Japanische Wissenschaftler konnten jetzt erstmals nachweisen, dass Blitze in der Erdatmosphäre bisher unbekannte Kernreaktionen auslösen können, bei denen unter anderem radioaktive Isotope wie Kohlenstoff-14 (C14) entstehen.
Dadurch könnte die Kohlenstoffdatierung in Frage gestellt werden, die verschiedene Wissenschaftszweige wie Archäologie, Anthropologin oder Paläontologie gerne zur Altersbestimmung nutzen.
Wissenschaftler hatten schon lange den Verdacht, dass Blitze Kernreaktionen der Luftmoleküle und dabei auch Positronen erzeugen können. Schon 1925 trug der schottische Physiker und Meteorologe Charles Wilson seine Theorie vor, dass Gewitter und die begleitenden Blitze Kernreaktionen in der Atmosphäre verursachen könnten.
Tatsächlich konnte man in den darauffolgenden Jahrzehnten auch Neutronen, Gammastrahlung und energiereicher Elektronen nachweisen, doch eindeutige Hinweise auf die dazugehörigen Prozesse fehlten.
Einem japanischen Forscherteam von der Kyoto University und der Universität Tokyo gelang es nun im Rahmen ihres Projekts »Gamma-Ray Observation of Winter Thunderclouds« (GROWTH), den Ablauf der von Blitzen verursachten Kernreaktionen sicher nachzuweisen.
Wie sie im Fachjournal Nature schreiben, hatten ihre Sensoren während eines Wintersturms an der Küste des Japanischen Meeres am 6. Februar 2017 auffällige Werte registriert. Ihre Messungen ergaben, dass die Blitze aus den normalen Stickstoff-Atomen in der Luft unter anderem auch das radioaktive Element C14 erzeugt hatten.
Dieser Prozess war den Wissenschaftlern bisher völlig unbekannt, bisher ging man davon aus, dass C14 in der Regel nur durch kosmischen Strahlung in der Atmosphäre entsteht.
Die Forscher konnten anhand ihrer Messungen dokumentieren, dass bei einem Blitz die von den Gammastrahlen aus den Stickstoff-Atomen herausgeschlagenen, schnellen Neutronen immer wieder mit den Atomen der Gase in der Luft zusammenstießen und dabei viel an ihrer Geschwindigkeit einbüßten.
Etwa 96 Prozent dieser verlangsamten Neutronen blieben im Kern eines weiteren Stickstoff-Atoms stecken und schossen dabei ein positiv geladenes Proton aus diesem Kern heraus. Bei diesem Prozess wurde der Stickstoff-Atomkern schließlich in das radioaktive C14-Isotop umgewandelt.
Diese Entdeckung könnte Auswirkungen auf die Datierung archäologischer Funde mittels der C-14-Methode haben, denn es ist noch völlig ungewiss, welche Mengen an C-14 durch Blitze entstehen. Da organische Materialien das Isotop C-14 in sich speichern, wurde bisher seine Zerfallszeit zur Altersbestimmung von fossilen Funde benutzt.
Sollte sich herausstellen, dass Blitze in der Lage sind, hohe Konzentrationen an C-14 zu erzeugen, hieße das, dass die Radiokohlenstoffdatierung nicht zur radioaktiven Altersbestimmung von kohlenstoffhaltigen, organischen Materialien geeignet ist und alle von der Archäologie, Anthropologie oder Paläontologie bisher durchgeführten Datierungen mit diesem Verfahren fehlerhaft sind.
© Fernando Calvo für Terra-Mystica.Jimdo.com am 26.11.2017
C14-Crash: Das Ende der Illusion, mit Radiokarbonmethode und Dendrochronologie datieren zu können
Bereits 1997 erschien das lang vorbereitete Buch „C14-Crash„ des Mathematikers und Wissenschaftskritikers Christian Blöss (Berlin) und des Professors für Technikgeschichte Hans-Ulrich Niemitz (Leipzig). In Vorträgen im Berliner Geschichtssalon und verschiedentlich auch außerhalb Berlins haben die beiden seit einigen Jahren ihre Thesen vorgetragen und für entsprechenden Aufruhr gesorgt (Evolutionslüge: Tatort Universität Frankfurt).
Aber erst mit dem fertigen Buch ist der Crash passiert: C14 hat ausgedient als chronologisches Hilfsmittel. Die Beweise sind umwerfend. Beim Lesen hat man des öfteren das Gefühl, dass kein Wissenschaftler so dumm sein kann, dass er nicht vorher schon auf die eklatanten Fehler in der C14-Bestimmungsmethode gekommen wäre. Sie wird schließlich seit sechzig Jahren (fast) unangefochten verwendet.
Zum vierzigjährigen Jubiläum (1992) präsentierte sich eine internationale Mannschaft mit vielen Vorträgen, die in einem 600-seitigen Band von Taylor, Long und Kra zusammengefasst wurden und in Selbstbeweihräucherung die bahnbrechende und geniale Idee Frank Libbys feierten, der mit dem Nobelpreis gekrönt worden war.
Die Ansprüche dieser Herren sind unglaublich anmaßend, darum will ich zwei Sätze zitieren: „Man lese Abhandlungen”, schreibt Wendorf, „die vor der Verbreitung der C14-Methode geschrieben wurden: Praktisch keine dieser so zuverlässig vorgebrachten Zeitabfolgen von vor 1960 … hat die Ansätze der von C14 erbrachten absoluten Daten überlebt.“ (Meine Übers.)
C14 hat also alle früheren Datierungen der Vor- und Frühgeschichte über den Haufen geworfen. Nicht nur die nackten Jahreszahlen, sondern natürlich alle sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen: Wer war eher im Lande, wer folgte auf wen, welches Volk strömte in welcher Richtung …
Und nun ist diese Methode der Lächerlichkeit preisgegeben!
Die Hauptargumente von Blöss und Niemitz kann ich nur in einigen Sätzen vorstellen, sie lassen sich leider nicht verkürzt sagen, sonst wäre ihr Buch nicht nötig. Dort sind sie in einer erfrischend ansprechenden und übersichtlichen Gestalt, auch für Laien verständlich, dargestellt.
Im Grunde handelt es sich um einen Trick, der höchstens noch als Zirkelschluss zu entschuldigen wäre, wenn er nicht zu offensichtlich wäre. Libby nahm Holzfragmente aus Ägypten, deren Datierung geisteswissenschaftlich festgelegt worden war, und stellte durch Auszählen der verbliebenen C14-Isotope – unter Voraussetzung einer stets gleichbleibenden Verfallsrate von Kohlenstoff – eine Kurve auf, mit deren Hilfe er durch Übertragung auf andere Zeiträume und Orte dann C14-Daten für Proben, die nicht anders datiert werden konnten, herausfand.
Dadurch ergab sich ein geeignetes Hilfsmittel zur Altersbestimmung von Gegenständen, die zeitlich nicht einzuordnen waren, also auch das Ergebnis nicht Lügen strafen konnten. Bei archäologischen Fundgegenständen, deren Alter grob bekannt war, lagen die Ergebnisse erstaunlicherweise stets sehr eng an den vorbekannten Daten. Dies war ganz einfach zu erreichen: Die meist sehr weit streuenden Daten wurden unterschlagen, man gab nur das bekannt, was erwartet wurde. Blindversuche gab es kaum.
Nun führen die Autoren in ganz strenger mathematisch-physikalischer Argumentation die Hintergründe der Fehler an: Kohlenstoff zerfällt je nach Ort und Zeitpunkt in verschiedener Geschwindigkeit, die Variablen sind derart groß, dass von Einheitlichkeit nicht die Rede sein kann.
Zwar ist diese Unzuverlässigkeit der Verfallsrate von Kohlenstoff durchaus schon bald nach Libbys Veröffentlichung aufgefallen, aber man half sich dann mit der Kalibrierung durch Baumringe (Dendrochronologie).
Genaugenommen war dies ein Hand-in-Hand-Arbeiten zweier Disziplinen, die sich gegenseitig aufschaukelten. Für die erste längere Baumringanalyse, die noch aus unverbundenen Teilstücken bestand, verwendete man die C14-Methode, um eine Ordnung herzustellen und erste feste Daten zu gewinnen. Dann berichtigte man die C14-Daten mit Hilfe der Baumringjahre, woraus sich die nun ,,zweifelsfreien“ kalibrierten (zurechtgestutzten) Daten ergaben.
Dass da eine ganze Reihe von Denkfehlern auftauchen kann, hatten schon verschiedene Forscher gezeigt, aber nur selten einen echten Angriff daraus gemacht. So weichen z.B. Daten der kalibrierten Radiokarbonmethode schon im 1. Jahrtausend v.d.Z. von denen der Warvenchronologie (der ältesten physikalischen Zeitbestimmungsmethode) um ein glattes Jahrtausend voneinander ab, wie Geophysiker vom Institut Potsdam 1994 veröffentlichten.
Oder die Einwände des Felsbilderforschers Bednarik, die im Institutum Canarium veröffentlicht wurden: Die chemische oder physikalische Analyse einer Farbstoffprobe von einer Felsmalerei sagt nichts aus über den Zeitpunkt der Herstellung des Bildes, sondern über die Beschaffenheit des Farbmaterials. Eisenoxid z.B. ist Jahrmillionen alt, Bakterien in der Farbprobe vielleicht wenige Jahre; der Durchschnittswert ist in jedem Fall uninteressant.
Mit der meines Erachtens schlüssigen Widerlegung von C14-Methode und Dendrochronologie durch Blöss und Niemitz sind wir nun aufgeklärt über die grundsätzlichen Fehler, die in diesen Methoden selbst liegen. Dieses Buch ist ein Angriff, der die Wissenschaftler, die sich mit C14 beschäftigt haben, umwerfen muss. Das wäre halb so schlimm, denn wissenschaftliche Theorien sind dazu da, dass sie gestürzt werden. Aber wir, was machen wir damit?
Man hat sich ja leichtfertigerweise in den letzten fünfzig Jahren völlig auf diese trügerische Datierungstechnik verlassen und die ganze Vor- und Frühgeschichte umgeschrieben. Nun müssen wir herausfinden, was alles durch C14-Daten kontaminiert ist, – und das ist enorm viel!
Eigentlich können wir die einzelnen Schlussfolgerungen gar nicht mehr trennen. Sogar für die bemalten Höhlen Frankreichs wurde diese Technik angewendet und hat unglaubwürdige Ergebnisse gebracht, die dennoch allgemein akzeptiert wurden. Die entdeckte Höhle von Chauvet, die vielleicht vor 2.500 Jahren bemalt wurde, eventuell später, hat ein Alter von 30.000 Jahren bekommen. Da geht nun alles durcheinander.
Möglicherweise gäbe es eine Methode, die zwar radikal aber heilsam ist: Alle Datierungen, die in Sachen Vor- und Frühgeschichte nach 1955 bis 1960 (Einführung der C14-Datierung) geschrieben wurden, sollten als verfälscht ausgeschieden werden. Ein Rückgriff auf die ernsthafte Geschichtsschreibung vor 1900 wäre meiner Ansicht nach ohnehin seit längerem nötig!
Denn durch die biblischen Abrahamdaten und die mittelalterlichen Fabulier-Chronologien (Eusebius, Julius Africanus usw.) ist soviel Verwirrung hineingebracht worden, dass man in chronologischer Hinsicht eigentlich von vorne anfangen sollte.
Literatur:
Schöpfung ist Evolution: Die Enträtselung des Mythos II
Die Erde im Umbruch: Katastrophen form(t)en diese Welt. Beweise aus historischer Zeit
PublicDomain/efodon.de am 26.11.2017