Der China-Crash reißt auch die Wall Street und Frankfurt in die Tiefe. Die beiden Indizes verlieren zwischenzeitlich mehr als sechs Prozent. Börsianer sprechen von einem „schwarzen Montag“.
Die Furcht vor einem heftigen Konjunktureinbruch in China hat zu Wochenbeginn massive Schockwellen durch die Finanzmärkte gejagt. Anleger warfen weltweit Aktien im hohen Bogen aus ihren Depots. Auch an den Rohstoffmärkten brachen die Preise für Öl und Kupfer ein.
Damit sind die seit Jahresanfang angehäuften Gewinne aufgezehrt. Auch an der Wall Street gingen die Kurse dramatisch in die Knie: Dow-Jones – und S&P500 verloren allein in den ersten Handelsminuten rund 6 Prozent, der Dow ging um mehr als 1.000 Punkte in die Knie. An der Computerbörse Nasdaq ging es mehr als 8 Prozent abwärts. Marktteilnehmer reagierten panisch, weil die Regierung in Peking keine weiteren Maßnahmen zur Stützung der Kurse ankündigte. Es wird befürchtet, dass es um die chinesische Wirtschaft deutlich schlechter bestellt ist als bisher angenommen. Das könnte auch das Wachstum der Weltwirtschaft bremsen.
„Wir sind mitten in einer Panikattacke und China ist das Epizentrum“, erklärten die Analysten von JP Morgan Cazenove. Die Furcht vor den Folgen einer Wachstumsdelle in China für die gesamte Weltwirtschaft mache die Investoren höchst nervös, sagte Tobias Basse von der NordLB.
Auch der Dax ist nach Wall Street Eröffnung noch tiefer in die Verlustzone gerutscht. Zum Schluss notiert er mit 4,70 Prozent im Minus. Auch der Index an der Börse London, der FTSE-100, ist mit minus 4,67 Prozent tiefrot.
Chinas ungenügendes Wirtschaftswachstum
China galt bisher als einer der zukunftsträchtigsten Absatzmärkte weltweit. Ob deutsche Autobauer oder französische Luxusgüterhersteller – sie alle haben zuletzt vor allem auf die Chinesen als Konsumenten gesetzt. Entsprechend sind die Aktienkurse dieser Branchen seit Wochen auf Talfahrt. Denn schon seit Jahresbeginn häufen sich die Anzeichen für eine stärkere Abkühlung der chinesischen Wirtschaft. Von den früher zweistelligen Wachstumsraten ist schon lange nichts mehr zu sehen. Für 2015 strebt die Regierung ein Plus von 7 Prozent an – es wäre der kleinste Zuwachs seit einem Vierteljahrhundert.
Die chinesische Zentralbank versucht sich mit aller Macht gegen den Abwärtstrend zu stemmen: So ließ sie die Landeswährung Yuan kräftig abwerten, was chinesische Waren im Ausland billiger macht – und ausländische Waren in China teurer. Viele Anleger sahen darin einen weiteren Beleg, dass es um die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft alles andere als gut bestellt ist.
Übrige Börsen rutschen ebenfalls weit ab
Auch die übrigen europäischen Börsen haben am Montagnachmittag ihre zuvor bereits starken Kursverluste weiter ausgeweitet, nachdem die US-Börsen zur Eröffnung ebenfalls klar abgerutscht sind. Gegen 15.40 Uhr notierte der 50 wichtige Unternehmen der Eurozone umfassende Aktienindex Euro-Stoxx-50 um 4,32 Prozent tiefer.
Unter die Räder kamen an der Wall Street unter anderem die Aktien von Apple mit einem Minus von über acht Prozent. Bei der Großbank JP Morgan ging es sechs Prozent nach unten. Der anhaltende Ölpreis-Verfall setzt Anbietern wie Exxon und Chevron zu. Hier ging es 5,3 Prozent beziehungsweise 4,8 Prozent bergab.
Einbruch der Börsen auch in Asien
Sorgen um einen Konjunktureinbruch in der zweitgrößten Volkswirtschaft in China hatten zuvor die Börsen in Asien einbrechen lassen. Shanghais Aktienmarkt erlebte den schwersten Kurssturz seit acht Jahren, während der Nikkei in Japan den größten Verlust seit mehr als zwei Jahren hinnehmen musste.
Die jüngsten Turbulenzen könnten auf den Beginn eines heißen Herbstes hinweisen: Eine mögliche US-Zinswende, China und die Schwellenländer, mal wieder Wahlen in Griechenland sowie ein Europa, das konjunkturell nicht so recht vom Fleck zu kommen scheint.
Literatur:
Der stille Putsch: Wie eine geheime Elite aus Wirtschaft und Politik sich Europa und unser Land unter den Nagel reißt von Jürgen Roth
Der Crash ist die Lösung: Warum der finale Kollaps kommt und wie Sie Ihr Vermögen retten von Matthias Weik und Marc Friedrich
Die Plünderung der Welt: Wie die Finanz-Eliten unsere Enteignung planen von Michael Maier
Quellen: handelsblatt.com/diepresse.com vom 24.08.2015
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Die großen Börsen-Teilnehmer hatten(!) bereits erhebliche Verluste erlitten – vor dem jetzigen Absturz! Sie waren deshalb ohnehin schon gezwungen sich liquide (= Verkauf von Aktien oder CFDs) zu machen .
Verluste:
1.) Öl
2.) Gold
3.) Rohstoffe (Kohle, Metalle etc.)
4.) Auslandsdevisen (ohne $)
5.) Staatsanleihen
6.) Bundis (die sich natürlich gerade jetzt wieder erholen, nachdem viele mit Verlust rausgegangen sind): http://www.ariva.de/euro_bund_future/chart?t=year&boerse_id=7
6.) Aktien China
Einzige Gewinner waren Aktien aus
1.) USA
2.) Japan
3.) EU
In der 2. und 3. Welt werden die dortigen Aktien-Investoren wegfallen, da ihre Währungen (Türkei, Brasilien, Argentinien usw.) abstürzten.
US+EU+Japan-Investoren müssen neu Zuflüsse für Verlustdeckung verwenden.
Saudi-Arabien muß sich von nun an fortlaufend aus den Reserven liquide machen und löste bereits im August 5 Mrd. davon auf (Währungsreserven Saudi-Arabien derzeit: 600-650 Milliarden Dollar)
Übrigens: Gerade der August ist für Aktien ein Verlustmonat: http://www.seasonalcharts.de/img/INDICES-CSH/DAX.GIF