Tschechien: Euro? Nein, danke!

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Die Unterstützung unter den Bürgern der Tschechei für die Einführung des Euro im Land hat ihr Minimum seit 2001 erreicht, wie die Seite Novinky.cz unter Berufung auf eine Umfrage berichtet.

Für die europäische Währung seien nur 17 Prozent der Befragten. 78 Prozent der Umfrageteilnehmer haben sich gegen die Einführung des Euro geäußert (Endspiel: Euro könnte Ziel einer Attacke von Spekulanten werden).

Tschechien sei in der Lage, die Maastricht-Kriterien zu erfüllen. Das sagte Ende Januar Valdis Dombrovskis. Der Vizepräsident der EU-Kommission war nach Prag gekommen zu einer Konferenz zum Thema „Euro-Einführung in Tschechien – Vorteile und Risiken“. Oldřich Dědek ist der Koordinator für die Euroeinführung in Tschechien. Er äußerte sich im Tschechischen Rundfunk zu den Vorstellungen der Regierung:

„Der früheste mögliche Termin zur Euro-Einführung ist in vier Jahren. Mindestens zwei Jahre lang muss der Euro-Wechselkursmechanismus eingehalten werden. Danach braucht es eine gewisse Zeit bis zur Auswertung dieser Kriterien. Und dann im Laufe eines weiteren Jahres könnte der Euro kommen – für den Fall, dass die Bewertung positiv ausfällt.“

Obwohl die Wirtschaftsdaten stimmen und Tschechien längst das Verfahren zum sogenannten ERM-II-Verfahren aufnehmen könnte, tritt die Regierung damit weiter auf die Bremse. Sie will sich auf keinen Termin festlegen, schon gar nicht in der laufenden Legislaturperiode.

Es gebe immer noch ein Defizit im Staatshaushalt und hohe Arbeitslosigkeit in einigen Regionen, darauf verwies Premier Bohuslav Sobotka (Sozialdemokraten). Auch beim Lebensstandard hinke Tschechien weiter hinterher, sagte der Staatssekretär für EU-Angelegenheiten, Tomáš Prouza:

„Die Regierung muss sich auf die schnellere Angleichung an die Wirtschaft in Deutschland und in Österreich konzentrieren. Die Löhne und die Renten müssen steigen, sonst wäre die Situation vor allem für Geringverdiener äußerst unangenehm – zumal angesichts des gegenwärtigen Kronenkurses.“

Mit Deviseninterventionen hält ihn die Nationalbank seit Jahren stabil bei einem Tauschwert von 27 Kronen zum Euro – eine Praxis, die nach dem Willen der Nationalbanker mindestens bis Ende 2016 fortgeführt werden soll (Enteignung der Sparer: EZB rettet die Schulden-Staaten in Europa).

Solange er in der Regierung sei, werde es keine Bemühungen zum Euro-Beitritt geben, denn die Krone sei ein Instrument zur Unterstützung des gegenwärtigen Wachstums, sagte denn auch Finanzminister Andrej Babiš (Ano-Partei). Der Vizepremier hatte im vergangenen Jahr lauthals den Grexit gefordert und misstraut der europäischen Geldpolitik weiterhin:

„Perspektivisch sind wir natürlich vorbereitet auf den Euro. Aber die Frage ist doch, ob wir das unter diesen Bedingungen auch wollen. Die Art, wie die Eurozone mit Griechenland umgegangen ist, ist meiner Meinung nach eine Bankrotterklärung. Wir müssten dann quasi für ihre Kredite geradestehen.“ (Brexit: Londons Ex-Bürgermeister vergleicht EU mit Hitler und Napoleon)

  

69 Prozent der Tschechen lehnten die Einführung des Euro ab, besagt bereits eine Umfrage aus dem Mai 2015, und damit aus der Zeit vor dem Griechenland-Kompromiss und der Zuspitzung der Flüchtlingskrise. Ob und wann Tschechien das Aufnahmeverfahren beginnt, bleibt damit eher eine politische Frage, glaubt Staatssekretär Tomáš Prouza (Warum Europa gegen die Wand gefahren wird).

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„Für die Menschen hängen die Eurozone und die Europäische Union zusammen. Wenn also die EU negativ wahrgenommen wird, dann fällt auch die Wahrnehmung der Eurozone umso schlechter aus.“

Literatur:

Von Rettern und Rebellen: Ein Blick hinter die Kulissen unserer Demokratie von Klaus-Peter Willsch

Die Banker Satans: Aktualisiert Erweitert Unzensiert von Andrew Carrington Hitchcock

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Was Sie nicht wissen sollen!: Einigen wenigen Familien gehört die gesamte westliche Welt und nun wollen sie den Rest! von Michael Morris

Babylons Bankster: Die Alchemie von Höherer Physik, Hochfinanz und uralter Religion von Joseph P. Farrell

Quellen: PublicDomain/de.sputniknews.com/radio.cz am 17.05.2016

Weitere Artikel:

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