Gemäß den Experten muss die Erde etwa alle 40.000 Jahre damit rechnen, von einem Asteroiden getroffen zu werden, der einen Durchmesser von etwa 200 Metern besitzt. Von einem 50 Meter großen Brocken sogar etwa alle 850 Jahre.
Da verwundert es nicht, dass die Wissenschaftler in letzter Zeit immer häufiger ihren Blick zum Himmel richten und sich für solche mögliche Katastrophen vorbereiten wollen, indem sie die Einschläge am Computer simulieren.
Die britischen Forscher der University of Southampton, Lancaster University sowie Queen’s University Belfast haben ihre Modellstudie mit dem Titel »Population Vulnerability Models for Asteroid Impact Risk Assessment« auf dem Dokumentenserver für Preprints »arXiv.org« veröffentlicht, in der die möglichen Konsequenzen und Ausmaße eines Asteroideneinschlages vorgestellt werden, falls er beispielsweise auf die Hauptstädte Berlin und London stürzen sollte.
Die Wissenschaftler nutzten für ihre Studie die Software des Dopplerradarsystems »Asteroid Risk Mitigation Optimization and Research« (ARMOR) um ihre Computermodellierung durchzuführen. Damit simulierten sie einen den Einschlag eines kugelförmigen Asteroiden mit 200 Metern Durchmesser und einer Dichte von 3,1 Tonnen je Kubikmeter.
Ein solcher Felsbrocken würde dann bei einem Winkel von 45 Grad und einer Geschwindigkeit von 20 km/sec auf der Erde aufschlagen.
Falls der Asteroid in Berlin mit seinen rund 6 Millionen im Umfeld lebenden Einwohnern einschlagen sollte, würde er gemäß dem Modell etwa 3,5 Millionen Menschen den Tod bringen. In London mit 13,9 Millionen Einwohnern inklusive seiner Randregionen würde der Himmelskörper sogar mindestens 8,7 Millionen Todesopfer fordern.
In beiden Städten würden zwar an der Einschlagstelle enorme Krater entstehen, doch die entscheidenden Faktoren für Zerstörung und Tod wären der mächtige Wind sowie die Einwirkung der Druck- und Hitzewelle.
In weiteren Szenarien wurde durchgespielt, wie die Folgen wären, wenn dieser Asteroid über der Stadt detoniert oder wenn der Einschlag einen Tsunami auslöst.
© Fernando Calvo für Terra-Mystica.Jimdo.com am 08.03.2017
Wirklich gefährlich werden Asteroiden für Erde und Menschen allerdings erst dann, wenn sie entweder statt in der Umlaufbahn der Sonne in der Erdumlaufbahn schweben oder beim Umkreisen der Sonne die Erdbahn kreuzen. Ganz besonders die Möglichkeit der Kreuzung mit der Erdbahn stellt eine Gefahr da, die tatsächlich dazu führen kann, dass ein Asteroid auf der Erde einschlägt.
Um vor solchen Ereignissen frühzeitig gewarnt zu sein, wird inzwischen systematisch nach Asteroiden gesucht, die sich in erdnaher Umlaufbahn befinden ebenso wie nach Asteroiden gesucht wird, die die Erdumlaufbahn kreuzen oder kreuzen könnten. In unregelmäßigen Abständen sind Ergebnisse dieser Beobachtungen den Nachrichten aus Zeitung, Internet und Fernsehen zu entnehmen, wenn darüber berichtet wird, dass ein Asteroid in einer Umlaufbahn fliegt, die zumindest theoretisch zu einer Kollision mit der Erde führen könnte (Tunguska-Ereignis: Studie widerlegt Meteoriteneinschlag – aus dem Nichts, Asteroid raste an Erde vorbei (Videos).
Die Überwachung funktioniert jedoch nicht immer, was dazu führt, dass relativ gefährliche Situationen erst spät bekannt werden. So kam es unter anderem im März 2009 dazu, dass die Asteroiden 2009 DD45 und 2009 FH in einer Entfernung von etwa 70.000 Kilometer an der Erde vorbei flogen. Im konkreten Fall war das nicht besonders gefährlich: Beide Asteroiden hatten einen Umfang, der nicht größer als fünfzig Meter war.
Dass es in naher Zukunft zu einem großen, die Zivilisation gefährdeten Einschlag eines Asteroiden kommt, gilt zwar als grundsätzlich unwahrscheinlich, allerdings kam es in der Geschichte der Erde bereits zu Einschlägen, die deutliche Wirkung zeigten: Der Vredefort-Krater in Südafrika ist hierfür ein Beispiel; in seinem Ursprung 320 Kilometer lang und 18 Kilometer breit entstand er bei einem Schlag vor etwa drei Milliarden Jahren.
Für Krater aus Einschläge, die mehrere Millionen Jahre her sind, gibt es einige Beispiele und selbst der jüngste bekannte Ort eines Einschlages weist bereits ein Alter von 5.000 Jahren auf: Im südwestlichen Ägypten schlug zu dem Zeitpunkt ein Meteorit – Meteoriten sind asteroidähnliche Objekte, die allerdings noch kleiner sind – ein und hinterließ einen 45 Meter tiefen Krater.
Übersicht aller erdnaher Asteroiden laut spaceweather.com
Literatur:
Exit Mundi: Die besten Weltuntergänge von Maarten Keulemans
Meteorite von Ludolf Schultz
Die Top 100 der größten Katastrophen
Das Erbe der ersten Menschheit von Klaus Seibel
Video:
Quellen: PublicDomain/weltuntergang.cc am 08.03.2017
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