Gelenkte Medien: Aufgedeckt – „Merkel bestimmt“, was gesendet werden darf (Video)

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Fragestunde an Angela Merkel. Der Moderator zeigt aus Versehen einen Zettel. Angeblich zufällig ausgewählte Zuschauer? Ein ZDF-Redakteur gab schon lange zu: „Frau Merkel bestimmt, was wir senden dürfen.“

Diese Enthüllung ist zwar schon 1,5 Jahre alt. Vermutet hatten es viele. Es passiert jedoch selten, dass ein Eingeweihter und direkter Zeuge sich dazu meldet. Er hat angekündigt, was uns in diesem Wahlkampf überdeutlich vor Augen getreten ist.

Zunächst hatten wir darüber berichtet, wie ein Pfleger die Kanzlerin während eines Auftritt ins Schwitzen brachte. Damit dies nicht zu häufig passiert, sind offensichtlich Vorkehrungen getroffen worden.

Der jüngste Auftritt hatte es in dieser Hinsicht in sich. Die Zuschauer beklagten sich über „schleppende Asylverfahren“, über den „Alltagsrassismus“ und lobten in einem Zug die Kanzlerin. Diese Zuschauer waren allerdings, wie Fotos dokumentieren, wohl eher ausgesucht. „Ein Afghane, ein Syrer und ein Deutsch-Türke“ (Titelbild: Moderator Peter Frey hält seine Notizkarten in die Kamera – sie zeigen Fotos der Zuschauer).

Die Aufmerksamkeit im Netz war entsprechend groß – ausgesuchte Zuschauer, ausgesuchte Fragen, ausgesuchtes Lob? Das passt zum Bild des Kuschelwahlkampfes. Das passt zumindest dem ersten Eindruck nach zu dem, was auch die fragenden Journalisten beim großen TV-Duell mit Martin Schulz vorbrachten. Leise Kritik hier und da, insgesamt aber wohliges Einvernehmen (Gesteuerte Medien: „WDR berichtet regierungsnah“ – dieses Statement kostete Journalistin den Job).

Ehemaliger ZDF-Redakteur: Merkel macht Programm

Nun könnte das eine Randerscheinung sein. Es passt aber in ein vollständiges System. ZDF und Co. senden auf Kosten von Gebührenzahlern. Staatsfernsehen, inzwischen faktisch per Zwangssteuer finanziert. Denn jeder muss zahlen.

Das Fernsehen garantiert eine gewisse Öffentlichkeit für die politischen Herrschaften. Die politischen Herrschaften garantieren Einnahmen und eine Teilhabe an der medialen Macht. Verschwörungstheorie?

   

Der frühere ZDF-Redakteur Wolfgang Herles hat in einem Beitrag des Deutschlandradios schon vor gut 1,5 Jahren darauf verwiesen, es würde teils „schriftliche Anweisungen seitens der Regierungsparteien“ geben, damals bezogen auf die Fragen in der Flüchtlingskrise.

Der Mann war immerhin Redaktionsleiter der kulturell geprägten Sendung „Aspekte“, also kein Krawallmacher. Wolfgang Herles war zudem beim Report München, auch in den Redaktionen der Tagesschau. Das wörtliche Zitat halten wir für vielsagens: „Frau Merkel bestimmt, was wir senden dürfen.“

Fragen zu unbequem für Merkel: ZDF lädt Berliner Terror-Opfer aus Sendung aus

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Warum durfte sie sich nicht zu Wort melden? Astrid Passin, die Sprecherin der Hinterbliebenen der Terroropfer vom Berliner Breitscheidplatz, hätte am Donnerstag Gast in der ZDF-Sendung „Klartext, Frau Merkel!“ sein sollen.

Telefonisch habe das ZDF der Frau, die ihren Vater Klaus Jacob bei dem Anschlag im Dezember verloren hatte, mitgeteilt, dass sie nicht mehr Teil der Sendung sei. „Die Begründung war nicht glaubhaft“, sagt Astrid Passin der Zeitung. Sie hat auch gleich eine Vermutung, warum sie wieder ausgeladen wurde: „Ich denke, meine Fragen wären denen zu unbequem gewesen.“

Bereits am 24. Juli sei Passin vom ZDF per Mail angeschrieben und gefragt worden, ob sie in der Sendung als Sprecherin der Hinterbliebenen auftreten wolle. Man habe sie in einer TV-Reportage gesehen, hieß es. Wörtlich wurde ihr vom ZDF mitgeteilt: „Wenn man in dieser schwierigen Zeit dann auch noch das Gefühl hat, von Politik und Behörden alleingelassen zu werden, wird das Leid wohl noch viel größer. Ihr Auftritt in dem Beitrag von Spiegel TV hat diese Kombination aus Trauer, Enttäuschung und Wut zumindest sehr eindrücklich vermittelt und nachhaltig Eindruck hinterlassen.“

Passin besprach sich mit anderen Hinterbliebenen des Anschlags vom Breitscheidplatz und sagte dem ZDF zu. Es gab noch weitere Gespräche mit dem Sender. Dabei wurde sie auch gefragt, welche Frage sie der Kanzlerin bei „Klartext, Frau Merkel!“ stellen wolle. „Darauf wollte ich mich aber nicht einlassen“ betont sie. „Ich wollte mir das vorbehalten, spontan zu agieren, so wäre es ja auch authentischer.“ Das ZDF ließ sich offenbar darauf ein. Astrid Passin bekam sogar noch einen Vertrag zugeschickt.

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Hinterbliebenen-Sprecherin blitzte bereits bei Merkel ab

Kurz vor der Sendung am Donnerstag kam dann die telefonische Ausladung. Das ZDF teilte ihr sinngemäß mit: Sie solle nicht kommen. Es habe nach der zwei Tage zuvor ausgestrahlten TV-Sendung „Klartext, Herr Schulz!“ Probleme gegeben. Bürger, die Fragen stellten, seien von Medien und in sozialen Netzwerken attackiert worden. Das wolle man ihr ersparen.

Astrid Passin kann diese Begründung nicht nachvollziehen. „Ich habe erklärt, dass ich es als Sprecherin der Hinterbliebenen gewohnt bin, von Medien bedrängt zu werden und dass ich es sehr schade und traurig finde, Frau Merkel meine Frage nicht stellen zu dürfen“, betonte die Hinterbliebenen-Sprecherin gegenüber dem ZDF. „Das hat aber auch nichts genutzt. Es folgten immer wieder die gleichen Erklärungen. Ich habe gespürt, die wollen nicht, dass ich komme.“ Die Ausladung sei umso bedauerlicher, weil es quasi die zweite Pleite war.

  

Die erste Abfuhr bekam sie von der Kanzlerin persönlich. Bereits am 28. März hatte ihr Anwalt Andreas Schulz einen Brief an Merkel geschrieben und um ein Treffen mit den Hinterbliebenen gebeten. Das wurde allerdings abgesagt. „Das war damals schon enttäuschend“, meint Astrid Passin. „Wir möchten schon gern wissen, warum sie sich als Bundeskanzlerin noch nicht die Zeit genommen hat, uns kennenzulernen, und warum von ihr nicht wenigstens ein persönliches Kondolenzschreiben kam.

System der Täuschung

So wundert es nicht, dass und wenn das Staatsfernsehen auch die Zuschauer scheinbar neutral zusammensetzt. Das Netz wundert und lacht sich. Wir wissen: Das Ganze hat System.

„Lügenpresse“ wäre hier vielleicht das falsche Wort. Dass die Staatsmedien sich allerdings derart vor den Karren spannen lassen, verhindert offensichtlich jedoch eine halbwegs informative Berichterstattung.

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Literatur:

Programmauftrag Desinformation?: Wie im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Zuschauer getäuscht werden

ARD & Co.: Wie Medien manipulieren

Die Demokratielüge – Wie uns Politik und Medien manipulieren (und was wir dagegen tun können) (Softcover) von Mark D. Lost

Lückenpresse: Das Ende des Journalismus, wie wir ihn kannten von Ulrich Teusch

Video:

https://www.youtube.com/watch?v=hxOzUNahvXU

Quellen: PublicDomain/watergate.tv/merkur.de am 17.09.2017

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