Thailands Fischerei fußt auf Sklavenarbeit

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Prügel, Folter und keine Bezahlung auf Fischereibooten.

Thailands Fischindustrie gründet sich auf die Arbeit von Sklaven. Das deckte die britische Zeitung „Guardian“ nach einer sechsmonatigen Recherche auf. So werden Migranten aus den armen Nachbarstaaten wie Kambodscha und Burma auf Fischerboote verkauft und gegen ihren Willen zur Arbeit gezwungen. Dabei werden die Männer oft jahrelang nicht bezahlt, werden verprügelt oder müssen mitansehen, wie andere Sklaven exekutiert werden.

Die Zeitungsrecherchen entwirrten ein Netz aus Zulieferern von Fischmehl an große Lebensmittelketten. Darunter auch der weltweit größte Produzent von Garnelen, Charoen Pokphand (CP) Foods, der an Supermarktketten wie Walmart, Carrefour, Tesco und Aldi liefert.

Das Fischmehl wird aus zu kleinem und damit minderwertigem Fisch in den inter-nationalen Gewässern vor der Küste Thailands hergestellt. Auf den Booten, die diesen „Fischabfall“ aus dem Meer holen, arbeiten versklavte Männer bis zu 20 Stunden am Tag und bekommen unter anderem Methamphetamine, um ihre Körper bis über ihre Grenzen hinweg zu belasten.

Wie Tiere verkauft

„Sie verkauften uns wie Tiere“, sagte ein Kambodschaner zum „Guardian“. „Ich dachte, dass ich sterben müsste. Sie ketteten mich an, scherten sich nicht um mich und gaben mir auch nichts zu essen.“ Der Geschäftsführer von CP in Großbritannien reagierte auf den Bericht und will „nicht verteidigen, was da passiert“. Er stellt fest, dass man über das Thema im Zusammenhang mit der Produktion von Fischmehl wisse, man das Ausmaß allerdings nicht einschätzen könne.

Wie viele Sklaven sich auf den Schiffen vor Thailand befinden, kann niemand sagen. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) geht davon aus, dass im Land insgesamt eine halbe Millionen Menschen versklavt sind. Die thailändische Regierung schätzt, dass bis zu 300.000 Arbeitskräfte in der Fischindustrie tätig sind, davon sind 90 Prozent Migranten, die einer größeren Gefahr durch Menschenhandel und Ausbeutung ausgesetzt sind.

Die Veröffentlichung des „Guardian“-Berichts kommt für Thailand zudem zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, da demnächst der US-Menschenhandelsindex ver-öffentlicht wird. Thailand könnte durch die aufgedeckten Missstände den letzten Platz einnehmen, was den Handel mit den USA beeinflussen würde. Thailand exportiert jährlich rund 500.000 Tonnen Garnelen und ist damit die weltgrößte Exportnation für Shrimps.

Quellen: EPA/derstandard.at vom 12.06.2014

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