Wohlhabende Amerikaner bereiten sich auf einen möglichen Kollaps der USA oder eine Revolution der Armen vor. Zu diesem Zweck erwerben sie Grundbesitz in Neuseeland. Dies berichtet das Magazin New Yorker. Das Vorhaben stößt vor Ort nicht immer auf Gegenliebe.
Laut Evan Osnos bereiten sich derzeit „Preppers“ – vom Englischen to prep: vorbereiten – aus Silicon Valley und New York auf einen „Zusammenbruch der Zivilisation“ vor.
Ein amerikanischer Hedgefonds-Manager, der zwei Häuser in Neuseeland besitzt, erzählt Osnos, dass er mindestens eine Dekade voller politischer Unruhen in den Vereinigten Staaten erwarte. PayPal-Mitgründer und Facebook-Investor Peter Thiel besitzt in dem Inselstaat ebenfalls Eigentum und beschrieb Neuseeland als „Utopia“ (Geheime Bunkeranlagen und der Kampf um Utopia (Video)).
Osnos sagte, es sei unklar, wie viele wohlhabende Amerikaner genau in Neuseeland aus Angst vor der Apokalypse Grundbesitz erwerben, während viele auch nur ein Ferienhaus dort wollten. Jedoch habe sich die Menge an Land, die sie gekauft hätten, in den letzten Jahren dramatisch vervielfacht.
Statistiken zeigen, dass Ausländer allein in den ersten zehn Monaten des Jahres 2016 über 3.500 Quadratkilometer Land in Neuseeland kauften, was mehr als vier Mal so viel ist wie in dem gleichen Zeitraum des Jahres 2010.
Der Mitgründer des Portals LinkedIN, Reid Hoffmann, sagte gegenüber dem New Yorker, dass Neuseeland das neue heiße Thema in den Chefetagen des Silicon Valleys sei.
Zu sagen „Ich kaufe ein Haus in Neuseeland“ ist wie ein Zuzwinkern der Art „Sag nichts mehr“. Wenn man einmal den Freimaurergruß gemacht hat, sagen sie: „Oh, weißt du, ich habe einen Makler, der alte Raketensilos verkauft, und die sind Atombunker und sehen irgendwie so aus, als ob es interessant sei, in ihnen zu leben“.
Andere Superreiche aus der Finanzwelt kaufen massiv Grundstücke auf Inseln im nordwestlichen Teil des Pazifiks, um in unterirdischen Bunkern Lebensmittel und Waffen für den Notfall zu horten. Zu ihrem Schutz wollen sie sogar paramilitärische Einheiten bilden.
Einige Milliardäre wappnen sich für den Ernstfall sogar mit Hubschraubern und Schnellbooten an privaten Anlegestellen, um möglichst schnell die Flucht vor dem wütenden Mob antreten zu können. In den Häusern stehen bereits gepackte Taschen bereit. Goldmünzen als Währungsersatz in Krisensituationen werden ebenfalls gehortet.
Hoffman schätzt, dass sich über die Hälfte der Silicon-Valley-Insider um Vorbereitungen zum Wechsel des Lebensmittelpunktes kümmerten – besonders seit in den letzten Jahren ein Anti-Eliten-Gefühl herangewachsen sei. Dieses sei verstärkt worden durch Ereignisse wie den Brexit und die Wahl Donald Trumps, fügte er hinzu.
Die Baufirmen, die sich auf Sicherheit spezialisiert haben, verzeichnen große Gewinne. Im US-Bundesstaat Indiana wurde ein Bunker für 80 Menschen gebaut. 2017 soll der Bau der Bunker für 5000 Menschen in South Dakota abgeschlossen werden.
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=o9g6zKf8U-A
Ist der Kollaps der Weltordnung erst einmal da, dann kann es verdammt schwierig werden, an Kontaktlinsen oder gar eine neue Brille zu kommen. Steve Huffman weiß das. Es ist der Grund, aus dem er sich im November vergangenen Jahres eigens einer Augenoperation unterzog, um seine Kurzsichtigkeit loszuwerden. „Ohne Sehhilfe“, das vertraute Huffman einem Reporter des US-Magazins „New Yorker“ an, „bin ich am Arsch.“
Steve Huffman ist 33 und Mitgründer sowie CEO der US-Online-Community „Reddit“. Und er ist einer von offensichtlich immer mehr vermögenden Unternehmern und Top-Managern vornehmlich aus der IT- und Finanzindustrie, die sich sehr konkret und mit viel Aufwand auf eine Art Weltuntergang vorbereiten.
Der „New Yorker“ beschreibt diese vitale Bewegung superreicher „Survivalists“ in einem ausführlichen Artikel. Demnach sorgt die gewaltige globale Ungleichverteilung von Vermögen, wie sie immer wieder angeprangert wird, inzwischen längst nicht mehr nur bei jenen für Unmut, die materiell eher weniger abbekommen haben. Vielmehr machen sich offenbar Milliardäre und Millionäre rund um den Globus zunehmend Sorgen, dass sich die Spannungen zwischen ihnen und dem ärmeren, zahlenmäßig aber weitaus größeren Teil der Bevölkerung irgendwann entladen könnten.
Das Ergebnis könnte ein Volksaufstand sein, eine Revolution wie einst in Russland, was auch immer. So viel steht für viele Superreiche jedenfalls offensichtlich fest: Wer im Moment des großen Knalls nicht richtig vorbereitet ist, guckt in die Röhre (Diese Apokalypse-Archen für die Elite bilden die größte private Bunker-Gemeinde der Erde (Video)).
Von Bogenschießseminaren und gepackten Koffern
Grund genug also für extrem wohlhabende Leute, sich Sorgen darüber zu machen, ob es mit der bestehenden Gesellschaftsordnung auf lange Sicht unverändert weitergehen kann. Wie Yishan Wong, Ex-Facebook-Mitarbeiter und früherer CEO von „Reddit“, im „New Yorker“ feststellt, sind vor allem viel IT-Gründer aus dem Silicon Valley in Kalifornien daran gewöhnt, Entwicklungen konsequent bis zu jedem möglichen Ende weiter zu denken.
Das unschöne Ergebnis – beispielsweise ein Kollaps des bestehenden Gesellschaftssystems – sei vielleicht nicht sehr wahrscheinlich, so Wong. Dafür berge es aber gewaltige Verlustrisiken – und wer die Möglichkeit habe, sorge eben dagegen vor. Auch Wong ließ sich übrigens seine Augen lasern, aus dem gleichen Grund wie Huffman.
Hier einige weitere Beispiel, wie die Vorbereitung auf den Ernstfall konkret aussehen kann: „Reddit“-Chef Huffman besitzt eigenen Worten zufolge einige Motorräder (weil, wie jeder weiß, im Falle des Weltuntergangs als erstes die Straßen verstopfen), eine Reihe von Waffen und Munition sowie Lebensmittel. „Damit kann ich in meinem Haus ein Zeit lang überleben“, so Huffman.
Antonio García Martínez, 40 und Ex-Facebook-Manager, kaufte sich laut „New Yorker“ zwei Hektar Land auf einer Insel im Nordpazifik. Wer glaube, ein Mann allein könne dem wütenden Mob im Ernstfall Paroli bieten, befinde sich im Irrtum, so Martínez. „Man muss dann eine lokale Miliz bilden“.
Dann ist da noch: Der Investmentprofi, auf den stets ein vollgetankter Hubschrauber wartet, der Venture-Capital-Manager, der als Fluchtort gleich mehrere Immobilien im Ausland erwarb (daheim stehen stets die gepackten Taschen bereit, für die gesamte Familie samt vierjähriger Tochter), oder der Ex-Yahoo-Vorstand, der zur Verteidigung seiner Vorräte an Wasser und Lebensmitteln eigens Unterricht im Bogenschießen nahm.
Video:
Fluchtpunkt Neuseeland
All diese Leute tauschen sich in privaten Facebook-Gruppen über alle möglichen Aspekte des Überlebenskampfes aus, so der „New Yorker“: Gasmasken, Bunker oder auch Orte, die sicher vor den Folgen des Klimawandels sind. Für besonders ängstliche gibt es bereits eine großzügige Luxuswohnanlage in Wichita, Kansas, gebaut in die Räumlichkeiten eines ehemaligen Atombunkers.
Dabei ist der Kampf arm gegen reich für die Überlebenskünstler offenbar nur eines von verschiedenen möglichen Endzeitszenarien: Eine Naturkatastrophe, ein Krieg, der Zusammenbruch der Lebensmittelversorgung, beispielsweise ausgelöst durch Hackerangriffe – die Liste denkbarer Auslöser für die Apokalypse ist lang.
In der Tech-Branche beispielsweise bereitet manchem offenbar auch die Entwicklung der künstlichen Intelligenz Sorgen. Tausende Menschen, die dadurch womöglich ihre Jobs verlieren, so die Befürchtung, könnten in Zukunft gegen die Branche auf die Barrikaden gehen.
Historiker David Engels: „Wir haben keine Chance, einen Bürgerkrieg zu vermeiden“
David Engels ist Experte für ein Fachgebiet, das selten Aufsehen erregt. Engels ist Althistoriker an der Freien Universität Brüssel.
Aber das hört sich langweiliger an, als es ist. Denn Engels eine These, die hochaktuell und erschreckend zugleich ist: Er sieht Parallelen zwischen dem Untergang der Römischen Republik und der EU.
Für die Nicht-Althistoriker: Die Römische Republik, mit Cäsar und Konsorten, ist nach etwa 500 Jahren kurz vor Christi Geburt gescheitert. Es folgte mit Augustus die Zeit der Kaiser. Die Zeit der Imperatoren.
Wie lange geben Sie der EU noch?
In 20 bis 30 Jahren wird Europa ein autoritärer oder imperialer Staat geworden sein, nach einer Phase bürgerkriegsähnlicher Zustände und Verfallserscheinungen. So lassen es jedenfalls die Analogien zwischen der gegenwärtigen Krise Europas und dem Übergang der späten römischen Republik in den Staat des Augustus erwarten.
Glauben Sie ernsthaft, es gibt dann kein Deutschland, Frankreich oder Griechenland mehr, keine Nationalstaaten?
Ja, und das Resultat mag durchaus effizient sein: Man sieht ja auch am Modell der Bundesrepublik oder der USA, dass sich ein starker Staat mit einer gewissen lokalen Autonomie in kulturellen und administrativen Fragen vereinen lässt. Ein geeintes Europa mit einem charismatischen Präsidenten, der bis auf die Ebene des Bürgers durchregieren kann, das scheint mir eine sehr wahrscheinliche Prognose. Bedenklich wird es nur, wenn sich dies, wie im augusteischen Rom, auf Kosten der Freiheit des Einzelnen vollzieht.
Mit dieser Idee, Herr Engels, stehen Sie ziemlich allein da. Sehen Sie sich doch die Tendenzen in Frankreich, in Polen, in den Niederlanden an. Überall fordern Menschen weniger statt mehr EU.
Der von mir vermutete Übergang wird leider auch nicht friedlich ablaufen. Ich rechne mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen, welche eine grundlegende gesellschaftliche und politische Neuformierung Europas erzwingen werden, ob wir das wollen oder nicht, ganz nach dem Vorbild der verfallenden Römischen Republik im ersten Jahrhundert vor Christus.
Welche Parallelen sehen Sie?
Die Gemeinsamkeiten sind so massiv, so augenscheinlich, und das schon seit Jahrzehnten, dass man fast fragen müsste, wo es keine gibt.
Nämlich?
Arbeitslosigkeit, Familienzerfall, Individualismus, Niedergang traditioneller Konfessionen, Globalisierung -damals in Form der Romanisierung, Bevölkerungsniedergang, Fundamentalismus, Migration, Verarmung, „Brot und Spiele“, Kriminalität, Polarisierung zwischen einer oligarchischen Politikerkaste auf der einen Seite und unzufriedenen „Populisten“ auf der anderen …
… alles Entwicklungen, die wir etwa in Polen, Frankreich, Italien und Deutschland sehen …
Genau. Dazu kommt: Der Westen hat wie die Römische Republik die bedenkliche Tendenz, sich mit der zivilisierten Menschheit an sich gleichsetzen zu wollen und die sogenannten „Barbaren“ in asymmetrischen Kriegen mit diesen Werten beglücken zu wollen. Diese Haltung hat gewaltigen Schaden angerichtet …
Die Römische Republik hatte Probleme, ihre neuen Provinzen zu kontrollieren. Auch die EU ist massiv gewachsen. Ist die EU zu groß geworden?
Problematisch ist vor allem, dass man das Augenmerk nur auf wirtschaftliche Ausdehnung gelegt hat. Somit wurde die Chance versäumt, eine innen-, sozial- und fiskalpolitische Union aufzubauen und die kulturelle Zusammengehörigkeit zu betonen. Aber ohne gemeinsame Identität keine Solidarität, und so kommt es denn zu solchen Verwerfungen wie der leidigen Debatte um die Deutschen, die angeblich für die Griechenland zahlen müssen. Kein Wunder, dass überall im Westen die Populisten und Nationalisten an Macht gewinnen, genau wie in Rom die „populares“: Genau wie die späte römische Republik sitzt auch Europa auf einem Vulkan, der jeden Moment ausbrechen kann.
Sie sind ein Pessimist.
Ich bin als Vater von zwei kleinen Söhnen der Letzte, der Bürgerkrieg oder Diktatur wünschen könnte. Aber seit ich 2011 mein Buch „Auf dem Weg ins Imperium“ geschrieben habe, haben sich alle vorhergesagten Parallelen mit der Geschichte der späten Republik planmäßig erfüllt. Das macht mir große Angst. Aber es wäre feige, die Augen zu verschließen, nur, weil man die Realität nicht wahrhaben will.
Haben wir eine Chance, den Bürgerkrieg zu vermeiden?
Nein. Ich glaube allerdings nicht an einen Krieg bewaffneter Bürgerlegionen, dafür ist unsere Politik zu wenig militarisiert. Ich rechne aber mit Vorstädten, die der staatlichen Kontrolle entgleiten. Mit Landstrichen, die von paramilitärischen, ethnischen oder religiösen Gruppen beherrscht werden. Mit überhand nehmender Kriminalität. Mit wirtschaftlichem Bankrott und völligem politischen Immobilismus. Die Bürger Europas werden sich dann mit Freuden dem ersten in die Arme werfen, der dem Kontinent einen funktionierenden Sozialstaat, Ruhe und Ordnung schenkt. So wie damals Kaiser Augustus.
Literatur:
Bunker aus dem Kalten Krieg: Wie Westdeutschland den 3. Weltkrieg überleben wollte von Christoph Lubbe
What if? Was wäre wenn?: Wirklich wissenschaftliche Antworten auf absurde hypothetische Fragen von Randall Munroe
BLUFF!: Die Fälschung der Welt von Manfred Lütz
Zutritt streng verboten!: Die 24 geheimsten Orte dieser Welt von Nick Redfern
Videos:
Quellen: PublicDomain/SPON/huffingtonpost.com/de.sputniknews.com/deutsch.rt.com am 31.01.2017
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Letzte Video-„Wir haben keine Chance, einen Bürgerkrieg zu vermeiden“-doch das wäre es, alles zu vermeiden, wenn das Ganze nicht so gewollt wäre wie es jetzt ist.Diese Ganzen Pläne ,egal welche z.B Wilson,Pike,Morgenthau,Hooten,Kaufmann,Nwo……..usw ….da kann man ja Satan gratulieren zu seinem Neuen zu Hause,wie schön er dann dort wohnt -Lieber Satan ,aber weißt du was ,egal wo du lebst ,du wirst immer in deinen eigenen Gefängnis leben,du wirst immer eine gequälte Seele haben,du wirst nie ein Herz besitzen du wirst nie lieben können,du wirst nie ein erfülltes Leben haben ,weil du nicht weißt wie das funktioniert,du wirst niemals die Seelen derer erhalten die lieben können,aber eines beherrscht Satan -modere Kriegsführung über Jahrzehnte hinweg,mehr kann er nicht .
Der Mann der das Atom zu spalten weiß,
aber keine Liebe im Herzen trägt ,
wird zu einem Ungeheuer
-Krishnamurti-