Seit Jahren werden gummiartige Platten mit der Inschrift „Tjipetir“ an Nordeuropas Stränden angeschwemmt und beschäftigen viele Sammler. Woher kommt das mysteriöse Strandgut?
Die Tage nach einem Gewitter sind Steve Trewhellas Tage. Dann kann der Brite Strandgut sammeln, das das Meer massenweise angeschwemmt hat. An einem dieser Tage im November 2014 fand der Taucher und Fotograf eine quadratische gummiartige Platte mit der Inschrift „Tjipetir“ am Chesil Beach in Dorset an der Südküste Englands.
Trewhella, leidenschaftlicher Strandgutsammler und Hobbyforscher, ist dort schon so einiges begegnet: ein Robbenbaby, eine Radarreflektorboje und Sexspielzeug. Auch von den „Tjipetir“-Platten hatte Trewhella schon gehört. „Trotzdem war es ziemlich aufregend, den Block zu finden“, sagt er.
Nicht nur in England, auch an den Atlantikküsten und Nordseestränden von Spanien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Dänemark, Norwegen und Schweden tauchten die geheimnisvollen Platten auf.
Inzwischen hat das Rätsel eine ganze Fangemeinde. Die Facebook-Gemeinschaft „Tjipetir Mystery“ hat inzwischen über 8400 Likes und gewinnt ständig neue hinzu. Etliche Nutzer haben ihre Funde gepostet: ein Mädchen aus Wales, ein Surfer in Frankreich, eine Familie auf Borkum. Ein junger Niederländer hat sogar acht Stück gefunden, ein Brite fragt: „Verkauft irgendjemand seinen Block?“ International berichteten Medien, FranceTV und CNN brachten Beiträge, die britische BBC drehte sogar einen Film für ihren Kinderkanal. Allein zwischen Ende Februar und Anfang März haben mehrere Finder in Cornwall, Wales und Dänemark erneut Funde gemeldet und Bilder eingestellt.
Hundert Jahre durch die Weltmeere
Doch wo kommen die Platten her und wie kamen sie nach Europa? Die Inschrift „Tjipetir“ deutet auf ein Dorf im indonesischen West-Java – und ein Jahrhundert in die Vergangenheit.
„Tjipetir“ hieß einst auch eine Fabrik am selben Ort. Von holländischen Kolonialherren gegründet, wurde dort das kautschukartige Material Guttapercha aus dem getrockneten Saft des gleichnamigen Baums gewonnen. Man stellte daraus Teddynasen, Golfbälle, wasserfeste Regenmäntel und andere Gebrauchsgegenstände her. Noch heute werden Zahnwurzelkanäle damit befüllt.
Im Tropenmuseum in Amsterdam tauchte ein Bild auf, das in den Zwanzigerjahren in Tjipetir aufgenommen wurde. Darauf sind genau die gleichen quadratischen Platten zu sehen: etwa 30 mal 30 Zentimeter groß und zweieinhalb Zentimeter dick, mit „Tjipetir“-Inschrift.
Ist ein japanisches Wrack die Lösung?
Das Gerücht, die Platten könnten von der „Titanic“ stammen, wurde schnell von Experten entkräftet. Dann, im Sommer 2013, erhielt die Finderin Tracey Williams, die die Facebook-Gemeinschaft gründete und sogar ein Buch über das „Tjipetir“-Mysterium plant, von zwei unterschiedlichen Personen einen Tipp: das Wrack der „Miyazaki Maru“.
Das japanische Schiff war 1917 im Ersten Weltkrieg von einem deutschen U-Boot versenkt worden, 240 Kilometer westlich der britischen Scilly-Inseln. Die Torpedos kamen von der U-88. Dessen Kapitän Walther Schwieger war bekannt: 1915 hatte er das Passagierschiff „RMS Lusitania“ mit mehr als tausend Menschen abgeschossen und damit die USA gegen Deutschland aufgebracht.
Vor wenigen Jahren suchte eine Bergungsfirma nach Frachtstücken im Wrack der „Miyazaki Maru“. Dabei sollen Guttapercha-Platten und Gummirollen zum Vorschein gekommen sein. Die „Tjipetir“-Blöcke könnten auf diese Weise ins Meer und später an die Strände gelangt sein. Alison Kentuck von der staatlichen Meldestelle für Wracks in Großbritannien hält das für wahrscheinlich, sagte sie der BBC.
Dagegen aber spricht, dass einige „Tjipetir“-Platten angeblich schon vor Jahrzehnten gefunden wurden. Ein Fischer soll vor 30 Jahren einen solchen Block aus dem Meer gefischt haben – lange vor der Untersuchung des „Miyazaki Maru“-Wracks. Andererseits könnte die Fracht aber auch schon vorher den zerstörten Schiffsrumpf verlassen haben.
„Kunststoff hält ewig“
Der englische Strandgutsammler Trewhella hat noch mehr Gegenstände aus Guttapercha am Chesil Beach gefunden, wie Matten und Rollen, zuletzt eine Schuhsohle. Er geht davon aus, dass sie von dem gleichen Schiffswrack stammen wie die „Tjipetir“-Platten.
Sein Exemplar hebt er zusammen mit anderen Funden auf. Alles, was er am Strand findet, wird katalogisiert. Die Fundstücke kommen von den unterschiedlichsten Orten der Welt und sind teilweise hundert Jahre alt. Auch Trewhella ist Teil der Facebook-Gemeinschaft. Doch er sieht das „Tjipetir“-Rätsel kritischer als die meisten.
„Ich glaube, das bleibende Erbe des Kunststoffs, den wir heute ins Meer werfen, wird diese Aufregung in Hunderten von Jahren überschatten“, meint Trewhella. Guttapercha sei nicht biologisch abbaubar. „Er sieht immer noch neu aus“, sagt Trewhella über seinen Block. „Stellt euch vor, was die Menschen in den nächsten hundert Jahren finden werden. Kunststoff hält ewig.“
Video:
Quellen: PublicDomain/SPON vom 29.03.2015
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