Für Kinderarbeit im Bergbau gibt es keine Rechtfertigung, aber leider gehen hin und wieder Berichte über solche Verstöße auf der Welt ein und diesmal richten sich diese auch indirekt gegen die Vereinigten Arabischen Emiraten.
Die Vereinigten Arabischen Emirate (abgekürzt VAE) liegen im Osten der Arabischen Halbinsel in Südwestasien. Im Süden grenzen sie an Katar und Saudi Arabien, im Osten an Oman und im Norden an den Persischen Golf. Die VAE ist das Bündnis von sieben kleinen Scheichtümern nämlich Abu Dhabi, Dubai, Schardscha, Adschman, Fudschaira, Ra`s al Chaima und Umm- al- Qaiwain.
Dieses Land wurde am 2. Dezember 1971 nach der Unabhängigkeit von Großbritannien gegründet. Das Scheichtum Dubai weist die größte Bevölkerungszahl der VAE auf und Dubai ist nach Abu Dhabi die zweitgrößte Stadt. In den letzten 10 Jahren ist diese Stadt zum wichtigen Zentrum für den internationalen Goldhandel geworden. Ungefähr 40 Prozent des gesamten internationalen Goldhandels spielen sich in dieser Stadt ab.
Aber hinter dem Gold auf diesem gewinnträchtigen Dubaier Markt verbergen sich auch bittere Wahrheiten. Es spielen sich traurige Dinge ab, bevor das kostbare Metall den Goldmarkt in Dubai erreicht.
Innerhalb der letzten 100 Jahre hat man viel getan, um die Arbeitsbedingungen beim Mineralabbau zu verbessern und für mehr Sicherheit zu sorgen. Aber dennoch ist die Arbeit im Bergbau, so auch in Goldminen, in vielen Fällen immer noch gefährlich und erfordert besondere Vorsicht. Lagerstätten sind kein Ort für Kinder!
Unterdessen belegt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch aufgrund ihrer Recherchen, dass ein Teil des Goldes, welches auf der Welt und in Dubai gehandelt wird, aus Minen stammt, in denen Kinder schuften müssen.
In dem afrikanischen Land Ghana kaufen Händler das Gold aus solchen illegalen Goldminen und verkaufen es an Exportunternehmen weiter, die keinerlei Kontrolle darüber ausüben, ob es von Kindern abgebaut wurde oder nicht. Einige dieser Exportunternehmen in Ghana führen Gold an große Goldraffinieren in Dubai aus, wie Kaloti und Emirates Gold.
Juliane Kippenberg von den Human Rights Watch schreibt in einem Bericht: „Ich habe erst vor einem Monat eine Lagerstätte in Ghana in der Ashanti-Region besichtigt. Dort habe ich Ishaq, einen kleinen Jungen, gesehen, der in der großen Hitze, zusammen mit anderen Kindern und Erwachsenen beim Abbau von Erzen war.
Gleich musste ich an das Unglück einige Jahre zuvor denken, bei dem eine Lagerstätte in Ghana einstürzte und 16 Menschen ihr Leben verloren. Ishaq sagte mir, dass er wegen Vollzeitarbeit in der Goldmine die Grundschule verlassen hat. Ishaq baut Gestein ab und muss schwere Lasten transportieren. Außerdem führt er die Trennung des Goldes mit Quecksilber durch, was eine sehr gefährliche Angelegenheit ist und die Gesundheit insbesondere bei Kindern gefährdet. Als ich ihn über die Gefahren des Umgangs mit dem giftigen Quecksilber fragte, wusste er nichts davon.“
Fast 40 Prozent des Goldes aus Ghana wird in kleinen Lagerstätten gewonnen. Es arbeiten circa eine Million Menschen in diesen kleinen Minen. Die Mehrheit dieser kleinen Goldminen hat keine Abbaugenehmigung. Es arbeiten dort auch Kinder an der Seite ihrer Familie, um den Lebensunterhalt zu bestreiten oder die Schulgebühren zu erschwingen (Goldrausch in Südamerika: Ausbeutung von Mensch und Natur (Videos)).
Tausende von Kinder von denen die meisten 15 bis 17 Jahre alt sind , schuften in den illegalen Goldminen von Ghana. Die internationalen Gesetze verbieten die Arbeit von Minderjährigen in gefährlichen Industriebereichen und die Regierung von Ghana hat Minenarbeit von Kindern unter 18 untersagt. Aber diese Gesetze werden unterlaufen.
Zum Teil sind noch sehr kleine Kinder in den illegalen Goldminen tätig, welche circa ein Drittel der Lagerstättenindustrie Ghanas ausmachen. Es besteht keinerlei Kontrolle über die Arbeitsbedingungen. Die Kinder müssen dunkle Stollen passieren und schwere Lasten, die mehr als ihr Körpergewicht betragen, schleppen (Eisenerz, Eisenbahn und Ebola: Schlacht der Bergbau-Giganten um die Ressourcen in Guinea).
Die Arbeit ist voller Gefahren, denn es müssen schwere Gegenstände und Gegenstände mit spitzen Ecken wie Spaten, Schaufeln von einem Ort zum anderen getragen werden und die Kinder kommen unvermeidlich mit Quecksilber , welches ein Gift ist, in Kontakt.
Diese Kinder, von denen einige gegen einen Hungerlohn 25 Meter unter der Erdoberfläche arbeiten müssen, laufen Gefahr krank zu werden oder sich Verletzungen durch Explosions- oder chemische Stoffe zuzuziehen.
Diejenigen von ihnen, die Quecksilber zur Trennung des Goldes verwenden, erleiden unter Umständen irreparable Gesundheitsschäden. Dieses Quecksilber wird in den Goldläden an die Besitzer von illegalen Goldminen, in denen Kinder arbeiten, verkauft.
In Dubai, welches sich gerne als Goldstadt bezeichnen möchte, kommt also auch Gold in die Geschäfte, für dessen Abbau Kinder in Ghana in illegalen Minen geschuftet haben. Natürlich ist Ghana nicht das einzige Land, in dem Kinder im Bergbau ausgebeutet werden. Ähnliche Zustände wie in Ghana gibt es auch in anderen asiatischen und afrikanischen Ländern (Rücksichtsloses Freihandelsabkommen – Europa erpresst Afrika (Videos)).
Es arbeiten schätzungsweise weltweit eine Million Kinder in kleinen Minen und Lagerstätten. Sie leben unter den denkbar schlechtesten Bedingungen und ihnen drohen Verletzungen, chronische Erkrankungen und eventuell sogar der Tod. Sie müssen schwere Lasten bewegen, gefährlichen Staub einatmen und gefährliches Werkzeug für die Zerkleinerung von Gestein verwenden.
Trotz aller Bemühungen um eine Verbesserung sind leider immer noch viele Kinder betroffen. Auch in den letzten Jahren hat es keinen ausschlaggebenden Änderungen gegeben. Erst nach 15 Jahren konnte die Zahl der minderjährigen Minenarbeiter um ein Drittel reduziert werden.
Die Ausbeutung von Kindern in Asien, Afrika und Lateinamerika ist immer noch im Gange. Jedes 11. Kind in Asien muss arbeiten. In Afrika beträgt die Zahl der zur Arbeit gezwungenen Kinder weniger, aber die Zahl der Kinder, die in Minen arbeiten, ist sehr hoch. Dabei war vereinbart, dass es bis zum Jahre 2015 keine Kinderarbeit mehr geben darf.
Jedenfalls tragen diejenigen, die mit der Goldindustrie zu tun haben, eine schwere Verantwortung, denn sie müssen sich vergewissern, dass Kinder nicht für den Abbau von Gold ausgenutzt werden. Das Gedeihen des Abbaus von Gold und des Handels mit diesem Edelmetall darf nicht zu einem Verstoß gegen die Rechte anderer Menschen insbesondere Kinderrechte führen.
Die Besitzer von Minen und die Gold- und Juwelenhändler und andere Geschäftsleute in der Goldindustrie müssen laufend ihrer wichtigen Verantwortung an den Orten, an denen Gold abgebaut oder verkauft wird, nachkommen. Sie müssen sich sicher sein, dass in den Goldminen, von denen sie Gold erhalten, Kontrollen über Einhaltung der Rechte der Minenarbeiter erfolgen und dazu gehört selbstverständlich auch die Kontrolle über die Verhinderung von Kinderarbeit.
Einige Institutionen wie die internationale Organisation für Wirtschaftszusammenarbeit und Entwicklung und die Handlungsvorschriften für den Goldhandel weisen auf solche internationale Bestimmungen hin.
Auch die Unternehmen in Dubai, wie Emirates Gold und Kaloti, die Gold in Ghana kaufen, müssen sich also davon überzeugen, dass beim Abbau dieses glänzenden Metalls keine Kinder ausgebeutet werden.
Literatur:
2018: Das Ende des Bargelds? – Die kommende Transition: Das Ende der Freiheit der Völker nähert sich von Robin de Ruiter
Kapitalfehler: Wie unser Wohlstand vernichtet wird und warum wir ein neues Wirtschaftsdenken brauchen von Matthias Weik
Das Ende der Behaglichkeit: Wie die modernen Kriege Deutschland und Europa verändern von Michael Maier
Das Kapitalismus-Komplott: Die geheimen Zirkel der Macht und ihre Methoden von Oliver Janich
Quellen: PublicDomain/parstoday.com am 29.04.2016
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