In Australien wurde im Northern Territory einer der längsten und umkämpftesten Rechtsstreite um die Landrechte von Aborigines beigelegt. Der Streit um das Kenbi Land konnte nach 37 Jahren nun beendet werden.
Vertreter der Bundesregierung, der Regierung des Northern Territory, des Northern Land Rates und der Larrakia Aborigines einigten sich darauf, das 52.000 ha umfassende und an Darwin grenzende Kenbi Land auf der Cox Peninsula zum Wohle der Larrakia Gemeinde an einige wenige traditionelle Landbesitzer der Larrakia Aborigines zurückzugeben.
Die Regierung des Northern Territory wird allerdings die Kontrolle über die fruchtbare Gezeitenzone der Halbinsel behalten, wovon die Fischer der Region profitieren.
Im Gegenzug wird die Regierung der Larrakia Development Corporation bedingungslos Grundstücke in der Nähe des East Arm Logistics Precinct und der früheren Retta Dixon Wohnstätte im Karu Park zurückgeben.
Außerdem haben die Larrakia ein Vetorecht beim künftigen Verkauf eines Grundstückes in Farrar West, sollten sie mit dem Verkauf nicht einverstanden sein.
Der Ministerpräsident des Northern Territory, Adam Giles, der selbst einheimische Vorfahren hat, bezeichnet die Einigung mit den Larrakia Aborigines als historisch und als Ergebnis harter Arbeit aller Beteiligten (Erinnerungen der Aborigines reichen über 10.000 Jahre).
“37 Jahre sind eine lange Zeit für die Landforderung (…). Es gab viele Fortschritte auf dem Weg, aber ich wollte sicherstellen, dass ich während meiner Amtszeit einen endgültigen Beschluss in dieser Sache erreiche”, so Giles zufrieden.
Die Verhandlungen zwischen der Regierung und den Larrakia waren angespannt und intensiv, die Ergebnisse der Einigung gefallen nicht allen Larrakia Familien.
Joe Morrison, Vorsitzender des Northern Land Rates, ist sich dessen bewusst: “Ich verstehe, dass die Einigung nicht von allen Larrakia Familien gutgeheißen wird. Ihre Bedenken konzentrieren sich auf die Feststellung des zuständigen Sachverständigen, welche die traditionellen Landbesitzer der Larrakia sind und dieser Punkt war bis zum heutigen Tage ein Konfliktherd zwischen den einzelnen Larrakia Familien.” (Australien: Aborigines bleiben ausgegrenzt und entrechtet)
Einige Familien haben bereits angekündigt, die Einigung nicht zu akzeptieren, wie etwa Eric Fejo, führender Vertreter der Fejo Familie.
“Wir, eine der wichtigsten Larrakia Familien, werden dieses Angebot nicht unterzeichnen. Traditionelle Landbesitzer unserer Familie wurden nicht angehört. Unsere Stammesältesten sind seit 40 Jahren in diese Landforderung involviert. Solange unsere Bedenken keine Berücksichtigung finden, wird jedes Angebot zur Einigung von uns als ungültig angesehen werden”, so der Repräsentant der Fejo Familie.
Die Forderung nach Rückgabe des Kenbi Landes wurde seitens der Aborigines bereits 1979 gestellt, aber von der Regierung des Northern Territory geblockt, da diese die Cox Peninsula als natürliche Erweiterung des immer größer werdenden Darwins ansah.
Die Regierung weitete sogar Darwins Stadtgrenzen aus, da Landforderungen für Land, auf denen mittlerweile Siedlungen entstanden waren, nicht zulässig waren.
Die Larrakia Gemeinde und der Northern Land Rat wehrten sich aber gegen die Regierung und brachten so 1988 Richter Howard Olney zu der Feststellung, dass der einzige Grund für die sich mittlerweile bis über die Cox Peninsula erstreckenden Grenzen der war, Landforderungen der Einheimischen zu verhindern (Landraub: Chinesische Investoren wollen 11 Millionen Hektar Land in Australien aufkaufen (Video)).
Auch in der Folgezeit versuchten die verschiedenen Regierungen des Northern Territory, die Landansprüche der Einheimischen zu widerlegen. Die Fronten blieben verhärtet und es kam zu diversen Anhörungen vor dem Bundesgericht und dem Obersten Gerichtshof.
Nach 37 Jahren scheint sich die Beharrlichkeit der Larrakia Aborigines nun endlich ausgezahlt zu haben.
Video:
Literatur:
Katastrophenalarm!: Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur? von Stefan Engel
Planet ReThink (Prädikat: Wertvoll)
Aus kontrolliertem Raubbau: Wie Politik und Wirtschaft das Klima anheizen, Natur vernichten und Armut produzieren von Kathrin Hartmann
Quellen: PublicDomain/reisebineblog.de am 08.04.2016
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