Nicht viele andere Themen, die sich mit Fragen und Rätseln der Wissenschaft beschäftigen, haben zu derart heftigen Debatten und teilweise extrem kontroversen „Schwarz/Weiss Reaktionen“ geführt. Neben individuellen Gründen, warum manchmal die Emotionen in den Diskussionen „ausufern“, ist vielleicht auch das Thema selbst der Grund…
Denn sollte die Grundidee der Paläo-SETI (ausserirdische Intelligenzen waren bereits auf dem Planeten Erde) bewiesen werden, wäre dies eine der epochalsten Erkenntnisse der Menschheitsgeschichte mit Auswirkungen auf die unterschiedlichsten Kulturbereiche.
Unabhängig davon kann und sollte man sich aber dem umstrittenen Thema ETI (Extraterrestrische Intelligenzen) auch sachlich und logisch argumentierend nähern, wobei nicht einmal dabei sicher ist, ob verhärmte Zweifler Logik nachvollziehen wollen.
Es gibt Fakten, aber auch Indizien, Wahrscheinlichkeitsrechnungen, Hypothesen und natürlich Spekulationen, die bei den Pro- und Contra-Argumenten der Paläo-SETI-Diskussion mitspielen. Dies aus den unterschiedlichsten Wissensgebieten, weshalb das Thema zusätzlich zur Brisanz der Grundidee die breite Öffentlichkeit fasziniert.
Viele können – und sollen – mitreden und mitdenken. Wovon gehen die Diskussionen im Grunde jedoch aus, was steht hinter der Debatte, was sind die „Basics“? Lassen wir einige Stufen in diesem Denkmodell Revue passieren.
ET-Zivilisationen? Keine ernsthaften Zweifel!
Wir gehen davon aus, dass es ausserirdische Zivilisationen gibt. Leben an sich existiert in den extremsten Bereichen und viele Planeten werden nicht nur Spuren davon beherben. Obwohl die SETI-und Exobiologie-Wissenschaftler, was extraterrestrische Zivilisationen betrifft, noch keinen Beweis antreten konnten, ist eine optimistische Beurteilung dieser Frage allgemein von den involvierten Wissenschaften akzeptiert.
Zwar haben neuere Forschungen ergeben, dass es auch innerhalb einer Galaxis bestimmte Bereiche gibt, in denen solche Zivilisationen länger überleben können (Bereiche oder „Gürtel“ um das galaktische Zentrum die weniger von Supernovae gefährdet sind), aber die Zahl der möglichen Zivilisationen ist dennoch sehr gross.
Selbst wenn man weitere Einschränkungen wie die Notwendigkeit eines Mondes zur klimatischen Stabilität eines lebentragenden Planeten berücksichtigt (Brachte eine außerirdische Rasse vor mehr als 60.000 Jahren die alte ägyptische Hochkultur auf die Erde?).
Interstellare Raumfahrt ist möglich.
Was vor Jahren noch auf Ablehnung stiess, ist heute in der wissenschaftlichen Theorie weitgehend akzeptiert: die Ausbreitung einer intelligenten Weltraumfahrt betreibenden Spezies in der Galaxis. In Scientific American (Juli 2000) (deutsche Übersetzung in „Spektrum der Wissenschaft“) wurde dieses Konzept erneut vorgestellt.
Noch mit der Einschränkung, dass Expeditionen zu anderen Galaxien ausgeschlossen werden müssten… aber im Vergleich zur Haltung der wissenschaftlichen Gemeinschaft noch vor einigen Jahren hat sich hier ein neuer Denkansatz durchgesetzt. Ob diese Verbreitung mit den sogenannten Generationenraumschiffen oder anderen Techniken erfolgt ist offen.
Das Prinzip der Ausbreitung mit Tochterzivilisationen auf anderen Planeten nach dem Multiplikationsprinzip (Prinzip 1, 2, 4, 8, 16 etc.) aber ermöglicht die Besiedlung einer Galaxis mit derjenigen intelligenten Spezies, die zuerst diesen Schneeballeffekt einsetzt.
Die Millionen von Jahren, die man für diesen Prozess kalkulieren muss (bis tatsächlich die ganze Galaxis besucht oder erforscht ist), sind im Vergleich zur Existenzdauer von Planeten und Biosphären gering. Für solche Reisen zu anderen Planetensystemen können neben Motivationen, wie wir sie heute bei unserer Weltraumfahrt kennen, auch ganz andere zwingende Gründe stehen.
Zum Beispiel die Notwendigkeit einer Migration, wenn eine Zivilisation erkennt, dass ihre eigene Sonne nur noch eine beschränkte Lebensspanne hat. Selbstverständlich fahren die Raumfahrer nicht ins „Blaue“, besser ins „Schwarze“ hinaus, sondern kennen ihre Ziele genau. Das Aufspüren von erdähnlichen Planeten steckt bei unserer Forschung noch in Anfangsstadien.
Im weitesten Sinne humanoide Lebensformen prädestiniert für raumfahrttechnologisch orientierte ETI-Zivilisationen.
Fakten oder hohe Wahrscheinlichkeiten bestehen wohl auch, wenn wir uns Gedanken über „die Anderen“, wie Dr. Johannes Fiebag sie nannte, machen. Wie wir vorher feststellen, kann eine Raumfahrt treibende Spezies sich durchaus in „ihrer Art“ durchsetzen, zumindest in einer Galaxis – einfach wenn sie als erste mit der Ausbreitung beginnt und quasi „Terrain“ besetzt. Wie aber können wir uns solche Wesen vorstellen? Evolutionäre Konvergenzen diktieren das Erscheinungsbild dieser Raumfahrer-Wesen.
Das heisst beispielweise, fingerähnliche Greifer sind ebenso notwendig wie Augen, die 3-D sehen können etc. Zudem ist eine Atmosphäre ähnlich der unseren notwendig um mit Sauerstoff Verbrennungsprozesse (zum Beispiel zur Metallgewinnung) in Gang zu setzen. Selbstverständlich sind auch andere intelligente, auch kognitiv (zur Erkenntnis fähige, im Gegensatz zur „tierischen Intelligenz“) intelligente Wesen möglich (Beispiel Wasserwesen à la Delphine) – nur wenn wir uns mit Weltraumfahrt befassen wollen, sind Spezies, die wir im weitesten Sinne als „humanoid“, menschenähnlich, im Erscheinungsbild bezeichnen können, prädestiniert. Jedenfalls nach unserem momentanen Wissensstand, weil, wie überall, wir auch hier Einschränkungen offenlassen müssen.
Zwischen der Menschheit und ETI’s kann eine enorm grosse zivilisatorisch / technologische Diskrepanz bestehen.
Weitere Aussagen über die grossen Unbekannten anstellen zu wollen ist schwierig, was Details betrifft, aber durchaus logisch und konsequent, was zivilisatorische oder evolutionäre Tendenzen betrifft. ETI’s werden das, was wir wissenschaftlich-technischen Fortschritt nennen, ebenfalls kennen. Sonst könnten sie keine Raumfahrt betreiben. Neugier, Überlebenswillen, der Drang sich Auszubreiten etc. als Motoren des Fortschritts werden auch nicht unbekannt sein. Und was sich erst heute bei uns abzeichnet, könnte bei ihnen ebenfalls von zentraler Bedeutung sein: die Selbststeuerung, d.h. künstliche Eingriffe in die eigene Evolution.
Wohin dies im einzelnen führt, denken wir an eine vielleicht Millionen Jahre alte Zivilisation, ist ein Geheimnis selbst für die Science Fiction, die meist irdischen Denkmustern verhaftet bleibt. Zivilisationen dieser fortgeschrittenen Art können durchaus in eine Kategorie eingereiht werden, die uns als „magisch“ erscheint. Gerade das, sich unsere Menschheit als „primitiv“ oder „unterlegen“ vorzustellen, bereitet uns intuitiv Probleme. Fortschritt der ETI’s kann somit nicht nur technologische, sondern auch biologische (Lebensalterausdehnung vielleicht) oder philosophische Dimensionen haben.
ETI-Besuche im Sonnensystem werden wahrscheinlich in Intervallen oder kontinuierlich über sehr lange Zeiträume erfolgen (ähnlich wie Ethnologen abgelegene Stämme erforschen): Hinweise darauf sind für Menschen erst als solche richtig interpretierbar, wenn sie selbst Raumfahrt betreiben.
Was diese Prognosen oder Schlussfolgerungen zum Problem „Kontakt mit einer ausserirdischen Zivilisation“ bedeuten, ist aus unserer Perspektive eindeutig: Wir können nur bedingt Aussagen treffen, was die Strategie „der Anderen“ betrifft. Aber was sich behaupten lässt, ist: Wenn andere Intelligenzen unser Sonnensystem besuchten (oder besuchen), können sie durchaus neben „Low-Tech“ auch Techniken beherrschen, die sie für unsere Detektoren verbergen.
Das gilt auch für radioastronomische Nachweise, weshalb Frank Drake auf einer SETI Tagungen uns den Rat gab auch einmal unkonventionelle Überlegungen anzustellen und aus herkömmlichen Denkschemata (bei SETI, was interstellare Kommunikationstechnologien betrifft) auszubrechen.
Das schöne Beispiel von den Eingeborenen auf der einsamen Insel sei hier genannt, die, wenn man sie fragt, wie sie denn in Erfahrung bringen würden, ob sich hinter dem Ozean andere Stämme verbergen, an grosse Trommeln oder riesige Feuer und Rauchzeichen denken. Ihre Technologie „denkt“ in diesen Beschränkungen – während Handies für sie „magisch“ wären… Aehnliche Ueberraschungen werden wir bei den ETI’s erleben… Die Zeitdauer, mit der ETI’s ihre Strategie (was immer diese ist) verfolgen, wird sicher auch sehr langfristig sein.
Als Theorie kann hier die von Dr. Johannes Fiebag formulierte Mimikri-Hypothese vieles erklären. Die Wahrscheinlichkeit ist ausserordentlich hoch, dass die Besuche über längere Zeiträume erfolgten und nicht nur einmal. „Zeitlose“ Besuche können sich danach auch bis in die Gegenwart hin fortsetzen. Da keine direkte „Besetzung“ unseres Planeten erfolgte (vergleichbar mit Eroberungen im Kolonialzeitalter), spricht viel dafür, dass die Erde entweder als isoliertes Objekt interessant oder sogar bedeutend ist oder wahrscheinlicher, dass es für ETI’s lohnender, effizienter ist mit unabhängig sich entwickelnden Zivilisationen in Verbindung zu treten.
Einflussnahmen auf solche Entwicklungen sind dabei vielleicht eine Methode gewisse Entwicklungen voranzutreiben. Die Analogie zu den Ethnologen bietet sich an, die nur sporadisch auftauchen, beobachten und sogar gezielt Reaktionen provozieren. Hypothetisch könnte man davon ausgehen, dass durch ein „künstliches Embargo“ die Chance entsteht bestimmte Situationen zu schaffen.
Ein Gedanke, der Logik macht, wäre, dass ein Kontakt – fast ist man versucht zu sagen eine Enttarnung – erst dann sinnvoll ist, wenn die andere Zivilisation einen kulturellen Standard erreicht hat, bei dem die ETI’s auch als solche verstanden werden. Die Möglichkeit Weltraumfahrt zu betreiben wäre so ein Gradmesser für einen Erkenntnishorizont, der die intellektuelle Auseinandersetzung mit ETI’s einschliesst.
Die Suche nach ETI-Spuren ist wissenschaftstheoretisch gerechtfertigt.
Angesichts der verstrichenen immensen Zeiträume ist die Aussicht, dass unser Planetensystem in der Vergangenheit schon von ETI’s tangiert wurde, natürlich erheblich grösser, als wenn wir annähmen, dass dieser Zeitpunkt „X“ gerade heute in der Gegenwart liegt. Neben der Frage, ob sie permanent oder sporadisch auftauchten und zu welchem Zweck, darf natürlich auch die Annahme nicht ausgeschlossen werden, dass auch roboterähnliche Konstruktionen, die sich selbst reparieren, vermehren und vielleicht sogar evolvieren können, von ETI’s ausgesandt wurden.
Zusammenfassend führen die beschriebenen Kalkulationen aber dazu, dass die Suche nach Spuren von ETI-Präsenz sowohl im Sonnensystem als auch auf der Erde berechtigt ist. Vielleicht, führt man zusätzlich noch die Bedeutung einer Entdeckung ins Feld, sind alle SETA (Search for Extraterrestrial Artifacts / Suche nach ausserirdischen Artefakten) Bestrebungen nicht nur legitim, sondern haben einen wichtigen Stellenwert.
Ob Anstrengungen hierzu vorrangig von der sogenannten etablierten Wissenschaft, von Laien oder beiden Gruppen aufgegriffen werden, kann diskutiert werden ebenso wie die Frage, ob man den Themenkomplex Paläo-SETI, Prä-Astronautik, Paläo-Visitology, Ancient Astronaut Theory oder sogar Crypto-Archäologie nennen sollte. Wenn es nach dem Bekanntheitsgrad ginge, ist sogar oft allein von „Däniken-Theorie“ die Rede.
Spurensuche im Sonnensystem hat grosse Chancen – grosse Entdeckungen könnten in den nächsten Jahren bevorstehen.
Die Suche nach Spuren ist vielschichtig – man kann absichtlich oder versehentlich hinterlassene Spuren entdecken oder auch indirekte Belege für ETI’s zusammentragen. Hinterlassenschaften – gleich welcher Art -, welche jedoch im Sonnensystem zum Beispiel auf Mond, Mars oder Asteroiden „deponiert“ sind, haben natürlich eine ungleich grössere Chance zu überdauern (wegen fehlender Erosion, wie sie sich auf der Erde bemerkbar macht) und ausserdem den Vorteil, dass sie erst von der „richtigen“ Generation entdeckt werden können.
Von Menschen einer Stufe der Menschheitsentwicklung, die selbst Raumfahrt betreibt und deshalb die Theorie der Existenz anderer intelligenter Lebensformen und ihren eventuellen Besuchen in unserer galaktischen Heimat wissenschaftlich integriert und sanktioniert hat. Wir müssen bei diesen planetaren Funden nicht gleich an Monumente à la Marsgesicht denken.
Wunsch und Wirklichkeit sollte man auseinanderhalten. Aber im Zuge der kommenden Raumfahrt bin ich mir sicher, könnten wir schon in den nächsten Jahren mit Überraschungen rechnen. SETA, wie die Suche nach solchen möglichen Artefakten genannt wird, ist selbstverständlich auf den SETI Konferenzen ebenfalls ein Thema. Und auch die Gebrüder Johannes und Peter Fiebag und andere veröffentlichten in diesem Zusammenhang Untersuchungen über Objekte im Sonnensystem die eindeutig nicht irdischen Ursprungs (NASA, Esa etc.) sind, die sich für echte Himmelskörper jedoch unnatürlich verhalten. Fremde ETI-Satelliten? Und, was SETA-Aktionen betrifft… die NASA selbst hat doch bereits ihre Kameras forschend auf das angebliche Marsgesicht gerichtet!
Interdisziplinäre Forschung ist gefragt! Das grosse Spektrum der Paläo-SETI-Detektivarbeit!
Positiv und eine Chance für Paläo-SETI ist aber die Vielfältigkeit der Ebenen, auf denen Indizien oder mehr zu finden sind. Identifizieren lassen sich bis jetzt die Bereiche:
- Direkte Spuren, „Hard-Facts“ könnte man sagen, d.h. reale Gegenstände eindeutig nicht irdischen Ursprungs. Finden ist hier nur die eine Seite der Medaille, untersuchen, die Eindeutigkeit feststellen, publizieren und das „Akzeptiertwerden“ des Fundes ist die andere Seite.
- Indirekte „harte“ Spuren, d.h. vielleicht Bearbeitungsspuren, Bauwerke oder Hinweise auf Techniken („High-Tech“), die angewandt wurden, die aber nicht mit der (von der Fachmeinung) den Einheimischen zugestandenen Techniken übereinstimmen. Zeugnisse also, bei denen die „Evolution der Technik“ nicht zu erkennen ist.
- Hinweise auf – im weitesten Sinne – (hoch-)wissenschaftlich / technisches Know How, das Einzelpersonen oder Volksgruppen erhielten. In diesem Fall theoretisches Wissen, dem aber auch die Entwicklung nicht nachzuweisen ist und wie „vermittelt“ erscheint. Oft werden gleichzeitig solche fremden „Wissensbringer“ als Quelle genannt.
- Mythen und andere Überlieferungen, in denen – auch mit Details – von Beobachtungen berichtet wird, die schwer der Phantasie zuzurechnen sind. Neben Symbolik, religionsgeschichtlichen oder sogar tiefenpsychologischen Erklärungen, die sich natürlich auch im Einklang mit kulturhistorischem Hintergrund als Erklärungen anboten, sind zum Teil frappierende neue Interpretationen möglich, wenn man den „ET-Faktor“ zulässt. Beschreibungen sind dabei meist Umschreibungen nach dem „Sieht-aus-wie“-Prinzip, wo Unbekanntes mit aus der jeweiligen Epoche und Kultur Bekanntem verglichen wird.
- Das breite Spektrum ethnologischer Forschungen, bei dem sich unter anderem auch reale Beobachtungen und Ereignisse in Traditionen dokumentieren, ist eine andere Art von „Gedächtnis der Menschheit“. Wenn spektakuläre Beobachtungen gemacht wurden (und ETI-Erscheinungen in welcher Form auch immer wären solche „Sensationen“), hätte man diese auch in Ritualen, Tänzen, Masken, Felszeichnungen etc. bewahrt.
- Konsequent ist es auch alle Aspekte des Cargo-Kults, wie er in Gegenwart und historischer Zeit dokumentiert ist, in die ferne Vergangenheit zu extrapolieren, wenn es dort zu solchen, einen Kult initiierenden Begegnungen kam. Nicht nur Traditionen, sondern ganze Religionen können so entstehen samt der Begleiterscheinung, dass nach dem „Sieht-aus-wie – Prinzip“ nicht Umschreibungen von unverstandenen Beobachtungen gemacht werden, sondern auch reale Gegenstände ähnlich imitiert werden (Beispiele aus der Gegenwart: die Flugzeug-, Radio- oder Gewehrimitationen Melanesiens etc.). Eine Neu-Interpretation von Sujets aus verschiedenen Kulturen ist daher möglich.
- Neben den angeführten möglichen Bereichen, die uns auf Anhieb in den Sinn kommen, gibt es aber womöglich weitaus „trickreichere“ Gebiete, die sich ETI anböten um Beweise ihrer Existenz zu hinterlassen oder andere, sagen wir bewusst in Anführungszeichen, „Manipulationen zu betreiben“: alles was im weitesten Sinne Eingriffe in die Biologie, Genetik oder irdische (Mikro- oder Makro-)Evolution betrifft. Eingriffe auf diesem Sektor liessen sich nachweisen, wie bereits die Genbiologin Dr. Martina Steinhardt wissenschaftlich erläuterte. Andere, noch weiterführende Überlegungen wollen wir hier nicht weiter ausführen, da wir dann doch zu spekulatives Terrain betreten würden. Der Phantasie sind hier, und auch das macht Paläo-SETI für viele reizvoll, keine Grenzen gesetzt und reichen von Metaphysik bis zu Basen auf dem Ozeangrund. Inwieweit hier Ideen ernst zu nehmen sind, sei dahingestellt. Als Ideenquelle enthalten vielleicht aber gerade die „verrückten“ Ansätze Schlüssel…
Paläo-SETI Indizien finden heisst, diese neben den möglichen Erklärungen anderer Forschungszweige (von allen Bereichen der Altertumswissenschaften bis hin zu Diffusionstheorien) an Hand von Erkennungsmerkmalen zu lokalisieren. Grosse Bedeutung haben dabei globale Parallelen solcher Merkmale!
Die skizzierten Quellen, aus denen man Paläo-SETI Argumentationen gewinnt, sind jedoch lediglich nur Teilbereiche. So aussagekräftig unter Umständen ein Einzelfund oder zum Beispiel die Interpretation einer einzelnen Ueberlieferung sein kann… noch wichtiger scheinen uns die zum Teil globalen Querverbindungen einiger Indizien zu sein. Wenn ETI in irgendeiner Weise und in irgendwelchen Erscheinungsformen auf der Erde aktiv waren, dann war es ein weltweites Ereignis. Global muss es bei verschiedenen Kulturen zu ähnlichen, wenn nicht gleichen Reaktionen gekommen sein. Solche Parallelen gibt es in der Tat und sie wurden natürlich auch vor der Debatte um ETI’s als deren evtl. „gemeinsamer Nenner“ erkannt und erklärt.
Konzepte und auch Details in der Architektur oder bei archäologischen Relikten und Sujets sind augenfällig. Auch in der Mythologie gibt es frappante Beispiele von in Details analogen Überlieferungen. Es gab und gibt viele Erklärungen, zum Beispiel auch die Meinung, dass auch bei unterschiedlichen Kulturen parallele Entwicklungen eintreten können – einfach, weil in allen Fällen der Mensch als Wesen mit seinen Denkstrukturen, seiner Auseinandersetzung mit der Natur der gleiche ist.
Beispiel: Wenn man sich den Gewitterdonner nicht erklären kann, gibt es Donnergötter in allen Kulturen. Unabhängig von diesen Erklärungen ist es eine Tatsache, dass Fachgelehrte – die sich naturgemäss auf ihr Gebiet konzentrieren – oft mit Überraschung solche Parallelen aufnehmen und auch mit dem Zufall argumentieren.
Deshalb haben auch Diffusionstheorien, wie sie von Thor Heyerdahl und anderen formuliert und mit vielen Indizien belegt wurden, einen schweren Stand. Vorzeitliche Kulturenkontakte und Informationsaustausch durch Transozeankontakte: „Kontiki“ und „Ra“, die Heyerdahl-Fahrten, waren Beispiele für experimentelle Archäologie und Ethnologie, die neben vielen anderen Indizien auch für diese Theorie Belege fanden.
Die Schwierigkeit Ereignisse in der Vergangenheit zu dechiffrieren liegt darin, dass man in der Tat vor einem Konglomerat von Möglichkeiten steht; alle genannten Deutungen haben nämlich ihre Berechtigung. Die Möglichkeit Paläo-SETI-Indizien bei weltweiten Parallelen von anderen Erklärungen zu unterscheiden liegt darin, ein Augenmerk auf, im weitesten Sinne, „High-Tech-background“ zu haben. Wenn in Mythologien zum Beispiel fliegende Fahrzeuge der Götter mit technischen Accessoires beschrieben werden, können damit kaum noch antike Seefahrer gemeint sein. Den Begriff „High-Tech“ sollte man allerdings nicht so eng im Sinne von „Technik wie wir sie nicht kennen“ sehen.
Wir haben zwar weiter oben gehört, dass ETI-Zivilisationen mit grosser Wahrscheinlichkeit im Vergleich zu unserem wissenschaftlich / technologischen Level weit voraus sind. Das schliesst jedoch nicht aus, dass man für bestimmte Einsätze Technologien oder Erscheinungsformen benutzt, die wir durchaus als für uns noch zu verstehende Technologie bezeichnen können.
Ein Flugapparat, wie er uns aus dem Ezechiel-Bericht bekannt ist oder bestimmte Vimana-Beschreibungen, haben durchaus Analogien zu Entwicklungen, wie wir sie kennen. Für ETI’s sicher „Low-Tech“, die aber in bestimmten Situationen Sinn macht. Wir benutzen ja auch noch Fahrräder während wir gleichzeitig Raumschiffe im Einsatz haben!
Beim Aufspüren solcher „nicht in die damalige Epoche passenden“ Beschreibungen achte man besonders auf die Kombination von für Paläo-SETI interessanten direkten oder indirekten archäologischen Spuren mit lokalen Legenden und Traditionen die man Paläo-SETImässig interpretatieren könnte.
Spurensuche mit methodischer Sachlichkeit: „Ja!“ – aber auch ein Plädoyer zur Vorsicht bei zu vorschnellem Abqualifizieren von spekulativen Ideen!
Zwischen „Unsinn“ und „spekulativen Interpretationen“ gibt es jedoch zweifellos Unterschiede. Hier und da habe ich bei einigen Zweiflern, die sich mit Paläo-SETI beschäftigen, den Eindruck, dass sie – so berechtigt kritisches Denken auch ist – „das Kind mit dem Bade ausschütten“, wenn es um das sogenannte „endgültige Abhaken“ von Indizien geht. Klar, wenn eine angeblich nicht rostende Säule in Indien – wo bald prä-astronautische Verdächtigungen ins Feld geführt wurden – denn doch rostet… Rost ist Rost und keine „nichtirdische Legierung“! (Indische Stahlsäulen: Relikte einer alten Hochzivilisation)
Wenn Funde, Imitationen von Funden oder Beschreibungen davon in alten Kulturen auftauchen, dann scheinen diese urplötzlich aufzutauchen, wie „vom Himmel gefallen“. Wo lagen aber die Produktionsstätten, wenn nicht auf der Erde?
Deshalb: Rückblickend auf Hunderte, wenn nicht Tausende von Indizien muss man in den meisten Fällen den Paläo-SETI Interpretationen zugestehen, dass sie zumindest als Erklärungsvariante neben den herkömmlichen Lehrmeinungen bestehen. Wenn nicht in einigen Fällen sogar mit mehr Wahrscheinlichkeit, unvoreingenommen betrachtet!
Aber Achtung: Wir erwähnten bereits, dass ETI-Einflüsse sicherlich ein globales Ereignis waren. Und auch die Konsequenzen sind global! Wenn irgendwo, sei es auf Planet Erde, sei es durch Funde im Sonnensystem, sei es durch eine aktuelle ETI-Botschaft im Sinne von „Wir waren da!“, ein Beweis gefunden wird, werden damit automatisch alle Indizien aufgewertet oder zumindest Notwendigkeiten erzeugt, die irdische Geschichte und die Oberfläche der Erde neu zu „durchforsten“ und Einzelheiten neu zu bewerten. Der Empfehlung Paläo-SETI Ideen ad acta zu legen sollte man also generell mit Vorsicht begegnen.
Ein, im übertragenen Sinne, „Archivieren“ ist manchmal besser als „beerdigen“. Wichtig erscheint mir neben Beurteilung von bisher gefundenen Palä-SETI-Indizien die Suche nach neuen Belegen zu sein, nach neuen Querverbindungen und vielleicht auch mehr Einsichten in ganz neue mögliche Beweisfelder (Genetik wurde oben angesprochen… vielleicht eröffnen Erkenntnisse der Physik neue Perspektiven).
Hier, so wünschte ich mir, sollten einige Zeitgenossen mehr Energie investieren als das ständige Drehen und Wenden von bereits vorliegendem Material! Damit kein Missverständnis aufkommt: Sowohl die Untersuchung und das Abwägen von bekannten Paläo-SETI Indizien als auch das Eruieren von neuem Material sind wichtig. Ein Gesichtspunkt,der oft unterschätzt wird, ist auch der, dass selbst die Konfrontation mit sogenannten „wirren Theorien“ die auf den ersten oder zweiten Blick keinen Sinn machen, für den einen oder anderen tatsächlich inspirativ wirken.
Im Sinne von „…so nicht, aber das bringt mich auf die Idee, dass…“ Argumente gibt es auch dafür, dass in Literatur und Internet Paläo-SETI Indizien und Geschichten immer wiederkehren, die vielen als „abgedroschen“ vorkommen. Wir dürfen nicht vergessen – Erich von Däniken macht diese Erfahrung bei seinen Vorträgen -, dass selbst Themenbereiche wie Nazca oder Palenque für viele Personen (nicht nur der jungen Generation) keine Begriffe sind.
Überblick und Einstieg in die Materie zu schaffen haben, ganz abgesehen vom aufzeigen der Bandbreite und Globalität dieser „Mysteries of the World“, haben ihre Berechtigung. Immer wieder können auch plötzlich neue Aspekte zu alten Themen auftauchen!
Literatur:
Das Blut von Aliens: Was der Rhesus-Faktor uns über unsere außerirdische Herkunft sagt
UFOs: Sichtungen seit 1945 (Typenkompass)
Quellen: PublicDomain/atlantisforschung.de am 19.11.2017
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