Die gesammelten Goldreserven beider Staaten könnten darauf abzielen, die Dominanz des US-Dollars im internationalen Handel zu brechen. Dies erklärte der singapurische Edelmetallexperte Ronan Manly. Stehen uns dramatische Veränderungen bevor?
„Sowohl China als auch Russland haben ihre Goldreserven in den letzten 10 bis 15 Jahren aggressiv angehäuft“, erläutert Manly und betont, dass noch vor einem Jahrzehnt beide Staaten 400 Tonnen Gold oder weniger besaßen. „Aber jetzt besitzen diese beiden Nationen zusammen 3.670 Tonnen Gold.“
Abschließend verweist Manly auf die unterschiedlichen strategischen Einschätzungen hinsichtlich der Relevanz von Gold:
„Interessanterweise veröffentlichen und fördern sowohl Russland als auch China ihre Anhäufungen von Gold und verweisen öffentlich auf Gold als strategisches Geldvermögen. Sie machen kein Geheimnis daraus. Aber auf der anderen Seite tun die USA das Gegenteil und spielen die strategische Rolle des Goldes ständig herunter.“
Laut Manly ist Gold für Russland und China der einzige strategische Geldwert, der die Unabhängigkeit vom US-Dollar gewährleisten könnte.
Der Goldexperte erklärte, dass Russland und China möglicherweise viel mehr Gold besitzen könnten, als sie in ihren offiziellen Statistiken deklarieren, aufgrund der vielen Kanäle, über die sie das Edelmetall kaufen können (Gefälschter Goldbarren sorgt in Kanada für Aufsehen).
Russland und China erhöhen weiter ihre Goldbestände und bestimmen zunehmend den Handelspreis
Russland verstärkt seine Goldreserven, um mehr Unabhängigkeit von geopolitischen Risiken zu erreichen. Die bereits im April 2017 angekündigte Kooperation zwischen Russland und China im Goldhandel könnte deren Einfluss auf den globalen Goldpreis stärken.
Im November hatte Russland 1.801 Tonnen Gold in seinem Besitz, was 17,3 Prozent aller Goldreserven ausmachte. Das Land ist weltweit nach den Vereinigten Staaten, Deutschland, Italien, Frankreich und China der sechstgrößte Goldbesitzer.
„Auf Anweisung von Präsident Putin setzt die russische Zentralbank das Programm zur Erhöhung des absoluten Anteils von Gold an den gesamten Gold- und Währungsreserven Russlands seit vielen Jahren um“,
sagte der Erste Vize-Vorsitzende der Zentralbank Russlands, Sergej Schwezow, letzte Woche auf einer Edelmetall-Konferenz in Moskau.
Laut Gold.org sind die russischen Goldreserven seit dem Amtsantritt Wladimir Putins als Präsident von den ursprünglichen 343 Tonnen um mehr als 500 Prozent angestiegen.
Der Kauf von Gold macht ein Land weniger anfällig für Unwägbarkeiten und Krisen im Bereich der Geopolitik. Bereits nach dem Referendum auf der Krim im März 2014 hat Russland seine Goldreserven um fast 75 Prozent erhöht.
„Ich werde nicht auf die geopolitische Situation eingehen. Jeder kluge Mensch versteht den Wert des Goldes für die Sicherstellung der finanziellen und wirtschaftlichen Sicherheit des Landes“,
unterstrich Schwezow.
Wie das Portal Goldcore berichtet, hat die russische Zentralbank das Tempo ihrer Goldkäufe mehr als verdoppelt. Im zweiten Quartal des Jahres entfielen 38 Prozent des gesamten von Zentralbanken erworbenen Goldes auf Russland.
„Da Gold gewöhnlich als Vorrat gelagert wird, ist es ein von jeglichen Regierungen, einschließlich westlichen, unabhängiges Anlagegut. […] Dies könnte angesichts der Tatsache, dass Russland finanziellen Sanktionen ausgesetzt ist, Anklang finden“,
zitiert Bloomberg Matthew Turner, einen Metallanalysten der Macquarie Group in London.
Kooperation zur Preisbildung im Goldhandel
Da Russland, China, Indien, Brasilien und Südafrika entweder große Goldproduzenten oder –konsumenten oder gar beides gleichzeitig sind, ist es umso wahrscheinlicher, dass der BRICS-Block, den diese fünf Staaten bilden, ein grenzüberschreitendes Goldhandelsnetzwerk auf den Handel mit physischem Gold konzentrieren könnte.
Goldpreis-Benchmarks aus einem solchen System würden auf physischen Goldtransaktionen basieren, was eine Abweichung von der Art und Weise darstellte, wie der internationale Goldpreis derzeit festgelegt wird.
Ein solches System wäre auch eine Bedrohung für die Gold-Handelsmärkte in London und New York. Derzeit bestimmen die Londoner Over-the-Counter (OTC) und die New Yorker COMEX-Futures-Börse den internationalen Goldpreis.
Derivate von OTC und COMEX kaum mit echtem Gold unterlegt
In Wirklichkeit handeln OTC und COMEX jedoch synthetische Derivate auf Gold und sind damit völlig losgelöst vom physischen Goldmarkt. In London handelt es sich bei dem Derivat um fraktionierte, nicht zugeordnete Goldpositionen, die überwiegend in bar abgerechnet werden.
In New York sind es börsengehandelte Gold-Zukunftsverträge, die überwiegend in bar abgerechnet und mit sehr wenig echtem Gold unterlegt sind.
Die großen Goldproduzenten Russland und China sowie die anderen BRICS-Staaten könnten die Art und Weise verändern, wie die internationalen Goldpreise derzeit festgelegt werden, denn das derzeitige synthetische Handelsumfeld hat sehr wenig mit dem physischen Goldmarkt zu tun.
Sergej Schwezow präsentierte die Idee einer BRICS-Kooperation auf dem Goldmarkt erstmals während seines Besuchs in China im April dieses Jahres.
„Wir [die Zentralbank der Russischen Föderation und die Chinesische Volksbank] diskutierten den Goldhandel“,
sagte er und fuhr fort:
„Die BRICS-Länder sind große Volkswirtschaften mit großen Goldreserven und einem beeindruckenden Produktions- und Verbrauchsvolumen des Edelmetalls. In China wird Gold in Shanghai und in Russland in Moskau gehandelt. Unsere Idee ist es, eine Verbindung zwischen diesen Städten zu schaffen, um den Goldhandel zwischen unseren Märkten zu intensivieren.“
„Den Wunsch dieser Nationen, sich über die Goldkäufe unabhängiger von der Weltleitwährung US-Dollar zu machen, sich somit vom Dollar abzukoppeln, können wir nachvollziehen.“
Das sagte Philip Klinkmüller, Finanzexperte vom Investitions-Beratungsunternehmen Hopf-Klinkmüller Capital Management, im Sputnik-Interview. Auf die Weltfinanzmärkte käme in den nächsten Jahren zu, dass der US-Dollar massiv abgewertet werde.
„Wir sehen eine schlechte Wertenwicklung des Dollars voraus und gehen in unserer Prognose für die nächsten zehn bis 15 Jahre nicht unbedingt davon aus, dass der US-Dollar langfristig die Leitwährung der Welt bleiben wird.“ (Steht die Einführung eines goldgestützten Finanzsystems weltweit kurz bevor?)
Die russische Zentralbank hat schon ein Memorandum für den goldgestützten Handel mit China unterschrieben. Das Handelssystem mit China soll 2018 eingeführt werden. Beide Zentralbanken hatten letztes Jahr bereits angekündigt, eine Plattform für den Goldhandel der beiden größten Goldkaufländer einzurichten.
Es wird sichtbar, dass die dunklen Kräfte angesichts der Pläne der BRICS Staaten nervös werden.
Literatur:
Der Draghi-Crash: Warum uns die entfesselte Geldpolitik in die finanzielle Katastrophe führt
Cryptocurrency: Bitcoin und Ethereum. Wie virtuelles Geld unsere Gesellschaft verändert
Wer regiert das Geld?: Banken, Demokratie und Täuschung
Quellen: PublicDomain/deutsch.rt.com/watergate.tv am 09.01.2018
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„3, 2, 1, Boom“ Konspiration: Dokumente belegen gezielte Attacken privater Banken auf Silberpreis
Benjamin Fulford: White Dragon Society Cryptocurrency Portfolio Update – 4.01.2018
http://www.freigeist-forum-tuebingen.de/
Bürgerrechtsbewegung Solidarität, siehe auch EIR Nachrichtenagentur und Zeitung „Neue Solidarität“ http://www.buesod.e
Aus der Schweiz http://www.zeit-fragen.ch Zeit-Fragen Magazin
ZUERST! Magazin
http://www.zuerst.de
https://www.raum-und-zeit.com/r-z-online/top-aktuell/auslandspropaganda-usa-gut-russland-boese.html
Auslandspropaganda – USA gut, Russland böse
Russlandnahe Sender wie Russia Today (RT) oder Sputnik sind in den westlichen Medien bereits seit längerem im Kreuzfeuer der Kritik. So wird Ihnen vorgeworfen, im Auftrag des Kremls gezielte Auslandspropaganda zu betreiben.
Was diesen Sendern zu Last gelegt wird, wird in Bezug auf die USA wiederum gerne übersehen. Denn was viele nicht wissen (oder absichtlich übersehen): Bereits seit Anfang der 1950er-Jahre betreiben die USA unter anderem mit dem Rundfunkveranstalter „Radio Free Europe / Radio Liberty“ (RFE/RL) einen Hörfunk, der Programme in 28 osteuropäischen, vorderasiatischen und zentralasiatischen Sprachen produziert; diese Programme werden hauptsächlich auf Kurzwelle ausgestrahlt. Brisant ist, dass diese Anstalt mit Sitz in Prag vom Kongress der Vereinigten Staaten finanziert wird. Bereits nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wurden durch die US-gesteuerten Sender massiv prowestliche Propaganda in den ehemaligen Ostblockstaaten betrieben.
Im Zuge dieses Informationskrieges haben die USA nun von Russia Today verlangt, sich in die Liste der Ausland-Agenten einzutragen – der Sender musste sich dem Druck beugen und willigte notgedrungen ein. In den westlichen Medien wurde darüber kaum berichtet. Der große Aufschrei kam erst, als Russland im Gegenzug von den amerikanischen Medien dasselbe forderte. Schnell wurde dem Kreml eine Einschränkung der Pressefreiheit vorgeworfen.
Ein Zeichen dafür, wie im West-Ost-Konflikt weiterhin mit zweierlei Maß gemessen wird.
Die ausführlichen Hintergründe erfahren Sie hier
(Quelle: http://www.infosperber.ch)