Gemüse auf dem Balkon: Fünf Profi-Tipps für urbane Gärten

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Sie möchten gerne ihr eigenen Lebensmittel ernten, sind aber ein Garten-Greenhorn? Mit diesen Tricks wächst auch in Ihren Töpfen Essbares.

Frische Kräuter aus dem eigenen Garten, sonnengereifte Tomaten aus der Blumenkiste: Urban Gardening liegt im Trend. Noch ist es nicht zu spät, um Setzlinge zu pflanzen und den Grundstein für den Sommer zu legen.

Allerdings hat nicht jeder Balkonbesitzer einen grünen Daumen und nicht alle Terrassen verwandeln sich in das erhoffte Schlaraffenland aus knackigem Gemüse und saftigen Früchten (Urbane Gärten, Selbstversorgung: Familie betreibt auf 400 qm beeindruckende Stadtfarm (Video)).

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(Standort: Pflanzen wünschen sich ein helles Plätzchen, circa sechs Stunden Sonne sind optimal. Um den vorhanden Platz möglichst gut auszunutzen, kann man das Gemüse auf mehreren Ebenen anbauen)

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(Behälter: Für optimales Wachstum benötigen die Pflanzen grosszügige Gefässe und Qualitätserde. Wichtig ist auch die Drainage: Jeder Topf sollte ein Loch im Boden haben, damit es nicht zu Staunässe kommt und die Wurzeln zu faulen beginnen)

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(Pflanzen: Für die ersten Erfahrungen im eigenen Garten sind Kräuter, Schnittsalat und Radieschen zu empfehlen. Tomaten, Zucchetti und Gurken sind bereits anspruchsvoller, da sie regelmässig gegossen oder sogar aufgebunden werden müssen)

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(Wasser: Bei kleineren Töpfen kann die Bodenfeuchte sehr gut abgeschätzt werden, indem man sie leicht anhebt. Gegossen werden sollte morgens, damit Pflanzen und Erdoberfläche tagsüber abtrocknen können. So vermeidet man die Verbreitung von Schadpilzen)

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(Pflege: Jeder Gemüsegarten braucht regelmässige Zuwendung. Zudem muss er ein- bis zweimal gedüngt werden. Dazu gibt es sehr gute Langzeit-Biodünger. Da ihre Wirkung erst verzögert eintritt, sollte man sie frühzeitig anwenden)

  

Die beiden Umweltingenieure Jonas Schmid und Tizian Zollinger verkaufen Starter-Sets für Balkongärtner. Ab 298 Franken werden die Boxen direkt auf die Terrasse transportiert und auf Wunsch aufgebaut. Am Ende der Saison werden die Mini-Gärten dann wieder abgeholt. Die mitgelieferten Setzlinge können nach Verfügbarkeit variieren.

Die Ziele

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Mehr Genuss

Gesunde Lebensmittel und voller Geschmack. Diese Werte zählen bei passionierten Gärtnern und Gärtnerinnen, bei Spitzenköchen und immer mehr auch bei jungen Familien und Urban Farmers.

Was gibt es da schöneres als frisches Gemüse direkt vor dem Küchenfenster zu ernten?

Verkürzung der Transportwege

Orangen aus Florida, Bananen aus Costa Rica und Salat aus Südspanien, im Supermarkt können wir heute durch das ganze Jahr hindurch Produkte aus aller Welt kaufen. Gerade als Bewohner des Urbanen Raumes machen wir uns dabei oft nur selten Gedanken darüber welche Transportwege diese bereits hinter sich haben. Durch Urban-Farming können diese deutlich verkleinert werden.

Leider können wir dir noch keine Bananen und Orangen im Gmüesgärtli anbieten, aber mit dem Anbau von lokalem Gemüse machst du zumindest einen Anfang den negativen Transport-Impact deiner Nahrungsmittel zu reduzieren.

Eine begrünte Stadt

Graue Betonfassaden, trostlose Balkone und wüstengleiche Dachflächen werden durch das Aufstellen eines Gemüsegartens gleich viel freundlicher (Stadtluft schadet dem Gehirn: Landleben bevorzugt). Pflanzen tragen nachhaltig zu einem besseren Stadtklima bei. 

Erhaltung und Bewahrung der genetischen Vielfalt:

Der UNO-Umweltgipfel in Rio (1992) stellte die Biodiversität ins Rampenlicht. Bis dahin waren es nur NGOs, die Themen wie Sortenverlust und Gen-Erosion bei Kulturpflanzen bewusst machten. Mit der Ratifizierung der Biodiversitätskonvention hat sich die Schweiz dazu verpflichtet, die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der pflanzengenetischen Ressourcen zu fördern (Die Inzucht-Industrie: Die Machenschaften der Saatgutindustrie (Video))

Mehr hier: Gmuesgaertli.ch

Dein Garten, Dein Heiler – Der Biophilia-Effekt im wilden Garten

Der Garten tut uns Menschen gut. Das wissen alle Gärtnerinnen und Gärtner intuitiv. Doch wie weit das gesundheitsfördernde Potenzial des Gartens geht, belegt jetzt die Wissenschaft.

Dank der modernen Forschung wissen wir, dass der Wald ein Ort der regen Kommunikation ist. Bäume, Sträucher und andere Pflanzen tauschen Information untereinander aus, zum Beispiel über Schädlinge, die im Anmarsch sind. Die Pflanzen, die diese Botschaften empfangen, aktivieren dann ihr Immunsystem.

Sie warnen sich gegenseitig und kommunizieren sogar mit Nützlingen, um diese gegen Angreifer zur Hilfe zu rufen. Dazu benutzen sie “Pflanzenvokabeln”, das sind chemische Moleküle aus der Gruppe der Terpene. Waldluft ist voll damit.

Aus der Neuro-Immunologie wissen wir, dass auch unser Immunsystem ein kommunikationsfähiges Sinnessystem darstellt. Es ist wie eine organische Antenne, welche die Pflanzenfunksprüche im Wald auffängt. Unser Immunsystem reagiert darauf sogar auf ähnliche Weise wie die Pflanzen selbst. Kommen wir mit den gasförmigen Terpenen in Kontakt, steigen nachweislich die Anzahl und die Aktivität der natürlichen Killerzellen.

Das sind Immunzellen, die Viren aus dem Körper entfernen sowie potenzielle Krebszellen töten. Auch Tumore werden von den Killerzellen bekämpft. Schon ein ausgedehnter Waldspaziergang vermehrt die Killerzellen um etwa 50 Prozent und macht sie aktiver. Zwei Tage in einem Wald führen sogar zu einer fast 70-prozentigen Steigerung. Das haben Waldmediziner einer medizinischen Universität in Tokyo herausgefunden. In Japan ist die Waldmedizin bereits durch das staatliche Gesundheitswesen anerkannt.

 

Auch die drei wichtigsten Anti-Krebs-Proteine, mit denen unser Immunsystem Krebszellen vergiftet, werden durch Waldluft gestärkt. Aber das ist noch nicht alles: Die Terpene in der Waldluft führen dazu, dass die Nebennierenrinde mehr von dem Herzschutzhormon DHEA produziert, das uns vor der koronaren Herzkrankheit und vor Gefäßverkalkung schützt. Bei Diabetes-Patienten ist sogar eine Senkung des Blutzuckerspiegels nachweisbar, um ein paar Beispiele aus der Waldmedizin zu nennen.

Grund genug, habe ich mir gedacht, meinen Garten zu einer Art “Wald vor der Haustüre” zu machen.

Mehr dazu hier.

Alternative Samenboxen:

Literatur:

Jedem sein Grün!: Urbane Permakultur: Selbstversorgung ohne Garten von Judith Anger

Wo ein Wille, da ein Weg: Naturheilwissen, Erfahrung und Kräuterpraxis – des Agrar-Rebellen von Sepp Holzer

Ändere die Welt!: Warum wir die kannibalische Weltordnung stürzen müssen von Jean Ziegler

Das Ende der Großen: Zurück zum menschlichen Mass von Leopold Kohr

Quellen: PublicDomain/20min.ch am 29.05.2016

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