Sie denken Sie hören nicht richtig? Ein Öl, dass gesund für den Menschen ist? Stehen Öle doch immer in Verdacht Ursache für die Entstehung von Übergewicht zu sein. Doch dem ist nicht so. Nicht bei Kokosöl.
Die Kokosnuss oder auch Palmfrucht findet schon seit Jahrhunderten in der Küche vieler Kulturen Verwendung. Dabei ist deren Herkunft bis heute nie geklärt worden. Die Kokosnuss gedeiht vorzugsweise in Ländern mit subtropischen Klima wie Malaysia, Indonesien, in der Dominikanischen Republik, entlang der Elfenbeinküste und auf Sri Lanka. Aber auch in Brasilien ist sie beheimatet.
Zwar wird vermutet, dass die Kokosnuss aus Indonesien stammt und ihre Verbreitung durch Kokosnüsse, die durchs Meer getrieben wurden fand, doch wie gesagt, es ist eine Vermutung. Sicher ist, dass sie durch die Holländer vor einigen Jahrhunderten in Ceylon kultiviert wurde.
Wie wird Kokosöl hergestellt?
Wenn wir von Kokosöl oder Kokosnussöl sprechen, meinen wir kein Öl im eigentlichen Sinne. In unseren Breitengraden ist es eher ein Kokosfett. Unter einer Temperatur von etwa 25°C nämlich wird das Kokosöl fest und sieht aus wie Frittier-Fett.
Um das kostbare Öl zu gewinnen verwendet man das leckere Fruchtfleisch der Kokosnuss. Dieses wird kaltgepresst. Doch hier gibt es unterschiedliche Verfahren. Der Großteil der am Markt befindlichen Produkte wird durch industrielle Herstellungsverfahren produziert.
Doch allmählich tut sich etwas und viele Produzenten denken um. So setzen die Unternehmen immer häufiger besonders schonende Verfahren zur Gewinnung von kaltgepresstes Kokosöl ein. Somit bleiben viele wichtige Inhaltsstoffe im Kokosöl enthalten (Kokosöl in den Schlagzeilen und warum Naturstämme, die viele Kokosnüsse essen, so gesund sind).
Qualität von Kokosöl
Kokosöl kann aufgrund der verwendeten Nüsse – die im eigentlichen Sinne übrigens gar keine Nüsse, sondern Steinobst sind – und der Art und Weise wie es hergestellt wird enorm in der Qualität schwanken. Ebenso sollten Sie beim Kauf von Kokosöl darauf achten, dass beim Anbau keine Pestizide und / oder Düngemittel eingesetzt wurden. Wenn das Öl die Aufschrift „Bio-Kokosöl“ trägt, können Sie sich meist sicher sein, dass das Öl den hohen Qualitätsanforderungen dieses Siegels entspricht.
Außerdem sollten Sie lieber auf ein natives Kokosöl mit Bio-Rohkostqualität zurückgreifen, als auf ein raffiniertes. Bei der nativen Herstellung wird das geerntete Fruchtfleisch der Kokosnuss nur durch die Sonneneinstrahlung getrocknet und nicht zusätzlich – wie bei der Raffinierung – mit Wärme behandelt. Im Anschluss an die Trocknung wird die sogenannte Copra dann ausgepresst.
Ein natives Kokosöl verzeichnet eine deutlich geringere Restfeuchtigkeit, als ein raffiniertes. Aufgrund des schonenden Herstellungsverfahrens behält natives Kokosöl deutlich mehr Vitamine und weitere Nährstoffe, sowie Duft und Geschmack, die durch industrielle Herstellungsverfahren oftmals verloren gehen. Bei der Nassmethode wir das Öl direkt, aus dem noch feuchten Fruchtfleisch gepresst.
Achtung: Lagern Sie Kokosöl niemals im Kühlschrank. Dadurch kann sich auf dessen Oberfläche Dunstflüssigkeit bilden und das Öl fängt an zu schimmeln.
Kokosöl ungesund? Mitnichten!
Kokosöl hält für den Menschen einige nützliche Eigenschaften parat. So kann es dabei helfen, den Blutfettspiegel zu regulieren und wirkt dazu antimikrobiell. Kokosöl ist für den Menschen sehr leicht verdaulich und führt nur selten zu Übergewicht. Erstaunlich, nicht wahr? Doch nehmen wir einmal die Völker der Südsee unter die Lupe.
Hier ist die Kokosnuss mitsamt ihrem wertvollen Kokosöl ein wichtiges Grundnahrungsmittel und Basis vielerlei Rezepte. Eine Kokosnuss besteht immerhin zu 35% aus Fett. Dennoch plagen sich die Einwohner selten mit Übergewicht, Diabetes, schlechten Cholesterinwerten oder Folgeerkrankungen durch Übergewicht wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle.
Einige Forscher und Mediziner schlagen immer wieder Alarm und warnen vor der Gefährlichkeit des Kokosöls, da dieses zu 90% aus „ungesunden“ Fettsäuren besteht. Betrachten man die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe jedoch einmal genauer, kann man feststellen, dass dem nicht so ist. Kokosöl besteht aus:
45-53% | Laurinsäure |
17-21% | Myristinsäure |
8-10% | Palmitinsäure |
5-10% | Ölsäure |
5-10% | Caprylsäure |
5-8% | Caprinsäure |
2-4% | Stearinsäure |
1-3% | Linolsäure |
Und damit wären wir wieder bei den gesättigten Fettsäuren. Das Kokosöl besteht zu über 50% aus mittelkettigen Fettsäuren (Laurinsäure, Caprinsäure und Caprylsäure). Und eben diese Inhaltsstoffe sind es, die dieses wunderbare Nahrungsmittel so gesund machen.
Doch warum sind mittelkettige Fettsäuren nun gesünder als langkettige Fettsäuren?
Mittelkettige Fettsären sind:
- Kalorienärmer als ihre langkettigen Kollegen
- Sehr leicht verdaulich
- Dienen dem Organismus zur Energiegewinnung und werden vom Körper ungern in den Fettdepots eingelagert.
Die wertvollen Inhaltsstoffe
Laurinsäure
Die Laurinsäure ist der Hauptbestandteil der Kokosöle. Sie kann Bakterien und Viren von innen heraus zerstören, indem sie deren schützende Zellmembran zerstört.
Aminosäuren
Kokosöl enthält große Mengen wichtiger essentieller Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Diese lebensnotwendigen Aminosäuren helfen dem Organismus richtig zu arbeiten und tragen zur Leistungssteigerung von Körper und Geist bei. Mit der Einnahme von Kokosöl kann es Ihnen gelingen, sich ausreichend mit diesen Aminosäuren zu versorgen.
Antioxidantien
Kokosöl enthält einige wichtige Antioxidantien, die dem Körper dabei helfen können, sich vor freien Radikalen zu schützen. Freie Radikale dringen entweder von außen in den Organismus ein oder werden vom Körper durch Stress, mangelhafte Ernährung und / oder Suchtverhalten selbst hergestellt. Diese freien Radikale greifen die gesunden Zellen an und machen dadurch krank.
Wirkung äußerlich und innerlich
Kokosöl weist antimykotische, anitmikrobielle und antivirale Eigenschaften auf. Diese Eigenschaften sind dem Inhaltsstoff Laurinsäure zuzuschreiben. Alleine in seiner Grundform hat dieser Nährstoff eben beschriebene Attribute. Laurinsäure wird im Körper weiterverarbeitet und zu Monolaurin umgewandelt. Monolaurin wirkt wie eine starke Waffe gegen Bakterien und Viren.
Und zwar auf eine ganz besondere Art und Weise. Einige Viren sind mit einer speziellen Hülle umgeben. Das Monolaurin zerstört diese Hülle und macht die Viren wirkungslos. Die enthaltene Caprinsäure wirkt auf ähnliche Art und Weise.
Folgende Viren können ggf. durch Monolaurin und Monocaprin in Schach gehalten oder ganz deaktiviert werden:
Herpes Simplex | Einige Grippeviren |
Masern | VSV |
Cytomegalovirus |
Auch gegen Bakterien kann das Öl seine Wirkung zeigen. Und sogar in der Kosmetik leistet Kokosöl treue Dienste.
Kokosöl bei Hauterkrankungen
Vielerlei Hautprobleme und Erkrankungen werden durch Entzündungen hervorgerufen. Sowohl Pickel als auch Neurodermitis finden ihre Entstehung in einem entzündlichen Prozess. Hier kommt Kokosöl mit seinen antimikrobiellen Eigenschaften fast wie gerufen. Das hochwertige Öl kann dabei helfen, Keime und Bakterien zu vernichten. Zeitgleich versorgt das Öl die Haut mit wertvoller Feuchtigkeit und sorgt so dafür, dass Entzündungen es so deutlich schwerer haben, sich neu auszubreiten.
Kokosöl bei Neurodermitis und Schuppenflechte
Neurodermitis ist eine chronische Krankheit, die in Schüben auftritt. Sie entsteht durch dauerhafte Entzündungen der unterschiedlichen Hautschichten. Die Haut von Neurodermitis Patienten ist stark trocken und schuppig und juckt wie verrückt. Durch ständiges Kratzen beginnt der Teufelskreis. Krankheitserregende Keime gelangen in die aufgekratzten Stellen und lösen hier erneute Entzündungen aus.
Kokosöl eignet sich für die geschundene Haut geplagter Neurodermitis Patienten optimal. Es beruhigt und pflegt die Haut zugleich. Zum einen wird der Juckreiz gelindert, die Entzündungen können sich beruhigen und die Haut erhält nachhaltige Feuchtigkeitspflege.
Ebenso kann das Kokosfett bei Schuppenflechte gut helfen. Durch die Versorgung der Haut mit Feuchtigkeit kann die Schuppenflechte besser abheilen.
Kokosöl gegen Falten im Gesicht
Irgendwann werden wir alle betroffen. Mit steigendem Alter wird unser Bindegewebe schwächer und Falten haben freie Bahn. Etwa ab einem Alter von 30 Jahren haben sie besonders leichtes Spiel. Die Haut neigt nun dazu weniger Feuchtigkeit zu speichern, Falten entstehen. Diesen ersten Fältchen können Sie mit Kokosöl den Kampf ansagen.
Durch die tägliche Pflege wird die Haut mit viel Feuchtigkeit versorgt. Da das Kokosnussöl tief in die Haut eindringt, werden auch tieferliegende Hautschichten optimal versorgt und gleichzeitig können Sie gestrafft werden.
Kokosöl für schönes Haar
Wer unter trockenem und stumpfem Haar leidet kann es wunderbar mit Kokosöl pflegen. Das Öl spendet dem Haar viel wichtige Feuchtigkeit und macht es dadurch geschmeidig. Selbst bei Haarausfall kann es unterstützend genutzt werden. Zwar stoppt Kokosöl den Haarausfall nicht, aber es stimuliert die Haarwurzeln und beugt weiterem Haarausfall vor.
Abnehmen mit Kokosöl
Klingt komisch ist aber möglich. Setzten Sie bei Ihrem Abnehmerfolg doch einfach mal auf die Kraft der Natur. Die im Kokosöl freigesetzten Ketone weisen viele positive Eigenschaften auf und können dem Körper beim Fettabbau helfen.
Um mithilfe der Anwendung von Kokosöl abzunehmen reicht es – je nach Ausgangsgewicht etwa einen TL bis einen EL des Kokosöls täglich einzunehmen. Dieses können Sie übrigens wahlweise pur oder zu einer Mahlzeit einnehmen. Natürlich können Sie alleine mit dem Öl nicht abnehmen und sollten sich zusätzlich ausgewogen und fettarm ernähren.
Auch regelmäßiger Sport unterstützt Sie in Ihrem Vorhaben. Kokosöl kann bei der Abnahme unterstützen. Es ist aber, Hand aufs Herz, Sie wussten es bereits – kein Wundermittel um den Kilos den Kampf anzusagen.
Kokosöl gegen Alzheimer und gegen Demenz
Besonders in den letzten Jahren wird Kokosöl immer im Zusammenhang mit der Behandlung von Demenz erwähnt.
Demenz ist eine Erkrankung des degenerativen Nervensystems, bei der der Erkrankte nach und nach seine geistigen Funktionen wie Denken, Verknüpfen, Erinnern und seine Orientierung verliert. Diese Krankheit schreitet immer weiter voran, bis der Patient Aktivitäten des alltäglichen Lebens nicht mehr durchführen kann.
Kokosöl konnte seine Wirksamkeit bei der Behandlung von Demenzerkrankungen in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis stellen. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe kann es dabei helfen nicht nur den Fortschritt der Erkrankung aufzuhalten, es soll sogar eine echte Heilwirkung besitzen.
Mittlerweile existieren viele Studien zum Thema Alzheimer und Kokosöl. Besonders zu erwähnen ist eine Studie aus Großbritannien, der sogenannten Newportstudie. Diese ist zwar nicht wissenschaftlich belegt, greift allerdings auf die persönlichen Erfahrungen der englischen Kinderärztin Dr. Mary Newport zurück.
Als ihr Mann bereits sehr jung, im Alter von nur 59 Jahren, an Alzheimer erkrankte, nahm dessen Krankheit einen rasant schnellen Verlauf. Binnen kürzester Zeit war es dem Mann nicht mehr möglich, das Ziffernblatt einer Uhr frei aus dem Gedächtnis zu zeichnen.
Mary Newport begann, ihrem Mann täglich Kokosöl zu verabreichen. Schon nach zwei Wochen konnte der Patient eine deutlich erkennbare Uhr malen, nach weiteren zwei Wochen verbesserte sich dieser Versuch um ein weiteres.
Mary Newport begründete Ihre Ergebnisse, indem Sie die These aufstellte, dass die Grundlage in einer Alzheimererkrankung darin liegt, dass das Gehirn nicht ausreichend mit Glucose versorgt werden kann, beziehungsweise, dass das Gehirn diese nicht ausreichend nutzen kann. Die im Kokosöl enthaltenen Ketone sollen diesen Umstand beheben.
Übrigens: In Gegenden, wo Kokosnüsse mehrmals die Woche auf dem Speiseplan stehen, erkranken deutlich weniger Menschen an Alzheimer und Demenz als bei uns.
Alzheimer vorbeugen
Vorbeugen ist ja immer die beste Wahl. Mit der Einnahme von Kokosöl können Sie ihrem Körper wichtige Ketone zur Verfügung stellen, die ihm dabei helfen können, Ihr Gehirn ausreichend mit Glucose zu versorgen.
Kokosnussöl: Einnahme und Dosierung
Kokosöle können Sie nicht überdosieren. Allerdings genügt es, wenn ein erwachsener Mensch täglich etwa einen Esslöffel Kokosnussöl einnimmt. Dieses können Sie nach eigenem Belieben zu sich nehmen. Entweder pur oder als Beigabe zu einer Mahlzeit. Doch Vorsicht: Erhitzen Sie das Kokosöl nicht zu sehr, da sonst seine wichtigen Inhaltsstoffe verloren gehen.
Ansonsten können Sie das Öl einfach in ein Getränk einrühren oder als Brotaufstrich verwenden. Sie sehen: Die Einnahme von Kokosnussöl ist besonders vielseitig und dabei echt lecker!
Kokosnussöl kann zur Zahngesundheit beitragen
Diese Studie stammt aus dem Jahr 2012 und wurde am Athlone Institute of Technology durchgeführt. Hier stand die Zahngesundheit im Fokus der Forscher. Diese fanden heraus, dass Kokosnussöl bakterientötende Eigenschaften besitzt, die kariesauslösende Krankheitserreger komplett abtöten können.
Kokosnussöl als Hilfe beim Abnehmen
Chinesische Forscher untersuchten im Jahr 2010 die Wirkung von Kokosnussöl auf den Fettstoffwechsel. In dieser Studie fand das 16-köpfige Team heraus, dass die im Kokosnussöl enthaltenen lang- und mittelkettigen Triglyceride einen positiven Einfluss auf den Fettstoffwechsel haben sollen.
Weitere Forschungen rund um das Thema Kokosöl und seine Auswirkungen auf den menschlichen Organismus werden laufend durchgeführt. Hier dürfen wir sicherlich gespannt sein, was die Forscher uns in den kommenden Jahren an Ergebnissen präsentieren werden.
Literatur:
Codex Humanus – Das Buch der Menschlichkeit
Das Kokos-Buch: Natürlich heilen und genießen mit Kokosöl und Co.
Kokosöl: Das Geheimnis gesunder Zellen
Videos:
Quellen: PublicDomain/zeitung.de am 26.01.2018
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