Krebserregende Stoffe, Insektengift, Schimmel: Fertig abgepackte Salate sind offenbar noch schlechter als ihr Ruf. Acht von neun Produkte ließ die Zeitschrift „Ökotest“ durchfallen.
Fertigsalate sind nach einem Test der Zeitschrift „Ökotest“ häufig stark mit Keimen, Schimmelpilzen oder Pestiziden belastet. Von neun getesteten Salaten sei nur einer zu empfehlen gewesen, berichtete „Ökotest“ vorab aus seiner Februar-Ausgabe.
Die meisten Fertigsalate wiesen demnach Keimbelastungen auf, die mindestens einen der jeweiligen Richtwerte der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie knackten. Dem Bericht zufolge entdeckten die Tester einen Salat, der gleich drei Richtwerte – den für die Gesamtkeimzahl, für Schimmelpilze und Hefen – überschritt.
In einem anderen abgepackten Salatmix tummelten sich demnach zehnmal so viele Schimmelpilze wie erlaubt. Obwohl die Salate mehrfach gewaschen abgepackt werden, entdeckten die Tester noch Spuren von bis zu acht Pestiziden.
Für den Test wurden von jeder der neun Sorten drei Proben genommen, also insgesamt 27 Salate getestet. In neun Tüten wurde den Angaben zufolge das Insektengift Cypermethrin nachgewiesen, das für das Bienensterben mitverantwortlich gemacht wird. In sieben Packungen habe das Labor Spuren des Pilzgifts Iprodion gefunden, das im Verdacht steht, Krebs zu erregen.
16 Proben enthielten Perchlorat oder Chlorat. Diese beiden Stoffe können dem Bericht zufolge vorübergehend die Jodaufnahme in der Schilddrüse blockieren, was besonders problematisch für Kinder, Schwangere und Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion sein kann.
Die Tester empfahlen den Kauf frischer Salate anstelle der Fertigprodukte. Wer doch einmal einen abgepackten Salat kaufe, solle ihn zumindest nochmals waschen.
Bundesamt für Risikobewertung (BfR): Frische Sprossen und küchenfertige Salatmischungen aus der Tüte, die Tage zuvor geschnitten, gewaschen und verpackt wurden, gehören zu den leicht verderblichen Lebensmitteln. Obwohl sie gekühlt aufbewahrt werden, besteht die Möglichkeit eines schnellen mikrobiellen Verderbs und die Gefahr der Kontamination mit krankmachenden Keimen wie Listerien, Salmonellen, E. coli-Bakterien oder Viren wie Noroviren oder Hepatitis A-Viren.
Diese Mikroorganismen können verschiedene Lebensmittelinfektionen in unterschiedlicher Schwere und mit unterschiedlichen Symptomen wie Übelkeit, Magenverstimmungen, blutigen Durchfällen oder Nierenfunktionsstörungen hervorrufen.
Frische Sprossen sowie küchenfertige Mischungen aus Blattsalaten und Rohkost wie Weiß- oder Rotkohl und Möhren können damit zu einer Infektionsgefahr für den Menschen werden.
Quellen: BfR/AFP/n24.de vom 01.02.2015
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