder weiß, wie man einen Flaschenzug baut, oder kann Feuer machen? Wer hat Organisationstalent und kann Menschen führen?

In den ersten Stunden nach einer Naturkatastrophe gilt es sicherlich zu Versuchen andere Menschen zu Retten. Grundregel aller Rettungsmaßnahmen ist jedoch, das Leben der Retter nicht zu gefährden. Durch unüberlegte Maßnahmen kann zudem mehr Schaden angerichtet werden, als das es nützt.

Von eminenter Bedeutung ist Trinkwasser. Hier sollte man sich einen Vorrat von einigen Litern anlegen. Wer kein Trinkwasser in Flaschen besorgen kann, sollte so schnell wie möglich eine Notreserve frei verfügbaren Wassers (Fluss, See, geplatzte Leitung) anlegen und dieses zumindest 20 Minuten abkochen um Keime abzutöten.

Ist man Reisender im Ausland sollte man versuchen zur Botschaft, oder Konsulat seines Landes vorzudringen. Verkehrsknotenpunkte und besonders Flughäfen bieten gute Chancen Hilfe anzutreffen. Im Allgemeinen werden Notunterkünfte oft in Schulen und Sportstadien eingerichtet.

Enge Straßen und Gassen sind zu vermeiden, am besten versammelt man sich auf großen Plätzen und meidet beschädigte Gebäude… von Oben kommt nicht immer nur Gutes! Ist die Naturkatastrophe nicht lokal begrenzt und ist keine Hilfe in Sicht, würde ich städtische Gebiete verlassen und mein Glück auf dem Land, oder in der Natur versuchen.

Nachdem die Geschäfte geplündert sind, wird es einfacher sein in der Natur Nahrung zu finden, oder anzubauen. In der Stadt wird der andauernde Überlebenskampf unausweichlich eine Welle der Gewalt mit sich bringen. Der Kampf um die letzten Lebensmittelvorräte wird viele Opfer fordern und letztendlich kann nur eine stark geschrumpfte Population überleben.

Sollte sich jemals eine globale Naturkatastrophe, wie der Einschlag eines Asteroiden, oder der Ausbruch eines Supervulkans ereignen, kann die „Überlebenssituation“ über Jahre andauern. Je nach Ausmaß der Katastrophe könnte sie sogar das Ende unserer Zivilisation bedeuten (Prepper-Szene: Horten Sie Vorräte und Klopapier im Keller? Dann sind die terrorverdächtig! (Video)).

In solch einem Fall hängt das Überleben sehr stark von den Fähigkeiten des Menschen ab, auch ohne technische Errungenschaften der Zivilisation leben zu können; eine Fähigkeit die im letzten Jahrhundert sehr stark abgenommen hat.

Jörg Pospiech vom HSP (Human Survival Project) empfiehlt in solchen Fällen die Bildung kleiner Gemeinschaften. Die Gruppen sollten eine maximale Stärke von 12 Personen nicht übersteigen, da die natürlichen Ressourcen eines Gebietes nicht mehr hergeben. Größere Gruppen sollten sich aufteilen.

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Literatur:

Selbstverteidigung im Straßenkampf: Hocheffektive Techniken für Mann und Frau, um den Angriff eines Straßenschlägers erfolgreich abzuwehren

Bushcraft: Survivalwissen Wildpflanzen Europas

Handbuch für das Überleben in Krisenzeiten

Überleben in Krisen- und Katastrophenfällen: Ein Handbuch für jedermann. Das Survival-Wissen der Spezialeinheiten

Quellen: PublicDomain/naturkatastrophen.mobi am 28.01.2018

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