Die Stadtwohnung, das Reihen- oder Einfamilienhaus, eine Garage oder ein Carport, Kellerabteil oder eine großzügige Abstellkammer für all die Dinge, die man nicht immer braucht. So sieht das „Mainstream-Wohnen“ aus.
Doch es gibt Wohnmöglichkeiten jenseits der Konvention, wo ausladende Wohnflächen nicht von Bedeutung und vollgestopfte Räume nicht möglich sind, sondern Schlichtheit, Bescheidenheit und Einfachheit zählen. Wir stellen im Folgenden drei Möglichkeiten vor, aus den üblichen Mustern auszubrechen.
(Titelbild: Das Tiny House „Vista“ von US-Hersteller Escape Homes verfügt über großzügige Panoramafenster und eine Glastür. Das Resultat: jede Menge Tageslicht auf kleinster Fläche. Wer sich für das etwas über 6 Meter lange, mobile Minihaus entscheidet, bekommt für einen Preis von rund 42.000 Euro knapp 15 Quadratmeter Wohnfläche – Küche, Bett, Essbereich und Aufbewahrungsmöglichkeiten inklusive. Die Ausstattung kommt eher spartanisch daher, durch viel helles Holz und die großen Fenster wirkt das Haus dennoch gemütlich)
Das Tiny House Movement
Das Tiny House Movement hat seinen Ursprung in den USA und weckt spätestens seit Anfang des Millenniums das Interesse von immer mehr Menschen, die sich bewusst gegen die, die in den USA doch sehr häufig zu findenden, opulenten Eigenheime, gegen Statussymbole und Konsumzwang entscheiden wollen (Ihr wollt ein Mini-Haus? Das müsst ihr wissen, bevor ihr euch ein Minihaus kauft).
Der Trend geht – zum einen aus ökologischen Erwägungen, aber auch aus finanziellen Gründen zu kleineren Häusern und einer nachhaltigeren Lebensweise. Ein „Tiny House“ hat in der Regel eine Wohnfläche von bis zu 20 qm, „Small Houses“ bis zu 55 qm und sind nicht nur hinsichtlich der Anschaffungskosten günstig, auch laufende Kosten wie z.B. Heizkosten halten sich aufgrund der Größe eher niedrig.
Auch wenn die Anschaffungskosten gering sind, muss nicht an Qualität und Design gespart werden. Viele Tiny Houses sind auch architektonisch betrachtet wahre Hingucker, werden mit qualitativ hochwertigen und umweltfreundlichen Materialien gebaut und auch das Interior Design ist stylisch.
In großen Metropolen wie Tokio stehen Architekten vor der Herausforderung des Platzmangels und lösen diese Probleme oftmals durch Nachverdichtung mit Small Houses. Doch welche Möglichkeiten gibt es hierzulande, wenn man minimalistisch, kostengünstig und gleichzeitig mit einem eigenen Dach über dem Kopf wohnen möchte?
(Tiny House in Nada, Japan)
Das Tiny- und Minihaus
Auch in Deutschland gibt es mittlerweile einige Anbieter von Mini- und Kleinhäusern. Die Palette reicht von den typischen Tiny Houses auf Rädern, über Modulhäuser ab 30 qm Wohnfläche bis zu kleinen Einfamilienhäusern ab 80 qm Wohnfläche.
Bezüglich der Anschaffungskosten kalkuliert man im Minihaus-Bereich am besten mit der Faustregel von € 2.000 pro Quadratmeter Wohnfläche. Wer also kein üppiges Budget hat – oder dieses lieber in ein großes Grundstück steckt, als in mehr Wohnfläche -, der wird sich am ehesten für die kleinsten Modelle interessieren.
(Minihaus-Konzept von Tischlerei Bock)
Gut konzipierte Tiny Houses sind ideale Beispiele, wie sich alle wichtigen Bereiche des Lebens auf kleinstem Raum unterbringen lassen: Schlafbereich, Bad, Kochnische und Sitzecke. Es gibt viele Möglichkeiten und Angebote, das Interieur dieser Häuschen nach eigenem Geschmack und Bedürfnissen zu gestalten – alternativ wagt man sich selbst an den Innenausbau.
Tiny Houses sind mobil und vielseitig, man kann sie als Rückzugsort und Zweitwohnsitz im Grünen nutzen oder gleich zu seinem Erstwohnsitz erklären – immer vorausgesetzt, dass die vor Ort geltende Bauordnung dies zulässt. Auch gibt es die Möglichkeit, im Tiny House komplett autark zu wohnen – ein Wohngefühl, das man heutzutage ansonsten kaum mehr genießen kann (Alternatives Leben: Mini Haus auf Rädern (Video)).
(Stelzenhaus von WAIPOL)
Das Gartenhaus
Das Gartenhaus ist ein guter Kompromiss, wenn ein größeres Grundstück mit einem eben solchen Altbestand vorhanden ist, das Baufenster aber kein größeres Gebäude zulässt. Gartenhäuser dienen in der Regel eher als Abstellraum oder Partyhütte und doch haben sie großes Potential: Sie können Rückzugsort im eigenen Garten sein oder Gästezimmer.
Wenn man jedoch fest in sein Gartenhaus ziehen möchte, gibt es einige Regularien zu beachten, denn da kann die Bürokratie leicht für Stolpersteine sorgen. Bereits für den Bau eines Gartenhauses muss man entsprechend der Bauordnung der meisten Bundesländer bereits eine Baugenehmigung einholen.
Wenn es sich um ein Grundstück im Außenbereich handelt, ist so ein Projekt überdies vielerorts nicht genehmigungsfähig. Um dagegen ein bestehendes, genehmigtes Gartenhaus zu Wohnzwecken zu nutzen, bedarf es eines Antrags auf Umnutzung. Weitere Informationen zu den rechtlichen Bedingungen und zur Umsetzung finden sich hier (Alternatives Leben: Warum Gartenlauben das perfekte Zuhause sind (Videos)).
Das Baumhaus
Ein Baumhaus ist etwas für ganz Abenteuerliche oder Junggebliebene – und ist, bei solider Ausführung – beileibe nicht die günstigste der hier vorgestellten Lösungen … Das Baumhaus wird vielen noch aus Kindertagen bekannt sein und vielleicht hat auch der ein oder andere immer den Wunsch gehabt, in seinem Baumhaus zu leben (Mitten in der Natur: Ein Mini Haus für nur 9.800 Euro).
Ein Baumhaus bedeutet maximalen Rückzug, man befindet sich fernab von allem anderen, über dem Boden, in einem Baumwipfel mitten im Grünen und kann alles überblicken. Es wohnt sich darin wie in einer eigenen Welt und das ist der spezielle Charakter des Baumhauses, der selbst noch im Erwachsenenalter attraktiv erscheint. Wer kann schon von sich selbst behaupten, ein Baumhaus zu besitzen, in dem man tatsächlich wohnen kann?
Allerdings: Für Baumhäuser – sofern sie ein Dach besitzen und geschlossen sind – gelten oftmals noch strengere Bauvorschriften als für Gartenhäuser, da nicht nur die Bauordnung zu beachten ist, sondern auch der Naturschutz. Baumhäuser sind in der Regel nur dann verfahrens-/genehmigungsfrei, wenn sie lediglich Hochsitzcharakter haben.
Fazit
Auch aufgrund der Ähnlichkeit zu konventionellen Kleinhäusern wird man bei Plänen für die Errichtung eines Minihauses oder eines zu Wohnzwecken nutzbaren Gartenhauses mit dem meisten Entgegenkommen beim Bauamt rechnen können.
In jedem Fall lohnt sich bereits im Vorfeld die Kontaktaufnahme zum zuständigen Sachbearbeiter auf der Gemeinde bzw. im Bauamt, um zu eruieren, wie sich das Bauvorhaben – ggf. mit kleineren Anpassungen – problemlos genehmigen lässt.
Literatur:
Die besten Einfamilienhäuser aus Holz von Wolfgang Bachmann
Kleine Häuser – große Wohnarchitektur: Die Besten der Besten. Häuser Award von Bettina Hintze
Das große Buch der Selbstversorgung von Dick Strawbridg
Das Ende der Großen: Zurück zum menschlichen Mass von Leopold Kohr
Quellen: PublicDomain/tiny-houses.de/roomido.com am 05.12.2016
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Lieber einen Lebensunterhalt erschaffen, der nur von Post, Paket und Internet abhängt und dann eine leerstehende Wohnung oder ein kleines Häuschen auf dem weiten Land mieten! Immer mehr Anwesen verfallen, weil es die Menschen in Ballungsräume zieht, wo sie für kleine Löcher große Mietpreise berappen müssen!
Geht es noch verrückter? Wohl kaum!
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