Auf der Suche nach der Mutterkultur: Amerikas älteste Stadt Caral (Videos)

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Sommer 1994. 185 Kilometer von Lima entfernt im Supe Valley in Peru befand sich die einheimische Archäologin Ruth Shady Solis bei der Untersuchung eines Gebietes, das ihren Kollegen bereits seit 1905 bekannt ist, dem sie aber nie viel Bedeutung beimaßen.

In Gedanken versunken ließ die Frau den Blick über die zahlreichen mit Wüstensand bedeckten Hügel gleiten. Ihre Phantasie schweifte weit in die Vergangenheit ab.

Zwar wurden hier damals einige wenige Ausgrabungen vorgenommen, doch die Ergebnisse waren aus der Sicht der Archäologen alles andere als spektakulär. Eine zwar hochentwickelte aber doch relativ junge Kultur soll sich in dieser trockenen Einöde befunden haben.

So geriet Caral, so heißt diese Ausgrabungsstätte, wieder in Vergessenheit, bis Ruth Shady 1994 hier auftauchte, um sich die Gegend genauer anzuschauen. Sie stand vor einem riesigen Hügel, doch irgendetwas stimmte hier nicht (Titelbild: Fackeln beleuchten das Ruinen-Rund des Amphitheaters von Caral).

Waren dort nicht gleichmäßige Strukturen zu entdecken, Ecken und Kanten, die nicht durch die Natur erschaffen worden sein können? Dieser Gedanke ließ die engagierte Archäologin nicht mehr los. Und so organisierte sie die erste bescheidene Grabung in Caral seit 89 Jahren.

Was sie entdeckte, war nicht weniger als die größte Sensation der südamerikanischen Archäologie dieses Jahrhunderts. Denn Shady Solis hatte die älteste Pyramidenstadt Amerikas, ja vielleicht sogar der Welt entdeckt!

Die Wiederentdeckung Carals ist nur eine von mehreren seit den 70er Jahren, die die Geschichtsforschung und vornehmlich die Amerikanistik gründlich auf den Kopf gestellt haben. Sie widerlegte eines der wichtigsten Argumente gegen den Diffusionismus, der Theorie, nach der sich die antiken Kulturen über den Seeweg bereits sehr früh gegenseitig befruchteten.

Ging die Fachwelt bisher immer davon aus, es könne keine Kontakte zwischen der Neuen und der Alten Welt gegeben haben, weil die Zeiträume zwischen den Kulturen von Sumer, Ägypten, dem Industal oder China auf der einen und den Völkern der Neuen Welt auf der anderen Seite einfach zu weit auseinander liegen, wurden sie durch Caral eines Besseren belehrt.

Die Pyramiden von Caral

Seit April 2001 müssen die Geschichtsbücher umgeschrieben werden. So oder ähnlich fand man Meldungen in der Presse und im Internet.

Als die Stufenpyramiden bei Caral mit Hilfe der Radiokarbon-Datierung untersucht wurde, ermittelten die Archäologen ein Alter von 2.627 Jahren v. Chr. Das von Menschenhand stammende Bauwerk ist damit etwa ein Jahrtausend älter als die Kultur der Olmeken. Damit sind die Bauwerke in Caral etwa so alt wie die Pyramiden in Ägypten.

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Die um 1600 v. Chr. entstandene Zivilisation der Olmeken galt bisher als Amerikas früheste Stadtgesellschaft. Ihre Bauten waren die ältesten Monumentalkomplexe des amerikanischen Doppelkontinents, die bei La Venta am Golf von Mexiko errichtet worden waren. Mesopotamien, Ägypten, Indien wie auch China galten als die Ursprungszentren menschlicher Zivilisation.

Nun gehört auch ein altamerikanischer Standort dazu, der zu Beginn des dritten Jahrtausends sich entwickelte – Caral in Peru. Damit ist die Neue Welt genauso lange zivilisiert wie die sogenannte Alte Welt.

 

In einem Tal der südlichen Cordillera Negra, in 450 Meter Höhe über dem Meeresspiegel und 18 Kilometer landeinwärts erhebt sich auf einer Fläche von etwa 60 Hektar la Ciudad Sagrada de Caral – die Heilige Stadt von Caral.

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Die Bewohner von Caral entwickelten ein Bewässerungssystem, dass von den Inka bis zur Perfektion weiterentwickelt wurde. Diese außerordentliche Erfindung erlaubte den einst am Meer siedelnden Menschen hier in Caral – einer wüstenhaften Gegend zwischen Küste und Bergen – zu überleben. Kahle Bergketten umlagern das aus Sand und Felsschutt bestehende, weite Hochplateau.

Hier bedecken kreisrunde Steinwälle, halbversenkte Plattformen und zu Vierecken errichtetes Mauerwerk das Areal. Zu einer pyramidenförmigen Gesteinshalde führen Treppen hinauf. Diese Grundrisse lassen erkennen, dass hier Menschen Hand angelegt haben. Fünf kleinere Hügel erheben sich in der Ebene, die ebenfalls geometrische Grundrisse aufweisen und künstlich angelegt worden sind.

Am Treppenaufgang der größten Pyramide – dem Großen Tempel – erheben sich etwa vier Meter hohe Monolithe. Sie bestehen aus Granit und sind tonnenschwer. Wie sie an diesem Ort kamen, konnte bis heute nicht geklärt werden, da im Umkreis von 150 Kilometern diese Gesteinsart nicht vorkommt.

(Luftaufnahme mit Tempelanlage (1), Amphitheater (2), Altar des heiligen Feuers (3), Oberstadt-Resten (4), Großer Tempel (5) und bislang nicht identifizierten Bauten (6))

Etwa viereinhalb Jahrtausende nagte an diesen Ruinen der Zahn der Zeit. Heute sind auch noch nicht alle Ruinen freigelegt worden, trotzdem nimmt die heilige Stadt Caral fast wieder ihre ursprüngliche Gestalt wieder an. Sie bestand aus Tempelpyramiden, Nutzbauten und Wohngebäuden.

Die Anlage besteht aus einer sakral bebauten und überwiegend privat bewohnten Oberstadt und einer Unterstadt für soziale Belange der Gesellschaft. Die Architektur der Ruinen ist unterschiedlich – von luxuriös bis primitiv. Dies läßt auf eine Gesellschaft mit mehreren Schichten schließen. Caral war eine städtische Anlage, in der eine Führungselite, eine Priesterschaft, Handwerker, Bauern und vermutlich auch Zwangsarbeitern lebten. Im Westen der Stadt liegen die kleinsten Bauwerke.

In einem Tempel in Caral wurden rituelle Beerdigungen zelebriert. In einer späteren Kulturphase wurde ein Amphitheater direkt am Pyramidentempel errichtet. In ihm befinden ein Raum für den Hauptgott, eine Residenz für die Elite wie auch eine zentrale Feuerstelle.

Innerhalb des Amphitheater-Tempels schützt eine zweifache Mauer den Altar des Heiligen Feuers, die ewige Flamme von Caral. Sie brannte ständig – wie schon der Name sagt. Durch Windkanäle, die im Boden angebracht sind, wurde große Hitze erzeugt, die die Opfergaben, wie Schneckengehäuse… zu feiner, weißer Asche verbrennen ließ.

 

Bei der Errichtung von Caral wurde präzis geplant und die Heiligtümer axial genau ausgerichtet. Archäologen glauben auch, dass beim Bau der Stadt astronomische Kenntnisse eine wichtige Rolle spielte.

Wegen der einst widrigen Bedingungen am Pazifik flüchteten die Küstenbewohner landeinwärts, wo sie der Wüste durch Bewässerungssysteme Land abrangen und es urbar machten. Sie erlernten im Tal des Rio Supe das Flußwasser nutzbar zu machen, in dem sie Kanäle anlegten – später sogar Terrassen bewässerten. Forscher werten die künstliche Bewässerung genauso bahnbrechend ein wie die Erfindung des Rades. Die Kürbisfrucht wurde in verschiedenen Formen gezüchtet. Getrocknete Kübisse dienten als Behältnisse für zahlreiche Gebrauchsgegenstände.

Das sich Caral zu einer Hochkultur entwickelte, ist an der Kultivierung von Wildgetreide, wie Mais, ersichtlich. Aber auch Hülsenfrüchte wurden auf den Feldern angebaut. Durch den Anbau von Nutzpflanzen konnten Vorräte angelegt werden, was die Versorgung der Bevölkerung grundlegend verbesserte.

Aus einstigen Fischern waren die Leute von Caral wohlhabende Bauern geworden. Sie aßen aber weiterhin proteinhaltige Meeresfrüchte, die sie sich beim Handel mit Küstenvölkern gegen Feldfrüchte und Baumwolle eintauschten. So zumindest vermuten die Wissenschaftler, da man keine Fanggeräte, wie Netze, fand.

Caral muß aber auch Handel mit Waldvölkern betrieben haben, da man Relikte von Früchten und Schnecken fand, die nur an tropischen Stränden vorkommen. Caral war das politische wie auch religiöse Zentrum und zugleich Hauptstadt der Ansiedlungen im Supe-Tal.

(Vom Paragilder aus fotografiert: Ein mit Felsbrocken gelegtes riesiges Gesicht im Halbprofil, mit weit geöffnetem Mund, geschlossenem Augenlid und Haaren)

Kontakte mit anderen Hochkulturen

Eines der wichtigsten Argumente gegen den Diffusionismus ist somit endgültig und unwiederbringlich widerlegt. Der von den meisten Fachleuten bisher gepflegte Denkansatz nennt sich logischerweise Isolationismus (Prähistorische Kontakte: Tabak- und Kokainrückstände in ägyptischen Mumien (Video)).

In der Regel gilt bei Historikern der Grundsatz: Nur Träumer und Spinner hegen den Traum von einer Mutterkultur, von der alle Zivilisation ausging. Um so verwirrender muss es gewesen sein, dass ausgerechnet eine Archäologin diese Entdeckung machte.

Aber auch das Dogma, Amerika sei allein über die Beringstraße besiedelt worden, muss nach den neuesten Erkenntnissen, auf die wir später zu sprechen kommen, neu überdacht werden. Die in Südamerika entdeckten Artefakte werden heute weiter denn je zurückdatiert, ob das nun realistisch ist oder nicht. Die Konsequenzen daraus sind ohne Übertreibung sensationell.

 
Erstens beweisen die Funde, dass sich die Hochkulturen Amerikas offenbar von Süden nach Norden anstatt von Norden nach Süden entwickelten. Zweitens liegt die Epoche der Entstehung dieser frühen hierarchisch strukturierten Gemeinschaften so weit zurück, dass die Einflussnahme antiker Völker der Alten Welt auf die südamerikanischen Völker kaum noch vertreten werden kann, es sei denn, man betrachtet die vorgegebenen Zeiträume etwas realistischer.

Da den entsprechenden Wissenschaftlern solche wirklich mutigen Schritte wohl kaum in den Sinn kommen, werden wir wohl mit den maßlos überdehnten Zeithorizonten weiter leben müssen. Demnach hatten die Indianer lange genug Zeit, ihre eigenen Kulturen herauszubilden. Und demnach waren sie sogar in ihrer Entwicklung schneller als die Nordafrikaner und die Asiaten!

(Caral von oben)

Andererseits wissen wir von Übereinstimmungen zwischen südamerikanischen Kulturen und Völkern wie den Guanchen und anderen nordafrikanischen Stämmen auf der atlantischen, und asiatischen Völkern wie den Jomon auf der pazifischen Seite des amerikanischen Kontinents, die so groß sind, dass man sie nicht mehr als zufällig abtun kann.

Nicht nur die Pyramidenbauten, die sich wie ein Gürtel um den Erdball ziehen, zeugen von diesen Kontakten, auch Übereinstimmungen in Keramik, Sprache, Schrift, Flora und Fauna, in der Kunst, in der Genetik, ja selbst in Traditionen und den Volkssagen lassen heute nur den einen Schluss zu: Es gab über einen langen Zeitraum Kontakte zwischen allen Kontinenten, die zu nachhaltigen Beeinflussungen führten!

Mehr noch: Es muss einst eine Mutterkultur gegeben haben, von der alles ausging!

Mythen von untergegangen Kontinenten auf der ganzen Welt – wie Atlantis und Mu – enthalten das Wissen um ein Volk, welches seinen Zeitgenossen so weit voraus war, dass man die Menschen (später) als Halbgötter und Heroen verehrte. Diese im wahrsten Sinne des Wortes Hochkultur muss zahlreiche Völker, vor deren Ruinen wir heute staunend stehen, zumindest beeinflusst haben. Zwischen -12.000 und -10.000 ging dieses Volk in einem unsagbar grausamen Kataklysmus unter und fiel über Jahrtausende der Vergessenheit anheim. Auch dafür haben wir glaubwürdige Belege (Die erste Zivilisation waren pyramidenbauende Südafrikaner vor 16.000 Jahren – war das auch Atlantis? (Videos)).

 

Mindestens 88 weltweite Sintflutmythen sprechen hier eine deutliche Sprache. Die Forschungen Immanuel Velikovskys, dessen große Quellenleistung unbestritten ist, beweisen eindeutig, dass es überall auf der Welt umwälzende Naturereignisse gegeben haben muss, die letzten Endes dazu führten, dass dieses große Volk nunmehr ein Stoff für Sagen und Legenden wurde.

Nur Mythen und Legenden erinnern also noch entfernt an dieses Goldene Zeitalter.

Platon war nur einer der „literarischen Helden“ der Antike, der die Erinnerung an diese Zeit wach halten wollte. Leider machte er, wie wir noch sehen werden, einen entscheidenten Fehler. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde die Atlantissage nicht von Solon überliefert, sondern Platon hörte sie auf seiner Ägyptenreise -388 mit eigenen Ohren.

Leider schrieb er sie erst rund zwanzig Jahre später auf, so dass sich Fehler einschleichen konnten, die die Suche nach diesem sagenumwobenen Land bis heute erfolglos verlaufen ließen.

Wir glauben gute Belege dafür liefern zu können, dass der griechische Philosoph mindestens zwei Sagen miteinander verband, nämlich einmal die von einem „in einem schlimmen Tag und einer schlimmen Nacht“ unbewohnbar gewordenen Kontinent, und die Geschichte über eine untergegangene Hochkultur, die Einfluss auf viele Kulturen der Alten Welt ausübte.

Über die seefahrerischen Künste unserer Vorfahren kann heute, nach den wichtigen Forschungsfahrten Thor Heyerdahls und anderer nicht mehr der geringste Zweifel bestehen. Felszeichnungen von Schiffen auf den Kanaren, Heyerdahls letztem Forschungsziel, zeigen große Ähnlichkeiten zu Reliefs, die das Team des Kon-Tiki Museums in Tucumé in Peru entdeckte.

Diese Reliefs lassen sich bis in die Zeit der Moché und somit bis zum Beginn unserer Zeitrechnung zurückverfolgen und zeigen uns somit die große Seefahrertradition der Andenvölker. Doch auch diese Reliefs weisen in eine viel weiter zurückliegende Vergangenheit, als man es sich für Südamerika noch vor dreißig Jahren auch nur zu träumen wagte.

Vieles deutet darauf hin – und das ist ein Teil der Geschichte, die wir zu erzählen haben -, dass das Volk, welches die antiken Kulturen nachhaltig beeinflusste, aus Amerika kam! Ursprünglich stammte dieses große Volk jedoch aus einem anderen Land, einer bis heute politischen Tabuzone.

Damit beschreiten wir einen neuen, bisher so noch nie gegangen Weg. Alle anderen Forscher setzten bisher das Gegenteil voraus. Wie wir im folgenden zeigen werden, mit einiger Wahrscheinlichkeit zu Unrecht.

Wer war dieses Volk, woher, wie und wann kamen es auf den amerikanischen Kontinent? Was veranlasste es, seine Heimat zu verlassen und wie sahen seine Angehörigen aus? All diese Fragen versuchen wir wenigstens im Ansatz zu beantworten.

 

Die Forschungen in Amerika sind, was die sogenannte formative Periode betrifft, noch am Anfang. Viele Funde sind noch nicht ausgewertet, nicht veröffentlicht und noch nicht einmal zusammengestellt. Viel Arbeit wird noch zu leisten sein.

Doch das, was uns bisher vorliegt, reicht dazu aus, um uns einen Einblick in eines der spannendsten Kapitel der Menschheitsgeschichte zu gewähren: Dem Beginn menschlicher Zivilisation!

Nach einer alten Legende der Inkas …sollen einst viele Schiffe mit einem Volk angekommen sein, die wegen einer Naturkatastrophe ihre Heimat verlassen mussten. Sie waren im Wissen allen Völkern überlegen und bauten Städte und Tempel für ihre Götter. Keiner wagte sie zu bedrohen, denn ihre Krieger waren erbarmungslos. Hier entstammte Wiraqucha (Gottheit), der den Völkern eine neue Zivilisation brachte… soweit die Legende.

Ob Caral eine dieser Städte des unbekanntes Volkes ist?

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Literatur:

Mysterium Ägypten: Es ist längst noch nicht alles gesagt…

Das Cheops Projekt – Der Film

DIE PYRAMIDEN VON BOSNIEN. Mitten in Europa stehen die größten Pyramiden der Welt [erweiterte Neuausgabe der Limited Edition]

Videos:

https://www.youtube.com/watch?v=ef0jSXv9Jyk

Quellen: PublicDomain/atlantisforschung.de/indianerwww.de am 13.07.2017

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