Tepco pfuscht in Fukushima: Schutzwall aus Eis – Wasser gefriert nicht (Video)

Teile die Wahrheit!

bild1

Der japanischen Betreibergesellschaft Tepco gelingt es nicht, die havarierte Atomanlage in Fukushima unter Kontrolle zu bringen. Jetzt wird versucht, radioaktives Wasser über einen unterirdischen Eiswall aufzuhalten. Doch der Plan entpuppt sich als Illusion: Das Wasser gefriert nicht.

Der aktuelle Rettungsplan der Skandal-Firma Tepco sieht vor, das verseuchte Wasser mit einem weitläufig verzweigten Röhrensystem zum Gefrieren zu bringen. Am Dienstag wurde klar: Der Plan, auf den die japanische Regierung alle Hoffnungen gesetzt hatte, die Katastrophe von Fukushima einzudämmen, ist ein Hirngespinst: Das dafür vorher-gesehene Wasser gefriert nicht zu Eis.

(Bild: Die Vermischung von sauberem Grundwasser mit verseuchtem AKW-Wasser ist in Fukushima ein Riesenproblem)

Wie ein Tepco-Sprecher mitteilte, sollen nun weitere Röhren verlegt werden, um die Temperatur nach unten zu treiben. Im Juli wolle man dann damit beginnen, kontaminiertes Wasser zu entsorgen. Das berichtet die Japan Times.

In den unterirdischen Röhren befindet sich Kühlmittel, dessen Temperatur 30 Grad unterhalb des Gefrierpunkts liegt. Das Ziel: Im umliegenden Areal soll der gesamte Boden gefrieren und so eine natürliche Barriere bilden. Sauberes Grundwasser kann sich so nicht mehr mit dem verseuchten Wasser der Atomruine mischen und am Ende in den Pazifischen Ozean ausströmen.

Die Pläne für einen solchen Eiswall mit einer Länge von rund 1,4 Kilometern sind seit August 2013 bekannt. Damals flossen bereits seit zwei Jahren täglich rund 300 Tonnen radioaktives Wasser unkontrolliert ins Meer. Gebraucht werden die riesigen Mengen, um die Reaktoren zu kühlen. Die hierzu aufgestellten Auffangtanks reichen aber schon lange nicht mehr aus. Obendrein strömen täglich gut 400 Tonnen Grundwasser aus den Bergen in das Areal und vermischen sich dort mit dem verseuchten Wasser. Der Versuch, eine Verbindung mit Hilfe chemischer Mauern im Erdreich aufzuhalten, scheiterte, so die BBC.

bild3

(Die Eiswall-Methode: 1. Mehrere Schachte werden in der Nähe der Reaktoren gebohrt. 2. „Gefrierende Rohre“. 3. Bei -20 bis -40 Grad Celsius gekühltes Wasser wird eingepumpt und zirkuliert. 4. Eiswall-Wand von 27 Metern stärke entsteht und sollte in 6 bis 8 Wochen verhindern das kontaminiertes Grundwasser ausströmt)

Die Eiswall-Methode wurde zwar schon anderswo verwendet. Eingesetzt wird sie etwa beim Bau von U-Bahnen, berichtet National Geographic. Hier dient sie zum Schutz vor eindringendem Grundwasser. In einem solch großen Stil wie in Fukushima ist das Vorhaben allerdings neu.

bild2

(Schutzwall aus Eis: Gibson County Kohlebergwerk in New Jersey, USA)

Erst vor kurzem kam es in Fukushima zu einem weiteren schweren Zwischenfall. Mitte April wurde ein Reaktor mit 200 Tonnen von hoch radioaktivem Wasser gespült (mehr hier). Das Wasser wurde zum Kühlen der Brennstäbe in Block 1 verwendet und sei Tepco zufolge hochgradig radioaktiv kontaminiert. Zunächst deutete alles auf einen Unfall hin. Mittlerweile kann ein Sabotage-Akt aber nicht mehr ausgeschlossen werden. Das ver-muten Arbeiter, die in Fukushima Daiichi gearbeitet hatten. Auch die Betreiberfirma schließt das nicht mehr aus.

300x250

Video: Animation der Konstruktion – Construction of Ice Wall Begins at Fukushima Daiichi

Überraschende Planänderung bei Brennelemente-Transfer

Wie Kraftwerksbetreiber Tepco überraschend mitteilte, will das Unternehmen den Plan, alle Brennelemente aus dem Abklingbecken von Reaktor 4 in ein Gemeinschaftsbecken zu transferieren, nun erweitern und einen Teil an anderer Stelle einlagern.

300x250 boxone

Diese Änderung wird erforderlich, da in dem Becken bereits Brennelemente eingelagert sind. Tepco hatte zum Zeitpunkt der Transferplanung gehofft, diese Brennelemente noch rechtzeitig zu entfernen und in Lagerbehälter auf dem Gelände von Reaktor 6 umlagern zu können. Durch ausstehende Sicherheitsbeurteilungen für die Behälter konnte dieser Schritt nicht mehr erfolgen.

Als Folge hiervon sieht sich Tepco nun gezwungen, stattdessen einen Teil der ange-lieferten Brennelemente aus Reaktor 4 an einem alternativen Standort einzulagern. Das Unternehmen plant eine Teileinlagerung im Gebäude von Reaktor 6. Dieser war zum Zeitpunkt der Katastrophen im Jahr 2011 heruntergefahren und hatte keine schweren Schäden erlitten.

War bereits der Transfer aus Reaktor 4 in das Gemeinschaftsbecken von einigen Medien als  “Der gefährlichste Moment in der Geschichte der Menschheit” bezeichnet worden, so könnte die vorgesehene Planänderung noch einmal die Bühne für ähnlich dramatische Darstellungen bieten.

Nach der Vorstellung des Kraftwerkbetreibers, sollen ab November  zunächst etwa 180 ungenutzte und damit weniger stark strahlende Brennelemente ihren Weg in Reaktor 6 antreten. Der Elektrizitätsanbieter hofft, trotz der Planänderung wie geplant bis Jahres-ende das Abklingbecken von Reaktor 4 geräumt zu haben – wenn nicht wieder was schiefgeht.

Quellen: PRAVDA TV/dpa/spreadnews.de/Deutsche-Wirtschafts-Nachrichten vom 20.06.2014

Weitere Artikel:

Fukushima: Ärzte attackieren UN wegen Krebs-Verharmlosung (Video)

Keine Explosion: Fukushima-Hoax beunruhigt Internetnutzer

Fukushima: Kein Ende der Hiobsbotschaften in Sicht, doch die Medien schweigen

Fukushima: Radionuklide reisen per Meeresströmung

Schützt die Kinder von Fukushima vor den Lügen der japanischen Regierung – Tipps zur Bergung geschmolzener Brennelemente gesucht (Video)

Fukushima: Sabotage-Verdacht an der gefährlichsten Atom-Ruine der Welt

Außer Kontrolle: Tepco flutet Fukushima „irrtümlich“ mit radioaktivem Wasser

Kritik am UN-Bericht über Fukushima: Jede Strahlungserhöhung hat Folgen – Hoch radioaktives schwarzes Pulver in Tokio entdecktFukushima: Tepco leitet 400.000 Tonnen radioaktives Wasser in den PazifikDas Meer ist kaputtÄrzteorganisation warnt vor Vertuschung der Folgen des Atomunfalls: »Fukushima ist noch nicht unter Kontrolle«Fukushima: Kontamination erreicht KanadaFukushima: Mehrere hundert Tonnen radioaktives Wasser freigesetztFukushima: Tepco findet geschmolzene Brennstäbe in Atom-Ruine nichtStrahlungsalarm in unterirdischem US-AtommülllagerFukushima gefährdet Alaska-Robben (Video)Fukushima: Jedes vierte Kind hat psychische Probleme – Grundwasserbelastung auch durch Reaktor 3Kalifornien: “Montauk-Monster” oder ein Kadaver? Alaska: Polarbären verlieren Fell, hohe Sterblichkeit bei RobbenFukushima: Mysteriöse Erscheinungen an amerikanischer West-KüsteFukushima: Strahlenwerte erreichen neuen Rekord – Roboter entdeckt Wasserleck in Reaktor 3 – Googlemap zeigt weltweit gefährdete AKW (Video)Sammelklage von US-Marinesoldaten: Der tödliche Schnee von Fukushima (Video)Fukushima-Welle: US-Regierung bestellt 14 Millionen Jod-Tabletten (Videos)Radioaktivität und die Auslöschung des Lebens: Sind wir die letzten Generationen? (Videos)Fukushima-Lügen: Seeleute verklagen TepcoFukushima: Höchste Radioaktivität aller Zeiten, Regierung verschärft Zensur (Video)Fukushima: Gefährlichste Aktion in der Geschichte der Atomkraft beginnt (Videos)Fukushima “für immer unbewohnbar”Heikle Mission FukushimaFukushima: Strahlung im Grundwasser um das 6500-Fache gestiegen – Betreiber ignorierte bei Taifun neue Sicherheitsregeln (Video)Fukushima: „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Rettung gelingt, geht gegen Null“Radioaktives Wasser: Japan bittet um ausländische Hilfe für Fukushima (Videos)Plume-gate Fukushima: “Bei Sicherung der Brennelemente im Lagerbecken von Reaktor 4, geht es um unser aller Überleben” (Videos)Erneute Panne in FukushimaFukushima: Tepco leitet 1130 Tonnen kontaminiertes Wasser ins Meer“Plume-gate” Fukushima: Tschernobyl des 21. Jahrhunderts – Tepco gibt Lüge zu – 1/3 der Kinder mit Zysten und KnotenFukushima ohne Ende – Die Lügen von Tepco“Plume-gate” Fukushima: Fische strahlen noch immer, gesundheitliche Folgen ionisierender Strahlung und mehr…6+ Erdbebenserie: Tokio erschüttert – Werte in Fukushima steigen weiter, Beben in Alaska, Kanada und Costa Rica (Nachtrag & Videos)Strahlung im Wassertank des AKW Fukushima extrem angestiegenJapan stuft Schweregrad von Fukushima-Leck hochAKW Fukushima: Größtes Leck seit der Atomkatastrophe im März 2011Fukushima: Hochpumpen von Grundwasser hat begonnen – Täglich fliessen 300 Tonnen radioaktives Wasser ins MeerFukushima: Jetzt ist es passiertTschernobyl und Fukushima: Die Lage ist noch gefährlichStrahlende See vor Fukushima – Japan warnt vor MeeresverseuchungFukushima: Am Pannen-AKW steigt Dampf auf (Video)Fukushima: Radioaktive Belastung des Grundwassers steigt nach Leck dramatischWHO verharmlost Gefahr: Erhöhtes Krebsrisiko in ganz JapanRadioaktive Substanzen belasten Grundwasser in FukushimaAKW Fukushima verliert erneut radioaktives WasserFukushima: Reaktoren laufen mit radioaktivem Grundwasser voll

Pannen im AKW Fukushima: 120 Tonnen radioaktives Wasser ausgelaufen, weiteres Leck (Videos)

“Tschernobyl hoch drei”: Japans dreiste Behörden erklären null Strahlentote durch eigenes Fukushima-Versagen

Fukushima: Verstrahlter Spielplatz, Kritik an Dekontaminierung – Aktuelle und alte (vertuschte) Störfälle – Erdbeben (Videos)

Teile von Dach und Wand des explodierten Tschernobyl-Reaktors eingestürzt

 

About aikos2309

7 comments on “Tepco pfuscht in Fukushima: Schutzwall aus Eis – Wasser gefriert nicht (Video)

  1. AKW-Gau ohne Ende und das Lügen der Tepko ohne Ende. Wo führt das noch hin? Aber das Grossartige ist das Beispiel mit prima Lerneffekt, den wir in Europa haben. Gestern Abend im ARTE-TV, wie klar es doch ist, dass es in der Grand Nation nur taube Ohren gibt und absolut klar ist, dass es neue AKWs geben wird. Die Politikerverblödung ist noch schlimmer, ja vor allem noch gefährlicher, als die berüchtigte und ebenso reale Volksverblödung.

    Nur die Dummheit ist grenzenlos, der Kosmos ist endlich. Dieser endet nämlich nach etwa 14 Milliarden Lichtjahren… :-/

  2. Ich hatte anlässlich der Fuk-Katastrophe sofort den Vorschlag gemacht, mittels Glasfilter
    das Kühlwasser in einen Zustand zu versetzen, der es selbst bei Minus 70 Grad nicht ge-
    frieren lässt um damit die abfliessende Kühllast aus den kaputten Brennstäben aufzufangen und die Nuklide abscheiden zu können. Tepco hat anscheinend diesen Vor-
    schlag gemäss der Detaillzeichnung in die Praxis umgesetzt , das Wasser gefiltert und runtergekühlt, wie berichtet und es funktioniert also sehr
    gut. Dadurch ist die Gefahr einer erneuten Wasserstoffexplosion gebannt und die Entsorgung der Schadstoffe verbessert.
    Man hätte allerdings die Technik viel früher einsetzen sollen.
    Auch hatte ich den Vorschlag gemacht, die betroffenen Bevölkerungsteile mit Pflanzensubstanzen, die die Auswirkungen nuklider innerer Verletzungen ausheilen können, zu versorgen. Inzwischen hat die japanische Regierung diese in grossen Mengen aus Frankreich beschaffen und verteilen lassen- ein weiterer Erfolg.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert