Zitronensäure wird im Allgemeinen als eine natürliche und somit vollkommen harmlose Substanz angesehen. Das wäre sie eigentlich auch, fände sie nicht als konzentrierte Säure in unzähligen Lebensmitteln und Getränken Verwendung. In dieser isolierten Form ist die Zitronensäure extrem gesundheitsgefährdend. Sie erhöht u. a. die Aufnahme von Aluminium in den Körper, fördert schädliche Oxidationsprozesse, greift die Zell-membranen an und schädigt den Zahnschmelz.
Zitronensäue ist allgegenwärtig
Wenn Sie durch einen Supermarkt schlendern, begegnen Ihnen Zitronen auf Schritt und Tritt. Und das bei weitem nicht nur in der Obstabteilung.
Die Abbildung sonnengereifter Zitronen findet sich auf unzähligen Etiketten von Wasch-, Spül- und Putzmitteln, Entkalkern, Raumdüften und vielen weiteren Produkten. Die Illustration soll dem Verbraucher suggerieren, dass es sich hier um eine natürliche Frische handelt – um die Frische aus der Zitrone.
Schaut man sich weiterhin die Etiketten von Fertigprodukten genauer an, so wird man nahezu überall fündig. Der Begriff „Zitronensäure“, oder auch „Citronensäure“ geschrieben“, ist fast auf jeder Zutatenliste zu finden.
Zitronensäure täuscht Verbraucher
Sowohl die bildhaft dargestellte Zitrone auf den Etiketten von Haushaltsprodukten als auch die Deklaration von Zitronensäure auf der Zutatenliste von Fertigprodukten wird von vielen Verbrauchern instinktiv mit der Zitronen-Frucht in Verbindung gebracht.
So vermitteln diese Produkte den Anschein von Natürlichkeit, der das Kaufverhalten der Kunden entsprechend positiv beeinflusst.
Der Lebensmittelzusatzstoff wird normalerweise als E 330 gekennzeichnet. Da E-Nummern jedoch bei vielen Konsumenten bereits ein schlechtes Image haben, wird als Kennzeichnung häufig nur noch der Begriff „Zitronensäure“ verwendet.
Auch über diesen Weg werden die Verbraucher ganz bewusst getäuscht.
Zitronensäure – Liebling der Lebensmittelindustrie
Die Verwendung von Zitronensäure in der Lebensmittelindustrie hat enorme Ausmasse angenommen, denn sie zählt mittlerweile zu den wichtigsten Zusatzstoffen im Bereich der Lebensmittelherstellung.
Das ist auch nicht verwunderlich, da Zitronensäure über einige technologisch wichtige Eigenschaften verfügt. So überzeugt sie die Hersteller von Fertigprodukten durch ihre Funktion als Konservierungsstoff und Komplexbildner ebenso wie als Säuerungsmittel, Säureregulator sowie Schmelzsalz.
Zitronensäure als Konservierungsstoff
Zitronensäure reduziert Oxidationsprozesse, die durch Sauerstoff- oder Lichteinflüsse den Verderb von Lebensmitteln beschleunigen.
Gleichzeitig verhindert Zitronensäure auch Geruchs-, Farb- und Geschmacksver-änderungen, die ebenfalls durch Oxidationsprozesse hervorgerufen werden. Auf diese Weise fungiert Zitronensäure als ideales Konservierungsmittel.
Zitronensäure als Komplexbildner
Komplexbildner haben generell die Fähigkeit, Metalle an sich zu binden. Hierzu zählen Schwermetalle, wie z. B. Blei, ebenso wie das Leichtmetall Aluminium.
Daher macht Zitronensäure in ihrer Eigenschaft als Komplexbildner die in Lebensmitteln enthaltenen Spuren gesundheitsschädigender Metalle ungefährlich. Das klingt zunächst sehr positiv.
Diese Eigenschaft der Zitronensäure ist allerdings eher mit Vorsicht zu geniessen, wenn man bedenkt, dass Zitronensäure in der Lage ist, die Blut-Hirnschranke zu überwinden. So kann sie gemeinsam mit den Metallen ins Gehirn gelangen.
Zitronensäure als Säuerungsmittel und Säureregulator
Zitronensäure findet zudem überall dort Verwendung, wo das Endprodukt mit einem fruchtigen Geschmack überzeugen soll.
Daher steht sie auf nahezu jeder Zutatenliste von Fruchtsäften, Limonaden, Eistees, Süsswaren, Gummibärchen, Speiseeis, Marmeladen, Dosenfrüchten sowie vielen anderen Produkten.
Als Säureregulator hält Zitronensäure den gewünschten pH-Wert eines Lebensmittels konstant.
Da sich Bakterien in einem abweichenden pH-Bereich schnell vermehren, trägt Zitronensäure auch durch diese Eigenschaft zu einem haltbaren Lebensmittel bei.
Ein gleich bleibender pH-Wert verbessert zudem die Wirkung anderer im Produkt enthaltener Konservierungsstoffe.
Zitronensäure als Schmelzsalz
Schmelzsalze werden für die Herstellung von Schmelzkäse benötigt. Sie sorgen dafür, dass sich beim Erhitzen des festen Käses das enthaltene Eiweiss, das Fett und das Wasser zu einer homogenen Masse vermengen und diese Konsistenz auch beibehalten.
Dies erklärt, warum Zitronensäure auch im Schmelzkäse, Streichkäse oder Hüttenkäse enthalten ist.
Der Bedarf an Zitronensäure steigt
Wie Sie sehen, ist Zitronensäure aus unterschiedlichen Gründen in unzähligen Fertig-produkten und Haushaltswaren zu finden. Hierbei handelt es sich selbstredend nicht um jene Säure sonnengereifter Früchte, in der die Zitronensäure in ihrer natürlichen Form vorkommt.
Stattdessen wird für die Herstellung dieser Produkte heute ausschliesslich ein spezielles biotechnologisches Verfahren angewandt, das weiter unten noch genau beschrieben wird.
Die Vorteile dieses Verfahrens liegen für die Hersteller einerseits in der unbeschränkten Produktionsmöglichkeit und andererseits in dem sehr geringen Kostenaufwand.
Die nicht von der Hand zu weisenden Nachteile der solcherart hergestellten Zitronensäure gehen natürlich, wie sollte es auch anders sein, wieder ausschliesslich zu Lasten der Verbraucher. Doch auch dazu später mehr.
Natürliche Zitronensäure
Man könnte meinen, dass die natürliche Form der Zitronensäure ausschliesslich in Zitrusfrüchten, wie Zitronen, Limetten, Orangen, Mandarinen sowie Grapefruits enthalten ist.
Das ist jedoch nicht ganz richtig, denn auch in Beeren, Kiwis, Tomaten und einigen anderen Lebensmitteln kommt Zitronensäure vor, wenn auch in weitaus geringeren Mengen.
Interessanterweise wird auch im menschlichen Organismus ständig Zitronensäure gebildet. Sie entsteht im Rahmen des so genannten Zitronensäurezyklus als Zwischen-produkt.
Dieser Prozess, auch Citratzyklus genannt, beschreibt eine komplexe Folge biochemischer Reaktionen, die in den Mitochondrien der Zellen ablaufen und dem Zweck der Energie-gewinnung dienen. Am Ende dieses Prozesses wird die Zitronensäure dann zu Kohlen-dioxid und Wasserstoff abgebaut.
Isolierte Zitronensäure
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Zitronensäure noch ausschliesslich aus unreifen Zitronen gewonnen. Hierzu wurden die Früchte ausgepresst und die Zitronensäure in einem komplizierten Verfahren isoliert. Dieses Herstellungsverfahren war ebenso aufwendig wie kostspielig. Daher wurde auch nur wenig Gebrauch davon gemacht.
Als ein Wissenschaftler schliesslich entdeckte, dass auch Schimmelpilze im Rahmen ihres Stoffwechsels Zitronensäure herstellen, wurde die Gewinnung von Zitronensäure aus Früchten schnell bedeutungslos.
Zitronensäure: Meist ist Gentechnik im Spiel
Zitronensäure war der erste Zusatzstoff überhaupt, der im grossen Stil industriell her-gestellt wurde. Das Patent zur Herstellung von Zitronensäure durch den Schimmelpilz „Aspergillus niger“ wurde erstmals 1913 in den USA beantragt.
Und noch heute werden als Produktionsorganismen ausschliesslich diese Schimmelpilz-kulturen eingesetzt, da sie sich am besten für die Zitronensäureproduktion eignen.
Allerdings wurde die Produktion als solche längst verändert, denn anfangs produzierten die Pilze natürlich nur die Menge an Zitronensäure, die ihrem natürlichen Stoffwechsel entsprach.
Mit der Entwicklung eines revolutionären neuen Marktes, dem der heutigen Fertig-produkte, wuchs auch der Bedarf an Zitronensäure stetig, so dass die Produktionsmenge im gleichen Mass erhöht werden musste.
Da Pilze auf natürlichem Weg nicht in der Lage sind, derart grosse Mengen an Zitronen-säure zu produzieren, wurden kurzerhand die entsprechenden Regelkreisläufe im Stoff-wechsel der Pilze mit Hilfe von gentechnologischen Massnahmen so manipuliert, dass die Zitronensäure-Ausbeute gesteigert werden konnte.
Abgesehen davon wachsen Schimmelpilze auf einer zuckerhaltigen Nährlösung aus Melasse oder Glucose, deren Ursprungspflanzen (z. B. Zuckerrüben, Mais etc.) ebenfalls bereits gentechnisch verändert sein können.
In den USA und in China werden schon lange überwiegend transgene, also gentechnisch veränderte, Pilzstämme verwendet.
Antibiotika in Zitronensäure?
Auch die Tatsache, dass die Nährlösung, auf der die Schimmelpilze gedeihen, häufig Antibiotika enthält, ist wenig appetitlich. Diese Medikation soll sicherstellen, dass die Pilze nicht von etwaigen Bakterien befallen werden.
Überreste der Antibiotika können dann natürlich auch in die zitronensäurehaltigen Nahrungsmittel und Getränke gelangen. Eine ständige Aufnahme geringer Antibiotika-Mengen kann mit der Zeit zu einer Resistenz führen, die im Krankheitsfall gravierende Folgen haben könnte.
Manche Konsequenzen eines häufigen Verzehrs zitronensäurehaltiger Produkte zeigen sich auch recht schnell, wie beispielsweise die Zerstörung des Zahnschmelzes.
Zitronensäure als Zahnschmelzfresser
Der Zahnschmelz besteht überwiegend aus einer Verbindung von Calcium und Phosphat. Sie verleiht den Zähnen ihre Härte und Widerstandskraft. Leider ist diese Verbindung säurelöslich, so dass Zitronensäure den Zahnschmelz erheblich schädigen kann.
Die Säure greift die Zähne bereits unmittelbar nach dem Verzehr an. Der meist hohe Zuckergehalt zitronensäurehaltiger Produkte verstärkt die Wirkung der Säure noch, da beim Zuckerabbau durch die Bakterien der Mundhöhle ebenfalls Säuren entstehen.
Je länger Zitronensäure auf den Zahnschmelz einwirken kann, umso grösser ist die Gefahr einer irreparablen Zahnschädigung. Daher sollte nach dem Verzehr säurehaltiger Produkte der Mundraum gründlich mit Wasser ausgespült werden.
Die Zähne von Kindern und Jugendlichen sind besonders gefährdet, da sie häufig regelmässig und in grösseren Mengen Weingummis, Bonbons, Lutscher, Eistee, Cola, Softdrinks etc. zu sich nehmen. So wundert es nicht, dass die Zähne vieler Kinder in einem bedauerlichen Zustand sind.
Ein Zahn lässt sich im Notfall noch reparieren. Das Gehirn jedoch kaum. Eine weitere Eigenschaft der Zitronensäure – ihre enge „Freundschaft“ mit Aluminium – betrifft jedoch gerade dieses und begünstigt damit so manche Krankheit, die sich erst im Alter zeigt.
Lesen Sie hier mehr…
Beste Freunde: Zitronensäure und Aluminium, etc.
Quelle: zentrum-der-gesundheit.de vom 12.09.2014
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