Volltreffer! Anschnallen und die Rückenlehnen senkrecht stellen: Die auf die Erde gerichtete Sonnenregion 2158 hat am Mittwochabend eine gewaltige X 1.6 Sonneneruption produziert. Die Region ist in geoeffektiver Position, sodass die Plasmawolke mit einer Geschwindigkeit von 3750 km/s die Erde am Freitagmorgen treffen wird. Störungen bei Satelliten, Handy- und Stromnetz, sowie Nordlichter werden die Folgen sein.
Dem einstündigen X 1.6 Solar-Flare von der magnetisch komplexen Region 2158, mit Beta-Gamma eingeordnet, ging am Montag eine moderate M 4.5 Sonneneruption voraus. Auch bei diesem Ereignis löste sich eine Plasmawolke von der Sonnenoberfläche.
Video:
Blick auf die solaren Ereignisse der vergangenen Tage:
Die Sonne beherbergt aktuell zwei starke Sonnenregionen, neben 2158, wird die Region 2157 magnetisch intensiv mit Beta-Gamma-Delta eingestuft:
Die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren M-Flare liegt bei 85% und für einen X-Flare bei 40%.
Videos:
Nachtrag Donnerstag 20:26 Uhr:
Eine moderate M 2.1 Sonneneruption ereignete sich um 15:26 Uhr UTC…
…Ursprung eine unmarkierte Region im Osten.
In den kommenden Stunden wird der Sonnenwind auf ca. 800 km/s ansteigen, was zu einem moderaten geomagnetischen Sturm führen kann.
Die Wahrscheinlichkeit für einen X-Flare liegt jetzt bei 50%.
Die Modelle der NASA zeigen zwei Ausbrüche der Sonne, die uns im Verlauf des Freitags treffen werden.
Nachtrag Freitag 8:45 Uhr.
Die erste Welle, von der M 4.5 Sonneneruption stammend, erfasste die Erde in der Nacht um 23:46 Uhr UTC, der Sonnenwind ist auf 450 km/s angestiegen (gelbes Chart links).
Weitere moderate M 1.4 Eruption…
…und eine schwache C 9.5 Eruption von Region 2157.
In den kommenden Tagen, wird eine riesige Ansammlung von Sonnenflecken vom Osten auf die Sonnenscheibe rotieren, 2146 und 2148.
Nachtrag Freitag 17:12 Uhr.
Der zweite Ausbruch soll in den kommenden Stunden die Erde im Norden treffen, Polarlichter können im Nordwesten und Norden Deutschlands beobachtet werden, sofern es schon dunkel ist.
Nachtrag Freitag 19:59 Uhr:
Vor ca. 2 Stunden wurde die Erde vom zweiten X 1.6 Ausbruch getroffen, ein geomagnetischer Sturm folgt in den kommenden Stunden, Erdbeben im Pazifik, rund um den Feuerring möglich. Der Sonnenwind ist auf 700 km/s angestiegen.
Bereits der erste Ausbruch hat einen moderaten Kp=5 Sturm ausgelöst.
Der Super-Ausbruch
Bereist im Juli 2012 hatte die Erde ein ähnlich gewaltiger Sonnensturm mit einer Geschwindigkeit von 1800 bis 2000 km/s knapp verfehlt – 1859 gab es einen Volltreffer.
Wir schreiben den ersten September 1859. Im englischen Surrey steht der Astronom Richard Carrington wie üblich in seinem privaten Observatorium und richtet sein Teleskop auf die Sonne. Es ist ein wolkenloser Vormittag – also beste Bedingungen, um seine Studien der Sonnenflecken fortzusetzen. Um diese zu beobachten, projiziert der Forscher das Teleskopbild so auf einen Schirm, dass die Sonnenscheibe 28 Zentimeter groß erscheint – groß genug, um Sonnenflecken gut erkennen und abzeichnen zu können. An diesem Morgen ist die Ausbeute besonders groß: Eine enorme Gruppe dunkler Flecken verunziert die helle Sonnenscheibe.
Plötzlich aber geschieht etwas Unerwartetes: Zwei gleißend helle Lichtpunkte erscheinen über den Sonnenflecken und werden immer intensiver. Dann verschmelzen sie zu einem einzigen nierenförmigen Licht. Carrington hat so etwas noch nie gesehen. „Hastig rannte ich raus, um jemanden zu rufen, der gemeinsam mit mir das Ereignis bezeugen konnte“, berichtet der Astronom später. „Als ich 60 Sekunden später wiederkehrte, stellte ich zu meiner Enttäuschung fest, dass das Licht bereits völlig verändert und stark abgeschwächt war.“ Was aber war das? Carrington findet darauf zunächst keine Antwort.
Polarlichter über den Bahamas
Am nächsten Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, ist ein zweites Ereignis zu beobachten – diesmal aber nahezu weltweit: Überall am Himmel strahlen plötzlich leuchtende Polarlichter auf. Die roten, grünen und purpurfarbenen Schleier und Wirbel sind so hell, dass man in ihrem Schein problemlos eine Zeitung lesen kann. Selbst in den Tropen, über Jamaika, den Bahamas und Hawaii, leuchtet das Polarlicht – obwohl es sonst nur im hohen Norden und Süden zu sehen ist.
(Carringtons Skizze der von ihm am 1. September 1859 beobachteten Sonnenflecken)
Aber bei diesem Himmelsschauspiel bleibt es nicht: Telegrafen-Angestellte bekommen einen heftigen Schlag, wenn sie ihre Geräte anfassen. In einigen Büros entzündet sich durch die überspringenden Funken sogar das Papier, auf dem die Telegramme notiert werden. Die Angestellten schalten sofort den Strom ab, doch selbst dann bleiben die Leitungen geladen. Sie können sogar noch Botschaften versenden – obwohl das ganze System eigentlich stromlos und damit ausgeschaltet sein müsste. Das unerklärliche Phänomen sorgt weltweit für Angst und Aufregung.
(Die Eruption von Mittwochabend im Größenverhältnis zur Erde)
Heute weiß man, dass Carringtons Beobachtung und die seltsamen Ereignisse am folgenden Morgen zusammenhängen und von einem bis heute ungewöhnlichen Ereignis herrühren. „Was der Astronom damals in seinem Teleskop sah, war ein gewaltiger Weißlicht-Flare – eine Magnetexplosion auf der Sonne“, erklärt David Hathaway, Solar-physiker am Marshall Space Flight Center der NASA in Huntsville. Gleichzeitig mit diesem extrem energiereichen Strahlungsblitz schleuderte die Sonne auch eine Wolke von geladenen Teilchen weit ins All hinaus. Die Energie dieses Sonnensturms war so groß, dass er das schützende Magnetfeld der Erde stark verformte, als er mit ihm kollidierte. Als Folge gelangten geladene Partikel bis weit in die obere Atmosphäre hinein und lösten dort Entladungen und Polarlichter aus.
Die Auswirkungen eines geomagnetischen Sturms wie dem Carrington-Event wären heute verheerend, es gäbe über Monate, wenn nicht Jahre, keinen Strom. Denn zur damaligen Zeit gab es weder Internet, noch war die Welt so global vernetzt wie heute und abhängig von der Stromversorgung.
Quellen: PRAVDA TV/NASA/Wikipedia/solarham.net vom 11.09.2014
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Naja passt ja wiedermal. total bewölkt und Regen.
Also wird man wieder keine Polarlichter sehen.
Komisch, immer wenn was am Himmel zu sehen ist, haben wir Dreckswetter.
Es soll den Norden unserer schönen Kugel treffen. Was passiert dann mit den Island-Vulkanen?
> Es soll den Norden unserer schönen Kugel treffen. Was passiert dann mit den Island-Vulkanen?
Mit denen passiert gar nix. Aber mit den mit Elektronik „vollgepumpten“ Messstationen ist es schon möglich.
Es ist wie bei der NEMP-Bombe, von der man komischerweise seit mindestens einem Jahrzehnt nichts mehr hört oder liest.
Naja sooo wild wirds auch nicht werden.
> Naja sooo wild wirds auch nicht werden.
Sooo wild wurde es mal in Alaska, als wegen so einem Plasmasturm Trafostationen durchbrannten.
siehste, sagte ja, wird nicht so schlimm, bzw: wie immer garnischt.
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