Die Hitzewelle breitet sich über Europa aus: Kaum noch Länder sind ausgenommen.
Frankreichs Wetterdienst meldet mehrere neue Temperaturrekorde, wie die 39,4 Grad in Melun bei Paris oder 35,4 Grad in Boulogne am Ärmelkanal.
Beide Wetterstationen sind seit 1947 in Betrieb; zumindest während dieser Zeit also war es nie heißer als gestern.
39,7 Grad waren es in Paris selbst: Das war der zweithöchste Wert jemals, ebenfalls seit Beginn der Messungen am Standort Montsouris 1947.
Im Norden Frankreichs starben beim Baden allerdings drei Kinder und Jugendliche.
Rund die Hälfte des Landes – 51 Departements – steht inzwischen unter der Warnstufe Orange; nur Rot ist noch höher.
Auch Großbritannien erlebte gestern den heißesten Tag seit Beginn der Aufzeichnungen.
Am Londoner Flughafen Heathrow wurden 36,7 Grad gemessen; der alte Rekord stammte von 2006.
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Auch Deutschland schwitzt, das Land ächzt unter den Temperaturen. Und vor Mitte nächster Woche ist kein Ende in Sicht, im Gegenteil: Dieser Samstag könnte der bislang heißeste Tag des Jahres werden – und vielleicht einen neuen Hitzerekord. Hoch „Annelie“ bringt noch mehr Sahara-Luft, aber auch Gewitter.
Der bestehende Rekord von 40,2 Grad, der 1983 und 2003 gemessen wurde, könnte an diesem Samstag fallen, glauben Wetterexperten. Im Westen und Südwesten seien 40-Grad-Werte möglich. Badeorte an Nord- und Ostsee erwarten einen Ansturm von Ausflüglern.
Bereits am Freitag brachte Hoch „Annelie“, das Sahara-Luft ins Land leitet, viele Menschen mächtig zum Schwitzen: Am wärmsten war es mit 37,7 Grad in Bad Mergentheim in Baden-Württemberg. Bis mindestens Dienstag soll sich die Hitze halten, sagt der Deutsche Wetterdienst (DWD) voraus. Spürbar kühler wird es laut DWD wohl erst am Donnerstag.
Schäden durch Hitzegewitter
Das Wochenende bringt auch wachsende Schwüle und viele Gewitter. Zwischen Eifel und Nordseeküste können sich zum Samstagabend teils kräftige Gewitter entwickeln. Am Sonntag wächst die Gewittergefahr.
Bereits am Freitag verursachten Blitze, Donner und Starkregen erhebliche Schäden, so auch in Niedersachsen: In Wangelnstedt brannte eine Scheune nieder, Tiere starben. Ein angrenzendes Wohnhaus wurde beschädigt. Drei Bewohner erlitten Rauchgasvergiftungen. Ein Blitz schlug auch in das nordhessische Stellwerk Zierenberg ein, der Schienenverkehr in der Nähe von Kassel war gestört.
Im thüringischen Dachwig (Kreis Gotha) brachte ein schweres Gewitter am frühen Abend Starkregen und sogar kräftigen Hagel. Auf Fotos waren ganze Hagelfelder zu sehen, manche waren bis zu 40 Zentimeter hoch. Laut DWD wurden dort 36 Liter Regen pro Quadratmeter in einer Stunde gemessen. Das bislang stärkste Hitzegewitter war den Angaben zufolge über dem Thüringer Wald entstanden und dann Richtung Erfurt und Gotha gezogen. Schäden gab es laut Polizei nicht.
Autobahnen platzen auf
Die Hitzewelle hat eine Menge ernste Folgen. Klinikärzte befürchten, dass mit jedem weiteren Hitzetag mehr Menschen in die Notaufnahme kommen. Mit akuten Kreislaufproblemen kämpften vor allem alte Menschen.
Die Gluthitze wird auch zur Gefahr im Straßenverkehr und verursacht Schäden an Autobahnen. Vorfälle gab es etwa auf der A7 in Hamburg oder auf der A5 bei Heidelberg. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will verstärkt Autobahnen überwachen. Spezielle Messfahrzeuge würden untersuchen, wo die Gefahr für Blow-ups (aufgeplatzte Abschnitte bei Betonautobahnen) am höchsten sei. Bundesländer wie Baden-Württemberg, Bayern oder Sachsen-Anhalt drosselten auf Autobahn-Abschnitten das Tempo auf 80.
Klimaanlagen der Bahn versagen
Auch der ADAC warnte vor der Hitze: In manchen Autos herrschten Verhältnisse wie in einer Sauna. „Bei direkter Sonneneinstrahlung kann sich ein Auto auf über 60 Grad aufheizen“, sagte ADAC-Sprecherin Andrea Piechotta in München. „Autofahrer werden dann rasch müde und unkonzentriert.“ Der Automobilclub rät daher, bei Sonnenparkplätzen die Windschutzscheibe abzudecken und vor dem Losfahren erstmal alle Türen zu öffnen, um das Auto kräftig durchzulüften. Auch in den ersten Fahrminuten sollten zunächst nur die Fenster geöffnet werden – erst dann solle die Klimaanlage aktiviert werden.
Bei der Bahn fielen wieder Klimaanlagen aus. Betroffen waren bis zum Nachmittag bundesweit fünf Fernzüge. Die Deutsche Bahn stellte für die besonders betroffene Linie Berlin-Amsterdam zwei Ersatzzüge bereit. Sie sollen eingesetzt werden, wenn die Luftkühlung in anderen IC auf der Strecke versagt. Außerdem wurden in Osnabrück mehrere Busse stationiert.
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=SX4dD7vKumc
Im Norden droht Wasserknappheit
Badeunfälle häufen sich. Allein in Nordrhein-Westfalen wurden in den vergangenen Tagen vier Tote nach Badeunfällen gezählt, am Donnerstag ertrank ein 20-Jähriger an einem See in Leverkusen. In Brandenburg starb ein 77-Jähriger im Nymphensee bei Brieselang nahe Berlin, in Frankfurt wurde ein 39-Jähriger nach drei Tagen tot aus dem Main geborgen. Die DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) warnte vor einem vermeintlich wohltuenden Sprung ins kühle Nass direkt nach dem Sonnenbad: „Das kann zu Kreislaufproblemen führen“, sagte ein Sprecher. Er rechnet wegen der Hitzewelle mit einem Anstieg der Einsätze zur Rettung Ertrinkender. Freunde sollten einander stets im Blick haben: „Die meisten ertrinken lautlos, etwa zwei bis drei Meter vom Ufer entfernt. Wildes Gefuchtel kommt nur selten vor.“
In einigen Regionen droht Wasserknappheit. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband fordert Verbraucher auf, Leitungswasser sparsam zu verwenden, Großveranstaltungen stocken ihre Wasservorräte auf. Am Wochenende finden in Nordrhein-Westfalen zahlreiche Reggae- und Rockveranstaltungen statt. Die Veranstalter des Christopher Street Day in Köln erwarten am Sonntag 800.000 Teilnehmer.
Angesichts der Hitzewelle müssen Wanderer und Ausflügler mit gesperrten Waldgebieten rechnen. In Thüringen zum Beispiel könne die Waldbrandgefahr in den nächsten Tagen auf die höchste Warnstufe 5 steigen, teilte der Thüringenforst mit.
Von den Hitze-erprobten Australiern lernen
Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius? Was in Deutschland Ausnahmezustand ist, erleben die Australier jedes Jahr. Sie sind Hitze gewohnt und haben jede Menge gute Tipps.
Eigene Klimaanlage basteln
Ein Laken in kaltes Wasser tunken und vor das geöffnete Fenster hängen – so kommt gekühlte Luft ins Zimmer. Oder für Leute, die wenigstens einen Ventilator haben: flache Schale mit Eis direkt davor stellen. Der Ventilator-Wind verteilt die vom Eis verdunstende kühle Luft.
Eiskuchen machen
Bloß keine Ofenhitze, wenn es draußen schon brutzelt. Deshalb: Sahne schlagen, abwechselnd mit Keksen in einer Schüssel schichten, einfrieren und später genießen.
Heiße Fußsohlen meiden
Abkühlen im Badesee oder am Strand ist schön und gut, aber an die Fußsohlen auf dem Heimweg denken: Sandalen am besten mit den Innenflächen zueinander neben die Badematte legen – dann heizt sich das Fußbett nicht auf.
Video:
https://www.youtube.com/watch?v=Bm9Si3ZFyz4
Geräte-Überhitzung vermeiden
Laptop oder Spielkonsole auf vier Plastikflaschendeckel balancieren. Das erhöht die Ventilation.
Eis für Struppi
Beißspielzeuge für vierbeinige Freunde in einem Eimer in Wasser einfrieren, so dass sie im Eis zu sehen sind. Die Neugierde müsste den Hund zum Lecken – und damit Abkühlen – bringen.
Sonnencreme für Weintrauben
Ja, auch Weintrauben bekommen Sonnenbrand. Australier haben in einem Versuch gezeigt: Trauben überstehen Hitze besser, wenn sie mit Sonnencreme aus kaolinitischem Ton besprüht werden.
Richtig trinken
Ausreichend trinken schützt den Körper vor Austrocknung, gerade bei hochsommerlichen Temperaturen. Menschen im Büro sollten mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag zu sich nehmen, im Freien arbeitende Menschen sogar bis zu fünf Litern. Da der Körper bei Hitze mehr Natrium verbraucht, ist es ratsam, natriumreiches Mineralwasser zu trinken oder das Essen mit einer Extraprise Kochsalz zu versehen. In Nordafrika ist das Trinken warmer Tees verbreitet. Durch die Wärme des Getränks öffnen sich die Poren, man beginnt zu schwitzen und kühlt damit die Körpertemperatur herunter. Vorsicht bei Alkohol. Der entzieht Flüssigkeit. Außerdem hat es der Körper unter starker Sonne schwerer, Alkohol abzubauen, weil sich bei hohen Temperaturen die Blutgefäße erweitern. Zu viel Alkohol kann dann zu Kreislaufproblemen bis hin zum Kollaps führen.
Literatur:
Im Fokus: Naturkatastrophen: Zerstörerische Gewalten und tickende Zeitbomben (Naturwissenschaften im Fokus) (German Edition) von Nadja Podbregar
Der Klimaschwindel: Erderwärmung, Treibhauseffekt, Klimawandel – die Fakten von Kurt G. Blüchel
Die Erde hat ein Leck: Und andere rätselhafte Phänomene unseres Planeten von Axel Bojanowski
Quellen: PRAVDA TV/dpaEuronews/heute.de vom 04.07.2015
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