18,6 Prozent des Amazonas-Regenwaldes wurden seit 1970 abgeholzt. Eine Fläche, fast so groß wie Deutschland, Österreich, Italien und die Schweiz zusammen. Im Südosten Perus in der Region Madre de Dios bedrohen vor allem illegale Holzfäller und Rohstoffjäger den Baumbestand und die Artenvielfalt. Zwischen 1999 und 2012 ist der Flächenverbrauch hier um 400 Prozent gestiegen. Die wachsende Goldnachfrage der vergangenen Jahre hat zu einer rasanten Ausbreitung kleiner, zumeist illegaler Goldminen geführt.
(Bild: Illegale Abholzung im Amazonas-Regewald: Diese Bäume mussten einer Mine weichen)
Das gilt auch für das in Madre de Dios gelegene Naturschutz-Reservat Los Amigos. In dem über 1400 Quadratkilometer großen Gebiet versucht Carlos Castaneda, Koordinator der für Los Amigos zuständigen Amazon Basin Conservation Association, der illegalen Abholzung Einhalt zu gebieten. Mit nur fünf Rangern, die nur mehr oder weniger ziellos den Wald durchkämmen können, ein aussichtsloser Kampf.
Unterstützung bekommt Castaneda nun aus der Luft: Max Messinger von der Wake Forest University hat einen Weg gefunden, den schwer zugänglichen Dschungel besser zu überwachen. Dafür rüstet der Biologie-Student Spielzeugflugzeuge mit Autopilot, einer Foto- und einer Videokamera aus. Die Drohen können eine Strecke von fast 16 Kilometern zurücklegen, bei Verdacht über GPS-Koordinaten sogar gezielt festgelegte Gebiete abfliegen.
(Biologie-Student Max Messinger schickt eine selbstgebaute Drohne in den Einsatz)
Der große Vorteil der selbstgebauten Technik: die geringen Kosten. Zwar gäbe es eine Menge Drohnenhersteller, doch sei es schwierig für diesen Zweck das richtige Modell zu finden, sagt Messinger. „Für Fluggeräte, die unseren Bedürfnissen entsprechen, müsste man zwischen 10.000 und 20.000 Dollar zahlen. Das ist kaum zu finanzieren“. Messingers Drohnen kosten umgerechnet gerade einmal 4500 Euro.
Video:
Knapp ein Jahr sind Spielzeugflugzeuge bereits im Einsatz. Und Castaneda und Messinger haben mit ihnen erste Erfolge erzielt. „Wir konnten etliche illegale Minen ausfindig machen“, so der Student. Carlos Castaneda aber weiß, der Kampf gegen die Abholzung bleibt schwierig: „Die Leute brauchen Geld. Dafür würden sie alles tun, selbst den gesamten Regenwald zerstören“, so der Naturschützer in einem Bericht des National Public Radio.
Literatur:
Bäume helfen heilen: Wie Sie mit Bäumen Kontakt aufnehmen und ihre natürlichen Energien nutzen von Manfred Himmel
Wer Beton sät, wird Zorn ernten: Mexikos Umweltbewegung von unten von Luis Hernández Navarro
Rodung des Regenwalds aus umweltethischer Sicht von Michel Bartoschik
Wege zu Orten der Kraft: Plätze der Erholung, Inspiration und Heilung selber finden von Pier Hänni
Quellen: linnaero.com/geo.de vom 14.07.2015
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