Kaum ein Ort in Afrika hat die Fantasie von Forschern so beflügelt wie Axum. Selbst Indiana Jones suchte schon nach dem „verlorenen Schatz“, den Experten hier vermuten: die Bundeslade. Die äthiopische Stadt hat eine magische Aura – und eine Stele, die lange in Rom war.
Die Zeit scheint stillzustehen. Bauern bestellen barfuß und mit altertümlichen Ochsenkarren ihre ausgedörrten Felder, es riecht nach trockener Erde und Ziegenmist. Dann pilgern Dutzende Gläubige in weißen Gewändern an Kamelen vorbei zum mittäglichen Gottesdienst in eine orthodoxe Kirche. Als am Ende einer langen mit Kopfstein gepflasterten Straße zwei riesige Stelen am Horizont auftauchen, ist der Zeitsprung perfekt.
Die heute eher unscheinbare Stadt im Hochland im Norden Äthiopiens hat eine bedeutende Vergangenheit, ihr Name weckt bei Forschern, Archäologen und Weltreisenden Fantasien von religiösen Mysterien und geheimnisvollen Bauwerken: Axum. Die Gemeinde mit ihren 70.000 Einwohnern gehört traditionell zur „historischen Route“, die Äthiopien-Besucher auch in die Königsstadt Gondar und zu den Felsenkirchen von Lalibela führt.
Der Wächter der Bundeslade
Erst wer sich auf die Magie des Ortes einlässt und hier eine Nacht verbringt – vielleicht als Teilnehmer einer religiösen Prozession noch vor Sonnenaufgang – versteht die geradezu biblische Aura Axums. Denn hier soll der Legende nach einer der größten Schätze der Menschheit aufbewahrt werden: die Bundeslade mit den Zehn Geboten, die Moses von Gott erhalten haben soll.
Menelik, der Sohn der Königin Makeda von Saba und des Königs Salomon, soll die wertvolle Truhe einst aus Jerusalem mitgebracht haben. Makeda wird im alten Testament erwähnt, sie soll wunderschön und sehr reich gewesen sein. „Gott hat diesen Ort auserwählt. Axum ist eine heilige Stadt“, erklärt der örtliche Diakon Zemikael Brhane.
Bewacht wird die Bundeslade von einem einzigen Mönch, der sich ihrem Schutz auf Lebenszeit widmet. Derzeit heißt er Abba Gebre Meskel, ist 56 Jahre alt und lebt seit 30 Jahren auf dem Gelände der kleinen Kapelle, in der die Lade angeblich liegt. Sie steht bei der Kirche der Heiligen Maria von Zion. „Manche Touristen warten stundenlang, nur um einen Blick auf ihn zu erhaschen“, sagt der Geschichtsexperte und Reiseführer Ephrem Brhane. Weil die Kapelle nicht betreten werden darf, kann niemand die angebliche Bundeslade selbst sehen – sie ist ohnehin stets mit einem Tuch abgedeckt.
Der Grabstein von Makeda
Zehn Autominuten außerhalb der Stadt liegt Experten zufolge Makedas Palast – oder was davon übrig ist. Hamburger Wissenschaftler hatten die vorchristliche Anlage 2010 wiederentdeckt. Heute können Besucher den Palast von einer Plattform aus bewundern und anschließend durch die Überbleibsel der Räume spazieren. Gut ist noch der Grundriss zu erkennen. „Es wurden Münzen mit dem Bild der Königin und Tonwaren gefunden, die darauf hindeuten, dass die Königin wirklich hier gelebt hat“, sagt Brhane.
Vor dem Palast sind Zwerghirse-Felder auszumachen. Mittendrin ragen mehrere freistehende Pfeiler aus Granit auf. Einer – größer und massiver als die anderen – ist eingestürzt und liegt wie ein verwundeter Riese auf der trockenen Erde. Es ist vermutlich der Grabstein von Makeda. Das Stelenfeld aus dem alten aksumitischen Reich ist eines der Mysterien der Erde. „Bisher wurden erst etwa fünf Prozent der archäologischen Schätze Axums ausgegraben, aber in zwei Jahren will ein britisches Team mit Forschungen beginnen“, sagt Brhane.
Höhepunkt eines Trips nach Axum ist das Stelenfeld in der Stadt, wo wichtige Persönlichkeiten des Reiches begraben liegen. Bis heute weiß niemand, wie die gigantischen Obelisken dorthin gebracht und aufgestellt wurden. Als sicher gilt nur, dass der Stein vom naheliegenden Hügel Gobodra abgetragen und dann wahrscheinlich von Sklaven und Elefanten in die Stadt transportiert wurde.
Die größte Stele, die 33,5 Meter hoch war und 520 Tonnen wog, ist schon vor langer Zeit umgestürzt. Die zweitgrößte hat eine bewegte Geschichte: Sie war 1937 unter italienischer Besatzung im Auftrag von Benito Mussolini mit einem Schiff nach Rom gebracht worden. Es scherte den Diktator nicht, dass die mit Hieroglyphen bedeckte Säule als Nationalsymbol Äthiopiens gilt – 65 Jahre zierte sie einen Platz im Zentrum Roms in der Nähe des Zirkus Maximus.
Erst 2005 wurde sie in russischen Antonov-Maschinen – zerlegt in drei massive Blöcke – zurück nach Axum gebracht. Die 30 Meter hohe Stele wieder an ihrem Originalstandort zu sehen, erfüllt die Äthiopier mit Stolz. Sie ist ein unauslöschliches Zeichen für die großartige Historie des später durch so viele Dürren und Konflikte gebeutelten Landes am Horn von Afrika.
Ruhestätte der Zehn Gebote: Neuer Beleg für Existenz der Bundeslade
Sie gehört zu den bekanntesten Reliquien des Juden- und Christentums: Die Bundeslade. Laut Bibel wurden in der Truhe die zwei Steintafeln mit den zehn Geboten aufbewahrt, die Moses von Gott auf dem Berg Sinai empfangen hat. Auch der grünende Stab seines Bruders Aaron und die sagenhafte Speise Manna soll in der Bundeslade aufbewahrt worden sein. Bis heute gilt die Bundeslade als das Symbol für den Bund Gottes mit dem Volke Israels (Christentum als Psy-Op-Programm zur Nahostbefriedung – „Evangelium des Caesar“ – Jesus Christus war Julius Caesar (Videos)).
Laut Überlieferung soll die Bundeslade eine vergoldete Truhe aus Akazienholz gewesen sein. Für den Transport war sie mit zwei Tragebalken versehen. Auf dem Deckel thronten zwei Cherubim, Mischwesen mit Tierleib und Menschengesicht, die ihre Flügel schützend über die Lade ausbreiteten. Sogar die Maße sind überliefert: Laut Bibel war die heilige Truhe 140 Zentimeter lang, sowie 80 Zentimeter hoch und breit. Spätestens seit Steven Spielbergs „Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes“ hat die breite Öffentlichkeit auch ein Bild der Bundeslade vor Auge.
Nach dem Alten Testament ließ Salomo, der dritte König Israels, die Bundeslade nach Jerusalem bringen. Dort wurde sie im ersten Tempel von Jerusalem (auch Tempel Salomons) zusammen mit seinen anderen Reichtümern und bis zur Zerstörung des Tempels durch die Babylonier im 6. Jahrhundert vor Christus unter Nebukadnezar II aufbewahrt. Die Schätze wurden entweder von den Babyloniern abtransportiert oder zerstört – hier verliert sich die Spur der Bundeslade. Sie gilt seitdem als verschollen.
Über 2000 Jahre wurde nach der Bundeslade gesucht, bisher ohne Erfolg. Seit ihrem Verschwinden ranken sich Legenden und Mythen über ihren Verbleib. Auch Zweifel an ihrer Existenz wurden geschürt.
Für großes Aufsehen sorgte 2009 ein Statement des Patriarchen Abuna Pauolos, der höchsten Autorität der Kirche von Äthiopien. Nach einer Audienz bei Papst Benedikt XVI. antwortete er „Der Welt“ auf die Frage über den Verbleib der Bundeslade: „Sie befindet sich bei uns in Axum. Äthiopien ist der Thron der Bundeslade, seit hunderten von Jahren schon. Ich habe sie selbst gesehen.“
Nach Pauolos sei sie keinem Alterungsprozess unterworfen und entspreche exakt den Beschreibungen der Bibel (Synkretismus: Astrologie in der Bibel (Videos)). „Das Gesegnete bleibt. Das Heilige bleibt. Die Bundeslade ist nicht von Menschenhand gemacht. Sie ist ein Geheimnis“, fügte der Patriarch hinzu. Einen öffentlichen Beweis dafür, dass sich die Bundeslade tatsächlich in Axum befindet, gibt es allerdings nicht.
Außerhalb religiöser Texte gab es auch keinen schriftlichen Beweis für ihre Existenz – bis jetzt.
Text beschreibt den Transportweg der Bundeslade
Professor James Davila von der St. Andrews University hat einen antiken hebräischen Text übersetzt. Er beinhaltet eine Inventarliste der Habseligkeiten des israelischen Königs Salomo. Neben Gold und anderer Kostbarkeiten ist auch die Bundeslade aufgelistet.
Darüber hinaus liefert der Text auch Hinweise auf den Abtransport der Bundeslade und beschreibt die Route, die die Reichtümer Salomos auf ihrer Reise aus Jerusalem genommen hatten. Auch das Ziel wird genannt: Nach dem hebräischen Text gelangte sie einst in den Mittleren Osten.
Andere Passagen des Textes geben Rätsel auf. Der Verfasser schreibt, dass einige der Schätze in verschiedenen Orten im Land Israel und in Babylonien versteckt wurden, andere wurden in die Hände der Engel Shamshiel, Michael, Gabriel und vielleicht Sariel geliefert. „Ich glaube, der Autor untersuchte verschiedene Legenden, ohne viel Sorge darum sie in Einklang zu bringen“, sagte Professor Davila der „Daily Mail“.
Davila fügte hinzu, dass der Text inhaltliche Parallelen zu einer der Qumranschriften vom Toten Meer aufweist. Eine der Schriftrollen thematisiert ebenfalls den Standort der Schätze aus Salomons Tempel (War Jesus Caesar? 2000 Jahre Anbetung einer Kopie (Videos)).
„Der Text erzählt uns keine weiteren Details über die Bundeslade oder die anderen Schätze von König Salomo“, sagte Davila. Aus bisher unbekannten Gründen ist Davila der erste, der den hebräischen Text übersetzte.
Video: Die verschollene Bundeslade
Wird das Geheimnis der Bundeslade irgendwann gelüftet? Das kann wohl nur die Zeit entscheiden.
Literatur:
Bundeslade Deko Figur als Schatulle – Ägypten Kreuzritter Templer
Das Gralsrätsel: Bundeslade, Heiliger Gral und Tempelritterorden
Quellen: PRAVDA TV/PublicDomain/n24/web vom 19.11.2015
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Die Bundeslade war ein Funkgerät, kann man sogar nachrechnen:
https://www.amazon.de/Die-Bundeslade-Funkger%C3%A4t-Norbert-Renz/dp/3956521005
Gibt es jetzt als ebook, da die Druckversion vergriffen ist: https://www.epubli.de/shop/buch/die-bundeslade-als-funkger-t-norbert-renz-9783754975633/126293