Buddhismus gilt als sanfter und freundlicher Glaube. Doch die Klöster in Thailand werden derzeit von einer Reihe Skandale erschüttert: Es geht um Korruption, Spendenunterschlagung, Drogen und Sex. Die Staatsmacht traut sich nicht durchzugreifen.
Aus dem Tempel dringen die Gesänge und Gebete der Mönche – draußen vor der Tür steht die Polizei mit einem Haftbefehl für den Abt wegen Unterschlagung, Betrugs, Geldwäsche. Doch davon wollen seine Anhänger nichts wissen, die sich zu Hunderten in weißen Gewändern vor dem Kloster versammelt haben, um den Abt zu schützen.
Für die Gläubigen ist Phra Dhamachaya ein heiliger Mann. „Der Tempel hat mich den Sinn des Lebens gelehrt“, sagt ein Gläubiger. „Es geht um Glück, das Glück tief in mir drin, das erreiche ich durch Meditation. In diesem Tempel geht es um Meditation – und sonst nichts.“
Umgerechnet elf Millionen Euro an Spendengeldern soll der gierige Geistliche über die Jahre unterschlagen haben. Der Abt habe das Vertrauen der Gläubigen missbraucht, sagt sein früherer Vertrauter Mano Laovanavich. Familien seien ins Elend gestürzt, weil sie ihm ihr gesamtes Geld gegeben hätten.
Das Urteil des enttäuschten Anhängers: „Wenn Sie die Schurken der beiden Filme „Matrix“ und „Star Wars“ in einem Menschen kombinieren würden, dann hätten sie den Abt Phra Dhamachaya.“(Zen-Buddhismus, Nationalismus und Krieg: Eine unheimliche Allianz (Videos))
Staatsmacht greift nicht durch
Der Haftbefehl gegen den Abt wird nicht vollstreckt, unverrichteter Dinge zieht die Staatsmacht wieder ab. Bilder von uniformierten Bewaffneten gegen Mönche – davor hat selbst die Militärjunta in Bangkok Angst. Buddhas Lehre von der Suche nach Erleuchtung ist in Thailand eine Macht, mit der sich niemand gern anlegt. Und Macht korrumpiert.
Korruption, Geldwäsche, Trunkenheitsunfälle mit Luxuskarrossen, Sexaffären – die Liste der jüngsten Skandale ist lang. Erst kürzlich wurde der berühmte Tigertempel geschlossen. Mönche boten hier dem bedrohten König des Dschungels angeblich eine Zuflucht. Doch in Wahrheit florierte ein profitabler Schwarzhandel mit illegalen Tigerprodukten, die in Thailand für ihre Heilkräfte geschätzt sind (Internet: Thailands Junta schränkt Meinungsfreiheit weiter ein).
(Der Abt des Tempels soll mit Körperteilen toter Tiger gehandelt habe)
Morddrohungen gegen Kritiker
„Wir müssen offen über Missstände sprechen und finanziell transparenter werden“, forderte Laovanavich, als er noch im Tempel arbeitete. Doch er stieß auf taube Ohren: „Der Abt schaute mir tief in die Augen und fragte: ‚Weißt du, wer ich bin? Wenn du glaubst, ich bin nur der Abt dieses Klosters, liegst du falsch.‘ Dieser Blick war sehr gruselig – er wollte mich wohl überzeugen, dass er die Inkarnation von Buddha ist. Aber das konnte ich nicht akzeptieren.“
Die etwa 300.000 thailändischen Mönche genießen viele Privilegien. In Bussen und U-Bahnen gibt es reservierte Plätze für sie, an Flughäufen eigene Check-in-Schalter, sie dürfen kostenlos studieren (Ohne Moral: Religion macht Kinder unsozialer).
Laovanavich ruft seine Glaubensbrüdern auf, wieder mehr Demut zu zeigen. Buddha sei auch sein Leben lang zu Fuß gegangen. Er hat Schmähbriefe und Morddrohungen bekommen, der thailändische Rat des Buddhismus forderte von ihm „Respekt vor den Traditionen“.
Ein menschliches, kein religiöses Problem
Steckt der Buddhismus in Thailand in der Krise? Der Kritiker schüttelt den Kopf. Jede Religion habe gute und schlechte Menschen. Man müsse sich bloß manche schändlichen katholischen Priester anschauen (Sexuelle Gewalt und Religion: Die katholische Kirche in Deutschland). „Nein“, sagt Mano Laovanavich entschieden: „Das ist kein religiöses Problem – es ist ein Problem mit bestimmten Leuten!“
Literatur:
Nazis auf der Flucht: Wie Kriegsverbrecher über Italien nach Übersee entkamen von Gerald Steinacher
Vatikan AG: Ein Geheimarchiv enthüllt die Wahrheit über die Finanz- und Politskandale der Kirche von Gianluigi Nuzzi
Persilscheine und falsche Pässe. Wie die Kirchen den Nazis halfen. von Ernst Klee
Alles muss ans Licht: Das geheime Dossier über den Kreuzweg des Papstes von Gianluigi Nuzzi
Quellen: PublicDomain/tagesschau.de am 28.06.2016
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Sehr geehrte Damen und Herren von der Pravda . 08.07.2016
Ich denke, das Problem Dhamma Chayo (den Rest Ihres Artikel laß ich beiseite, der ist harmlos und regelt sich durch den Sangkha selbst), ist nicht so einfach zu lösen wie bei Ihnen neulich in der Ukraine. Da schickt man ein paar Soldaten hin und beklagt hinterher einige Tote mehr oder weniger. Was macht das schon.
Hier geht es aber um die eigenen Menschen, um thailändische Brüder und Schwestern. Meinen Sie nicht, Prayuth hätte sich nicht auch die „Ukraine-Lösung“ durch den Kopf gehen lassen? Das war ja die große Sorge von Laohavanich: „Ich denke, dass Herr Prayuth sehr hart über diese Möglichkeit, auf diese Art in die Gemeinschaft einzudringen, nachdenkt. Aber es könnte dann eine Nacht des Blutvergießens werden. Das ist ein Alptraum und zu riskant…“
Hier scheinen mir doch eher die Überlegungen Caesars zutreffender zu sein: “Warum sollte Er (Caesar selbst, dritte Person Singular) schließlich das Glück versuchen und auf die Probe stellen? Und das noch besonders, da es nicht weniger die Pflicht eines Feldherrn sei, durch die Einsicht zu siegen, wie durch das Schwert.“ (Caesar, Bürgerkrieg, Kap. LXXII (72))
Aber damit ist das Problem Dhamma Chayo noch nicht gelöst. Es bedarf einer bestimmten Taktik, um hier einen zufriedenstellendes Konzept anzuwenden. Die Gefahr, die von der von Ihnen geschilderten Sekte „Dhamma Khaya“ ausgeht ist nicht zu unterschätzen und wird mit jedem Tag größer. Lesen Sie hierzu die Ausarbeitung von Mano Mettanando Laohavanich; wenn Sie Ihnen noch nicht bekannt sein sollte. „Die esoterische Lehre des Wat Phra Dhammakaya“
http://www.satinanda.de/thema-01/esoterisch%20dhammakaya.htm
Was mich daran so erschütternd nachdenklich gestimmt hat, ist der Abschnitt über Hitler, der vom Abt Dhamma Chayo auf das höchste Podest gestellt wird, als einer nachzueifernden Ikone. Diesem unfaßbaren Verbrecher, der für über 20 Millionen Tote verantwortlich ist, für welches unvorstellbare Leid dieses Wesen des absolut Bösen, Finsteren und Dunklem in seinem Wahnsinn zeichnet. Hier muß alles getan werden, um auch nur den leisesten Hauch einer versuchten Annäherung an diese verbrecherische, schwärzeste Antimaterie auszuschließen. Die esoterische Lehre der Sekte des Dhammakaya, vertreten durch Dhamma Chayo ist nicht nur ein Problem Thailands. Dieses Krebsgeschwür hat schon überall auf der Welt Metastasen gebildet.
„…Noch ist er fruchtbarlich, der Schoß, aus dem es kroch…“ (Brecht, DER AUFHALTSAME AUFSTIEG DES ARTURO UI)
Mit freundlichen Grüßen, Bönaadt