Ohne sie würden viele Pflanzen keine Früchte tragen: Bestäuberinsekten wie Bienen und Hummeln sind für die Natur, aber auch für uns überlebenswichtig. „Drei Viertel der weltweiten Pflanzennahrung profitiert von der Tierbestäubung“, erklärt Simon Potts von der University of Reading.
„Wir müssen die Bestäuber daher schützen, um auch unsere Nahrungsversorgung zu sichern.“ Doch diese so wichtigen Helfer sind in Gefahr: Pestizide, Parasiten, Monokulturen und Schadstoffe haben vor allem in Nordamerika und Europa zum rasanten Schwund der Bestäuberinsekten geführt.
Angesichts dieser bedrohlichen Lage schlägt ein internationales Forscherteam Alarm – und bietet gleichzeitig Lösungen an. Denn die Forscher haben einen Zehn-Punkte-Plan entwickelt, mit dem in Zukunft Bienen, Hummeln und Co vor dem weiteren Niedergang bewahrt werden könnten.
„Wir fordern die Regierungen auf, unsere Vorschläge anzusehen und zu überlegen, ob sie nicht diese Änderungen einführen wollen, um Bestäuberinsekten zu fördern und zu schützen“, sagt Lynn Dicks von der University of East Anglia.
Pestizide und Vielfalt im Fokus
Ein Schwerpunkt des Zehn-Punkte-Plans sind Pestizide und andere Agrochemikalien. „Eine Verschärfung der internationalen Richtlinien zum Pestizideinsatz sollte Priorität haben“, sagt Dicks.
„WHO und FAO haben Jahre daran gearbeitet, einen globalen Verhaltenskodex für das Pestizidmanagement zu erarbeiten, aber viele Länder halten sich nicht daran. Das bedeutet, dass noch immer verbreitet Pestizide eingesetzt werden, die für Bienen, Vögel und selbst Menschen giftig sind.“ (Bayer AG stellt »Verhütungsmittel« für Bienen her)
Ein weiterer Fokus liegt auf einer naturnäheren, vielfältigeren Felderwirtschaft. „Die Landwirtschaft ist zwar in Teilen für den Rückgang der Bestäuber verantwortlich, sie kann aber auch Teil der Lösung sein“, so Dicks.
„Sie kann die Landschaft so bewirtschaften, dass sie Bestäubern Nahrung und Zuflucht gibt – solche Praktiken sollten gefördert werden.“ (Bienen: Pestizide im Honig – Forscher entdecken neuen Neonikotinoid-Mechanismus (Video))
Konkret sind die zehn Punkte:
- Verschärfung der Kontrollstandards für Pestizide
- Förderung von integriertem Pflanzenbau. Bei dieser Praxis werden Pestizide nicht mehr vorbeugend eingesetzt, wie bei der konventionellen Landwirtschaft üblich, sondern nur bei konkretem Befall der Pflanzen.
- Gezielte Entwicklung von Anreizen, beispielsweise durch Versicherungsmodelle, die Landwirte dazu animieren, biologische Methoden statt Agrochemikalien einzusetzen.
- Bei Bewertung und Zulassung von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen müssen künftig auch indirekte und nichttödliche Auswirkungen auf die Natur berücksichtigt werden.
- Unterstützung für vielfältige, nicht auf Monokulturen beruhende Felderwirtschaft, beispielweise in Form von Subventionen.
- Einrichtung und Erhaltung einer grünen Infrastruktur in ländlichen und urbanen Umgebungen. Diese besteht aus einem Netzwerk von insektenfreundlichen Lebensräumen, die Bienen und Co Rückzugsräume und Verbreitungskorridore bieten.
- Bestäubung sollte stärker in der Ausbildung und in Informationssystemen für Landwirte berücksichtigt werden. Nur wenn sie die Bedeutung der Bestäuberinsekten auch für ihren Ertrag kennen, werden sie ihre Praxis entsprechend anpassen.
- Bessere Langzeit-Überwachung der Bestände von Bestäubern und der Bestäubung.
- Gezieltes und kontrolliertes Einsetzen von Bienenstöcken und anderen vom Menschen gemanagten Bestäubern.
- Mehr finanzielle Förderung der Forschung zu ökologischer und naturgerechter Landwirtschaft
„Wir hoffen, dass wir mit diesem Maßnahmenplan die Entscheider zum Handeln animieren können, bevor es zu spät ist“, betont Potts. Ob allerdings die Politik die Warnungen und Vorschläge der Wissenschaft ernst nimmt und umsetzt, bleibt abzuwarten.
Literatur:
Saat der Zerstörung. Die dunkle Seite der Gen-Manipulation von F William Engdahl
Schwarzbuch Markenfirmen: Die Welt im Griff der Konzerne von Hans Weiss
Unser tägliches Gift: Wie wir uns langsam aber sicher vergiften von Dr. Elena Krieger
Tödliche Ernte: Wie uns das Agrar- und Lebensmittelkartell vergiftet von Richard Rickelmann
Quellen: PublicDomain/natur.de/University of East Anglia am 25.11.2016
Weitere Artikel:
Bayer AG stellt »Verhütungsmittel« für Bienen her
Bienen: Pestizide im Honig – Forscher entdecken neuen Neonikotinoid-Mechanismus (Video)
Greenwashing: „The bee-killer“ Chemiekonzern Bayer spielt „Retter der Bienen“
Und täglich lockt das Glyphosat: Diesmal am Morgen in Wattepads und Wattestäbchen
Bedrohte Welt der Bienen: Wenn das Summen verstummt
Glyphosat: Umstrittenes Herbizid boomt weiter – Trauriger Rekord (Video)
Das Ende der Bienen: Weltweite Auswirkungen der giftigen Pestizide
Aussterben der Bienen wäre für den Menschen fatal
Massentiersterben – Forscher tappen im Dunkeln (Videos)
Monsanto’s Round Up: Ab jetzt auch in Honig erhältlich
Greenpeace: Die Propagandafabrik – Schwindelfeldzug zur Sicherung des Geldregens
Pestizide wirken auf Bienen wie Nikotin auf Menschen
Massensterben in Kalifornien: Ein roter Teppich aus abertausenden Krebsen (Video)
US-Regierung will massenhaftes Bienensterben stoppen
Pestizide machen Spermien schlapp
Mehr Autismus durch Pestizide – Dumm durch Chemikalien
Pestizide machen Bienen orientierungslos: Ey Mann, wo ist mein Stock?
Das Anthropozän – Der Mensch und die Tiere
Gigantische Tierliebe: Pottwale adoptieren behinderten Delfin (Video)
Lichtverschmutzung: Kunstlicht hemmt Pflanzen- und Tierwachstum
Schlagloch Tierhaltung: Geboren und geschreddert
Schweine für den Müllcontainer: Warum es zu viel Fleisch gibt (Video)
Tierhaltung: Drohne fliegt über eine Schweinefarm und filmt Verstörendes (Videos)
Es stinkt zum Himmel: Wie Schweinegülle unser Grundwasser gefährdet
Standpunkt Fleisch: Du sollst nicht töten
Lieber länger leben: Intermittierendes Fasten scheint lebensverlängernde Wirkung zu haben
Bio-Skandale: Verrückt vor lauter Eierlegen
Tierversuche in der ALS-Forschung: Stellungnahme zur Ice Bucket Challenge
Schulessen: Zu viel Fleisch und zu wenig Gemüse aufgetischt
Hybriden der Zukunft: Kreuzungen von Mensch und Tier
Promis veranstalten Massaker in Wildsaugehege: “Das hat mit Jagd nichts zu tun”
Statistik für Deutschland: Fast einem Drittel der Tierarten geht es schlecht
UV-Blitze: Hochspannungsleitungen stören Tierwelt (Video)
Bis zum letzten Fang: Das Geschäft mit dem Fisch (Videos)
Gütesiegel-Betrug mit Fleisch von Neuland
Russland stoppt Import von EU-Schweinefleisch
Lebensmittel-Importe: China auf deutschen Tellern (Video)
Ferkel in Deutschland – massenhaft brutal erschlagen (Video)
Es stinkt – Tiere können weder auf Politiker noch auf Verbraucher hoffen
Massensterben: Millionen von toten Tieren weltweit
Vorwürfe gegen Tierrechtsorganisation: Peta tötete Zehntausende Tiere
Warum 2013 kein gutes Jahr für unsere Vögel ist
Plastik-Fische vor Müll-Inseln
Kälte in Deutschland: Zugvögel fliegen wieder nach Süden
Massensterben der Silberkarpfen in Thüringen gibt Rätsel auf
Transgene Nahrungsmittel-Matrix: Blinde Kühe im Koma, unfähig zu leiden
Elektrische Felder im Stock – Wie Bienen kommunizieren
Tiersterben: Millionen Heringe in Island verendet – Tonnen an toten Garnelen in Chile
Angeschwemmter Pottwal: Vollgestopft mit Plastikmüll
Plastik-Müllstrudel in den Meeren wachsen weiter
USA: BP belügt den Kongress, die Öffentlichkeit und die Welt
Peru sperrt Strände nach Massensterben
China: Schon 13.000 Schweine-Kadaver aus Fluss gefischt
Warum die Umweltorganisation Greenpeace die Existenz von Chemtrails an unserem Himmel bestreitet
Mauretanien zieht Plastiktüten aus dem Verkehr
Immer mehr Plastikmüll in der Arktis
Globales Tiersterben geht weiter
Rangliste zeigt Problemzonen der Weltmeere
Australien: Mehr als 90 Wale und Delfine gestrandet
Vögel des Südpazifiks starben durch Menschenhand
Warum Fleischkonsum für Millionen Tote verantwortlich ist
Britisches Empire: Untergang des Hauses Windsor und die Rolle des WWF zwecks Neokolonialismus
Das was hier abgeht regt mich die Ganze Zeit schon auf,so ein Bullshit alles platt zu machen,ich werde im Frühjahr auch etwas unternehmen und wenn es nur für mich ist-Blumen pflanzen für Bienen usw ,ich habe die Nase gestrichen voll ;ich liebe die Tiere so wie die Natur wer dieses nicht kann es nicht nötig hat oder nicht in der Lage ist ,der ist einfach nur bedauerlich .