Weltweit wachsen die Städte rasant – oft auf Kosten besonders fruchtbaren Ackerlandes. Das Ausmaß dieses Verlustes von Anbaufläche wird gigantisch sein, haben Forscher nun ermittelt.
300.000 Quadratkilometer – nahezu die Fläche Deutschlands – wird sich voraussichtlich bis zum Jahr 2030 von fruchtbarem Ackerland in stark versiegelte Stadtfläche verwandeln, berichten Forscher um Bren d’Amour vom Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change in Berlin.
Für ihre Studie haben sie Prognosen über die räumliche Ausdehnung von Städten sowie Landnutzungsdaten ausgewertet. Vor dem Hintergrund eines steigenden Nahrungsbedarfs der wachsenden Weltbevölkerung sind die Ergebnisse sehr bedenklich. Bessere Städteplanung ist gefragt, um das Problem einzuschränken, mahnen deshalb die Forscher (Warum Kleinlandwirtschaft die Erde retten wird).
Die Ursache des Problems ist: Immer mehr Menschen der wachsenden Weltbevölkerung zieht es in die Städte – die Urbanisierung hat enorme Ausmaße erreicht. Durch den erhöhten Wohnraumbedarf dehnen sich die Städte folglich immer mehr ins Umland aus (Stadtluft schadet dem Gehirn: Landleben bevorzugt).
Leider handelt es sich bei diesem Umland oft um besonders ertragreiches Ackerland: Die globale Urbanisierung findet auf landwirtschaftlichen Flächen statt, die fast doppelt so fruchtbar sind wie der weltweite Durchschnitt (Wahnsinn and the City: Guideline durch psychische Störungen in einer Großstadt).
Die Urbanisierung schadet vor allem Asien und Afrika
Im Detail zeigte sich, dass der Verlust von Ackerland in Asien und Afrika besonders schwerwiegend ist: Afrika weist die höchsten Urbanisierungsraten auf, in Asien ist hingegen der absolute Anstieg der Stadtbevölkerung am stärksten. China wird der Analyse zufolge mit einem Viertel des globalen Verlusts von landwirtschaftlicher Fläche zu kämpfen haben: fast 80.000 Quadratkilometer (Weltweit nur noch zwei intakte Wälder übrig – Europas letzter Urwald bedroht (Videos)).
„Hotspots des Ackerlandverlusts liegen häufig in einem Flussdelta, etwa im Goldenen Dreieck des Jangtse bei Schanghai oder im Perlfluss-Delta bei Hongkong. Regional kann dieser Nahrungsmittelverlust nicht immer ausgeglichen werden. Das wiederum könnte Auswirkungen auf das Welternährungssystem haben“, sagt d’Amour.
Das Beispiel Indien zeigt allerdings, dass der Landnutzungskonflikt zwischen Verstädterung und Nahrungsmittelproduktion weltweit deutliche Unterschiede aufweist. „Vieles hängt von den individuellen Urbanisierungsdynamiken der Länder ab. In Indien vollzieht sich die Verstädterung beispielsweise langsamer und auf niedrigerem Niveau als in China. Das spiegelt sich in unseren Resultaten wider, die deutlich geringere Ackerlandverluste prognostizieren“, so d’Amour (Wie Rockefellers Erdölindustrie die Medizin, die Finanzen und die Landwirtschaft eroberte (Video)).
Bessere Planung ist gefragt
In Afrika werden vor allem Nigeria sowie die ohnehin stark unter Hunger leidende Region zwischen Burundi und Ruanda beim Viktoriasee betroffen sein, berichten die Forscher. Besonders macht sich die Urbanisierung außerdem in Ägypten bemerkbar: Das Land am Nil könnte bis 2030 gut ein Drittel seines Ackerlandes verlieren.
„Politische Entscheider auf kommunaler Ebene sind jetzt am Zug: Stadtplanung ist inzwischen zur Weltpolitik geworden“, sagt Co-Autor Felix Creutzig. „Die Stadtplaner können dazu beitragen, dass besonders Kleinbauern nicht ihre landwirtschaftliche Lebensgrundlage verlieren (Urban Gardening – Guerilla-Gärten in der Stadt).
Dazu könnte eine raumeffiziente Urbanisierung beitragen, die vorhandene produktive Landwirtschaft bewahrt, aber auch weiterhin Kleinbauern den Zugang zum städtischen Lebensmittelmarkt ermöglicht.“ (Welt ernähren und die Wälder retten – weniger Fleisch machts möglich)
Literatur:
Menschenzeit: Zerstören oder gestalten? Wie wir heute die Welt von morgen erschaffen von Christian Schwägerl
Kritik des Anthropozäns: Plädoyer für eine neue Humanökologie von Jürgen Manemann
Sepp Holzers Permakultur: Praktische Anwendung für Garten, Obst- und Landwirtschaft von Sepp Holzer
Quellen: PublicDomain/natur.de/Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) gGmbH am 02.01.2017
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Genau,da hat man es wieder,der “ Mensch “ macht das was er am besten kann-alles kaputt !