Die Fastfood-Kette Burger King gibt sich öffentlich als umweltbewusstes Unternehmen. Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen stehe an erster Stelle, man sei sich der Verantwortung bewusst – insbesondere was die Herkunft der Produkte betreffe, heißt es auf der Webseite.
Doch die scheinbar weiße Weste des Burger-Königs hat Flecken bekommen. Denn Umweltverbände erheben nun schwere Vorwürfe gegen den Konzern.
Nach einem aktuellen Report der amerikanischen Umweltorganisation Mighty Earth bezieht Burger King sein Soja für die Rinderfarmen von Agrarunternehmen, die einen massiven Anteil an der Abholzung des Regenwaldes in Bolivien und Brasilien haben.
Hunderttausende Hektar Weltnaturerbe sind nach Schätzungen von Greenpeace dabei bereits der Brandrodung zum Opfer gefallen.
Das Soja benötigt Burger King als Futtermittel für die Rinder.
Für eine Handvoll Soja mehr – Burger Kings schmutziges Geheimnis
Im Mittelpunkt der Kritik stehen die beiden US-Konzerne Bunge und Cargill, die laut Mighty Earth als einzige Agrarhändler in den untersuchten Gegenden in Brasilien und Bolivien aktiv sind und Soja aus Brandrodungsflächen kaufen.
Die Beweise für diese Vorwürfe liefert Mighty Earth in einem 29-seitigen Bericht. Auf zahlreichen Luftbildaufnahmen von Drohnen und Satellitenbilder ist deutlich die Verödung riesiger Landstriche zu erkennen. Außerdem liefern sie darin Dokumente, aus denen ersichtlich ist, dass Burger King das Soja direkt von den Soja-Feldern der Zulieferer Bunge und Cargill bezieht (Mitarbeiter erzählen Gruselgeschichten: So eklig ist Fast Food wirklich (Video)).
Soja-Monokulturen statt Urwald
Die Fastfood-Kette sorge nicht ausreichend dafür, Fleisch von Anbietern auszuschließen, deren Tiere mit Sojabohnen von Brandrodungsflächen gefüttert wurden, kritisiert Mighty Earth. Konkret geht es um rund 700.000 Hektar Waldfläche, die zwischen 2011 und 2015 für Sojafelder niedergebrannt worden sein sollen.
Agrar-Unternehmen wie Cargill oder Bunge beauftragten lokale Landwirte damit, große Waldgebiete abzuholzen oder niederzubrennen, um genügend Flächen für die Soja-Felder zur Verfügung zu haben, heißt es in dem Bericht.
Für die meisten Soja-Bauern ist die Nutzpflanze profitabler als Wald. Das Ackerland für den Anbau wichtiger als die Heimat geschützter Tierarten wie dem Faultier, dem Jaguar oder dem Ameisenbär. Wichtiger als Erderwärmung, Weltklima und Naturerbe.
Denn Soja ist ein Hauptbestandteil für Tierfutter. Schätzungsweise zwei Drittel der weltweiten Gesamtproduktion von Soja ist für Tierfutter gedacht.
Soja-Felder machen inzwischen mehr als eine Million Quadratkilometer der Erde aus. Das entspricht der Fläche von Frankreich, Deutschland, Belgien und den Niederlanden zusammen.
Die Verbindung lässt keine Zweifel mehr offen
Für Glenn Hurowitz, Leiter von Mighty Earth, besteht an der Verbindung zwischen Burger King und den Soja-Lieferanten kein Zweifel. „Es sind die einzigen Firmen, die Burger King, aber auch andere große Firmen, mit Getreide versorgen und die in diesen Regionen operieren“, sagte er einem Interview mit der britischen Tageszeitung „Guardian“.
Weder Burger King Deutschland noch Burger King USA dementieren zum jetzigen die Berichte.
Auch gibt es bisher noch keine offizielle Pressemitteilung, in der das Unternehmen zu den Anschuldigungen Stellung bezieht.
Trotz anhaltender Kritik von Umweltorganisationen schreitet die Abholzung riesiger Flächen mit jedem Jahr voran. Schuld daran sei die Profitgier von Großkunden, die Agrar- und Export-Unternehmen Großaufträge zuschöben, schreibt Mighty Earth in dem Bericht.
Und in der Tat: Obwohl nicht nur das Soja-Geschäft alleine für die Entwaldung verantwortlich ist, spielt sie eine wesentliche Rolle in der Abholzung des Regenwaldes.
In Brasilien etwa sind bereits 25 Prozent des Cerrado-Gebiets – das größte Soja-Anbau-Gebiet des Landes – für die Nutzung von Agrarwirtschaft und Weideflächen abgeholzt worden.
Laut der Organisation WWF wurden im vergangenen Jahr fast zwei Millionen Hektar Regenwald abgeholzt (Monsanto kooperiert mit WWF um Amazonas in riesige Gen-Soja-Plantage umzuwandeln (Video)). Bolivien, eines der ärmsten Länder der Welt, stellt weiter Abholzungsbescheinigungen aus. Eine Verzweiflungstat der Regierung, denn die Landwirtschaft ist für viele Menschen die einzige Existenzgrundlage.
Große Unternehmen wie Bunge und Cargill machen sich diese Not zu Nutze und treiben wie in Brasilien den Ausverkauf ganzer Ökosysteme voran.
Die Vorwürfe von Mighty Earth stehen in direkter Verbindung mit einem Greenpeace-Bericht von 2006. In ihrem Report „Eating up the Amazon“ schrieben die Aktivisten auch von Landenteignungen, die die Soja-Unternehmen veranlasst haben sollen. Diese Vorwürfe konnten aber bisher weder bestätigt noch entkräftet werden.
Stimmen die Vorwürfe, könnte das bedeuten: Burger King macht sich als direkter Auftraggeber bei massiven ökologische Straftaten mitverantwortlich.
Auf der Website hingegen mimt das Unternehmen einen umweltfreundlichen Kurs.
„Grüne Energie gibt es bei uns nicht nur als Salat“, verspricht eine der Überschriften und zielt auf ein nachhaltiges Restaurantkonzept ab.
Fünf Millionen Hektar Wald in drei Jahren
Cargill ist schon seit 2006 in der Kritik, als die Kahlschlag-Politik für den Soja-Anbau bekannt wurde. Erst als Investment-Portale potentielle Investoren über die Methoden des Unternehmens aufklärten, knickte Cargill unter dem massiven öffentlichen Druck ein.
Die Verantwortlichen ließen daraufhin verlauten, die bisherige aggressive Agrarwirtschaft ad acta zu legen – aber natürlich nicht sofort.
Bis 2020 wolle man die Entwaldung um 50 Prozent senken, bis 2030 komplett davon absehen, hieß es in einer 2014 veröffentlichten Pressemitteilung.
In Anbetracht der erschreckenden Zahlen ist dieses Versprechen geradezu eine Farce: Denn sollten Unternehmen wie Cargill und Bunge in den kommenden drei Jahren so weitermachen wie bisher, werden noch knapp fünf Millionen Hektar Wald den Bulldozer-Schaufeln und Feuerwalzen weichen müssen.
Ob es dann noch etwas zu schützen gibt, ist eine andere Frage.
Literatur:
Lebensmittel-Lügen: Wie die Food-Branche trickst und tarnt von Birgit Klein
Landraub: Reisen ins Reich des neuen Kolonialismus von Stefano Liberti
Die Essensfälscher: Was uns die Lebensmittelkonzerne auf die Teller lügen von Thilo Bode
Quellen: PublicDomain/huffingtonpost.com am 10.03.2017
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Das mag ja alles sein, doch wo kommt denn unser Palmöl her, dass als Fett in fast allen verarbeiteten Lebensmitteln vorkommt?
Vor wenigen Jahren verarbeitete die Lebensmittelindustrie überwiegend heimische Pflanzenöle, heute überwiegend Palmfett.
Die hier wachsenden Ölpflanzen, bzw. Anbauflächen sind wohl um den Markt für nachwachsende Energien zu decken, z. B. Ökotreibstoffe.
Das meisste was in der Ökobewegung als alternativ beworben wurde scheint letzten Endes doch nur einigen Großkonzernen zu dienen oder wurde und wird anderweitig ins Gegenteil pervertiert.
Mittlerweile bin ich skeptisch wenn etwas von einer größeren Bewegung als „gut“ propagiert wird. Denn die angeblich gemeinnützigen Organisationen sind oft die unterwanderten NGOs.
Lieber schauen, was man selbst vermeiden, weiter verschenken, tauschen oder mit einfachen Mitteln selbst ersetzen kann.
Spart Geld und man fühlt sich viel unabhängiger. Oft ist es auch schonender für die eigene Gesundheit.