Neue Theorie zum Rätsel der »Feenkreise«

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In einigen westafrikanischen Gebieten werden regelmäßig sogenannte »Feenkreise« entdeckt. Das sind kreisförmige, kahle Stellen, die wie mit einem Zirkel erstellt erscheinen und sehr regelmäßig angeordnet sind.

Wie sie entstehen, war lange Zeit ein strittiges Thema unter den Wissenschaftlern und in 2013 wurde eine Theorie vorgestellt, die das Rätsel endlich zufriedenstellend gelöst zu haben schien. Doch offenbar war hatte man sich zu früh gefreut, denn das Mysterium der Feenkreise bleibt auch weiterhin offen.

Der deutsche Botaniker und Biodiversitätsforscher Norbert Jürgens von der Universität Hamburg hatte vor fast drei Jahren im Fachblatt »Science« berichtet, dass er eine simple Erklärung dafür hätte, wie die Rätsel der Feenkreise entstehen: Sandtermiten der Gattung Psammotermes wären die Übeltäter, indem sie die Graswurzeln fressen und dadurch das Graswachstum hemmen.

Die Termitenbauten befinden sich mehrere Meter unter dem Wüstensand und während der Regenzeit, wenn die Gräser anfangen zu wachsen, würden sie sich von deren Wurzeln ernähren und die typischen leergefressene kreisrunde Flächen hinterlassen.

Diese Theorie wird aber jetzt angezweifelt, denn Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig haben ganz ähnliche Kreise nun im australischen Outback entdeckt.

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Auf ihren Luftaufnahmen war deutlich erkennbar, dass die australischen Feenkreise ähnlich angeordnet sind wie ihre afrikanischen Pendants. Jeder kahle Kreis wird im gleichen Abstand von weiteren umringt.

Allerdings können hier die Kreise nicht mit Termiten erklärt werden, da es in dem entsprechenden Gebiet nicht überall Termiten oder Ameisen gibt, die als Verursacher in Frage kommen könnten. Folglich muss es doch eine andere Antwort für die Entstehung der rätselhaften Feenkreise geben.

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Die Leipziger Wissenschaftler haben hierzu auch gleich eine eigene Theorie entwickelt.

Nach der Untersuchung des Bodens dort im Outback kamen sie zu dem Schluss, dass der selten fallende Regen nicht in den extrem harten Boden versickern kann und deswegen das Wasser oberirdisch an die Ränder abgeleitet wird, wo es schließlich in den Boden eindringt und dort das Wachstum der Gräser begünstigt.

Und da der Samen auf dem restlichen harten und heißen Boden nicht keimen kann, bleibt er kahl. In Afrika würde das Wasser zwar unterirdisch an die Ränder abgeführt, führe aber zum gleichen Ergebnis.

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© Fernando Calvo für Terra-Mystica.Jimdo.com am 15.03.2016

  
Literatur:

Menschenzeit: Zerstören oder gestalten? Wie wir heute die Welt von morgen erschaffen von Christian Schwägerl

Kritik des Anthropozäns: Plädoyer für eine neue Humanökologie von Jürgen Manemann

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Das sechste Sterben: Wie der Mensch Naturgeschichte schreibt von Elizabeth Kolbert

Der geplünderte Planet: Die Zukunft des Menschen im Zeitalter schwindender Ressourcen von Ugo Bardi

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