Mit solch einem drastischen Rückgang der Wirtschaftsleistung hat niemand gerechnet: Erstmals seit drei Jahren muss die US-Wirtschaft für das Startquartal einen Rückgang melden – und der hat es in sich.
Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal noch stärker geschrumpft als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt sank mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 2,9 Prozent. Das ist das schlechteste Ergebnis seit fünf Jahren, teilte das Handelsministerium am Mittwoch mit.
Es korrigierte den Wert damit zum zweiten Mal nach unten, und das gleich so stark wie seit 1976 nicht mehr. Eine erste Schätzung hatte noch ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent ergeben, sie wurde im Mai auf minus 1,0 Prozent revidiert. Ökonomen hatten nur eine Korrektur auf minus 1,7 Prozent erwartet.
Das Weiße Haus wies darauf hin, dass die Quartalszahlen sprunghaft seien und andere Statistiken positiver ausfielen. Erste Zahlen für die Monate April und Mai zeigten, dass die US-Wirtschaft auf Kurs sei. „Doch die Erholung von der Großen Rezession bleibt unvollständig“, heißt es in einer Stellungnahme.
Das Wetter lähmte die US-Wirtschaft
„Das Wetter hat doch mehr Schaden angerichtet“, sagte Ökonom James Knightley von ING. Die Kältewelle zu Jahresbeginn lähmte Teile des öffentlichen Lebens und setzte besonders der Baubranche zu. Für das zu Ende gehende zweite Quartal zeichnet sich aber eine deutliche Belebung ab. „Es könnte ein Wachstum von mehr als fünf Prozent geben“, sagte Knightley.
Der aktuelle Einbruch ist nach Angaben des Handelsministeriums vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: Der persönliche Konsum der Amerikaner sei im ersten Quartal geringer als erwartet ausgefallen. Gleichzeitig seien die Exporte stärker als befürchtet zurückgegangen.
Bereits in der vergangenen Woche hatte sich die Notenbank Fed zur Wachstumsdelle geäußert. Nach dem harten Winter sei die Konjunktur auf dem Weg der Erholung, auch auf dem Arbeitsmarkt gebe es Zuwächse. Daher hielt die Fed an ihrem Kurs fest und fuhr die langfristigen Staatsanleihen zum fünften Mal in diesem Jahr zurück.
(Das US-Wachstum bricht ein wie seit dem Beginn der Finanzkrise 2008 nicht mehr)
Dollar auf Talfahrt
Allerdings schraubte die Fed zugleich die Wachstumserwartungen für dieses Jahr leicht nach unten: Sie rechnet jetzt für 2014 lediglich mit 2,1 bis 2,3 Prozent Wachstum. Im März hatte sie noch ein Plus von 2,8 bis 3,0 Prozent erwartet.
An den Finanzmärkten führten die gesenkten BIP-Zahlen zu Reaktionen. Der Dollar kam unter Druck und verlor rund 0,2 Prozent. Der Kurs des Euro zum Dollar sprang von 1,3619 kurz von der Entscheidung auf 1,3651 in der Spitze – wenige Minuten später.
Die zehnjährige US-Anleihe legte hingegen um drei Basispunkte auf 2,55 Prozent Rendite zu. Auch die Bundesanleihe war gefragt. Wenig Bewegung hingegen an der Börse: Der Dow Jones und der S&P500 bewegen sich leicht ins Plus. Der Dow notierte am Abend bei 16841 Punkten – das ist ein Plus von 0,14 Prozent zum Vortagesschluss.
Menschen in Not
Die Realität für die Menschen fernab der überhitzten Finanzmärkte sieht so aus: Von den 318 Mio. Menschen in den USA sind 92 Mio. ohne Arbeit. Davon beziehen 47 Mio. Menschen Lebensmittelunterstützung (“Food Stamps”), dies ist jeder fünfte US-Amerikaner, in den 1970er Jahren war es noch jeder fünfzigste. 27 Mio. haben Teilzeitjobs.
Tendenz weiter steigend.
Quellen: PRAVDA TV/Bloomberg/WeltOnline vom 11.07.2014
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