Kanadische Wissenschaftler haben im Eisschild der Antarktis ein Loch größer als Tschechien entdeckt, wie das Portal „Motherboard“ berichtet. Jetzt rätseln sie über dessen Ursprung: Außer Erderwärmung kommen andere Ursachen in Betracht.
Solche Riesenlöcher im Eisschild sind an sich für die Wissenschaftler nichts Neues. „Polynja“ heißt so eine Erscheinung im Fachjargon. Normalerweise entstehen sie unweit der Grenze zwischen antarktischem Gletscher und Meer.
Aber diese Polynja sticht hervor: Sie hat sich weitab dieser Grenze gebildet, hunderte Kilometer vom Wasser weg. Und das ist ein Hinweis darauf, dass bislang unbekannte Prozesse deren Entstehung verursacht haben.
Entstanden ist das Loch am 9. September 2017, wie die Forscher vermuten, im Raum des Weddell-Meeres. Beobachtet wurden solche Gebilde auch früher schon: In den Siebziger Jahren etwa wurde eine Polynja entdeckt, konnte jedoch nicht tiefgehender untersucht werden, weil entsprechende Satelliten damals fehlten. In den darauffolgenden 40 Jahren blieb der Eisschild der Antarktis unversehrt.
Zu behaupten, das jetzige Riesenloch sei eine Folge der natürlichen Erderwärmung, wäre verfrüht, betonen die kanadischen Forscher. Jedoch wissen sie jetzt schon, dass die Polynja sich auf die Strömungsverhältnisse im Meer auswirkt: Wärmeres Wasser könnte so an die Oberfläche treten und das Zufrieren des Lochs verhindern.
Es klafft ein Loch im sonst so dicken Packeis des Weddell-Meeres vor der Antarktis. Und Lars Kaleschke glaubt, es als erster gesehen zu haben. Der Meereisexperte von der Universität Hamburg schaut täglich auf die aktuellen Mikrowellen-Messdaten des japanischen „GCOM-W1“-Satelliten – und was da gerade bei etwa 64 Grad Süd und 3 Grad Ost auf den Landkarten auftaucht, lässt ihn staunen: „Das Ganze war zwischenzeitlich etwas größer als die Fläche von Niedersachsen.“
Mitten im spätwinterlichen Eispanzer östlich der antarktischen Halbinsel hat sich eine sogenannte Polynja aufgetan. Das Wort stammt aus dem Russischen und beschreibt eine freie oder nur von sehr dünnem Eis bedeckte Wasserfläche in sonst eigentlich zugefrorener Umgebung – denn die Lufttemperaturen in der Region liegen weiterhin im zweistelligen Minusbereich.
Ihre bisherige Maximalgröße erreichte die Weddell-Polynja am Montag dieser Woche mit 49.111 Quadratkilometern. Am Mittwoch, von diesem Tag stammen die derzeit aktuellsten Werte, war sie mit 39.462 Quadratkilometern wieder etwas kleiner.
„Hier gelangt Tiefenwasser nach oben, das zwei bis drei Grad wärmer ist als das Oberflächenwasser“, beschreibt Kaleschke. Schuld daran sind ein komplizierter Mechanismus – und ein unterseeisches Gebirge (Unter dem Eis der Antarktis verbirgt sich eine massive „Anomalie“ (Video)).
Klima- und Polarforscher sind fasziniert von dem Loch im Packeis. Interessant ist dabei weniger das Phänomen selbst, sondern die Umstände seines Auftretens. Das Weddell-Meer war an dieser Stelle zuletzt vor 40 Jahren eisfrei, so das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. Damals hatten die Forscher noch nicht die ausgefeilte Satellitentechnologie, um das Loch zu studieren.
„Für uns ist diese eisfreie Fläche ein wichtiger neuer Datenpunkt, an dem wir unsere Klimamodelle messen können. Ihr Auftreten nach mehreren Jahrzehnten bestätigt zudem unsere früheren Berechnungen“, sagte Dr. Torge Martin, Meteorologe und Klimamodellierer des Geomar.
In der Arktis und Antarktis treten Polynjas laut Geomar regelmäßig auf, in der Antarktis jedoch typischerweise in den Küstenregionen des Festlands. Sie spielen dort eine wichtige Rolle bei der Bildung von neuem Meereis. Im offenen Ozean hingegen sind Polynjen selten.
Das „Kiel-Climate-Model“ geht von einer natürlichen Schwankung aus. „Dass jetzt wieder eine so große, eisfreie Wasserfläche im Weddell-Meer erscheint, bestätigt unsere Theorie“, so Martin (Antarktis: Google Earth zeigt scheibenförmige Anomalie – „Enthüllungen werden die Glaubenssysteme eines jeden erschüttern“).
Dennoch verstehen die Wissenschaftler den genauen Ursprung bislang nicht. Das liegt auch daran, dass Expeditionen in dieses Gebiet kaum realisierbar sind. Forscher hoffen nun darauf, dass schwimmende Roboter (ähnlich kleiner U-Boote) ihnen mehr Informationen liefern können.
Einer der Roboter hat es bereits geschafft, im Inneren des Lochs aufzutauchen. Die Daten, die er dort gesammelt hat, werden momentan von Wissenschaftlern ausgewertet.
„Wir wissen nicht, was los ist“, sagte Céline Heuzé von der University of Gothenburg in Schweden zu „Earther“. „Wir verfügen noch nicht über genügend Beobachtungsmaterial des Südpolarmeers.“
Forscher erklären Phänomen der Weddell-Polynja aus dem Jahr 1974
Für die Wissenschaftler war die Entdeckung der Weddell Polynja im Jahr 1974 eine Sensation, denn die freie Fläche erstreckte sich über 250.000 Quadratkilometer, etwa die Fläche aller westlichen Bundesländer zusammen. Doch wodurch entstand das Loch? Welche Bedingungen begünstigten sein Fortbestehen bis 1976?
Dies war dreiunddreißig Jahre lang ein Rätsel. Ein deutsch-amerikanisches Forscherteam, darunter ein Ozeanograph vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) in Kiel, legte 2007 in der Ausgabe der Fachzeitschrift Journal of Climate neue Erkenntnisse über die Ursachen der Weddell Polynja vor.
Die Studie zeigt einen Zusammenhang zwischen dekadischen Klimaschwankungen in der Südhemisphäre und dem Auftreten der Großen Weddell Polynja. „Die Daten haben uns eine interessante und ungewöhnliche Entwicklung im regionalen Klimageschehen kurz vor der Bildung der Polynya aufgezeigt“, erzählt Martin Visbeck, Professor für physikalische Ozeanographie am IFM-GEOMAR und Koautor der Studie.
Das Forscherteam stellte eine Verbindung zwischen der Polynja und der Abschwächung der Winde im Gebiet des Zirkumpolarstroms und dem antarktischen Kontinent in den Daten fest. Der Zirkumpolarstrom ist wie eine mächtige Wasserstraße, die den Kontinent umkreist und eine maßgebliche Rolle im Klimageschehen der Antarktis spielt.
Die Abschwächung der Winde löste eine Art Kettenreaktion in dem Zusammenspiel zwischen Atmosphäre, Ozean und Eisbildung aus, so die Forscher. Die Abnahme der Winde führte zu weniger Niederschlag und begünstigte eine stärkere Vermischung der Wassersäule im Weddellmeer. Das wiederum erlaubte ein Aufsteigen von wärmerem Tiefenwasser an die Oberfläche. „Dieses wärmere Wasser schmolz das Eis des Weddell-Meeres und bescherte uns die große Polynja“, erläutert der Meeresforscher Visbeck das komplexe Geschehen.
Mitte der 70er Jahre konnten sogar Großrechner die riesige Datenmenge, die Satelliten aus dem All zur Erde funkten, nicht in Echtzeit auswerten. Als sich schließlich mit Zeitverzögerung das große Loch im Eis vor den Augen der Wissenschaftler in den Daten auftat, war das Phänomen auch schon wieder verschwunden. Die umgekehrte Kettenreaktion, ausgelöst durch eine Verstärkung der Winde über die letzten 20 Jahre, hatte eingesetzt, so die Erklärung der Wissenschaftler Visbeck, Arnold Gordon und Josefino Comiso.
Noch ein Loch in der Antarktis?
Die Sache mit dem angeblichen Loch in der Antarktis kam im letzten Jahrhundert etwa in den 50er/60er Jahren auf, wurde damals aber nicht weiter beachtet.
Das hängt womöglich auch mit Admiral Byrd zusammen. Nach der erfolglosen „Expedition“ der Amerikaner in die Antarktis im Jahre 1947 unter Admiral Byrd, die zwar mit Kriegsschiffen, einem Flugzeugträger, Panzern und Kampfflugzeugen stattfand, jedoch nach wenigen Wochen wegen unglaublichen Verlusten vorzeitig abgebrochen werden musste, hatte man Admiral Byrd eine Schrift „Tagebuch des Admiral Byrd“ untergeschoben, um ihn zu verunglimpfen (Ein geheimes Tagebuch, UFOs und grüne Landschaften – was geschah wirklich nach Ende 2. Weltkriegs in der Antarktis?).
Darin berichtet er in Tagebuchform, dass er mit einem Flugzeug (!) in ein Loch am Nordpol (!) hineingeflogen wäre und dort mit einer seltsamen unbekannten Zivilisation in Verbindung gekommen wäre. Dieses „Tagebuch“ stammt jedoch nicht von ihm, wie man heute weiß.
Der Hintergrund war der, dass Byrd unglaubwürdig gemacht werden sollte (was ja auch hervorragend geklappt hat), weil er nach der Rückkehr von der Antarktis-Expedition vor Flugkörpern warnte, die von Pol zu Pol fliegen könnten und den US-Flugzeugen haushoch überlegen seien. So etwas durfte ja nicht sein, obwohl Byrd und seine Soldaten Augenzeugen dieser Flugkörper waren, die letztendlich auch für den überstürzten Abzug der US-Flotte verantwortlich waren.
Wir wollen jetzt und hier nicht darüber diskutieren, von wem diese Flugkörper stammten, Tatsache ist jedoch, dass die US-Expedition vorzeitig abgebrochen wurde. So allgemein publik gemacht wurde das „schwarze Loch“ in der Antarktis eigentlich erst durch die Zeitschrift „Zeitenwende“ in ihrer ersten Ausgabe etwa Anfang der Neunzigerjahre.
Hier wurde (wieder) das alte Foto aus den Fünfzigerjahren als „Beweis“ präsentiert. Nun muss man wissen, dass damals unser Planet noch längst nicht so sehr von Satelliten umkreist wurde wie heute. Und das „ominöse“ Foto des Südpols mit dem „Loch“ bestand aus einem Mosaik von Radaraufnahmen eines Satelliten, der zwar die Erde umkreiste, aber auf seiner Umlaufbahn niemals genau über den Südpol flog.
Deshalb fehlte praktisch ein Stück des Gebietes, und zusammengesetzt aus vielen Einzelaufnahmen nahm dieses fehlende Stück die Form eines Kreises an, der schwarz dargestellt wurde, weil hierzu einfach keine Radardaten vorlagen.
Literatur:
Weltverschwörung: Wer sind die wahren Herrscher der Erde? von Thomas A. Anderson
Das Blut von Aliens: Was der Rhesus-Faktor uns über unsere außerirdische Herkunft sagt von Nick Redfern
Verbotene Archäologie. Die verborgene Geschichte der menschlichen Rasse von Michael A Cremo
DIE HERRSCHAFT DER ANUNNAKI. Manipulatoren der Menschheit für die Neue Weltordnung von Jan Erik Sigdell
Quellen: PublicDomain/Focus/SPON/de.sputniknews.com/Geomar/efodon.de am 12.10.2017
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