Bis heute gilt die Sowjetunion als Alleinschuldiger für die deutsche Teilung, den Kalten Krieg und das Wettrüsten. Allerdings gab es um das Jahr 1960 einige Ereignisse, die diese Darstellung ins Wanken bringen, jedoch bis heute weitgehend unter Verschluss gehalten werden.
So forderte 1959 der damalige Regierungschef der UdSSR, Nikita Chrustschow, vor der UNO eine Beendigung des Wettrüstens und von Atomtests. Außerdem strebte er nach einem Friedensvertrag für ein vereinigtes und neutrales Deutschland, das nach seiner Vorstellung weder der NATO noch dem Warschauer Pakt angehören sollte und nicht zu demütigenden Auflagen gezwungen werden sollte, wie dies bis heute der Fall ist (Note der Sowjetregierung an die drei Westmächte zur Frage eines Friedensvertrages mit Deutschland (Videos)).
Im Mai 1960 sollten diese Vorschläge auf der Pariser Gipfelkonferenz von den alliierten Siegermächten des Zweiten Weltkriegs verhandelt und beschlossen werden, jedoch wurde die Sowjetunion während der Konferenz von Seiten der USA durch gezielte Provokationen brüskiert und somit die Konferenz torpediert, indem sich die Sowjetunion aus den Verhandlungen zurückzog, was letztendlich auch die deutsche Einheit und das Ende des Kalten Krieges um 29 Jahre hinauszögerte (Die wahren Erfinder der Atombombe (Videos)).
Während die USA einerseits die sowjetischen Abrüstungsbemühungen zunichte machten, fanden in Patagonien Atomversuche statt, die bis heute verschwiegen wurden und offenbar im Zusammenhang mit dem stärksten jemals gemessenen Erdbeben im chilenischen Valdivia stehen, das offiziell als reine Naturkatastrophe gilt.
Außerdem wurde eine „heldenhafte Entführung“ des Nazi-Kriegsverbrechers Adolf Eichmann durch den israelischen Geheimdienst Mossad fingiert.
Nach wie vor wird über die wahren Hintergründe der Ereignisse dieser Jahre gelogen, doch in den Archiven der Vereinigten Staaten, Deutschlands, Argentiniens und der Katholischen Kirche lagern Dokumente, die eine andere Sprache sprechen und die CIA und Pentagon als Drahtzieher hinter den Kulissen entlarven.
In ihrer neuesten Dokumentation „Krater für den Frieden“ hat die freie Journalistin und Filmemacherin Gaby Weber, die 2015 mit dem Alternativen Medienpreis ausgezeichnet wurde, die Ereignisse detailliert unter die Lupe genommen:
Video: Dokumentation „Krater für den Frieden“
Die Torpedierung der Pariser Abrüstungskonferenz von 1960 durch die USA
Das Scheitern der Pariser Konferenz von 1960 wird offiziell einem cholerischen Wutfall des sowjetischen Staatschefs Nikita Chrustschow zugeschrieben und diese Darstellung wird bis heute immer wieder von Historikern und Journalisten nachgebetet.
Zwar war Chrustschow sicher verärgert darüber, dass ein CIA-Spionageflugzeug vom Typ U2 in den sowjetischen Luftraum eingedrungen war, aber die Dokumentation belegt, dass genau dies schließlich beabsichtigt war. Aus den im Film gezeigten Dokumenten geht zudem hervor, dass Chrustschow dennoch verhandlungsbereit war und somit das Scheitern der Konferenz nicht ihm angelastet werden kann.
Eine weitere Provokation des Einsatzstabes „Joint Chiefs of Staff“ – bestehend aus Dunkelmännern von CIA, Atomkommission und US-Militär – ereignete sich in Form der parallel zur Eröffnung des Abrüstungsgipfels am 16. Mai 1960 zeitgleich stattfindenden Atomtests in Patagonien, die jegliche Abrüstungsverhandlungen zur Farce verkommen lassen mussten.
Dabei waren diese Tests nicht nur ein Affront gegenüber der Sowjetunion, sondern auch illegal, wie in den Zeitungen jener Tage zunächst noch berichtet wurde. Erst als es zum gewaltigen Erdbeben und dem Tsunami in Chile kam, änderte man die Strategie und ging dazu über, die Atomversuche lieber zu vertuschen.
Obwohl bei einer geheimen Sitzung des NATO-Rates über die tatsächlichen Gründe für das Scheitern des Abrüstungsgipfels beraten wurde, legte der US-Vertreter des NATO-Rats lediglich eine Stellungnahme im US-Senat vor, woraus ersichtlich wird, dass das Pentagon nicht einmal seine engsten militärischen Bündnispartner ins Vertrauen ziehen wollte.
Das Festhalten an der Atombombe
Man darf nicht vergessen, dass die Spaltung Deutschlands symptomatisch für die Spaltung der Welt in die beiden Machtblöcke war und die Welt an den Rand eines Dritten Weltkrieges brachte, der dazu hätte führen können, sämtliches Leben auf der Erde zu vernichten (Das sind die verlassenen Geisterstädte dieser Welt (Videos)). Vor diesem Hintergrund ist auch eine Aufarbeitung der historischen Ereignisse wichtig, um dadurch die entsprechenden Lehren und notwendigen Konsequenzen für die aktuelle und künftige Entwicklung zu ziehen (USA: Vorbereitung einer Invasion in Rußland).
Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.
(George Santayana)
Letztendlich sind auch die schönen Worte des aktuellen US-Präsidenten Barack Obama von einer „Welt ohne Atomwaffen“ reine Lippenbekenntnisse, wenn nur alte Waffensysteme verschrottet und neue Atomwaffen mit dem Argument angeschafft werden, dass dies unserer Sicherheit diene (Willkommen im Nuklear-Club: Hier sind die 15.741 Atombomben der Erde zu finden).
Zwar werden die USA nicht Müde zu betonen, dass man gerade wegen der Atombomben, die im Besitz von „Schurkenstaaten“ wie Nordkorea sind, zur Abschreckung Stärke zeigen müsse, allerdings wird in der Regel verschwiegen, dass Atombomben eben nicht immer nur als reine Drohkulisse dienen, sondern von den Großmächten auch schon häufig eingesetzt worden sind und gerade von Seiten der USA auch zu riskanten Experimenten benutzt wurden, wovon eines im Mai 1960 in Argentinien stattfand (Riskante Manipulationen am Van-Allen-Gürtel, dem „kosmischen Schutzschild“ der Erde (Videos)).
Angebliche Mossad-Entführung Adolf Eichmanns
Nach offizieller Geschichtsschreibung wurde ebenfalls im Mai 1969 der ehemalige hochrangige Nazi Adolf Eichmann vom Mossad aus Argentinien entführt, wie auch kürzlich wieder in einem Artikel der israelischen Zeitung „Haaretz“ behauptet wurde ((Die seltsame Geschichte eines Nazis, der zu einem israelischen Auftragskiller wurde (Video)). Der Fall schlug damals hohe Wellen und landete sogar vor dem UN-Sicherheitsrat, weil die argentinische Regierung angeblich eine Verletzung ihrer eigenen Souveränität sah.
Laut eines Dokumentes des argentinischen Geheimdienstes SIPBA handelte es sich bei der angeblichen Entführung durch den Mossad jedoch um eine Operation von Mitgliedern der Regierung des argentinischen Präsidenten Arturo Frondizi. Er und seine Minister wurden vom Geheimdienst überwacht, weil er Antifaschist vom linken Flügel der UCR, der Radikalen Bürgerunion, war.
Ebenfalls ins Visier der Geheimdienste geriet auch eine Gruppe linker Bischöfe. Laut eines BND-Dokumentes, dessen Freigabe Weber gerichtlich erwirkt hat, war die Rolle des Mossad nur vorgeschoben und es ist an keiner Stelle von einer israelischen Beteiligung die Rede.
Einige Stunden nach Beginn der Operation hatten sich sowohl der argentinische Geheimdienst als auch die CIA eingemischt und alle Beteiligten festgesetzt, die daraufhin in einem argentinischen Gefängnis landeten, weshalb somit von einer Entführung nach Israel keine Rede sein kann.
Video: Dokumentation „Desinformation“
Das Festhalten an der Lüge
Der Grund für das allgemein verbreitete Festhalten an der Lüge, besteht für Regisseurin Gaby Weber vor allem in der Bequemlichkeit, da es für Journalisten mühsam, langwierig und kostenaufwändig ist, sich Zugang zu Geheimdokumenten in Archiven zu verschaffen und dadurch womöglich noch die eigene Karriere zu gefährden – so wie es ihr schließlich selbst ergangen ist.
Nicht zuletzt würde durch eigene Recherchen auch zu sehr das transatlantische Weltbild ins Wanken geraten, wonach „wir“ im Westen die Guten sind und die anderen die Bösen – eine Sichtweise, die auch aktuell wieder die Berichterstattung gegenüber Russland beherrscht.
Vor dem Hintergrund der neuen Erkenntnisse muss jedoch sowohl das „wir“ als auch das „gut“ in Frage gestellt werden, denn es ist nun mal mitnichten so, dass Deutschland und die NATO-Partner, d.h. vor allem die USA, grundsätzlich gleiche Interessen hätten – und schon gar nicht, dass die NATO-Politik alleine dem Weltfrieden und der Sicherheitsinteressen geschuldet sei (Feindbild Russland: Wie der Westen das Szenario eines Dritten Weltkriegs heraufbeschwört (Videos)).
Unerwünschte Geschichte weiter unter Verschluss
Auch wenn sich anhand der bereits zugänglichen Dokumente belegen lässt, dass wesentliche Geschehnisse der ereignisreichen Jahre um 1960 – in deren Kontext auch der innerdeutsche Mauerbau und das Attentat auf John F. Kennedy zu sehen sind – sich tatsächlich ganz anders abgespielt haben, als uns allerorten eingeredet wird, sind viele wichtige Dokumente noch immer unter Verschluss (Ex-CIA-Direktor fädelte Vertuschung der JFK-Ermordung ein – die wahren Killer von JFK und Marilyn Monroe).
Dazu gehören z.B. Unterlagen über einen bilateralen Vertrag zwischen Israel und Argentinien, deren Herausgabe der argentinische Außenminister Rafael Bielsa Gaby Weber zuerst mündlich zugesagt hatte, dann aber plötzlich nichts mehr von seiner Zusage wissen wollte. Die Aktenherausgabe wird in Argentinien dadurch erschwert, dass es dort im Gegensatz zu den Nachbarstaaten Chile, Uruguay und Brasilien bis heute kein Informationsfreiheitsgesetz gibt.
Auch in den USA wurde sie an der Einsicht von Dokumenten, wie denen des „US National Security Council“, gehindert und sie wurde sogar des Landes verwiesen, indem ihr das Visum entzogen wurde und sie darf seitdem auch nicht mehr in die USA einreisen. Recherchen in US-Archiven sind seitdem nur noch per E-Mail möglich, d.h. Anträge werden zwar bearbeitet, diese werden jedoch abgelehnt, wenn es sich um Unterlagen handelt, die immer noch als geheim eingestuft werden.
Um an weitere Unterlagen zu gelangen, klagt Weber derzeit gegen den Bundesnachrichtendienst und gegen Argentinien, u.a. um die ungeklärten Umstände der „Entführung“ Adolf Eichmanns aufklären zu können.
Unabhängige Recherche nur noch auf eigene Kosten
Auch Gaby Webers neue Dokumentation „Krater für den Frieden“ musste ohne finanzielle Unterstützung von offizieller Seite auskommen und viele der am Filmprojekt Beteiligten, haben daran kostenlos mitgearbeitet. Das Entstehen weiterer Dokumentationen ist derzeit daher nur noch auf Spendenbasis möglich.
Leider ist das Interesse von Seiten der Tageszeitungen oder des öffentlich-rechtlichen Rundfunks an der Aufklärung der wahren Ereignisse gering, weshalb auch von dieser Seite keine Unterstützung zu erwarten ist, obwohl letztere aufgrund ihrer versteckten Zwecksteuer und ihres Bildungsauftrages nicht nur die Mittel, sondern auch die Verpflichtung zur unabhängigen Recherche hätten.
Nach Ansicht Webers sind diese jedoch vielmehr daran interessiert, Konflikte mit einflussreichen Personen in Politik und Wirtschaft zu vermeiden und dadurch ihre eigenen Pfründe zu sichern (Umfrage: 70 Prozent der Deutschen lehnen Zwangsgebühr für Rundfunk ab).
Abhilfe schaffen könnte nur ein neues Mediengesetz und eine Demokratisierung der Medienlandschaft, durch die unabhängige Projekte finanziert werden können, die über das berichten, was die Zuschauer, Zuhörer oder Leser als mündige Bürger auch wirklich erfahren sollten.
Doch dazu müssten die Deutungshoheit und das Meinungsmonopol der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und führender Printmedien von politischer, d.h. demokratisch legitimierter, Seite auf den Prüfstand – und danach sieht es leider immer noch nicht aus.
Ganz im Gegenteil: Aufgrund des grassierenden Leserschwunds fordert nun auch noch der Journalistenverband eine weitere Zwangsabgabe für Printmedien.
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=fLuNp0gTWQY
Literatur:
Die Bruderschaft der Glocke: Ultrageheime Technologie des Dritten Reichs jenseits der Vorstellungskraft von Joseph Farrell
Hitlers Bombe: Die geheime Geschichte der deutschen Kernwaffenversuche von Rainer Karlsch
Atomversuche in Deutschland: Geheime Uranarbeiten in Gottow, Oranienburg und Stadtilm von Günter Nagel
Die deutschen Katastrophen 1914 bis 1918 und 1933 bis 1945 im Großen Spiel der Mächte von Andreas von Bülow
Quellen: PublicDomain/nachdenkseiten.de/gabyweber.com/maki72 für PRAVDA TV am 19.04.2016
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