Der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland biederte sich den Nazis an, nahm Drogen, litt an Depressionen, verriet Berlin, beschimpfte und beleidigte seine Politgegner.
Konrad Adenauer (1876-1967) war von 1949 bis 1963 der erste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Hierzulande wird er als „Gründungskanzler“ bis heute verehrt. Doch kaum einer kennt die dunklen Seiten des „Gottkanzlers“.
Adenauer, der Nazi-Anbiederer
In seinem Brief vom 10. August 1934 an den preußischen Innenminister in Berlin wies Adenauer daraufhin, dass er die Nationalsozialisten „immer durchaus korrekt behandelt“ und „jahrelang entgegen der damaligen Verfügung des preußischen Innenministers der NSDAP die städtischen Sportplätze zur Verfügung gestellt und ihr bei ihren Veranstaltungen auf diesen das Hissen ihrer Hakenkreuzfahnen an den städtischen Flaggenmasten gestattet“ habe.
Zudem habe er sich der Anordnung des preußischen Staatsministeriums widersetzt, nationalsozialistische Beamte „zwecks Disziplinierung“ namhaft zu machen, „da (er) sie für unberechtigt und für ungerecht hielt“.
Zudem schrieb er, bereits 1932 erklärt zu haben, „dass nach (s)einer Meinung eine so große Partei wie die NSDAP unbedingt führend in der Regierung vertreten sein müsse“. Ende 1932 sprach sich Adenauer für eine Regierungsbildung von Zentrum und Nationalsozialisten in Preußen aus (Deutschlands Stunde der Wahrheit: Die alten Nazis und die Westintegration der Bundesrepublik (Video)).
Alt-Nazis in Adenauers Kanzleramt
Bei den Nationalsozialisten waren sie als Richter, Staatsanwälte oder Ökonomen tätig. Unter Adenauer schafften sie trotzdem den Sprung in die Ämter und Ministerien. Wie ihr Übergang vonstatten ging, wird jetzt untersucht.
Das Projekt solle die „personelle Kontinuität und Diskontinuität zur Zeit vor 1945“ sowie die „Netzwerkbildung zwischen dem Kanzleramt, den Bundesministerien und Landesbehörden“ klären, heißt es in dem von der Regierung dazu veröffentlichten Ausschreibungstext. Das heißt nichts anderes, als dass bereits im Dritten Reich bestehende Verbindungen von Personen aus dem NS-Machtapparat als neue Netzwerke in die junge Bundesrepublik übertragen und ausgebaut wurden. Sie sollen nun Untersuchungsgegenstand für die Historiker werden.
Es waren weniger die Spitzenfunktionäre, als Angehörige des alles mittragenden Mittelbaus, denen der Übergang von der Diktatur in die Demokratie gelang. Meist waren es Juristen oder Ökonomen, die an die neuen Schaltstellen der Macht in den Ministerien und den Geheimdiensten rückten. Aber auch Medien wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ oder „Der Spiegel“ waren geprägt von ehemals NS-konformen Journalisten.
Globke, der Kanzleramtschef
Nach Informationen des „Spiegel“ dürfte im Visier der Forscher besonders die Rolle des früheren Kanzleramtschefs Hans Globke stehen. Globke, der unter CDU-Bundeskanzler Konrad Adenauer ab 1953 Kanzleramtschef war, war wegen des Vorwurfs von NS-Verstrickungen bereits während seiner Amtszeit umstritten, es gab gegen ihn auch strafrechtliche Ermittlungen.
Globke hatte unter anderem 1936 einen Kommentar zu den Nürnberger Rassegesetzen mitverfasst und war in der NS-Zeit an Vorschriften zur Registrierung von Juden beteiligt.
Ressortübergreifende Forschung
Grütters will für das Forschungsvorhaben, das sich auch auf weitere Ministerien und Bundesbehörden bezieht, bis 2020 insgesamt vier Millionen Euro zur Verfügung stellen. Antragsberechtigt sind laut Ausschreibungstext Forscher oder Forschergruppen an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie Einzelforscher, deren Vorhaben an solche Einrichtungen angebunden sind.
Nach Angaben der Bundesregierung ist ein Viertel der Gesamtfördersumme „aufgrund der ressortübergreifenden Relevanz“ für die Erforschung der Geschichte des Kanzleramts reserviert. Diese solle zudem als eigener Programmteil ausgestaltet werden.
Ähnliche Untersuchungen gab es bereits für Ministerien und andere Bundesbehörden, allerdings in der Regel isoliert nur für die betreffende Institution – so zum Beispiel für den Bundesnachrichtendienst, der sich mit der Aufarbeitung seiner Geschichte und der ihres Gründungspräsidenten Reinhard Gehlen, einem ehemaligen General der deutschen Wehrmacht, immer schwer tat.
Das soll mit dem neuen Programm nun anders werden. Koordinierung und Implementierung des Forschungsprogramms liegen in der Hand des Bundesarchivs. Auch für vergleichende Forschung – etwa unter Einbeziehung von DDR-Behörden.
Adenauer, der Berlin-Verräter
Offenbar um Wahlhilfe der Franzosen zu bekommen, ließ Adenauer 1949 durch seinen Freund Johann Jacob Kindt-Kiefer, beim französischen Ministerpräsidenten Georges Bidault intervenieren, damit West-Berlin KEIN Bundesland werden sollte.
Kindt-Kiefer: „Es drehte sich darum, in welcher Weise von Frankreich aus Adenauer und seiner Partei Wahlhilfe geleistet werden könnte. […] Adenauer schlug vor, Frankreich möge sich dafür einsetzen, dass West-Berlin nicht der Bundesrepublik angeschlossen werden solle, weil sonst die Gefahr eines sozialdemokratischen Übergewichts in Westdeutschland entstünde…“ (Das System Octogon – Die CDU wurde nach 1945 mit Nazi-Vermögen und CIA-Hilfe aufgebaut (Video))
Damit gab er Berlin und die Wiedervereinigung auf (Wiedervereinigung: Deutschland weiter ohne Friedensvertrag (Videos)).
Adenauer, der Junkie?
Es ist heute kein Geheimnis mehr, dass Adenauer gelegentlich eine Tablette Pervitin einnahm. Eine Aufputschdroge, dessen Wirkstoff, der gleiche ist wie bei Crystal Meth. Inwieweit diese Droge seinen Gesundheitszustand und seine Handlungen beeinflusst hat, ist bisher nicht erforscht. Fest steht lediglich, dass er an Depressionen litt (Der totale Rausch: Drogen im Dritten Reich).
Adenauer, der Beleidiger
Mit seinen inner- und außerparteilichen Feinden ging er nicht gerade sorgsam um:
Die Führungsriege der CDU nannte er einmal „diese Idioten“, den CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden „feige“, den Außenminister „irrsinnig“, den Bundestagspräsidenten „arrogant“ und dessen Nachfolger Ludwig Erhard „dumm“.
Kurzum: Konrad Adenauer, der „Gründungs-“ und „Gottkanzler“ war alles andere als derjenige, der uns heute noch verkauft wird.
Literatur:
Unternehmen Patentenraub 1945. Die Geheimgeschichte des größten Technologieraubs aller Zeiten von Friedrich Georg
Der Deutsche Aderlaß- Wiedergutmachung an Deutschland und Entschädigung für Deutsche – Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Nachkriegsgeschichte Band XXVIII von Claus Nordbruch
Beuteland von Bruno Bandulet
Die deutschen Katastrophen 1914 bis 1918 und 1933 bis 1945 im Großen Spiel der Mächte von Andreas von Bülow
Verweise:
Sefton Delmer: Die Deutschen und ich; Hamburg 1963, S. 751
Hans-Peter Schwarz: Adenauer. Der Aufstieg 1876–1952, in: Der Spiegel, Nr 40, 1986
Peter Koch: Adenauer, Reinbek 1985
Pressedienst der Bundesregierung: Korrespondenz-Spiegel, Schnell-Information vom 21. Juli 1959
Rudolf Jungnicket: Kabale am Rhein. Der Kanzler und sein Monsignore, Weimar 1994, S. 100 f.
DER SPIEGEL 7/2017, S. 44f.
Hanns Jürgen Küsters (Hrsg): Konrad Adenauer – Der Vater, die Macht und das Erbe, Paderborn 2017
Deutsche Welle, Historisches Forschungsvorhaben, Alt-Nazis in Adenauers Kanzleramt, 26.11.2016
Videos:
https://www.youtube.com/watch?v=GIvM9B9RdMQ
Quellen: PublicDomain/watergate.tv am 17.04.2017
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