Kalifornien reagiert: Trotz Dürre pumpte Nestlé Konzern weiter Grundwasser ab

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Obwohl es in dem amerikanischen Bundesstaat lange Dürreperioden gibt, pumpt der Lebensmittelkonzern Nestlé illegalerweise zu viel Wasser ab. Die zuständigen kalifornischen Behörden haben jetzt reagiert.

Der Konzernriese Nestlé fällt seit längerem durch Negativschlagzeilen auf, da er gerade in afrikanischen Ländern, in denen das Wasser per se knapp ist, die Grundwasservorräte plündert und das abgepumpte Wasser teuer an die Einheimischen verkauft.

Dies ist möglich, weil immer mehr Länder die Wasserversorgung privatisieren. Was erhebliche negative Folgen für die Bevölkerung hat. Auch in der EU schreitet die Wasserprivatisierung voran.

Das „State Water Bord“ kam in dem vor einigen Tagen veröffentlichten Report nämlich zu dem Ergebnis, dass die Schweizer offenbar den Löwenanteil des Wassers ohne Genehmigung abgepumpt und verkauft haben.

Demnach entnehme Nestlé nach eigenen Angaben durchschnittlich jährlich etwa 62,6 Millionen Gallonen – etwa 237 Millionen Liter – Wasser aus dem San Bernadino Forest. Allerdings hätte das Unternehmen nur das Recht zur Entnahme von etwa 8,5 Millionen Gallonen, was 32 Millionen Litern entspricht.

Nestlé füllt es in Flaschen ab und verkauft es unter seiner Marke „Arrowhead“ im gesamten Westen der USA. Angaben der Lokalzeitung „The Desert Sun“ zufolge, zahlt Nestlé zudem nichts für das Wasser.

Der für den Nationalforst zuständige „Forest Service“ berechne lediglich eine jährliche Gebühr von 624 Dollar für das Abpumpen, umgerechnet etwa 523 Euro.

Der Konzern wurde über die fehlende Genehmigung informiert und umgehend dazu aufgefordert, das Abpumpen zu unterlassen (Wegen Coca-Cola-Produktion versiegt Wasser für indigene Bevölkerung in Mexiko).

Nestlé behauptet jetzt, die Wasserrechte in dem Naturreservoir des National Forest San Bernardino bereits vor hundert Jahren geerbt zu haben, berichtet die Washington Post (http://wapo.st/2Bq6D6m).

Um den Sachverhalt zu klären, mussten die mit der Untersuchung betrauten Sachverständigen weit in die Vergangenheit blicken. „Arrowhead“, heute im Besitz von Nestlé, wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet. Die zu sichtenden Dokumente hinsichtlich der Wasserrechte in den Quellen gehen sogar bis ins 19. Jahrhundert zurück.

Im Untersuchungsbericht heißt es, Nestlés Anspruch gründe auf eine Regelung von vor 1914. Diese habe ihren Ursprung in einem Besitzanspruch auf die Wasserrechte von 1865, der nach Auffassung der Schweizer mittlerweile auf den Konzern übergegangen sei. Allerdings ist dieser Anspruch nach Ansicht der Behörde beschränkt und deckt den aktuellen Nutzungsumfang des Wassers seitens des Konzerns nicht ab.

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Der Konzern wolle sich jedoch an die kalifornischen Gesetze halten. Nestlé hat von den Behörden 60 Tage Zeit bekommen zu handeln.

Nestlé ist weltweit der größte Produzent von in Flaschen abgefülltem Trinkwasser. Die Schweizer sind beständig auf der Suche nach neuen Quellen und Wassernutzungsrechten und stehen deswegen auch immer wieder in der Kritik – in den USA und weltweit. 2005 sorgten darüber hinaus kontroverse Aussagen des ehemaligen Nestlé-Verwaltungsratspräsidenten Peter Brabeck-Lethmate über den Marktwert von Trinkwasser für Aufsehen.

In einem Interview soll er sogar klar erklärt haben, dass Wasser kein offenes Gut und der Zugang zu Wasser kein Menschenrecht sei. Wasser habe einen Marktwert, zitiert ihn der „Stern“. Nestlé tut die Aussagen als Missverständnis ab.

Kalifornien fällt regelmäßig durch Positiv-Nachrichten auf. So hatte Kalifornien Glyphosat bereits im Juli dieses Jahres auf die „schwarze Liste“ der krebserregenden Chemikalien gesetzt.

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Ein schönes Vorbild für andere Bundesstaaten.

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Literatur:

Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen

Schwarzbuch Markenfirmen: Die Welt im Griff der Konzerne

Schwarzbuch WWF: Dunkle Geschäfte im Zeichen des Panda

Jeremy Irons präsentiert: Weggeworfen – Trashed (Prädikat: Wertvoll)

Video:

Quellen: PublicDomain/Stern/watergate.tv am 10.01.2018

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2 comments on “Kalifornien reagiert: Trotz Dürre pumpte Nestlé Konzern weiter Grundwasser ab

  1. Ich kaufe schon lange keine Nestle-Produkte mehr.
    Sie schmecken mir nicht und sind ungesund, zudem fördere ich keine Menschenverachtung.

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