In der heutigen schnelllebigen und Kräfte raubenden Zeit fühlen sich immer mehr Menschen ihrer Lebendigkeit, ihres inneren Friedens und ihrer eigenen Präsenz beraubt. Sie verlieren durch das fordernde Außen und den mentalen Lärm Innen oft das eigene Zentrum aus dem Blick.
Kaum eine Ressource ist auf dieser Welt so knapp wie die Stille, und doch tut sie uns unendlich gut! Leider finden wir sie häufig weder bei der Arbeit noch in der Freizeit, denn immer ist um uns herum etwas los, und wenn es doch mal langweilig wird, schalten wir Handy, Notebook oder Fernseher ein.
Vielleicht würden wir die Stille viel mehr suchen, wenn wir wüssten, was sie mit unserem Gehirn alles anstellt.
Menschen mit Hang zu einsamen Waldspaziergängen und Bergwanderungen erleben regelmäßig dieses Gefühl der intensiven Entspannung, das zum Teil auf die sie umgebende Stille zurückzuführen ist.
Auch wer sich gern in einen ruhigen Raum zurückzieht und einfach nur in Ruhe meditiert, wird diese herrliche Erfahrung bereits gemacht haben. Doch was im Körper dabei abläuft, ist natürlich nicht im Detail spürbar:
– Etwa 2 stille Stunden pro Tag regen das Wachstum neuer Gehirnzellen im Hippocampus an, der für Emotionen, Gedächtnis und Lernen zuständig ist.
Auch die Verknüpfung zum restlichen Gehirn fehlt dabei nicht, so können die frisch entwickelten Zellen auch andere Systemfunktionen übernehmen. Es stimmt also wirklich, dass Stille schlau macht!
– Sind die äußeren Reize für eine Weile lahmgelegt, tritt ein sogenanntes Ruhezustandsnetzwerk im Gehirn in Kraft, das uns Zugang bietet zu unseren Emotionen und innersten Erfahrungen. So finden wir also ganz wörtlich wieder zu uns selbst, kreative Prozesse werden angestoßen und Informationen sortiert.
– Pausenlose akustische Reize ermüden das Gehirn, die Konzentrationsfähigkeit sinkt, die mentale Ermüdung setzt ein. Da wir unsere Ohren nicht so einfach wie die Augen verschließen können, besteht zur bewussten Regeneration nur die Möglichkeit, einen wirklich stillen Ort aufzusuchen. Wenige Minuten absolute Stille haben durchaus einen verblüffend heilsamen Effekt!
Stille macht schlau
Die Wissenschaft entdeckt die Stille, den Müßiggang, das Nichtstun und das Tagträumen. Nachdem der Tagtraum lange Zeit auch für Wissenschaftler eine eher banale Randerscheinung war, haben nun Psychologen, Neurowissenschaftler, Therapeuten und Künstler vieles über die Stille und das Tagträumen herausgefunden. Tagträume sind nicht das Produkt von realitätsfremden Romantikern, Fantasten oder Verlierern.
Die Hirnforscher wissen heute, wie ungeheuer wichtig diese Ausflüge in die Innenwelt für die Persönlichkeitsentwicklung und die geistige Gesundheit sind. Tagträume stellen beispielsweise eine wirksame Form des Gefühlsmanagements dar. Die Stille kann uns innerlich beruhigen, trösten oder erfreuen, wenn die Außenwelt uns ärgert, kränkt oder langweilt.
Ernst Pöppel, Professor für medizinische Psychologie an der Universität München, hält Stille für eine Erholungsreise für das Gehirn:
„Stille ist essenziell, um sich konzentrieren zu können. Sie nimmt den Druck von uns, der durch den Lärm von außen entsteht. Diese Erholungsphasen sind wichtig für unser Wohlbefinden, darüber hinaus aber auch für unsere Fähigkeit zu denken. Wenn ganz Deutschland jeden Tag für eine Stunde nicht kommunizieren würde, dann hätten wir hier den größten Innovations- und Kreativitätsschub, den man sich vorstellen kann.“
Viele Menschen haben Angst vor der Stille und empfinden sie sogar als Bedrohung. Nach Professor Pöppel liegt das daran, dass Stille mit Einsamkeit und Geräusche mit einem Gefühl der Zugehörigkeit assoziiert werden: „
Die Angewohnheit, zu Hause ständig das Radio oder den Fernseher laufen zu lassen oder egal, wo man gerade ist, die Musik lautzudrehen, kommt einer Flucht vor dem Selbst gleich. Man muss gar nicht genau hinhören, was im Fernseher gesagt wird: Allein die Gesprächsfetzen vermitteln einem Sicherheit, das Gefühl der Zugehörigkeit.“
Dabei braucht die Innenwelt Rückzugsmöglichkeiten der Stille, und das nicht nur während des Schlafs, sondern auch tagsüber. So fand eine Studie heraus, dass etwa zwei stille Stunden pro Tag das Wachstum neuer Gehirnzellen im Hippocampus anregen. Der Hippocampus ist für Emotionen, Gedächtnis und Lernen zuständig.
Auch die Verknüpfung zum restlichen Gehirn fehlt dabei nicht, so können die frisch entwickelten Zellen auch andere Systemfunktionen übernehmen. Pausenlose akustische Reize ermüden das Gehirn, die Konzentrationsfähigkeit sinkt, die mentale Ermüdung setzt ein.
Da wir unsere Ohren nicht so einfach wie die Augen verschließen können, besteht zur bewussten Regeneration nur die Möglichkeit, einen wirklich stillen Ort aufzusuchen. Ein paar Minuten Stille und ein paar Atemzüge an der frischen Luft reichen schon, um sich wieder zu konzentrieren.
Sind die äußeren Reize für eine Weile lahmgelegt, tritt ein sogenanntes Ruhezustandsnetzwerk im Gehirn in Kraft, das uns Zugang bietet zu unseren Emotionen und innersten Erfahrungen. So finden wir ganz wörtlich wieder zu uns selbst, kreative Prozesse werden angestoßen und Informationen sortiert.
Wer regelmäßig Waldspaziergänge macht, Friedhöfe besucht oder meditiert, sorgt für Entspannung, körperliches Wohlbefinden und emotionale Ausgeglichenheit (Das Abenteuer Meditation (Videos)).
Literatur:
Stille spricht: Wahres Sein berühren
Codex Humans – Das Buch der Menschlichkeit
Wie das Gehirn heilt: Neueste Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft
Quellen: PublicDomain/trendsderzukunft.de/sein.de am 08.11.2017
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