Agent Orange ist die militärische Bezeichnung eines chemischen Entlaubungsmittels, das die USA im Vietnamkrieg großflächig zur Entlaubung von Wäldern und zum Zerstören von Nutzpflanzen einsetzten.
Die US-Streitkräfte setzten es im Januar 1965 erstmals im Rahmen der Operation Ranch Hand ein, um der feindlichen Guerillabewegung FNL („Vietcong“) die Tarnung durch den dichten Dschungel zu erschweren und deren Nahrungsversorgung zu stören. Es wurde von Flugzeugen oder Hubschraubern aus großflächig versprüht.
Da das Herbizid herstellungsbedingt mit 2,3,7,8-Tetrachlordibenzodioxin (TCDD) verunreinigt war, erkrankten infolge viele hunderttausend Bewohner der betroffenen Gebiete und bis zu zweihunderttausend US-Soldaten.
TCDD ist der giftigste Vertreter der Dioxine. Es wirkt unter anderem fetotoxisch (teratogen), schädigt also das ungeborene Kind im Mutterleib, und ist sehr persistent, das heißt, es verbleibt lange Zeit in der Umwelt (Agent Orange: Opfer des Vietnamkriegs in der vierten Generation (Video)).
Die andauernde Belastung der vietnamesischen Bevölkerung mit Dioxin wird in Zusammenhang mit dem – bis in die Gegenwart – drastisch erhöhten Auftreten schwerer Fehlbildungen bei Kindern, Krebserkrankungen, Immunschwächen und einer größeren Zahl weiterer Erkrankungen gebracht.
2002 litten nach Schätzungen des Roten Kreuzes etwa eine Million Vietnamesen an gesundheitlichen Schäden durch Spätfolgen von Agent Orange, darunter sind etwa 100.000 Kinder mit angeborenen Fehlbildungen (Entlaubungsmittel im Vietnamkrieg: Das dunkle Vermächtnis von „Agent Orange“ (Videos)).
Agent Orange wurde unter anderem von den US-Firmen Dow Chemical und Mobay, einem Gemeinschaftsunternehmen von Monsanto und der Bayer AG, hergestellt und geliefert. Wegen des enormen Bedarfs kam es bald zu Lieferschwierigkeiten.
Zwischenprodukte für die Herstellung von Agent Orange wurden auch von der deutschen Firma Boehringer Ingelheim und vom tschechoslowakischen Unternehmen Spolana bezogen.
Laut einem Artikel des Nachrichtenmagazins Der Spiegel von 1991 lieferte Boehringer Ingelheim 1967 eine Menge von 720 Tonnen Trichlorphenolatlauge an Dow Chemical. Der Einsatz von Agent Orange erreichte seinen Höhepunkt in der intensivsten Phase des Krieges in den Jahren 1967 und 1968.
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=saeFpUd3L-s
Mobay
Die Mobay Chemical Corporation war eine Joint Venture zwischen der Bayer AG und Monsanto mit Sitz in Pittsburgh, Pennsylvania. Mobay wurde 1954 gegründet, als Monsanto Lizenzen von Bayer erwerben wollte, um Polyurethanschäume in den USA herstellen zu können (Pharma-Öl-Kartell steckt hinter dem 2. Weltkrieg (Vortrag)).
Bayer schlug dagegen ein Gemeinschaftsunternehmen vor. Nach einem Antitrust-Verfahren veräußerte Monsanto 1967 seinen Anteil an Bayer, sodass die Mobay Chemical Co. eine 100%ige Tochter von Bayer wurde. 1992 ging Mobay in Miles Laboratories, einem weiteren Tochterunternehmen von Bayer, auf.
Mobay produzierte die Insektizide Fenamiphos und Isofenphos. Mobay war auch einer der Lieferanten, die Dioxin-verseuchte 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure für die Herstellung von Agent Orange, welches in Operation Ranch Hand von 1962 bis 1972 versprüht wurde, lieferten.
1990 weigerten sich Mobay and Occidental Chemical Corporation das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten mit Thionylchlorid, welches zur Herstellung von Sarin genutzt werden sollte, zu beliefern.
Protestplakate gegen Bayer und Monsanto: Mach die Welt, wie sie dir gefällt
Zwei Horrorgestalten blickten einem düster entgegen: „Kein Mega-Konzern aus Bayer und Monsanto!“, war auf den Schildern rund um den Konzernsitz des Chemieunternehmens Bayer in Leverkusen zu lesen (Nach Nigeria, jetzt Burkina Faso: Monsanto verliert, Bauern gewinnen!).
Vergangene Woche hatte die BürgerInnenbewegung Campact hier Plakate durch das Außenwerbungsunternehmen Ströer aufhängen lassen. Nun seien diese frühzeitig entfernt worden, meldet die Organisation – aufgrund von Beschwerden, habe ihnen das Unternehmen mitgeteilt. Campact hat den Chemieriesen im Verdacht: „Wir glauben, das ist der Konzern selber gewesen oder jemand aus dem Konzernumfeld“, sagt Campact-Campaigner Gerald Neubauer (Monsanto kooperiert mit WWF um Amazonas in riesige Gen-Soja-Plantage umzuwandeln (Video)).
(Eine andere Campact-Aktion: Ärzte gegen Glyphosat)
Die Plakate richteten sich gegen eine geplante Übernahme des weltgrößten Saatguthersteller Monsanto durch Bayer. Mitte Mai hatte Bayer Monsanto ein Übernahmeangebot von 62 Milliarden US-Dollar gemacht. Schon damals hatte es Kritik an einer möglichen Fusion gegeben.
Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre lehnt die Fusion der beiden Global Player beispielsweise ab. Durch sie werde es noch schwieriger werden, etwas gegen Gentechnik zu unternehmen (Monsantos Untaten rächen sich).
Literatur:
Unser tägliches Gift: Wie wir uns langsam aber sicher vergiften von Dr. Elena Krieger
Tödliche Ernte: Wie uns das Agrar- und Lebensmittelkartell vergiftet vonRichard Rickelmann
Quellen: PublicDomain/Wikipedia/recentr.com am 24.05.2016
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„According to the article, the VA estimates that there may be as many as 200,000 US veterans who are suffering from Agent Orange-related illnesses. But according to a court case brought on behalf of Vietnamese victims, which was dismissed by a US Federal District Judge who ruled that there was “no basis for the claims,” there are at least three million Vietnamese, and possibly as many as 4.8 million, who are suffering the same Agent Orange-related illnesses as American veterans and their children. It is estimated that as many as 800,000 Vietnamese in the country’s south currently suffer from chronic health problems due to Agent Orange exposure, either to themselves, or to a parent or grandparent.“
http://www.huffingtonpost.com/dave-lindorff/agent-orange-in-vietnam-i_b_322482.html